Montag, 2. April 2018

Auf und nieder: Iran wird heißer und Nordkorea kühlt ab - Kim trifft Xi



Dr. Arshad M. Khan

1. April 2018


Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Xi und Kim und Schwester im Hintergrund
Kim Jong Un und seine Schwester beenden ihren Besuch in China und führen eine Beziehung weiter, die vom Vorsitzende Mao einst enger als «Lippen und Zähne» genant wurde. Welche Folgerungen politische Gurus auch ziehen mögen, so ist eins sicher: Präsident Xi hat öffentlich seine Unterstützung für China sehr alten Alliierten gezeigt.

Trump, der die Erfolgschancen für das Treffen mit Kim sich in die Länge ziehen sieht, verdreht dem südkoreanischen Präsidenten den Arm. Herrn Moon wird jetzt gesagt, dass Trump die Umsetzung des südkoreanischen Handelsabkommens verzögern könnte, das unter anderem Ausnahmen von den Aluminium- und Stahlzöllen gewährt. Präsident Moon sollte sich also besser hinter Trumps Nordkorea-Deal stellen.

Eine harte Nuss, denn wie kann man ernsthaft glauben, dass Kim den exklusiven neuen Status seines Landes, gestärkt als ICBM-Macht und mit Atomwaffen aufgeben wird? Unterdessen wurde Russlands neueste Sarmet RS-28 (oder Satan 2) am Donnerstag einem zweiten Starttest unterzogen. Mit Überschall MIRVs bis zu 16 (je nach Größe) Sprengköpfen gilt er als unbesiegbar. Das ist die Welt, in der wir leben, während es unter Reagan-Gorbatschow eine Zeit gab, in der es Hoffnung gab, nicht mehr unter dieser drohenden Wolke leben zu müssen. Damit ist Schluss, seit die USA begannen, die NATO zu erweitern und an den Grenzen zu knabbern, wo einige Teile sogar zur UdSSR gehörten.

Wenn es je schlimmer werden kann, kann man Trump vertrauen, dass er es fertig bringt. Nach der Entlassung von General H. R. MacMaster als Nationaler Sicherheitsberater sind erwachsene Leute fast verschwunden. An ihre Stelle tritt der Malvolio (Nebenfigur) des außenpolitischen Establishments. Aus gutem Grund von Demokraten und Republikanern gehasst - letztere weigerten sich, John Bolton als George Bushs Botschafter bei den Vereinten Nationen zu bestätigen - ist er ein erklärter Lügner und Kriegshetzer. Zum Beispiel behauptete er, Fidel Castro entwickle chemische und biologische Waffen.

Auf der PBS Newshour nannte ihn der ehemalige Präsident Carter den "schlimmsten Fehler" von Donald Trump. Er ist gegen das iranische Atomabkommen und hat zu einem Präventivschlag gegen Nordkorea aufgerufen. Ein gewisser Mangel an Phantasie ist offensichtlich, denn Seoul liegt im Bereich der nordkoreanischen Artillerie, ganz zu schweigen von den 35.000 amerikanischen Truppen an der Grenze. Er verteidigt immer noch den katastrophalen Irak-Krieg trotz der schrecklichen Folgen, den selbst Trump für einen monumentalen Fehler hält.

Er ist auch mit Pamela Geller, der berüchtigten Islamophobe, und dem virulenten Muslim-Hasser Robert Spencer verbunden. Bolton hat sie sich verpflichtet, indem er ein Vorwort zu ihrem Buch im Jahr 2010 schrieb. Die beiden wurden 174 Mal von Anders Brevik in seinem rassistischen Manifest gegen Muslime zitiert. Als er bei Norwegens schlimmstem Terroranschlag 77 Menschen tötete, erklärte er, sie würden die Islamisierung Europas unterstützen. Als Jugendliche waren sie auch in einem Jugendlager der Arbeitspartei.

John Bolton ist auch Vorsitzender des Gatestone Institute, das oft antimuslimische Angstmacherei betreibt. Das Neueste ist "Warum Christen im Irak Selbstbestimmung brauchen". Er zitiert die Ermordung von Christen, aber die Ermordung von Muslimen durch IS erwähnt er nicht.

Trump hat lange Zeit seine Unzufriedenheit über das Iran-Atomabkommen zum Ausdruck gebracht. Mit Verbündeten wie Bolton und dem neuen Außenminister Mike Pompeo könnte er sich trotz des Widerstandes der anderen fünf Unterzeichnerstaaten aus dem Deal verabschieden. Wenn nicht gar ein totaler Krieg, so wäre es doch die Grundlage für die Turbulenzen in der Region.

Das Land ist zu einem Schiff geworden, das zu Untiefen gesteuert wird und sich auf eine barmherzige Gottheit verlässt, um es durchzustehen; vielleicht ein Schiff, das im Laufe der Jahrhunderte in Ruhe den Untergang der Pharaonen, Cäsaren und Mogulkaiser beobachtet hat. Wie stehen dann die Chancen für einen mittleren Taifun?


Dr. Arshad M. Khan (http://ofthisandthat.org/index.html) ist ein ehemaliger Professor mit Sitz in den USA, dessen Kommentare seit Jahrzehnten in einer Vielzahl von Print- und Internetmedien erschienen sind. Seine Arbeit wurde im US-Kongress zitiert und im Congressional Record veröffentlicht.

Quelle - källa - source

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