Diesen langen Essay von Daniele Puccio vom 5. September 2011 gebe ich in Auszügen wider.
Zuallererst, um die Notwendigkeit dieses Artikels zu beweisen:
Kannten Sie dies hier?
pro-Assad Demonstration |
pro-Assad Demonstration in Damaskus |
Oder dies?
pro-Assad Demonstration |
Die Medien haben eine neue Ebene des Wahnsinns erreicht. Wenn Sie nichts darüber wussten, müssen Sie sich unbedingt Zeit nehmen, um das Folgende zu lesen.
Syrien ist ein religiöser Schmelztigel
Eine kulturelle und
religiöse Annäherung. Obwohl
87% der syrischen Bevölkerung Moslems sind, gehört es zu einer der
Säulen von Bashar al-Assads, Syrien als säkularen Staat zu
bewahren. Etwa 75% der Menschen sind Sunniten. Die restlichen 25%
bestehen aus Shia, Aleviten und anderen. Obwohl es ein überwiegend
moslemischer Staat (Sunniten) ist, gibt es keine religiöse
Minorität, die unterdrückt oder gar verfolgt wird wie in anderen
Ländern der Region. Syrien ist in der Tat ein kultureller und
religiöser Schmelztigel, in dem jeder seine Religion befolgen und
ausüben kan wie in keinem anderen arabischen Staat. Ein Grund dafür
kann sein, dass Bashar al-Assad selbst einer religiösen Minorität –
den Aleviten angehört. Auch Christen und Juden können ihre Religion
ausüben, ohne Verfolgen befürchten zu müssen. Anders wie in den
übrigen arabischen Ländern gibt es praktisch keine Bestrafung von
Homosexualität länger. Der Artikel 520 des Strafgesetzes bezeichnet
sie als ungesetzlichen Akt, aber anders als in Saudiarabien gibt eine
merkbare Verfolgung mehr. Das ist nur einer der Gründe, weshalb
Assad so populär ist und durchaus als der populärste
zeitgenössische Führer angesehen werden kann. Hingegen ist die
fundamentalistische Opposition für ihren Schwulenhass bekannt ist.
Man
muss also konstatieren, dass es keine religiösen und kulturelle
Freiheit wie in Syrien im Nahen Osten gibt. Nach den Berichten von
moslemischen Arabern, die streng an den Islam glauben und nicht in
„verwestlichten“ oder westlichen Ländern leben, ist es sehr
bemerkenswert, wie seine Regierung es fertig brachte, diese Art
Toleranz in einem arabischen Land aufrechtzuerhalten.
Hafez al-Assad und
Bashar al-Assad
Counterpunch
berichtete kürzlich:„Es gibt auch eine Parallele zwischen Oberst Gaddafis Autorität und jener von Hafez al-Assad (Bashars Vater). Sie kamen ungefähr zur gleichen Zeit an die Macht und beide benutzen ihre Intelligenz und Brutalität, um ihre Macht zu erhalten (sic!). Hingegen hat Bashar al-Assad nicht die Macht ergriffen und erwartete auch nicht, sie zu erben. Er akzeptierte das Amt des Präsidenten, als sein Vater starb und weil sein älterer Bruder einem Unfall erlegen war und weil nur seine Familie einen Machtkampf zwischen den Generälen seines Vaters verhindern konnte.
Obwohl es die Armee war, die in aus London holte, wo er in aller Stille den Beruf eines Augenarztes ausübte, ist es das Volk, das ihn zum Ritter geschlagen hat. Er ist unbestreitbar der populärste Führer im Nahen Osten. Bis vor zwei Monaten war er der einzige, der sich in der Öffentlichkeit ohne bewaffnete Wächter bewegte und sich in der Menge wohl fühlte.“ (Vgl. Gaddafi file:///home/einar/dwhelper/Libyen/Libya_Truth_DnB_Soundtrack_-_YouTube.flv)
Zweifellos ist Bashar al-Assad weit entfernt, vollkommen zu sein und Syrien kann bei weitem nicht als Modell angesehen werden. Kein Zweifel auch, dass es echte Demonstrationen gibt, sowohl pro-Assad als auch anti-Assad. Die Hauptfrage, die wir uns stellen müssen, ist, warum derartige Proteste, warum pro und contra, warum wir nur von contra hören und was die Assad-Herrschaft seit 1970 für das Volk geleistet hat. Daher ist der wichtigste Teil dieses Artikels, die Geschichte Syriens zu verstehen. Hier ist die beste Darstellung der Assad-Herrschaft, die ich gefunden habe:
Die Büchse der Pandora – Bashars verpasste Gelegenheiten [ein wirklich ausgezeichneter, doch sehr langer Artikel von Elaine C. Hagopian, Professor Emerita der Soziologie am Simmons College, Boston. Hier.]
Die Destablisierung/Regimewechsel von/in Iran, Libyen, Syrien ist vor langer Zeit geplant worden
Warum ist der Westen
gegen Syrien?
