Dies ist zwar schon älter, aber es schadet nicht, von Zeit zu
Zeit daran zu erinnern! Facebook gehört meines Wissens auch dazu!
Russia Today
vom 1. November 2011
Wikileaks-Gründer Julian Assange sagt,
das Regierungen weltweit elektronische Geräte benutzt haben, wie
Handys und Computer, um zu überwachen, was die Leute sagen, wohin
sie gehen und was sie schreiben.
Der kontroversielle Journalist sprach
auf einer Diskussionsrunde des Büros für investigativen
Journalismus an der City University in London am Montag. Dort wurde
Wikileaks neue Projekt eingeweiht: die Spyfiles. Sie liefern Details
über die Verträge, die von privaten Überwachungs-Gesellschaften
mit verschiedenen Regierungen in der ganzen Welt ausgehandelt werden,
um Überwachungs-Software für elektronische Geräte zu entwerfen,
die benutzt werden können, um die Aktivitäten von wem auch immer zu
kontrollieren, über den diese Regierungen Genaueres erfahren wollen.
„Wer hier hat ein Blackberry? Wer
hier benutzt Gmail? Nun, ihr seid alle in den Arsch gekniffen!“
rief Assange aus. „Die Realität ist, dass die Anbieter für
Geheimdienste die Rechte für Massenüberwachungssysteme direkt an Länder in
der ganzen Welt für alle diese Produkte verkaufen.“
Der Wikileaks-Gründer fuhr fort, dass
diese internationalen Überwachungsgesellschaften, die hauptsächlich
„in technisch entwickelteren Ländern“ sitzen, häufig ihre
Produkte an weniger entwickelte Länder verkauften: Staaten, die vom
Westen verachtet werden, weil sie angeblich autoritäre politische
Regime haben.
Diese umfassten das Gaddafi-Regime
in Libyen, dem die französische Gesellschaft Amesys Ausrüstungen
lieferte, mit denen man Mitglieder der damaligen Opposition im
Ausland – in den USA, England und Finnland beobachten konnte. Manche
dieser Dissidenten gehören jetzt zur herrschenden Elite.
„Heute veröffentlichen wir 287
Dokumente über die internationale Massenüberwachungsindustrie –
eine Industrie, die jetzt Ausrüstung an Diktatoren und Demokratien
gleichermaßen verkauft, um ganze Bevölkerungen zu überwachen",
sagte Assange zu Reportern.
Aber Software-Benutzer im Westen sind
auch keineswegs sicher. Assange und andere Mitglieder der
Gesprächsrunde berichteten den Reportern, wie westliche
Geheimdienste elektronische Ausrüstung benutzten, um die Aktivitäten
ihrer Bürger auszuspionieren. In England benutzte der MI5 offenbar
spezielle Stimmerkennungs-Software, die in Handys eingebaut wird, die
erkennen konnte, wer mit wem spricht. Andere Geheimdienste waren in
der Lage herauszufinden, wo genau der Benutzer sich befand, was sie
eintippten und wie sie aussahen. Eins dieser Programme erlaubte es
den Diensten, Fotos von ahnungslosen Opfer zu machen, indem sie die
in den Telefonen eingebauten Fotoapparate benutzten.
„Die physische Lokalisierung des
Benutzers lässt sich feststellen, wenn sie das Handy dabei haben,
selbst wenn es auf standby steht“, sagte Assange.
Wikileaks feierte kürzlich den ersten
Jahrestag der kontroversiellen Veröffentlichung der US-
Diplomaten-Kabel – was Assange zu einem Begriff machte.
Assange steht gegenwärtig unter
Hausarrest in London, wo er plant, gegen das Urteil des britischen
Gerichts Einspruch zu erheben, das beschloss, den Journalisten an
Schweden auszuliefern, wo er wegen sexueller Belästigung zweier
Frauen angeklagt ist. Assange fürchtet, dass seine Auslieferung an
Schweden zu einer Überstellung an die USA führen könnte, weswegen
er nächsten Montag Einspruch erheben wird.
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