Montag, 22. Oktober 2018

Neue Post aus Russland vom 22. Oktober 2018


Stefan Lindgren

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


Vergeltung ist unausweichlich

Präsident Putin nahm am Donnerstag in Sotschi an dem Treffen des Valdai-Kulbs teil, um die heißesten Fragen in russischer und internationaler Politik zu diskutieren. Aus Anlass, dass Russland und die USA jetzt einem neuen nicht regulierten Atomwaffen-Wettrüsten entgegengehen, ergriff Putin die Gelegenheit, eine Warnung auszusprechen:

«Jeder Aggressor soll wissen, dass eine Vergeltung unausweichlich ist und dass er vernichtet werden wird. Und da wir Opfer seiner Aggression sein werden, werden wir in den Himmel als Märtyrer eingehen. Die anderen werden jedoch einfach tot zu Boden fallen und werden nicht einmal Zeit haben, Reue zu zeigen.»

In ein paar Monaten wird die erste Hyperschall-Gleiter-Kampfspitze (Fahrzeug ohne Motor, das schneller als mit 5 Mach fliegt) von der russischen Armee in Betrieb genommen, teilte der Präsident mit.
Die neue Superwaffe mit 20-facher Machzahl schlägt wie ein Meteor ein.
«Wir wissen sicher, dass unsere Kollegen einsehen, dass wir auf diesem Gebiet alle unsere Konkurrenten übertreffen. Niemand hat präzise Hyperschall-Waffen. Jemand plant, sie innerhalb von 18-24 Monaten testen zu können. Wir haben sie bereits im Dienst.»
Und dazu gibt es hier auch noch ein kurzes Video.

Der Text mit Putins ganzem Treffen gibt es auf Englisch hier:
http://en.kremlin.ru/events/president/news/58848.

Rt 18/10



Das Schulmassaker in Kertsch



Die Anzahl der Toten bei der Schießerei am Mittwoch stieg inzwischen auf 20. Die Tat wurde von dem 18-jährigen Gymnasiasten Wladislaw Rosljakow begangen, der zwei Bomben zur Explosion brachte und mit einem großkalibrigen Gewehr das Feuer im polytechnischen Gymnasium in Kertsch eröffnete, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Zuerst befürchtete man, dass es eine Terrorattacke war, aber das Massaker wurde später als Massenmord eingestuft.

Genau wie in den USA wecken solche Ereignisse Debatten über die Waffengesetze. Der Täter hatte ganz legal sich eine Lizenz erworben und eine Waffe mit Munition gekauft. Russische Bürger ab 18 und älter können gewisse Waffen kaufen, wie etwa Jagdgewehre und Waffen zur Selbstverteidigung. Um eine Lizenz zu erhalten, muss man eine Hintergrundkontrolle, eine Arztuntersuchung und eine Ausbildung durchlaufen, laut russischen Gesetzen.

Als Präsident Putin in Sotschi die Tat kommentierte, sagte er selbstkritisch: «Wir reagieren kollektiv schlecht auf sich ändernde Bedingungen. Uns gelingt es nicht, ausreichend interessante und nützliche Inhalte für die Jugend zu schaffen. Dann greifen sie zu einem Surrogat-Heroismus und das Resultat werden Tragödien wie diese.»

Die Polizei sucht jetzt minutiös nach einem Motiv für das Massaker; u. a. wird spekuliert, welche Rolle die verbotene Sekte der Zeugen Jehovas für Mutter und Sohn spielte. Man will auch herausfinden, woher der Junge 40000 Rubel bekam für die Waffe (20 000 hat er wahrscheinlich seiner Großmutter gestohlen) und wie er sich Trotyl (Explosivstoff für Bomben) beschaffte.

Rt 18/10, vesti nedeli 21/10




Die IS erschießt täglich 10 Geiseln



Laut Putin kann der Islamische Staat immer noch ziemlich unbehindert östlich des Euphrat handeln in den Teilen Syriens, die von der USA und ihren kurdischen Allierten beherrscht werden.

Die IS hat in einem Dorf 130 Familien oder 700 Personen als Geiseln genommen in dem US-kontrollierten Gebiet und droht, täglich 10 von ihnen zu erschießen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

«Zehn wurden vorgestern hingerichtet», sagte Putin. Obwohl sowohl amerikanische als auch europäische Bürger betroffen sind, wird diese Situation vertuscht und verschwiegen, behauptet Putin.

Die USA leugnete in einer Erklärung vom 19. Oktober, dass Putins Angaben stimmen, aber das russische Miiitär hat detaillierte Informationen vorgelegt, wie das Ganze vor sich gegangen ist. Die IS griff am 13. Oktober ein Flüchtlingslager im Al-Bahra-Gebiet und entführte 130 Familien, die nach Hajin gebracht wurden.
Auf Grund des US/kurdischen Widerstandes sind syrische Regierungs-Truppen nicht über den Euphra gelassen worden, wo die IS eine ca. 20 km lange Enklave zwischen den Siedlungen Hajin und As-Susah errichten konnten, gab der russische Generalleutnant Wladimir Sawtschenko an.

