Mit Dank an die 'Junge Welt' und Karin Leukefeld. Über die Verbrechen der USRAELEU-Mafia zu lesen, schnürt einem regelmäßig die Luft ab. Beinahe noch schlimmer ist das schamlose Schweigen der Mainstream- Medien und der Rechtsinstanzen. Für so viel Feigheit verdienen sie - na was wohl? Na Beförderung und Gehaltserhöhung.
Karin Leukefeld
16. 12 2019
Auch ohne Sanktionen genug gebeutelt: Die Wirtschaft im zerstörten Syrien (Manbidsch, 10.5.2018) |
Die Ingenieure in
Homs planten den Wiederaufbau nach neuestem Standard, erläuterte
Barasi. Ein Masterplan für die Jahre 2025–2035 sei aufgelegt
worden. »Die unfairen Sanktionen gegen das syrische Volk wirken sich
negativ auf den Wiederaufbauprozess aus.« Maschinen und Werkzeuge,
die gebraucht würden, könnten nicht eingeführt werden. Barasi hob
besonders das Ölembargo hervor: »Wir brauchen Öl für die
Industrie, den Transport, zum Heizen, für den Wiederaufbau, für die
Krankenhäuser, und auch, um Strom zu produzieren. Das ist ein
Wirtschaftskrieg, der gegen Syrien geführt wird.«
Wer immer aus Homs
sei und zurückkehren wolle, sei willkommen, so der Gouverneur von
Homs. 14 Busse, etwa 700 Personen, seien aus Dscharabulus an der
Grenze zur Türkei zurückgekehrt. Für die Menschen aus dem Norden
sei es schwierig, weil Ankara die Zusammenarbeit mit Damaskus
verweigere. »Aber aus dem Libanon kehren Leute ganz offiziell über
die Grenze zurück. Geregelt wird das durch ein syrisch-libanesisches
Komitee. Wir haben die Namen und Listen der Menschen, die
zurückkehren wollen, alles ist geregelt.« Auch für Rückkehrer aus
Jordanien arbeiteten die syrische und jordanische Regierung zusammen.
Es gebe dennoch
weiterhin viele Gründe, warum die Menschen nicht zurückkämen, es
fehle ihnen an Geld und an Transportmöglichkeiten. Einige der
Terrorgruppen ließen die Menschen nicht ziehen, andere würden von
den internationalen Truppen in der Region gestoppt. »Wir sind der
festen Überzeugung, dass alle Syrer zurück nach Hause kommen
sollten. Und ich wiederhole, dass wir den Rückkehrern alle Dienste,
die gebraucht werden, anbieten werden. Wir werden selbst Busse
schicken, um sie von der Grenze abzuholen.«(kl)
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Anfang Dezember hat
die Innenministerkonferenz den Abschiebestopp für Syrien ohne
Einschränkungen zunächst bis Juni 2020 verlängert. Ursprünglich
wollten die Innenminister bei ihrem Herbsttreffen in Lübeck den
Abschiebestopp im Fall von Schwerkriminellen lockern. Im Rahmen der
Konferenz wurde jedoch ein düsteres Bild von Syrien gezeichnet. Das
Land »ist alles andere als sicher«, erklärte eine kirchliche
Hilfsorganisation. Es existierten »kaum Bildungs-oder
Ausbildungschancen und wenig Perspektiven, Arbeit zu finden und ein
Einkommen zu erwirtschaften«. Das Gesundheitssystem sei »am Boden«,
es gebe nicht »genug intakten Wohnraum«. In einem an die Konferenz
gerichteten Bericht des Auswärtigen Amtes war zu lesen, es gebe
»keine sicheren Gebiete für Rückkehrer«. Angriffe »des Regimes«
seien überall und jederzeit möglich, ausgenommen seien nur die
Gebiete, die aktuell unter türkischer oder kurdischer Kontrolle
stünden oder von den USA kontrolliert würden.
Anders als von
Politik und Medien geschildert, sind die Kriegshandlungen jedoch
weitgehend zum Erliegen gekommen, außer in Idlib und anderen
Gebieten im Norden des Landes. Allerdings tobt nun eine andere Art
von Krieg, der auf die einseitigen wirtschaftlichen Strafmaßnahmen
der Europäischen Union und ein Ölembargo der USA zurückzuführen
ist – ein Wirtschaftskrieg.
Rückkehrwillig
Zehntausende
Menschen lassen sich dennoch nicht davon abhalten, nach Syrien
zurückzukehren. Sie kommen aus der Türkei, dem Libanon und
Jordanien, auch aus Europa kehren Syrer in ihre Heimat zurück. In
einem Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) von Oktober 2019
heißt es, dass zwischen Januar und September des laufenden Jahres
75.501 Flüchtlinge »spontan« zurückgekehrt seien. Vermutlich sei
diese Zahl sogar höher. Für das Jahr 2019 erwarte man eine »Zunahme
selbstorganisierter Rückkehr«, obwohl diese eine Herausforderung
darstelle, heißt es in dem Bericht. Das UNHCR versuche mit
Reparaturen von Unterkünften, juristischem Beistand, Lebensunterhalt
und Bildung zu helfen. »Die wachsenden Anforderungen für die
Unterstützung der Rückkehrer« erforderten jedoch mehr Einsatz
aller Akteure.
