Dienstag, 10. September 2013

Die Beschimpfung Russlands funktioniert



Stefan Lindgren
9 september 2013
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth


In beinahe 100 Jahren wird die Sowjetunion/Russland mit Dreck beworfen und beschimpft – 70 Jahre unter dem „anti-kommunistischen“ Vorzeichen und seit 25 Jahren nach Abschaffung des Kommunismus und Einführung des Vielparteiensystems, freier Presse und Marktwirtschaft und Huldigung vieler Lieblingsbegriffe im Westen, geht die Beschimpfung trotzdem weiter. Es vergeht kaum ein Tag, ohne neue Anklagen gegen die Machthaber in Russland, dass sie morden, stehlen, vergiften, Homosexuelle jagen usw. - der Anklagen sind zu viele, um sie alle aufzuzählen.

Eine neue Untersuchung des Pew Research Center zeigt, dass die Schmutz-Kampagne funktioniert. In 39 Ländern rundum in der Welt sind die Menschen geneigt, mehr negative als positive Ansichten über Russland zu haben. Die negativen Ansichten gibt es selbst in Ländern, wo Russland kaum anwesend ist und Ländern, denen Russland Hilfe gegeben hat.

Die Mehrheit der Ägypter (64 %), Israelis (77 %), Jordanier (70 %), Türken (66 %), Palästinenser (57 %) und Libanesen (53 %) geben an, dass sie Russland hauptsächlich negativ sähen.

Verglichen mit vor 6 Jahren, als die Untersuchung erstmals durchgeführt wurde, ist das Ansehen von Russland besonders stark in Jordanien und Ägypten gesunken, wo der Anteil der Bürger, die Russland positiv sahen, um 23 resp. 16 % gesunken ist.

Zwischen 2007 und 2013 ist Russlands Ansehen nur in Indonesien und Argentinien stark gestiegen, ein Anstieg in beiden Fällen um 7 %.

In Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien sagt die Majorität, dass sie in der Hauptsache Russland negativ sehen würden. In England ist man gespalten: 39 % gaben negative Ansichten an und 38 % positive.

Griechenland ist das einzige Land in Europa, wo eine Majorität von 63 % Russland positiv sieht.

Außerhalb Europas sieht es besser aus: nur in Brasilien, Japan, den Philippinen und Südafrika gibt es eine große Majorität, die sich negativ gegenüber Russland ausdrückte. In Kina sind 39 % positiv eingestellt, hingegen 49 % negativ.

In den USA sind die Menschen – vielleicht unerwartet – positiver gegenüber Russland als in Europa, dem Nahen Osten und Südamerika. Selbst wenn 43 % der Amerikaner Russland negativ sehen, so gibt es immerhin 37 %, die positiv eingestellt sind.

Die Untersuchung wurde im März – Mai durchgeführt und spiegelt also nicht die Veränderungen auf Grand des nahenden Syrienkrieges wider.
(ria-novosti 3/9)

Quelle - källa - source

7 Kommentare:

  1. Naja, "repräsentative" Umfragen; man wähle die richtigen Personenkreise "repräsentativ" aus und bekommt das gewünschte Ergebnis.
    Die Schmutzkampagnen gegen Russland (und Iran und China und Bolivien ... ) finden in den Mainstreammedien statt, also können sie nur bei Konsumenten der Mainstreammedien wirken, also wurden Konsumenten von Mainstreammedien befragt, wenn dieses Ergebnis herausgekommen ist.
    Würde man unter Internetusern Umfragen machen, wie es um das Image Großritanniens und Schwedens steht und hätte die einmal vor und einmal nach der Assange-Geschichte gemacht ... betreffend GB nochmal nach der Aktion mit den Festplatten des Guardian, Stichworte Pressefreiheit usw. ... aber für solche Umfragen finden sich keine Geldgeber. ;-)

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  2. ich schließe mich meinem Vorgänger an denn vielen wurde das Denken durch die Mainstreammedien abgenommen bzw.erleichtert was ja auch Sinn und zweck ist in dieser heutigen Gesellschaft.Habe öffters erlebt das Zeitungen innerhalb von einer woche das gegenteil schrieben des zuerst verfassten Artikels und das es dadurch zu heftigen auseinandersetzungen über eine Meinung zwischen Arbeitskollegen kam selber Denken ist unerwünscht und kann auch
    zu mindest in Deutschland gefährlich sein.Putin sagt was er denkt und das finde ich gut und ich glaube auch viele Völker in dieser Welt teilen meine Meinung (deshalb auch diese weltweiten Demostrationen in der ganzen Welt gegen Krieg in Syrien und wer möchte Ihn verhindern Putin also kann Russland nicht schlecht sein und Sie müßten Ihren Artikel noch einmal überdenken oder woher Sie Ihre quellen beziehen.
    einen schönen Nachmittag noch gruß

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    1. Also erstens (zum wiederholten Male): Über jedem Artikel steht, wer ihn geschrieben hat (in diesem Fall mein Freund und Russland-Experte Stefan Lindgren. Aber genauer: Auch er hat ihn nicht geschrieben, sondern nur eine Zusammenfassung aus 'Ria Novosti' (Stefan spricht Russisch) geliefert. Und ich habe ihn übersetzt. Und die Original-Quelle steht am Ende des Artikels. Was soll ich denn noch tun?

