Samstag, 3. Dezember 2011

Warum Moskau nicht Washington in der Frage der Raketenverteidigung traut

Der einzige Punkt, in dem ich nicht mit Engdahl voll übereinstimme, ist, dass er von einem preemptiven Schlag Russlands ausgeht. Dabei ist die USA das einzige Land, das sich bislang selbst das „Recht“ auf einen preemptiven Schlag zugesprochen hat. Und sie hätte genau so, wie Engdahl im Falle Russland mutmaßt, einen „Grund“ zuzuschlagen, bevor „sich das Fenster schließt“, und zwar, wenn sich als richtig erweist, was Karber geschrieben hat (siehe hier), dass China tatsächlich auch bereits eine strategische Nuklearmacht ist.

Aber müssen wir tatsächlich „das Undenkbare denken“?


von F. William Engdahl
am 2. Dezember 2011


Die meisten Leute in der zivilisierten Welt sind glücklich unwissend, dass wir unvermeidlich auf einen zunehmend wahrscheinlicheren vorbeugenden Atomkrieg zumarschieren. Nein, es geht nicht alles allein um Iran und Israel. Es geht um die Entscheidung Washingtons und des Pentagon, Moskau an die Wand zu drücken mit dem, was euphemistisch das Ballestic Missile Defense (BMD = vereinfacht Raketenschild) genannt wird.
Am 23. November hat der normalerweise zurückhaltende russische Präsident Dmitri Medwedew der Welt in klaren Worten erklärt, dass Russland dabei ist, seine Raketen an der Grenze zu Europa zwischen Polen und Lithauen aufzustellen und möglicherweise auch im Süden nahe Georgien und dem NATO-Mitglied Türkei, um dem fortgeschrittenen Aufbau des US-Raketenschild entgegenzuwirken. „Die Russische Föderation wird im Westen und Süden des Landes moderne Waffensysteme installieren, die benutzt werden könnten, um die europäische Komponente der US-Raketenverteidigung zu zerstören“, kündigte er im russischen Fernsehen an. „Einer dieser Schritte könnte die Installierung des Iskander Raketensystems in Kaliningrad sein.“ 1 Das würden ballistische Raketensysteme für Schlachtfelder sein. Die neueste Version von Iskander, Iskander-K, deren Einzelheiten streng geheim sind, haben Berichten zufolge eine Reichweite von 2000 km und sind mit Langstrecken-Raketen bestückt und einer Zielgenauigkeit von 7 m oder weniger.
Medwedew erkärte, dass er das russische Verteidigungsministerium angewiesen habe, „sofort“ Radarsysteme in höchster Bereitschaft in Kaliningrad aufzustellen, die vor ankommenden Raketen warnen. Er forderte auch, die Reichweite der russischen strategischen Atomraketen zu erhöhen und das russische Atomarsenal mit neuen Sprengsätzen auszurüsten, die den US/NATO-Raketenschield durchbrechen können und bis 2018 einsatzbereit wären. Medwedew drohte auch, dass Russland sich aus dem NEUEN START Raketenabbauvertrag zurückziehen werde, wenn die Vereinigten Staaten weitermachten wie angekündigt.
Dann betonte Medwedew auch ganz korrekt die unvermeidliche Verbindung zwischen „defensiven“ und „offensiven“ Raketen: „Wegen der innewohnenden Verbindung zwischen strategischen Offensiv- und Defensivwaffen könnten Bedingungen für unseren Rückzug aus dem Neuen START-Vertrag entstehen“, sagte er.2
Der russische Präsident hat kein Blatt vor den Mund genommen: „Ich habe der Armee befohlen, Maßnahmen zu ergreifen, die sicher stellen, wenn notwendig, dass wir die Kommando- und Kontrollsysteme des US-Schildes zerstören können“, sagte Medwedew. „Diese Maßnahmen sind angemessen, effektiv und billig.“ Russland hat wiederholt gewarnt, dass der US-BMD-Globalschild entwickelt wurde, um die atomare Balance zu destabilisieren und das Risiko für ein erneutes Wettrüsten berge. Der russische Präsident sagte, dass die USA, statt die russischen Bedenken ernst zu nehmen, seine BMD-Enwicklung „beschleunigt“ habe.3
Es ist nicht das erste Mal, dass Medwedew drohte, Gegenmaßnahmen gegen die zunehmende Einkreisung Russlands durch das Pentagon zu unternehmen. Im November 2008, als die US BMD-Drohung erstmals der Welt bekannt gemacht wurde, sprach er im Fernsehen zu dem russischen Volk und erklärte: „Ich möchte etwas hinzufügen, mit dem wir in den vergangenen Jahren zu tun haben. Was ist das? Es ist der Bau eines globalen Raketen-Verteidigungssystems, die Errichtung von Militärbasen rund um Russland, die ungezügelte Ausdehnung der NATO und anderen ähnlichen „Geschenken“ für Russland. Wir haben daher allen Grund anzunehmen, dass sie einfach unsere Stärke testen wollen.“4 Diese Drohung wurde ein paar Monate später fallengelassen, als die Obama-Verwaltung den – im heutigen Licht eindeutig betrügerischen Olivenzweig anbot, indem die BMD- Entscheidung, den Schild in Polen und Tschechien aufzustellen, umgestoßen wurde.


