2. Mai 2012
Viktor Janukowitschs Lebensweg ist ebenso wie der von Timoschenko geprägt vom Kampf um die Macht. Er ist mit den Monopolen aus der Schwerindustrie des Donbass-Kohlebeckens aufs engste verbunden. Sein Wahlkampf wurde nicht zuletzt durch den Milliardär Rinat Achmetow gesponsert. Timoschenko und Janukowitsch unterscheiden sich kaum als reaktionäre Politiker. Wenn es um den Abbau sozialer Leistungen geht, gibt es keinen Unterschied. Beide treten langfristig für die Mitgliedschaft in der EU ein. Keiner von beiden verdient Unterstützung, schon gar nicht im Namen der Menschenrechte.
Was sie unterscheidet: Timoschenko ist auch offen für eine Mitgliedschaft in der NATO, während Janukowitsch gegen einen NATO-Beitritt ist. Gleichzeitig will er seine privilegierten Beziehungen zu Russland aufrechterhalten. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für Gas aus Russland in die EU und 2010 hat Janukowitsch der Verlängerung der Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim um 25 Jahre zugestimmt.
Ein Genosse des KSRD (Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung der Ukraine) sagte zur "Roten Fahne": "Der Kampf zwischen Janukowitsch und Timoschenko ist ein Kampf zwischen zwei Fraktionen der Bourgeoisie. Es handelt sich um Fraktionen der Großindustrie, die immer wieder ihre Personen auswechseln. Die Vorwürfe wegen Korruption sind berechtigt. Das gilt natürlich auch für Janukowitsch. Die Partei von Timoschenko, Bjut (Block Julia Timoschenko), hat sich in den letzten Jahren auch auf faschistische Gruppierungen gestützt. Janukowitsch wird von einer anderen faschistischen Partei unterstützt. Diese Gruppierungen verteidigen die Taten der Faschisten in Galizien während des II. Weltkriegs. Sie sind extrem antikommunistisch und rassistisch, agitieren gegen demokratische Freiheiten, gegen Linke, verursachen Schlägereien gegen Linke, Sprengstoffanschläge gegen Denkmäler usw. Beide schrecken vor der offen Zusammenarbeit mit solchen Kräften nicht zurück."
Es geht in der Auseinandersetzung um die sich verschärfenden Widersprüche zwischen den imperialistischen Blöcken USA/EU auf der einen und Russland/China auf der anderen Seite sowie um ihren Einfluss auf die Ukraine. Um Menschenrechte geht es den Herrschenden nicht. Warum haben Gauck und Co. denn nicht zum Boykott der Formel 1 in Bahrein aufgerufen oder die Winterolympiade in den USA kritisiert? In beiden Staaten werden Menschen, die gegen die reaktionäre Politik protestieren, inhaftiert und gefoltert, sitzen sogar Jahrzehnte in der Todeszelle wie Mumia-Abu Jamal in den USA.
Zu Recht treten Menschen weltweit für eine gründliche medizinische Behandlung Gefangener und die Freilassung demokratischer, fortschrittlicher und marxistisch-leninistischer Gefangener ein. Doch im Fall Timoschenko geht es um eine imperialistische Einmischung zum Zwecke aggressiver Machtpolitik.
Quelle - källa -source
in der freiheitlichen brd ist noch nie ein krimineller, der millionen oder mehr unterschlagen oder ergaunert hat, einer auch nur einigermaßen gerechten strafe zugeführt worden. für solche delikte ist hierzulande bewährung und strafe im portokasenbereich angesagt. und wenn sich die ukraine nicht an unsere standards hält, gangster verurteilt und einsperrt, dann müssen so ein "freiheitskämpfer" wie gauck und seine gesinnungsgenossen natürlich lauthals protestieren.
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