„Premierminister
Ariel Sharon sagte gestern, dass Iran, Libyen und Syrien nach Irak
auch ihrer Massenvernichtungswaffen beraubt werden sollten. 'Dies
sind unverantwortliche Staaten, die entwaffnet werden müssen und es
wird einfacher sein nach einem erfolgreichen amerikanischen Einmarsch
in Irak als Modell,' sagte Sharon beim Besuch einer amerikanischen
Delegation von Kongressleuten.
Bolton
sagte beim Treffen mit israelischen Beamten, dass er keine Zweifel
habe, dass Amerika Irak angreifen wird und dass es notwendig sein
wird, danach die Bedrohung seitens Syrien, Iran und Nordkorean zu
beseitigen.
Bolton
sagte, die Verenigten Staaten bemühten sich, eine neue
UN-Sicherheitsrat-Resolution für den Irak zu bekommen und dass das
Ergebnis der Abstimmung die Beziehungen der USA mit Westeuropa und
Russland nach dem Krieg mit dem Irak beeinflussen würden.
Bolton
traf auch Außenminister Benjamin Netanyahu und Wohnungsbauminister
Natan Sharansky.“
Schon
seit dem 2. Mai 2002 brachte John Bolton, stellvertretender
Verteidigungsminister unter George W. Bush ein Projekt auf den Tisch,
gleichzeitig Libyen und Syrien zu zerschlagen. Er nannte beide
Staaten zusammen mit Kuba die „Achse des Bösen“. In einem
Auftritt bei FOX News 2011 sagte er, dass die USA die syrische
Regierung gleich nach dem Sturz von Saddam Hussein hätten stürzen
sollen.
[Danach
geht Daniele Puccio auf den „arabischen Frühling“ in Tunesien
und Ägypten ein und auf den völlig anders gelagerten Fall in
Libyen. Und auch in Syrien gab es keine nennenswerte Minorität der
Bevölkerung, die gegen Assads „autoritäre Herrschaft“ oder sein
„brutales Regime“, wie die westlichen Medien es darzustellen
versuchen, gewesen wären. Die Leute, die den Sturz Assads betrieben
wurden vom Westen unterstützt, nicht um „Demokratie“ zu bringen,
sondern um Syriens stabile kulturelle, religiösen und politische
Landschaft zu zerstören. Als Gründe der USA nennt Puccio:- Enge Beziehungen mit dem Iran, der Hisbollah und dem
palästinensichen Widerstand
- Die Weigerung, mit Israel einen Friedensvertrag wie Jordanien
und Ägypten zu unterzeichnen
- Peter
Lee am 15. April in Counterpunch
- Thierry
Meyssan am 23.Juli in Globalresearch
- Das
Prinzip der Umkehrung der Realität
- Wichtiger
Artikel von Michel Chossudovsky
Puccio geht weiterhin mit zahlreichen Belegen auf die Verwicklung von Al Dschasira, Israel, Saudiarabien ein sowie die verschiedenen ultra-islamistischen Gruppen in Syrien, die auf einmal die Freunde des Westens sind und von ihm unterstützt werden. Am Ende dieses langen Essays macht kommen noch einige:]
Persönliche Betrachtungen
Die zusammengeschusterte Übereinstimmung, besonders der Linken und Progressiven für die westliche Aggression gegen ein souveränes Land hat sich seit Irak dramatisch verändert. Während eben diese Leute die gesamte Operation gegen Irak 2003 ablehnten, waren sie schockierend still bei den NATO-Angriffen gegen Libyen und die Verletzung der UN-Resolution 1973, die den Schutz von Zivilisten verlangte, nicht den Sturz der Regierung.
Es gab so gut wie keine Berichte, als
1.7 Millionen Menschen auf dem Grünen Platz am 1. Juli 2011 für
Gaddafi demonstrierten; stattdessen berichtete man über kleine
'Rebellen' Proteste … Genau wie auch in den USA. Als Farrakhan und
andere beim Millionenmarsch in Harlem in Unterstützung von Gaddafi
und der libyschen Jamahiriya sprachen, wurde darüber in den Medien
so gut wie nichts berichtet. Aber wenn die Tea Party eine Versammlung
von ein paar tausend Leuten hat, sind alle Medien, Zeitungen und
Zeitschriften voll davon.
...
Nun bereitet sich der Westen zusammen
mit den Mainstreammedien, mit Unterstützung von Al Dschasira und
al-Arabiya, auf eine massive Destabilisierung, wenn nicht einen Krieg
gegen Syrien vor...
Wollen wir wirklich, dass unsere
Steuergelder in noch einem Krieg gegen ein Land im Nahen Osten
verschleudert werden?
Danke für die Übersetzung. Habe auf ihrer Seite keine E-Mail Adresse gefunden. WIe kann ich sie kontaktieren?
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