Russland droht, seine Iskander anti-BMD-Raketen in Kaliningrad aufzustellen


Diesmal verlor Washington keine Zeit zu signalisieren, dass es an der thermonuklearen Entwicklung festhalte. Keine netten Worte mehr von einem „Neuanfang“ in den US-russischen Beziehungen. Ein Sprecher des Obama Nationalen Sicherheitsrates erklärte, „wir werden in keiner Weise unsere Aufstellungspläne für Europa ändern“. Die US-Verwaltung fährt fort, an dem nicht plausiblen Argument festzuhalten, dass der Raketenschild gegen mögliche iranische Atomraketen-Drohung gerichtet sei. Das wirkliche Risiko eines iranischen Atomangriffs gegen Europa ist angesichts der globalen US-Installationen und auch der israelischen BMD-Installationen und der Realität der iranischen Fähigkeiten für Trägerraketen anhand der besten unparteiischen Aussagen nahe bei Null.
Vor zwei Tagen, am 21. November, hat Washington eine kleine Mohrrübe geworfen. US-stellvertretende Ministerin für Waffenkontrolle Ellen Tauscher sagte, dass Washington bereit sei, Informationen über die Raketen-Geschwindigkeit nach Verbrauch ihres Brennstoffs zu liefern. Diese Information bezieht sich auf die Ausbrenn-Geschwindigkeit (VBO) und lässt berechnen, wie sie abgeschossen werden kann.5 Das wurde von Moskau natürlich nicht als ernste Konzession angesehen; man fordert eine umfassende Partnerschaft bei der US7NATO-Raketenaufstellung, um sicherzugehen, dass sie niemals auf Russland gerichtet werden. Schließlich, angesisichts von Washingtons Liste an Lügen und gebrochenen Versprechen, gibt es keine Garantie, dass die Geschwindigkeiten stimmen.
Nach dem Brüsseler Treffen der NATO-Verteidigungs-Minister Anfang Oktober, sagte NATO-Chef Anders Fogh Rasmussen in Bezug auf den nominellen NATO-Europa-Raketenschildprogramm: „Wir erwarten, dass er 1918 voll einsatzbereit sein wird.“ Spanien hat gerade seine Pläne angekündigt, dem US-kontrollierten Raketenprogramm beizutreten, zusammen mit Rumänien, Polen, Holland und der Türkei, die bereits zugestimmt haben, Schlüssel-Komponenten des künftigen Raketenschildes auf ihren Territorien zu installieren.6
Russlands Bedenken sind von der dramatischen Verbesserung eines ganzen Systems der Raketenverteidigung verursacht worden, das die Form eines globalen BMD-Systems annimmt und Russland von allen Seiten einkreist.