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  3. "Was soll ich denn noch tun?"
    Also ich denke einmal, vor allem nicht so empfindlich reagieren und belehrend herüberkommen.
    Ich setze einfach einmal voraus, dass die übergroße Mehrheit der Leser dieser Website - bei aller Kritik, die vielleicht hier und da geäußert wird, was doch vollkommen normal ist - die Inhalte und die damit verbundene Arbeit einschließlich der Übersetzung sehr zu schätzen weiß. Deswegen muss man doch nicht so grillig wegen des Hinweises reagieren, dass Umfragen immer wegen diverser Manipulationsmöglichkeiten beim Design und statistischer Abhängigkeiten mit Vorsicht zu genießen sind (für Denkanstöße aber natürlich allemal geeignet sind). Ich glaube nicht, dass das als persönliche Kritik gemeint war. Aber selbst wenn - ist es dir (oder Ihnen) etwa lieber, jeder würde einfach nur schlucken und sich keine eigenen Gedanken machen, selbst wenn diese nicht immer richtig sein mögen? Dann müsste man doch feststellen, dass diese Website nicht besser ist als irgendeine beliebige demagogische Quelle von Propaganda. Willst du (oder wollen Sie) das? Kann ich mir nicht vorstellen.
    Apropos was noch tun: Ich würde mir schon ab und zu wünschen, dass Quellenbezüge übersichtlicher wären und leichter genutzt werden könnten, ohne dafür allzu große technische Verrenkungen machen und Mühe aufwenden zu müssen. Ganz besonders auch (aber nicht nur) für diejenigen, die ebenfalls Zugang zu Russisch (oder Chinesisch, Arabisch, Khoisan, Schwedisch oder was auch immer) haben. Danke für Geduld & Verständnis

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  4. @ Anzu Vogel
    du neunmalkluger Depp! Was tust Du denn ausser gratis konsumieren und dann noch anonym meckern, weil es daheim nicht läuft... Hast keine Ahnung, wie viel Arbeit damit verbunden ist und reisst Dein blödes Maul auf.
    Das gilt auch für jeden der anderen Kommentatoren hier, die Einar in letzter Zeit verstärkt anmachen. Fleckvieh!
    Ihr habt doch nicht die Bohne den Stil, den ihr darzustellen meint und frech einfordert.
    So, da musste raus und ich hoffe, Einar zensiert es nicht.
    Grüße aus Bayern von
    john schacher

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  5. Hallo Leute, sicher platzt manchem mal der Geduldsfaden (mir auch), aber wir sollten uns das schwere Geschütz für die echten Feind aufbewahren. Untereinander sollten wir höflich bleiben - doch in der Sache durchaus auch hart. Schaut euch mal das Video mit Ngugi wa Thiong'o an, der von einem blöden BBC-Arsch blöde angequatscht wird und wie souverän und lächelnd und leise seinen prinzipiellen Standpunkt darlegt. http://einarschlereth.blogspot.se/2013/07/ngugi-wa-thiongo-englisch-ist-keine.html
    Das habe ich bei afrikanischen und auch indonesischen Genossen immer bewundert. Die konnten die härtesten Diskussionen führen und anschließend haben alle gemeinsam ein tolles Essen zubereitet. Dem Beispiel habe ich versucht nachzueifern. Nicht immer mit Erfolg zugegebenermaßen. Ciao

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    1. Das finde ich aber auch, 100%ig. Ist zwar vielleicht nicht ganz der richtige Platz hier, um das persönlich abzuklären, aber ich hoffe doch nicht, dass meine Ansicht oben geäußerte Ansicht so herübergekommen ist, wie Anonym meint. Vielleicht bin ich ja allzu begriffsstutzig als Mitglied der traditionell den depperten breitnackigen Bergbewohnern abholde Regionalgruppe der Bürger meines Heimatlandes. Jo mei, keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Im Grunde bestätigt das eigentlich nur das, was ich schon gesagt hatte und was so sogar in eet's Antwort steht. Sollte ich unabsichtlich jemanden "blöde angequatscht" haben, dann streue ich mir selbstverständlich Asche auf's Haupt. Wenn es allerdings wirklich bedeuten sollte, dass ich gefälligst die viele Arbeit zu würdigen habe (was ich im übrigen gleich zu Beginn getan habe) und ansonsten nicht mein "blödes ..." (na ja, gehört eigentlich nicht zu meinem Wortschatz, so etwas) zu halten habe, wäre ich in der Tat falsch hier. Diesen Eindruck hatte ich aber bisher absolut nicht. Egal, ob nun alle meine Ansichten so ganz teilen oder nicht, was ja an sich schon überaus merkwürdig wäre.
      So, nachdem das nun auch heraus ist, würde ich genau das vorschlagen, was eet sagt: sachlich und höflich bleiben und zum eigentlichen Sinn und Zweck dieses Blogs zurückkehren! Danke.

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