Vesti nedeli 21/10



Russische Investitionen in den USA haben aufgehört



In zehn Jahren ist Russland einer der größten Investoren in amerikanischer Staatsschuld gewesen. 2010-2011 betrugen die russischen Investitionen 180 Mrd. Dollar.

Seither schwankte es, aber in diesem Jahr ist der Rückgang ungewöhnlich stark. Gegenwärtig hat die Zentralbank 14 Mrd. Dollar US-Wertpapiere und wird jetzt die Nummer 54 auf der Liste ausländischer Investoren in Dollar sein.

Mit Gedanken daran, dass die russische Ökonomie sich darauf einstellt, sich vom Dollar zu befreien, geht die russische Zentralbank dazu über, andere nationale Valuta-Reserven anzulegen, insbesondere von «freundschaftlichen» Partnern, z. B. asiatischen Ländern und Valuta aus den Euro-Ländern, die sicherer für Russland sind, meint der Analytiker Anton Pokatovitj in der Izvestija.

Der Anteil Gold in den Reserven der russischen Zentralbank ist auf 18 % gestiegen. China hat seine Dollar-Investitionen von 1171 Mrd. Auf 1 165 Mrd. Im August gesenkt und Japan hat im selben Monat den niedrigsten US-Staatspapier-Besitz seit Oktober 2011. Selbst die Türkei und Indien haben den Besitz an US-Papieren deutlich gesenkt.

Tass, rt.com 18/10


Kann das Kirchenschisma gelöst werden? 
 



Die orthodoxe Christenheit riskiert ein großes Schisma von gleicher Art, wie jenem, von der die Christenheit im Jahr 1000 betroffen wurde, sagt Dr. Wladimir Legoida, Sprecher der Heiligen Synode des Moskauer Patriarchats, aber man rechnet damit, dass es immer noch vermieden werden kann.

Die Verbindungen zwischen Moskau und Konstantinopel sind jetzt vollständig abgebrochen worden und alle Finanzierungen von Moskau an Konstantinopel haben aufgehört. Das wird u. a. Konsequenzen für das Kloster Athos haben, das von Konstantinopel gelenkt, aber fast vollständig von Moskau finanziert wird.

Das Moskauer Patriarchat wird keine Beschlüsse von Konstantinopel befolgen in Bezug auf den Status der ukrainischen orthodoxen Kirche.
 
Mit ihren gut fünf Millionen Anhängern meint das ökumneische Patriarchat in Konstantinopel immer noch, die älteste orthodoxe Kirche und Mutterkirche aller orthodoxen Kirchen zu sein. Ihr Führer, der ökumenische Patriarch, wird allgemein als der geistliche Führer aller orthodoxen Christen angesehen, obwohl sein Status in keinster Weise mit der des Papstes in der römisch-katholischen Kirche zu vergleichen ist.

Die russisch-orthodoxe Kirche ist die größte und einflussreichste aller orthodoxen Kirchen, da die Anzahl ihrer Anhänger zwischen 90 und 120 Millionen liegt. Ihre Jurisdiktion erstreckt sich vom Fernen Osten bis Europa und
umfasst einige religiöse orthodoxe Versammlungen in Japan, China, Zentralasien, Weißrussland, den baltischen Staaten sowie in Russland und der Ukraine.

Der Bruch wurde von Konstantinopels Beschluss provoziert, zwei früher nicht anerkannte Zweige der ukrainischen orthodoxen Kirche offiziell anzuerkennen. Die Maßnahme wir von dem Regime in Kiew und Washington unterstützt. Moskau hat mit Konstantinopel gebrochen, aber bewahrt die Beziehungen zu allen anderen orthodoxen Kirchen. «Wir haben tiefe Besorgnisse betreffs der Situation in der Ukraine», fügte Legoida hinzu unf verwies auf die gewaltsame Beschlagnahme von Kircheneigentum, das dem Moskauer Patriarchat in der Ukraine gehört.


rt.com 17/10




Die Ukrainer sehen positiv auf Russland




Trotz des fortlaufenden Konfliktes zwischen beiden Ländern zeigt eine neue russisch-ukrainische Untersuchung eine positivere Haltung gegenüber Russland als vor einem Jahr. 48 % der Ukrainer geben gegenüber dem Internationalen Institut für Soziologie in Kiew an, dass sie eine positive Haltung gegenüber Russland haben im Vergleich zu 37 % vor einem Jahr.

Nur 32 % geben an, dass sie negative Ansichten über Russland haben gegenüber 46% im Vorjahr. Zum ersten Mal seit April 2014 meinte die Mehrheit der Ukrainer, dass man die Grenze zu Russland öffnen sollte.