Komplette Dominanz …


Zuletzt hat Washingtons „Schild“ Anfang September 2009 Schlagzeilen gemacht, als Obama anbot, die provokative Stationierung von speziellen Radaranlagen und Anti-Raketen-Raketen in Polen und Tschechien zu reduzieren. Das war eine klare Taktik, um den Weg für das zu bereiten, was Hillary Clinton albern den „Neuanfang“ der US-russischen Beziehungen nannte nach der gespannten Bush-Putin Periode. Doch blieb das strategische Ziel der USA bestehen, den einzigen Gegner in der Welt mit einem Atom-Potential und glaubwürdiger Raketenverteidigung einzukreisen.
Barack Obama erklärte damals, dass die USA die Pläne der Bush-Regierung ändern würden, anti-ballistische Raketen in Polen und spezielle Radaranlagen in Tschechien zu bauen. Die Nachricht wurde in Moskau als wichtiges Zugeständnis begrüßt.7 Die folgenden Enwicklungen zeigen deutlich, dass weit entfernt, die Pläne eines Raketenschildes zu stoppen, der jeden potentiellen russischen Raketenangriff zunichte machen könnte, die USA lediglich ein noch effektiveres globales System wünschten, dessen Machbarkeit sich inzwischen gezeigt hatte.
Um die Polen zu beruhigen, hat die Obama Verwaltung auch zugestimmt, ihnen die US-Patriot-Raketen zu liefern. Polens Außenminister war und ist Radek Sikorski. Von 2002 bis 2005 war er in Washington als dort ansässiges Mitglied des American Enterprise Instituts, ein bekannter neo-konservativer militristischer Think-Tank, und Geschäftsführer der New Atlantic Initiative, ein Projekt, um so viele ehemalige Ostblockländer wie möglich in die NATO zu bringen. Kein Wunder, dass Moskau US-Raketen in Polen als freundlich ansah und heute auch nicht.
Im Mai 2011 kündigte Obama an, dass die Raketen, die er jetzt Polen geben würde, die neuen Raytheon (RTN) SM-3 Raketenverteidigungssysteme seien für die Redsikowo Militärbasis in Polen (siehe Karte), etwa 100 Kilometer von der russischen Enklave Kaliningrad entfernt, ein einzigartiger Teil Russlands, nicht direkt mit Russland verbunden, sondern an die Ostsee und Lithauen grenzend. Das rückt die US-Raketen noch näher an Russland als während der Kuba-Krise 1961, als Washington ICBMs in der Türkei installierte, die auf sowjetische Atomrampen gerichtet waren.8
Die neue Raytheon SM-3 Rakete ist Teil des Aegis Ballistic Missile Defense Systems, das Kurz- und Mittelstreckenraketen abfangen soll. Die SM-3 kinetischen Sprengköpfe fangen ankommende Raketen außerhalb der Erdatmosphäre ab. Lockheed Martin Maritime Systems und Sensoren entwickelten das Aegis BMD Waffensystem. Die SM-3 kommt von den Raytheon Raketensystemen.
Die polnische SM-3 Raketen Installation ist nur ein Teil des globalen Netzes zur Einkreisung der russischen Atomwaffen. Man sollte nicht vergessen, dass die offizielle Pentagon Militärstrategie Full Spectrum Dominance Control über das ganze Universum genannt wird. Im vergangenen September haben die USA und Rumänien ein Abkommen zur Installierung des SM-3 Systems auf der Deveselu Luftwaffenbasis abgeschlossen.
Auch hat Washington ein Abkommen mit dem NATO-Mitglied Türkei geschlossen, um das neueste Radar-Erfassungsgerät auf einem hohen Berg im Distrikt Kuluncak, Provinz Malataya in der südöstlichen Türkei zu installieren. Obwohl das Pentagon behauptet, sein Radar sei auf den Iran gerichtet, genügt ein Blick auf die Karte, um klar zu machen, wie leicht der Fokus die wichtigen russischen Atomanlagen wie Stevastopol, wo das Gros der russischen Schwarzmeerflotte liegt, oder die bedeutende russische Krasnodar Radaranlage erfassen kann.9
Das Malataya-Radar wird die Daten an US-Schiffe senden, die mit dem Aegis-System ausgerüstet sind und „iranische“ ballistische Raketen abfangen werden. Laut russischen Militärexperten wird das Hauptziel jenes Radars mit 2000 km Reichweite die Überwachung und Kontrolle des Luftraums vom südlichen Kaukasus, Teilen Zentralasiens und auch des Südens von Russland sein, insbesondere die Verfolgung der Versuchsflüge russischer Raketen auf ihren Testabschussrampen.10
Außerdem umfasst das US-kontrollierte BMD-System jetzt auch seebasierte Aegis-Systeme im Schwarzen Meer nahe der russischen Sevastopol Marinebasis als auch die mögliche Installierung von Mittelstreckenraketen in der Schwarzmeer- und Kaspischen Region.11
Und das europäische BMS-System ist nur ein Teil des riesigen globalen Netzes. Die USA haben auf der Fort Greeley Raketenanlage in Alaska BMD-bodengest'utzte Abfangraketen installiert und ebenfalls auf der Vandenberg Luftwaffenbasis in Kalifornien. Und die USA hat gerade zwei neue Raketenbasen auf Hawai im Pazifik eröffnet. Dazu kommt, dass die Japan Maritime Self-Defense Force formell mit der US Missile Defense Agency zusammengegangen ist, um ein Aegis System zu entwickeln, das SM-3 Raytheon Raketen auf japanischen Schiffen installieren kann.12 Dies gibt den USA eine Pazifik-Plattform, von der aus sie sowohl China als auch Russlands Fernen Osten treffen können, sowie die koreanische Halbinsel. Das sind alles recht lange und seltsame Wege, um einer iranischen Bedrohung zu begegnen.


