Donnerstag, 12. Juli 2012

USA – Libor, das größte Verbrechen des Jahrhunderts



Robert Scheer
7. Juli 2012

Vergesst Bernie Madoff und Enrons Ken Lay – sie waren nur Amateure bei finanziellen Verbrechen. Der gegenwärtige Libor-Zinsfuß-Skandal, bei dem es um hunderte Billionen im internationalen Handel mit Derivaten geht, zeigt, wie die wirklich großen Jungs spielen. And diese Typen werden mit großer Wahrscheinlich nicht im Gefängnis sitzen, weil sie die Gesetze neu schreiben, bevor sie das Verbrechen begehen.
Die modernen internationalen Banker bilden eine Klasse von Dieben, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat. Oder sich nur vorgestellt hat. Der Libor-Skandal – die Abkürzung für London Interbank Offered Rate – hat zu einer riesigen Strafe für die Barklays Bank geführt und droht, einige der weltgrößten Spitzenfinanziers mit zu fangen. Er enthüllt, dass hinter dem Finanzgebäude der Welt eine stinkende Jauchegrube mit nie dagewesener Korruption liegt. Die modernen Räuber-Barone plündern mit destruktiver Hemmungslosigkeit und unbehindert von Gesetz und Gewissen und in einem Ausmaß, das zu begreifen fast unmöglich ist.

Wie soll man eine Zahlung von 450 Mill. $ an eine Bank verstehen, deren Verteidigung im Strafverfahren vor Aufsichtsbehörden in London und Washington anführte, dass es alle in ihrem Elite-Finanz-Kreis so machten? Nicht nur Barclays, sondern auch JP Morgan Chase, Citigroup und andere werden jetzt geprüft wegen des Verdachts, die Libor-Rate manipuliert zu haben, die für den Markt mit 700 Billionen $ Derivaten unerläßlich ist.
Wie das berühmte Reh im Scheinwerferlicht gefangen, ist der Vorsitzende von Barclays Robert E. Diamond in dieser Woche zurückgetreten und bot dem Parlament eine wehleidige Rechtfertigung an, dass er erst kürzlich davon erfahren habe, dass seine Bank den Index manipuliere, von dem so ein großer Teil des internationalen Handels abhängt. Das ist nur plausibel, wenn wir annehmen, dass ihm 10 Mill. $ jährlich gezahlt wurden, um bewusst ignorant zu sein. Das Wall Street Journal hat den Skandal vor ganzen vier Jahren aufgedeckt, aber seine Bank hat nichtsdestoweniger weitergemacht.
Eine Studie wirft Zweifel auf die Schlüssel-Rate“ war die Schlagzeile am 29. Mai 2012, ein untersuchender Report, der mit den Worten schloss: „Große Banken tragen zu dem unberechenbaren Verhalten der entscheidenden Darlehens-Benchmark [was eigentlich ein Fixpunkt sein sollte. A. d. Ü.] bei, wie die Analyse des Wall Street Journals zeigt.“ Selbst damals, war es laut Bericht bekannt, dass die Libor-Rate manipuliert worden ist, „um so zu fungieren, als ob das Bankensystem in kritischen Momenten der Finanzkrise besser als in Wirklichkeit dastand“.
Mit einem Sprung um vier Jahre vorwärts zu Diamonds Aussage vor dem Parlament in dieser Woche, in der der Firmenboss behauptete, dass seine jüngste Entdeckung eines Musters von Zinsmanipulierung bei Barclays ihn „physisch krank“ gemacht habe. Wer hat die Schuld? Laut Fimenboss Untergebene, die hinter seinem Rücken handelten.
Der in den USA geborene Banker, der sowohl die englische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist in Finanz-Schikanen gut versiert. Er begann seine Karriere mit der Zusammenstellung von Derivat-Paketen bei der Credit Suisse First Boston 1996. Im parlamentarischen Verhör war er gezwungen zuzugeben, dass „ich nicht hier sitzen kann und sagen kann, dass niemand in der Industrie über die Probleme mit dem Libor [Bescheid wusste]. Das war dort auch ein Problem und hätte auf breiter Front angegangen werden müssen“.
Er konnte nicht weit verbreitete Schikane in seiner Bank leugnen, weil, wie beim Kollaps von Enron vor einem Jahrzehnt, die Kontrolleure einen so offenkundigen Berg von Emails mit Marktmanipulationen entdeckt hatten, dass die Spitzenmanager, wenn sie davon nichts wussten, dann deshalb, weil sie es nicht wissen wollten.
Die New York Times schrieb in einem Leitartikel: „Der von dem Justizministerium vorgelegte Beweis – den Barclays als 'wahr und korrekt' anerkannt hat – ist vernichtend. 'Immer froh, helfen zu können', schrieb ein Angestellter in einem Email, der gebeten worden war, falsche Informationen zu liefern. 'Wenn du weisst, wie man ein Geheimnis bewahrt, werde ich dich aufklären', schrieb ein Barclays Makler einem Makler bei einer anderen Bank, wobei er sich auf ihre Strategien zum gegenseitigen Nutzen bezog. Wenn das keine Verschwörung und Preisfestlegung ist, was dann?“



Diese Story erschien ursprünglich bei Truthdig. Robert Scheer ist Autor von The Great American Stickup: How Reagan Republicans and Clinton Democrats Enriched all Street While Mugging Main Streat bei Nation Books.

Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. Der Kerl hat anscheint Begabung. Einer aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit Mut, Witz u. Verbindungen. Hut ab, wenn schon denn schon. Wird schon der deutsche Steuerknecht für aufkommen, also weiter wie gehabt heißt die Devise im Bankenland. Geht doch.

    AntwortenLöschen