Mittwoch, 28. Dezember 2011

FLUG NACH SYRIEN GECANCELT


Das war ein Schuss in den Ofen. Bei meiner Ankunft in Stockholm erfuhr ich, dass der Flug 3 Stunden zuvor eingestellt worden war, weil "Syrien nicht die Verantwortung für unsere Sicherheit übernehmen kann".
Was war geschehen? Tja, da kann man nur Spekulationen anstellen. Aber denkbar ist, dass man zu dieser Auffassung kam, als drei Iranier gekidnappt wurden und am Freitag, den 23. Dezember zum ersten Mal zwei riesige Bombenanschläge in Damascus durchgeführt wurden, was zu  30-40 Toten und über 200 Verwundeten fürhte.

Das Wrack des Wagens, der für den Angriff auf das Hauptquartier des syrischen Geheimdienstes benutzt wurde.
Da der Freitag in den moslemischen Ländern Feiertag ist, arbeitete niemand in den Gebäuden. Es war also die deutliche Absicht der Terroristen, normale,
völlig unschuldige Bürger zu töten. Und natürlich war es auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass man selbst mitten in Damascus zuschlagen kann. Aber vielleicht ist es auch eine Warnung, dass man keinerlei internationale Beobachter im Lande haben will, von welcher Seite auch immer.

In diesem Artikel heisst es, dass die Moslembruderschaft die Verantwortung für diese Attentate übernommen hat. Daraufhin haben am Samstag unzählige Menschen gegen die Terroranschläge und zur Unterstützung der Regierung in 
Damascus demonstriert.

Unzählige Menschen demonstrieren gegen den Terror der Fundamentalisten.


Wie gesagt, das sind Spekulationen über die Gründe. Wir wissen auch nicht, ob wir genauere Informationen erhalten werden. 
Für alle, die teilweise lange Reisen nach Stockholm unternommen haben, war es natürlich eine große Enttäuschung. Aber auch Erleichterung. Ich muss ehrlich sagen, dass ich kein gutes Gefühl vor dieser Reise hatte. Die Aussicht, von irgendwelchen analphabetischen Extremisten hinterrücks ermordet zu werden, ist nicht gerade erhebend. Und vielleicht nicht gleich tot zu sein, sondern NUR verkrüppelt.
Wir haben beschlossen, dass wir uns nun verstärkt der Aufgabe widmen wollen, hierzulande, aber auch in anderen Ländern, die öffentliche Meinung in der Richtung zu beeinflussen, dass unsere Regierungen gegen die Sanktionen, gegen ein Engagement mit  Kriegsdrohungen und -vorbereitungen und für eine friedliche Lösung des Porblems eintreten. In Deutschland sind Bestrebungen in diesem Sinne bereits im Gange.


3 Kommentare:

  1. Auch wenn die Mission nun doch nicht möglich ist: Hut ab für diese mutige Entscheidung!

    Es bleibt eine kleine Hoffnung, dass die arabische Beobachter-Mission eine Verbesserung der Situation bewirkt. Aber wenn ich die aktuelle Spiegel-Schlagzeile lese ("Regimegegner verweigern Treffen mit arabischen Beobachtern") erinnert mich das fatal an die Situation vor einem halben Jahr in Libyen, wo die angeblichen Demokratie-Demonstranten jegliche Verhandlungen kategorisch abgelehnt haben.

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    1. I hope they good better in future and maybe they meet with Arab observers and solve their issues.

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