Aber die reichen
UN-Mitgliedsstaaten aus Europa, die USA oder die Golfstaaten leisten
keine Unterstützung. Die Regierung in Damaskus wird isoliert, und
nach dem Krieg zerstören nun die einseitigen
EU-Wirtschaftssanktionen die syrische Ökonomie. Erstmals waren diese
2011 gegen den Ölsektor Syriens verhängt worden. Seitdem wurden sie
jährlich, zuletzt im Mai 2019 bis zum 1. Juni 2020, verlängert und
wiederholt verschärft.
Aktuell stehen 269 Personen und 69 Institutionen und Unternehmen auf der Liste. Gegen sie besteht eine EU-Einreisesperre, persönliches Vermögen auf europäischen Banken wurde eingefroren. Sie seien für Gewalt und Repression gegen die Zivilbevölkerung in Syrien verantwortlich und profitierten von der »Unterstützung des Regimes und/oder davon, dass sie mit Personen oder Institutionen des Regimes verbunden« seien, wird als Grund angegeben. Auf der Liste finden sich neben der gesamten syrischen Regierung Militärs, Geschäftsleute und deren Firmen. Hinzu kommen die syrische Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines, der Mobilfunkanbieter Syriatel, die renommierte Tageszeitung Al-Watan sowie sämtliche syrischen Ölfördergesellschaften und Banken einschließlich der Zentralbank. Selbst die syrischen Organisationen für Tabak- und Baumwollvermarktung stehen unter Sanktionen, weil es sich um staatliche Einrichtungen handelt.
Aktuell stehen 269 Personen und 69 Institutionen und Unternehmen auf der Liste. Gegen sie besteht eine EU-Einreisesperre, persönliches Vermögen auf europäischen Banken wurde eingefroren. Sie seien für Gewalt und Repression gegen die Zivilbevölkerung in Syrien verantwortlich und profitierten von der »Unterstützung des Regimes und/oder davon, dass sie mit Personen oder Institutionen des Regimes verbunden« seien, wird als Grund angegeben. Auf der Liste finden sich neben der gesamten syrischen Regierung Militärs, Geschäftsleute und deren Firmen. Hinzu kommen die syrische Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines, der Mobilfunkanbieter Syriatel, die renommierte Tageszeitung Al-Watan sowie sämtliche syrischen Ölfördergesellschaften und Banken einschließlich der Zentralbank. Selbst die syrischen Organisationen für Tabak- und Baumwollvermarktung stehen unter Sanktionen, weil es sich um staatliche Einrichtungen handelt.
Wiederaufbau
erschwert
Die einseitigen
Strafmaßnahmen wirken verheerend, zumal sie mit dem ebenfalls
einseitigen Ölembargo der USA verknüpft sind. In Aleppo sind den
Geschäftsleuten der Industrie- und Handelskammer durch die
Sanktionen die Hände gebunden. Sie »hindern uns daran, unsere
Firmen aufzubauen und Arbeitsplätze zu schaffen«, kritisierte ein
Geschäftsmann in Aleppo im Gespräch mit jW. Statt dessen schicke
Europa Hilfsorganisationen nach Syrien: »Die geben Brot, aber keine
Arbeit. Die Menschen werden abhängig, anstatt in Würde zu leben.
Jeder Arbeiter, den wir einstellen würden, könnte seine Familie
selber ernähren.«
Weil nur der
UN-Sicherheitsrat befugt ist, Strafmaßnahmen gegen ein Land zu
verhängen, seien die einseitigen Sanktionen völkerrechtswidrig, wie
der zuständige UN-Sonderberichterstatter, Idriss Jazairy, immer
wieder erklärt. Die Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten lehne
einseitige Strafmaßnahmen ab, doch die reichen westlichen Staaten
nähmen das Recht in ihre eigenen Hände, das verschärfe
international die Kriegsgefahr.
Am 21. November
befasste sich nun das Zweite Komitee für Wirtschaft und Finanzen bei
den Vereinten Nationen mit der Frage der Rechtmäßigkeit einseitiger
Sanktionen. 16 Resolutionsentwürfe lagen vor, zwei wurden
angenommen. Darunter einer, der die »internationale Gemeinschaft«
auffordert, einseitige wirtschaftliche, finanzielle oder
Handelssanktionen zu verurteilen, weil sie die Entwicklung von
Staaten verhinderten. Strafen, die nicht von UN-Organen autorisiert
seien, müssten außer Kraft gesetzt werden. Solche Maßnahmen seien
mit dem Völkerrecht unvereinbar und widersprächen dem Grundprinzip
des multilateralen Wirtschaftssystems. 116 UN-Mitgliedsstaaten
stimmten der Resolution zu, zwei Staaten – die USA und Israel –
stimmten dagegen. 52 Staaten, darunter alle EU-Staaten einschließlich
Deutschlands, enthielten sich.
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