Urspünge der US-Raketenverteidigung


Das US-Programm, ein globales Netzwerk der 'Verteidigung' gegen mögliche feindliche ballistische Raketenangriffe zu bauen, geht auf den 23. März 1983 zurück, als Präsident Ronald Reagan das volkstümlich bekannte Sternen Krieg Programm vorschlug, formell die strategische Verteidigungsinitiative genannt.
1994 erkärte auf einer privaten Dinner-Diskussion dem Autor in Moskau der vormalige Chef für ökonomische Studien für das sowjetische 'Institut für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen' (IMEMO), dass es die riesigen finanziellen Anstrengungen für Russland waren, um bei dem multi-Milliarden Dollar Sternenkrieg Projekt mitzuhalten, waren, die schließlich den wirtschaftlichen Kollaps des Warschauer Paktes und die deutsche Widervereinigung 1990 herbeiführten. Durch den verlorenen Krieg in Afghanistan, den einbrechenden Ölpreisen 1986, als die USA den Weltmarkt mit saudischem Öl überfluteten, konnte die militärische Ökonomie der UdSSR nicht Schritt halten, ohne massive zivile Unruhen im Warschauen Pakt hervorzurufen.13
Jetzt zielen die US BMD Installationen ebenfalls darauf ab, Russland in die Knie zu zwingen, allerdings im Kontext einer, wie es die Militärstrategen nennen, „Nuklearen Vorherrschaft“.


