Dienstag, 13. September 2011

Tawarga – Geisterstadt nach Gaddafis Abzug + Militärischer Lagebericht

Zum Abschluss des heutigen Tages noch eine Nachricht aus den Mainstreammedien - die ja nicht alles verschweigen können. Dafür würzen sie dann ihre Berichte mit entsprechend vielen faustdicken Lügen. Dieser  Herr Andrew Gilligan vom Sunday Telegraph kommt also als erster (?) am 11. September in das zerbombte, vandalisierte Tawarga und beschreibt, was er sieht. So weit, so gut.
Aber das scheint ihm etwas dünn. Also lässt er sich von den Rebellen Märchen erzählen. Dass sie den Bewohnern 30 Tage Zeit gegeben hätten. Dann widersprechen sie sich selbst und sagen, die hätten es so eilig gehabt, dass sie nicht einmal die Fotos ihrer Kinder mitgenommen hätten. Erstens, ist diese Brigade mit dem erklärten Ziel aufgebrochen, das sie auch dort auf die Straße
gemalt haben (siehe weiter unten). Zweitens haben sie die Stadt nicht erobert, sondern die NATO hat Flächenbombardements durchgeführt, und deswegen sind die Bewohner Hals über Kopf geflohen. Verständlicherweise. Und drittens lässt sich dieser saubere "Journalist" dann noch einen dicken Bären aufbinden.
"Alle Rebellenübergriffe verblassen im Vergleich mit jenen des Regimes..." Dabei gibt es nicht den leisesten Beweis für derlei Übergriffe, wie sie von den "Rebellen" am laufenden Band verübt wurden und werden.
Aber immerhin zeigt der Bericht, wie die Freiheit dieser fanatisierten und rassistischen Mörderbanden aussieht.

Bis zum vergangenen Monat hatte die Stadt Tawarga 10 000 Einwohner.
Aber als in der vergangenen Woche der Abend hereinbrach, erstreckten sich die Wohnblocks weithin schwarz und tot, und alles, was sich bewegte, waren Schafe.
Diese pro-Gaddafi Siedlung wurde von ihren Bewohnern gesäubert, vandalisiert und teilweise niedergebrannt von den Rebellen-Streitkräften. 'Sunday Telegraph' hat als erste Zeitung die Szene besucht, die die erste große Vergeltung an den Anhängern des früheren Regimes zu sein scheint.


„Wir gaben ihnen 30 Tage zu gehen“, sagte Abdul el-Mutalib Fatateth, der verantwortliche Offizier der Rebellen-Garnison in Tawarga, während die Soldaten Tischfußball außerhalb der leeren Wohnblocks spielten. „Wir sagten, wenn sie nicht gingen, würden sie erobert und eingesperrt. Alle ohne Ausnahme sind gegangen und wir werden ihnen nie mehr erlauben zurückzukehren.“
...
Sogar die Krankenhäuser waren vandalisiert. Die Betten und Matratzen zerstört, alle Fenster eingeschlagen und die Türen zerbrochen. Medikamente, Computer, Dokumente zerschlagen und auf dem Boden verstreut.
….
Entlang der Straße, die nach Tawarga (von Misrata aus) hineinführt, hat die Misrata-Brigade den Slogan gemalt: „Brigade zur Ausrottung der Sklaven und der Schwarzen Haut“.

Tawargas werden an Checkpoints verhaftet, aus den Krankenhäusern gezerrt und auf den Straßen festgenommen.
...
Viele Leute aus Tawarga leben jetzt in provisorischen Lagern um Tripolis herum. Aber auch da sind sie nicht sicher. In einem Lager kamen bewaffnete Männer in einem Jeep angefahren und nahmen 12 Leute mit. Ihr Schicksal ist unbekannt. Eine Frau im Lager sagte, dass ihr Mann das Lager zu einer Besorgung verließ, etwa vor einer Wocher. Sie hat ihn nicht wiedergesehen.

Alle Rebellenübergriffe verblassen im Vergleich mit jenen des Regimes. Leute, die die verkohlten Skelette von Gefangenen gesehen haben, mit Maschinengewehren niedergemäht und verbrannt von Gaddafis zurückweichender Khamis-Brigade oder die die wahllose Bombardierung von Misrata miterlebt haben, werden die Szenen nicht so schnell vergessen.