Moscow times 10/10





Besseres Investitionsklima




Laut internationalen Beobachtern (u. a. Doing Business, Global Competitiveness Index) ist das Investitionsklima in Russland besser geworden. Premierminister Dmitrij Medwedew gab dies auf einem Treffen mit Investoren von 30 globalen Unternehmen bekannt.

Laut Wirtschafftsminister Maxim Oresjkin hat das Ausland insgesamt 160 Mrd. Dollar in die russische Ökonomie investiert. Mars will eine Filiale in Rostow eröffnen, Henkel plant, die Produktion in Tosno aufzunehmen, Cargill baut eine Anlage in Wolgograd etc.

Laut Kyrill Dmitriev, Geschäftsführer des russischen Direktinvestitionsfonds, das ca. 20 Unternehmen und Fonds aus China, Südkorea, Katar und Saudiarabien bereit sind, 40 Mrd. Dollar in den kommenden 5 bis 7 Jahren vor allem in die Transportinfrastruktur, inklusive Eisenbahnen, in Autobahnen, Häfen und Flugplätze zu investieren. Außerdem werden 25 % der Investitionen in das technische Wachstum gehen.


Vesti.ru 16/10






USA kündigt das INF-Abkommen


Dazu habe ich gestern einen Artikel aus RT übersetzt:





Russland kann den Europarat verlassen





Russland wartet nicht auf einen Ausschluss aus dem Europarat. Russland wird seinen Verleumdern nicht das Vergnügen geben, es auszuschließen, sagte der Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem Fernsehkanal Euronews in dieser Woche.

«Wir sind dem Europarat unter der Annahme beigetreten, dass er ein paneuropäisches universelles rechtliches und humanitäres Podium bildet. Jene, die ganz einfach diesen Raum untergraben haben, indem sie zu ungesetzlichen Maßnahmen griffen, um der russischen Delegation gleiche Rechte wie den anderen zu verweigern, wissen, was sie tun», fuhr er fort.

Laut Lawrow ist es eine «kleine, aber lärmende Gruppe von Ländern», die den provokativen Plan fördern, Russland auszustoßen. Es ist unakzeptabel, meint er, ihretwegen die europäische Organisation niederzureißen.

Lawrow gab jedoch der Hoffnung Ausdruck, dass die Leute «reifer geworden sind und nicht zulassen, dass es geschieht. Ich glaube nicht, dass Russlands Teilnahme am Europarat für Russland selbst so wichtig ist, als vielmehr für die übrigen europäischen Länder. Das ist meine feste Überzeugung», schloss der Minister.

Welche Länder die Hetze gegen Russland betreiben, ist kein Geheimnis: Polen, Großbritannien, das Baltikum, die Ukraine, Schweden, Dänemark u. a. sowie der Generalsekretär des Rates Thorbjörn Jagland, herostratisch berühmt für seine Art, den Nobel-Friedenspreis zu zerstören (s. Fredrik Heffersmehls Buch ‘Nobels Friedenspreis’).

Zuerst beraubte man Russland satzungswidrig seines Wahlrechts 2014 und damit eines wichtigen Teils seiner Mitgliedsrechte in der Organisation. Als dann Russland im Juni 2017 aufhörte, einen Teil seiner Beiträge nicht zu bezahlen, spielte man Verwunderung und klagte Russland an, nicht seine Pflichten zu erfüllen.

«Es ist jetzt dringend, dass unsere Mitgliedsstaaten bald einen Beschluss fass, wenn Russland nicht bezahlt. Dieses Benehmen kann dazu führen, dass Russland gebeten wird, den Rat zu verlassen», erklärte Jagland vor einigen Tagen. Er forderte Europas Regierungen auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und «eine Lösung mit Russland zu finden» vor der Außenministerkonferenz in Helsingfors im Mai 2019, sagte Jagland den Reportern.



Russia today 12/10, war and peacie 17/10





Spekulationen über einen Börsenauftrieb




Der Dollarkurs der Zentralbank betrug am 20. Oktober 65,81 Rubel im Vergleich zu 65,98 Rubel eine Woche zuvor. Der Ölpreis endete am 19. Oktober mit 80,16 Dollar pro Fass (Brent), um 6 cent niedriger als am 12. Oktober.

Der RTSI-Index betrug 1126,97 bei Börsenschluss am 19. Oktober, gut 1 % niedriger als am 12. Oktober.

Experten (Forbes.com 18/10) sagen vorher, dass die Sanktionen der USA gegen den Iran einen Aufschwung für die unterbewertete russischen Börse bewirken werde.

Ab 4. November werden die US-Sanktionen verschärft werden und vielleicht werden bis zu 500 000 Fass Öl täglich nicht auf den Weltmarkt kommen. Auf der anderen Seite hat Russland versprochen, dem Iran zu helfen, die Sanktionen zu umgehen.

Ryska posten


Quelle - källa - source

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