Nukleare Vorherrschaft: Das Undenkbare denken


Zwar sind die sowjetischen Streitkräfte seit dem Kollaps der UdSSR 1991 drastisch reduziert worden,aber Russland hat eisern am Kern seiner nuklearen Abschreckung festgehalten. Das hat Washington zu denken gegeben, wie man an Russland herankommt. Und Russlands Fähigkeit, seine militärische und ökonomische Kooperation mit seinen zentralasiatischen Partnern in der Shanghai Cooperation Organization zu vertiefen, hat Washington große Frustrationen verursacht. Eine derartige strategische Kooperation wird zunehmend ein Frage auf Leben und Tod für sowohl China als auch Russland. Chinas Atomarsenal ist noch nicht strategisch wie das russische.
Was das Pentagon beabsichtigt, ist das, wovon es träumte, seit die SU in den 50-er Jahren Interkontinental-Raketen entwickelte. Waffenprofis nennen es Nukleare Vorherrschaft. Auf gut Deutsch bedeutet Nukleare Vorherrschaft, dass, wenn einer von zwei gleichstarken Nuklearfeinden in der Lage ist, nur ein rohes anti-ballistisches Verteidigungs-System zu entwickeln, das ernsthaft die nukleare Schlagkraft des anderen schädigen kann, während man selbst eine volle Ladung gegen den anderen abschießen kann, dann hat man den Atomkrieg gewonnen.
Die dunkle Seit der Nuklearen Vorherrschafts-Strategie ist, dass die Seite ohne adäquate BMD Raketenverteidigung, die sieht, wie bei jeder neuen BMD Raketen und Radarinstallation die nationale Sicherheit geringer wird, unter Druck gerät, einen vorbeugenden Atom- oder anderen verheerenden Schlag zu führen, bevor sich das Fenster schließt. Das bedeutet mit einfachen Worten, dass, weit enfernt, „defensiv“ zu sein, wie Washington behauptet, das BMD offensiv und äußerst destabilisierend ist. Und außerdem werden die Länder, die sich selig selbst täuschen, indem sie dem Pentagon das Recht geben, die BMS-Infrastruktur zu bauen und damit einen Sicherheitsschirm der mächtigen USA kaufen, herausfinden, dass sie erlaubt haben, dass ihr Territorium zu einem potentiellen nuklearen Schlachtfeld wird bei einer immer wahrscheinlicher werdenden Konfrontation zwischen Washington und Moskau.
Dr. Robert Bowman, ein pensionierter Oberstleutnant der Luftwaffe und früherer Chef von Präsident Reagans BMD-Plan 1980, das damals höhnisch „Sternenkrieg“ getauft wurde, „beschrieb die wahre Natur von Washingtons Raketen“verteidigung“, was heute unter dem Namen Department of Defense Missile Defense Agency läuft:
Unter Reagan und Bush I war es die Strategische Verteidigungsinitiative (SDIO). Unter Clinton wurde es zur Ballistic Missile Defense Organization (BMDO). Jetzt hat Bush II es zur Missile Defense Agency (MDA) gemacht und sie von Überwachung und Kontrolle befreit, was früher nur für die schwarzen Programme galt. Wenn der Kongress nicht bald aktiv wird, wird diese neue unabhängige Behörde ihr im Grunde unbeschränktes Budget nehmen und es ohne irgendwelche öffentliche oder Kongress-Einsicht für Waffen verwenden, über die wir absolut nichts wissen, bevor sie im All sind. Theoretisch könnten dann die Weltraumkrieger die Welt beherrschen, in der Lage, jedes Ziel ohne Vorwarnung zu zerstören. Werden diese neuen Superwaffen dem amerikanischen Volk Sicherheit bringen? Kaum.“15
Oberstleutnant Bowman nannte in einem Telefoninterview mit dem Autor die Raketenverteidigung „das fehlende Glied füyr einen Erstschlag“.
Tatsache ist, dass sich Washington hinter der NATO-Fassade versteckt mit seinen Installationen der europäischen BMD, während es die absolute Kontrolle ausübt. Russlands NATO-Gesandter Dmitry Rogozin nannte kürzlich Europas Anteil an der US-BMD ein Feigenblatt für ein „Raketenverteidigungsschirm, der 'Made in USA' heisst. Die europäischen NATO-Mitglieder werden weder einen Knopf zum Drücken haben noch einen Finger, mit dem sie drücken können“.16
Es ist klar, warum Russland nach wie vor auf Garantien besteht – von den Vereinigten Staaten – dass der Schild nicht gegen Russland gerichtet ist. Bedauerlicherweise hat Washington dies kategorisch abgelehnt. Könnte es sein, dass die lieben Leute in Washington, denen anvertraut wurde, den Weltfrieden zu wahren, durchgedreht sind? Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass Washington fortfährt, feierliche internationale Waffenverträge zu zerreissen und illegal fortfährt, den globalen Raketenschild aufzubauen, Grund genug für Moskau, Beijing und andere, die US-Versprechen und selbst Verträge als nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurden. 