Fatateth in Tawarga sagte: „Der Militärrat wird entscheiden, was mit den Gebäuden geschieht. Aber die Tawargas werden nur über unsere Leichen zurückkehren.“
Ibrahim al-Halbous, ein anderer örtlicher Rebellenführer, sagte es noch einfacher.
„Tawarga gibt es nicht mehr.“
 Das Original liegt hier.


Zum Ausgleich für diese tragische Nachricht
noch der militärische Lagebericht
für Libyen von gestern und heute, der optimistischer ist.
Trotz der NATO-Bombardierungen von Bani Walid geht der Widerstand unvermindert weiter -  ebenso in Sirte.
In Tripolis operiert die Guerilla wie auch in vielen anderen Städten. Irgendwo im Westen sind Kämpfe zwischen  den Rebellen ausgebrochen. Auf dem Flughagen von Tripolis gab es eine gewaltige Explosion.
Dienstag, der 13. 09. 11, 2.39 Uhr
Die Menschen von Bani Walid haben einen großartigen Sieg errungen. Als tausende NATO-Söldner  in die Stadt eindrangen, wurden sie zurückgeschlagen und hinterließen über 1000 Tote. Die Rebellen zogen sich zurück, weil, wie sie sagten, sie "gegen Blutvergießen" seien.     
Gaddafi-Anhänger kontrollieren immer noch große Teile der libyschen Städte und 77-80% des Landes. Die Reorganisierung der Gaddafi-Streitkräfte gegen die NATO und die Söldner schreitet zügig voran.      
Um in den Besitz der Erdölfelder zu kommen, versuchte die NATO die Tuaregs für sich zu gewinnen. Aber es stellte sich heraus, dass die Tuaregs auf Gaddafis Seite stehen und ihn persönlich schützen. 
Dienstag, den 13.09.11, 2.52
Die NATO hat über Bani Walid Flugblätter abgeworfen, in denen jeder Familie, die ihre Waffen abliefert, 500 000 Dinar versprochen werden. Auf der Rückseite steht, falls sie es nicht täten, würden sie mit Weißem Phosphor bombardiert werden. Die Antwort war: "Wir werden uns nicht ergeben oder die Nation verraten. Wir sind bereit, Gott und dem Schicksal zu dienen."  Dies ist die Antwort eines tapferen Volkes.

Und zwei Videos als Nachtrag
zur Lage in Bani Walid und Sirte und zur Erinnerung an 9/11 - allerdings auf Englisch. Zu 9/11 hat auch in Toronto eine riesige Konferenz stattgefunden
über die hier viel zu lesen steht. Außerdem hat Paul Craig Roberts einen
exzellenten Artikel über die Konferenz und die Aussichten, dass die Wahrheit eines Tages ans Licht kommt, geschrieben. Hier ist er.



                 

1 Kommentar:

  1. "Geisterstadt nach Gaddafis Abzug" ?

    Was ist das für eine manipulierende Überschrift?!
    Gaddafi ist dort nicht abgezogen. Er war nie da.

    Die Überschrift müßte lauten:

    Ethnische Säuberung der Stadt Tawerga" !

    Zuvor gab es ein Strafbombardement weil die Einwohner ein Pro-Gaddafi-Demonstration veranstalteten wie die vielen Städten in Libyen:

    Warum lehnt die NATO das libysche Angebot von UN-überwachten Wahlen ab? Warum eine militärische Entscheidung?

    Deshalb:

    Gaddafi würde jede Wahl gewinnen! Deshalb soll er sterben und verurteilt werden!
    5 Millionen Libyer (=80%) demonstrierten gegen die NATO + Rebellen!

    Beweis:
    grüne Pro-Gadddafi-Demonstrationen
    http://www.youtube.com/watch?v=Q0XsF03fNM4 http://www.youtube.com/watch?v=7zJHBlD0IBE http://www.youtube.com/watch?v=KaOplioLKxs http://www.youtube.com/watch?v=qFD62FVkVmQ http://www.youtube.com/watch?v=zXaywUqVesg http://www.youtube.com/watch?v=FmXmdVcmdCQ http://www.youtube.com/watch?v=PhArxeJIY8o http://www.youtube.com/watch?v=0p4MlvFGbao
    http://www.youtube.com/watch?v=aJURNC0e6Ek

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