Montag, 13. April 2020
Russlands verpasste Gelegenheit, die Sanktionen aufzuheben
Paul C. Roberts
12. April 2020
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Der Kreml hatte bei den Ölverhandlungen eine Trumpfkarte in der Hand und spielte sie nicht aus. USA und Saudiarabien brauchten dringend die Zustimmung Russlands zu ihrem Plan, den Ölpreis durch Produktionsdrosselung und Verringerung des Ölangebots zu erhöhen. Russland kann 20 oder 25 Dollar Barrel Öl tolerieren, aber die hoch verschuldete und bankrotte US-Frackingindustrie kann das nicht, ebenso wenig wie der aufgeblähte Staatshaushalt Saudi-Arabiens. Alles, was der Kreml hätte sagen müssen, war:
"Wir werden Euren Kuchen retten, wenn wir euch einen höheren Ölpreis geben, aber wir wollen auch was für uns dafür haben. Und zwar das Folgende: Alle Sanktionen werden aufgehoben, nicht nur die gegen uns, sondern auch die gegen Kuba, Venezuela, China und überall sonst. Sie sind nicht nur völkerrechtswidrig sondern auch Kriegserklärungen. Wir haben dafür keine Geduld mehr.
Wenn Russland euch einen höheren Ölpreis geben soll, verlangen wir auch, dass alle Rüstungskontrollverträge, die Washington grundlos und einseitig annuliert hat, wieder aktiviiert werden, dass alle Raketen von unseren Grenzen abgezogen und dass eure provokativen Kriegsmanöver an unseren Grenzen eingestellt werden.”
Angesichts einer hochverschuldeten, bankrotten Frackingindustrie hätte Washington zugestimmt.
Es ist schade, dass der Kreml diese Chance nicht genutzt hat, um die Welt wieder auf einen friedlichen Weg zu bringen, anstatt sich erneut dafür zu entscheiden, bei Washington Plus-Punkte zu sammeln. Washington hat die guten Absichten des Kremls nie zu schätzen gewusst und wird es auch nie zu schätzen wissen.
Das "Öl-Chaos", mit dessen Verhinderung der Kreml prahlt, war Russlands bester Verbündeter. Der Kreml warf seine Trumpfkarte weg und ließ Washington und die Saudis mit den Gewinnen davonkommen.
Dr. Paul Craig Roberts war Assistant Secretary of the Treasury for Economic Policy und Mitherausgeber des Wall Street Journal. Er war Kolumnist für Business Week, Scripps Howard News Service und Creators Syndicate. Er hatte viele Termine an der Universität. Seine Internet-Kolumnen haben eine weltweite Fangemeinde angezogen. Roberts' jüngste Bücher sind The Failure of Laissez Faire Capitalism and Economic Dissolution of the West (Das Scheitern des Laissez Faire-Kapitalismus und die wirtschaftliche Auflösung des Westens), How America Was Lost (Wie Amerika verloren ging) und The Neoconservative Threat to World Order (Die neokonservative Bedrohung der Weltordnung). Spenden Sie und unterstützen Sie die Arbeit von Dr. Roberts.
Quelle - källa - source
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