Fußnoten: 
1 David M. Herszenhorn, Russia Elevates Warning About U.S. Missile-Defense Plan in Europe, The New York Times, November 23, 2011.
2 Ibid.
3 Ibid.
4 Misha, Medvedev: Russia will Deploy Iskanders in Kaliningrad to Neutralize New US Missile Threat, Misha’s Russian Blog, December 30, 2008, accessed in
http://mishasrussiablog.blogspot.com/2008/11/medevev-russia-will-deploy-iskanders-in.html.
5 RIA Novosti, US ready to provide Russia with missile shield details, Moscow, November 21, 2011, accessed in http://en.rian.ru/russia/20111121/168883920.html.
6 RIA Novosti, NATO's missile defense program to be fully operational in 2018 – Rasmussen, 5 October, 2011, accessed in http://en.rian.ru/world/20111005/167417252.html.
7 CNN, U.S. scraps missile defense shield plans, September 17, 2009, accessed in
http://edition.cnn.com/2009/WORLD/americas/09/17/united.states.missile.shield/index.html
8 Kenneth Repoza, Obama's Cold War? Raytheon Missiles
On Russia's Border By 2018, Forbes, September 15, 2011, accessed in
http://www.forbes.com/sites/kenrapoza/2011/09/15/obamas-cold-war-raytheon-missiles-on-russias-border-by-2018/
9 Missile Defense Agency, News and Resources various press releases and program descriptions, accessed in http://www.mda.mil/news/news.html
10 Sergey Sargsyan, Turkey in the US Missile Defense System: Primary Assessment and Possible Prospects, 13 October, 2011, Center for Political Studies, “Noravank” Foundation, accessed in
http://noravank.am/eng/articles/detail.php?ELEMENT_ID=6051
13 F. William Engdahl, Full Spectrum Dominance: Totalitarian Democracy in the New World Order, Wiesbaden, 2010, edition.engdahl, p. 145.
14 Robert Bowman, cited in F. William Engdahl, op.cit., p. 161.
16 RIA Novosti, Nato Is Figleaf, November 1, 2011.

Der Originalartikel liegt auf Global Research.

1 Kommentar:

  1. Ich grüße Sie,

    und sage nein, wir müssen das Undenkbare nicht denken.
    Wir sollten lieber beim denkbaren bleiben. Wie wäre es damit: Die Amerikaner sind am Ende, ihr Staat ist politsch und wirtschaftlich am verwesen. Wenn ich die momentanen Raketensysteme der beiden Seiten, aufgrund öffentlicher Informationen vergleiche, komme ich zu dem Schluß, daß die russische Technik der us-amerikanischen überlegen ist. Ich denke das ist auch logisch, denn techische Inovationen kommen schon lange nicht mehr aus den Staaten.
    Ich denke nicht, daß sich bei den Amerikanern die Meinung durchsetzen kann; alle umbringen, soll Gott sie aussortieren.
    Sogar der Iran schießt amerikanische Drohnen ab.
    Herrn Engdahls Schreiben sind immer eher hoffnungsraubend.
    Ich denke es ist sinnvoll eine positive Haltung beizubehalten und nicht in die Angst zu gehen.

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