So schön es war, ein paar Tage lang nicht hören und sehen zu müssen - ich hatte ja nicht einmal eine Zahnbürste - geschweige denn mein Laptop - im Krankenhaus dabei, so übel ist es, wenn man dann vor einem überquellenden Briefkasten sitzt. Nun habe ich zwei Dutzend Artikel auf dem Desktop liegen, die ich mit einem Mini-Kommentar weiterreichen möchte, damit sie dem einen oder anderen nützlich sein können.
Zweiter Jahrestag der Ermordung Gaddafis
Wie von vielen vorhergesagt - nicht zuletzt von Gaddafi selbst - ist in dem schönen Libyen die Hölle los. Die 'Freiheitshelden' murksen sich gegenseitig ab, versuchen so viel wie möglich zu rauben und viele sind zu neuen 'Abenteuern' nach Syrien, Mali,
Algerien etc. aufgebrochen mit dem Auftrag 'Mord' - was anderes haben sie nicht gelernt, abgesehen von 'Allahu Akbar' zu brüllen.
Andrei Smirnow von Russia Today hat des Tages gedacht. Er schreibt, dass Lufthansa und die Austrian Airlines alle Flüge nach Tripolis eingestellt haben und etliche Länder ihre Bürger auffordern, das Land zu meiden. Nun die Feierlichkeiten vom 15.- 17. Februrar werden wohl so großartig werden, mit viel "Feuerwerk", dass der Ratschlag angebracht zu sein scheint.
Smirnow zitiert auch das französische Fernsehen, das jetzt immerhin so viel zugibt: "Die NATO-Luftangriffe haben das einst blühende Land ... in den Bürgerkrieg gestürzt. Der Westen wandte militärische Gewalt an, um ein gehorsames aber sehr unpopuläres Regime einzusetzen, das nicht in der Lage ist, der religiösen und tribalen Kämpfe Herr zu werden, die das Land zerrreißen." Oh, welch glühende Anhänger der Wahrheit sie doch sind, diese Presstitutes, zwei Jahre zu spät, wo die allermeisten eh vergessen haben, worum es eigentlich ging.
Noch ein Jahrestag - 10 Jahre "Freiheit" im Irak
Ramzy Baroud erzählt eine Begebenheit aus dem Jahr 1998, als er mit einer Delegation kurz nach den verheerenden US-Bombenangriffen in Baghdad war, um die fürchterlichen Wunden zu dokumentieren, die durch die illegalen US-DU-Waffen verursacht worden waren. Einem Freund klagte er in der Hotel-Lobby, dass er leider kein irakisches Kinderbuch mit den herrlichen Illustrationen gefunden habe. Kurz vor der Abreise kam ein fremder Iraker auf ihn zu und überreichte ihm eine Tüte mit mehreren Kinderbüchern: "Für ihre Tochter!" sagte er nur. Er wehrte seine Danksagungen ab und sagte noch: "Wir sind Brüder und Ihre Tochter ist wie meine."
Baroud erklärt, dass diese Großzügigkeit und Gastfreundschaft nicht ungewöhnlich waren, sondern eher der Normalfall. Aber die Briten begannen ja schon 1917 die "moderne Tragödie des Irak einzuläuten durch die Eroberung Baghdads" und modelten das Land in eine Kolonie um, die ihren Bedürfnissen diente. Nach einer 40-jährigen Freiheitspause, an dem sich der Irak aus eigener Kraft aus dem Sumpf gezogen und ein modernes Land geschaffen hat, kam die britische Strategie erneut in Anwendung - diesmal unter US-Regie. Und diese "stolze Nation mit ihrem beeindruckenden menschlichen Potential" liegt nun in Trümmern.
Baroud zitiert den irakischen Schriftsteller Hussein Al-Alak, der zum 10. Jahrestag der "schweigenden Opfer" gedachte - der Kinder. Nach offiziellen Daten gibt es im Irak heute geschätzte 4.5 Millionen verwaiste Kinder, von den 70 % beide Eltern seit der Invasion im Jahr 2003 verloren haben, von denen wiederum ca. 600 000 auf der Straße leben.
Mehr US-Bomben auf Kambodscha als INSGESAMT im 2. Weltkrieg
In dem Artikel 'What the U.S. Bombing of Cambodia Tells Us About Obama's Drone Campaign' schreibt Henry Graber am 15. Februar 2013 über den seltsamen Bezug zwischen "einem schwarzen Kapitel der amerikanischen Geschichte" und den heutigen Rechtfertigungen für die Drohnenkampagnen durch die US-Justiz.
"Wie in dem gegenwärtigen Konflikt [mit Pakistan] war die Militäraktion gegen das neutrale Kambodscha von 1965 - 1969 so geheim, dass sie erst im Jahr 2000 an die Öffentlichkeit drang. Und wie in dem gegenwärtigen Konflikt fehlte auch der Operation in Kambodscha jeder legaler Grund."
Was jetzt erst durch freigegebene Dokumente herauskam, ist die Tatsache, dass das Land völlig destabilisiert wurde, die Bevölkerung zu kochender Wut auf die USA gebracht wurde und den Roten Khmer in hellen Scharen in die Arme getrieben wurde. Eine Tatsache, die von Historikern beständig und verbissen geleugnet wurde.
Und dasselbe passiert heute in Pakistan, wie der pakistanische Journalist Mohammad Hanif schreibt: "[Obama's Drohnen-Kampagne] schafft eine neue Generation von Leuten, die denken, was uns heute passiert, das erfordert Rache".
Obamas "Schurkenstaat"
So titelt der wunderbare Stephen Lendman auf seinem preisgekrönten Blog nach Obamas jüngster Rede an die Nation. Seine Prioritäten sind Krieg gegen die Menschheit, gewaltsam erzwungenes Sparen, Ignorierung der Bedürfnisse der Öffentlichkeit, Institutionalisierung des repressiven Polizeistaats und harte Schläge gegen Ungläubige.
Er macht 'Medicare' (Gesundheitsversorgung) als größte Ursache der Langzeitschuld des Landes aus. "Eine Lüge. Militärausgaben, imperiale Kriege, Wallstreetrettungen, Privilegien für Unternehmen, Steuererleichterungen für die Reichen und die Multis sind dafür verantwortlich."
So zerpflückt er Punkt für Punkt das Obama-Machwerk. Zu einem Schurkenstaat gehört nun einmal eine Schurkenführung.
Warum Ecuador Rafael Correa liebt
Was? Das ist doch auch so ein Diktator, Freund von diesem anderen da, diesem Hugo Chávez noch dazu. Mark Weisbrot listet auf, warum die Ekudaorianer so einen abartigen Geschmack haben.
"Die Arbeitslosigkeit ist Ende des vergangenen Jahres auf 4.1 % gesunken (die können uns doch nicht schlagen - wir haben in Schweden 9.5 % und in Deutschland 7.4 %!), die Armut ist um 27 % gesunken, das Gesundheitswesen ist erweitert und die Sozialausgaben sind substantiell gestiegen."
Ecuador hat kaum Schulden. Die Zins-Bedienung macht 1 % des BNP aus. Correa investierte riesige Summen in den Hausbau, schuf eine grundlegende Finanzreform, holte die Goldreserven aus dem Ausland zurück, unterwarf die Zentralbank der Regierung (das ist ja unschön - schaut euch Obama an - da ist es umgekehrt), senkte die Bankzinsen, erhöhte die Steuern für die Banken und ließ die ausländischen Öl- Gesellschaften angemessene Preise für das Öl bezahlen.
Na, kein Wunder - mit solchen populistischen Maßnahmen kann sich jederman beliebt machen.
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