Dienstag, 9. Februar 2016

Niemals im Kalten Krieg hat die USA ihre Truppen so nahe an Russland aufgestellt



Sputnik

4. Februar 2016

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Die Entscheidung, ihre militärische Präsenz in Europa zu vervierfachen bringt die USA zu ihrem größten Risiko für einen Atomkrieg mit Russland seit der Kuba-Krise Anfang der 1960-er, da sie niemals in der gegenseitigen Beziehung ihre Armee so dicht an Russland rangeschoben hat, laut Prof. Stephen F. Cohen.

US’ updated “Theater Strategy” could be well put in line for all the top literary prizes in 2016, as a work of fiction.
Die neueste „Kriegsschauplatz-Strategie“ der USA könnte gut für alle großen Literaturpreise in der Klasse für Dichtung aufgestellt werden. ©lickr/DonkeyHotey
Der politische Analytiker Prof. F. Cohen nannte diesen neuen US-Plan eine nie dagewesene und sehr gefährliche Provokation.

„Wir haben niemals unsere Armee so nahe an Russland aufgestellt in unserer Geschichte,“ sagte er bei der John Batchelor Show. „Im Kalten Krieg endete unsere Militär-Präsenz in West-Berlin. Jetzt stehen wir hautnah an Russlands Grenzen in den drei baltischen Staaten, Rumänien und Polen.“

Der Experte erklärte, dass es eine Aufstellung von einer Menge schwerer Kriegsausrüstung in diesen Ländern nahe Russland bedeutet, wo die USA eine permanente, voll ausgerüstete Kampf-Brigade aufstellen will, die in diesen Ländern rotieren soll.

„So meinen sie, dass sie dem NATO-Russland-Gründungs-Abkommen von 1997 entsprechen würden,“ sagte er.

US Army soldier in Europe
© Flickr/ US-Soldat in Europa
Die europäische Kauforgie des Pentagon: Ist das Ernst oder nur ein Rauchvorhang?

 
In Bezug auf dieses Dokument sagt Cohen, auch wenn dieser Schachzug eine Verletzung des Abkommens ist, war es gleichwohl von Anfang an ein Schwindel.

In dem Abkommen wiederholte die NATO, dass „die Allianz in der  gegenwärtigen und vorhersehbaren Zukunft ihre kollektiven Verteidigungs- und sonstigen Missionen durchführen wird, indem die notwendige Interoperabilität, Integration und Fähigkeit zur Verstärkung sichergestellt wird, anstatt zusätzlicher permanenter Stationierung von größeren Kampfeinheiten“.

Mit anderen Worten gab man Russland das Versprechen, Streitkräfte nicht permanent in Ost-Europa zu stationieren. Doch ließ man ein kleines Schlupfloch in dem Abkommen offen: „in der gegenwärtigen und vorhersehbaren Lage“.

Nun versucht die NATO also verzweifelt zu zeigen, dass es in Ost-Europa eine Bedrohung der Sicherheit gibt, und zwar wegen der „russischen Aggression“. Auf diese Weise wäre eine permanente Stationierung kein Bruch des Abkommens.

US army and Afghan National Army (ANA) soldiers walk as a NATO helicopter flies overhead
© AFP 2016/ WAKIL KOHSAR
Die 'provokative' NATO-Verstärkung bedroht die restlichen US-Russland-Verbindungen, sagt der ex-Pentagon-Berater Cohen:
„Was wir heute vor uns haben, ist ein Augenblick, wo der Neue Kalte Krieg sehr viel härter wurde, dank einer Entscheidung, die in Wshington getroffen wurde. Der neue Kalte Krieg wird nicht nur stärker militarisiert, mehr streitlustig, weil alle diese Ausrüstung an die Grenze zu Russland geschafft wird, sondern macht ihn auch gefährlicher als den früheren Kalten Krieg, weil wir keine Streitkräfte nahe der russischen Grenze hatten.

Und er wird permanent sein … Er bringt die Möglichkeit von kriegs-ähnlichen Provokationen mit sich, ich meine, dass eine Krieg zwischen Russland und den USA wahrscheinlicher wird.“

Was also jetzt geschieht, ist laut Professor Cohen, dass die NATO Russland testet, es provoziert und auf eine Reaktion wartet.

Wenn man bedenkt, dass beide Seiten Atomwaffen haben, dann ist die USA in viel größerer Gefahr eines Atomkrieges mit Russland als es jemals der Fall war in der Kuba-Krise Anfang der 1960-er Jahre, schloss er.

Und Präsident Obama kann sich davor jetzt nicht verstecken und in den Schatten stellen, wie er es gewöhnlich macht bei Problemen der Außenpolitik, meinte Cohen.

Weiterführende Lektüre:

Die Plattfußarmee: Warum die USA unfähig ist, Russland, China und die Daesh zu besiegen.

Russlands Erfolg in Syrien ruiniert Obamas Pläne zum Sturz von Assad.





Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Die Mobilmachung ist in vollem Gang, läuft seit ca. einem Jahr und dürfte wohl ende 2016 so weit abgeschlossen sein. Dann dürfte das Datum des Beginn des großen Krieges nicht mehr allzuweit entfernt liegen.

    Rechtfertigende Vorbereitungen - schließlich muß Rußland ja als Aggressor hingestellt werden - laufen bereits zuhauf im nahen Osten. Der Weltöffentlichkeit wird dann die größte Lüge und/oder Operation unter falscher Flagge aufgetischt, um einen "Verteidigungs"-Krieg zu beginnen.

    Vermeintlich positiv, es wird ein kurzer Krieg von max. 6 Monaten Dauer. Vermeintlich weil, in 6 Monaten lässt sich mit heutigen Waffensystemen 100.000 mal mehr Schaden anrichten, als in 10 Jahren WK I und II zusammen.

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