Freitag, 12. Dezember 2014

Putin 2000-2014 Ergebnisse: Diversifizierung, Modernisierung und die Rolle des Staates in der Wirtschaft des russischen Staates

Jon Hellevig
9. Dezember 2014

Übersetzung: Einar Schlereth

Die Studie der AWARA Gruppe Zeigt, dass Russlands Ökonomie widerstandsfähig ist auf dem Hintergrund der Sanktionen

Die Awara-Gruppe hat eine Studie veröffentlicht: Putin 2000 - 2014, Midterm Interim Results: "Diversification, Modernization and the Role of the State in Russia’s Economy – A Wittgensteinian Look at the Russian Economy"

Diese Studie der russischen Consultingfirma zeigt, dass Russlands Ökonomie nicht so abhängig von Öl und Gas ist, wie allgemein behauptet. Nachdem die Autoren die Entwicklung der Schlüsselindikatoren der Wirtschaft von 2000 bis 2013  untersucht hatten, wollen sie die Medien-Story, dass Russlands Regierung unter Putin angeblich sich ausschließlich auf ein ökonomisches Modell von Öl und Gas Einkommen stützt und die Notwendigkeit, die Wirtschaft zu divesifizieren und zu modernisieren, vernachlässigt, widerlegen. Es stellt sich heraus, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die von der Krise zerrissene Wirtschaft aus den Jahren des Räuber- Kapitalismus und der Anarchie der 1990er Jahre, die Putin 2000 erbte, hat jetzt eine hinreichende Reife erreicht, um den Glauben zu rechtfertigen, dass Russland den industriellen Durchbruch schaffen kann, den der Präsident angekündigt hat.


"Die russische Ökonomie ist mehr diversifiziert und modernisiert, als die Kritiker behaupten. Die Behauptung, dass es nur um Öl und Gas gehe, ist völliger Nonsense", sagt Jon Hellevig, Chefresearcher der Studie. "Deshalb wird Russland sich nicht einfach nur unter den Bedingungen der Sanktionen über Wasser halten, sondern tatsächlich den industriellen Durchbruch schaffen, den Präsident Putin angekündigt hat.", fährt Helllevig fort.

Die Studie enthüllt eine Reihe von eindrucksvollen Indikatoren zur Entwicklung der Wirtschaft zwischen 2000  und 2013 und die Gesundheit der russischen Wirtschaft:
"Der Anteil der Naturressourcen Einnahmen am BNP (Öl, Gas, Kohle, Mineralien und Holz) hat sich zwischen 2000 und 2012 mehr als halbiert, von 44.5% auf 18.7%. Der echte Anteil von Öl und Gas betrug 16%.

Die russische Industrie-Produktion ist um mehr als 50% gewachsen und hat gleichzeitig eine völlige Modernisierung durchgemacht.

Die Nahrungsmittelproduktion ist um 100% zwischen 2000 und 2013 gewachsen.

Die Produktion von Autos hat sich mehr als verdoppelt und   hat gleichzeitig die Produktion völlig umgestellt.  Die russischen Exporte sind um beinahe 400% gestiegen, wodurch alle großen westlichen Länder übertroffen wurden.

Das Wachstum der Exporte der nicht-Öl & Gas Produkte hat 250% betragen.

Öl & Gas macht nicht über 50% des Staatshaushalts aus, wie behauptet wird, sondern nur 27.4%. Die größten Einnahmen kommen vielmehr über die Lohnsteuer herein.

Russlands gesamte Steuerrate liegt bei 29.5% und gehört zu den niedrigsten in den entwickelten Ländern; und die Steuer auf nicht-Öl & Gas-Produkte ist nur halb so hoch wie in den westlichen Ländern.

Russlands  BNP hat sich seit 1999 bis 2012 mehr als verzehnfacht.

Der Anteil der Angestellten im öffentlichen Sektor ist in Russland nicht so hoch im Vergleich mit den entwickelten Ländern. Die staatlichen Beamten machen nur 17.7% der gesamten Arbeiterschaft aus, was in etwa in der Mitte aller globalen Ökonomien liegt.

Russlands Arbeitsproduktivität beträgt nicht 40% des westlichen Standards, wie häufig behauptet wird, sondern liegt eher bei 80%. Weit davon entfernt, von Öl & Gas"abhängig" zu sein, hat die russische Regierung in allen Sektoren massive Investitionen getätigt, wobei die größten Investitionen in die Lufffahrt, Schiffsbau und Produktion von hochwertigen Maschinen und technologische Ausrüstung gingen.

Entgegen diesen Fakten wiederholen die westlichen Medien, Finanz-Analytiker und sogar Staatsführer wie Obama ständig den Refrain, dass "Russland sich nur auf  Öl & Gas stützt" und "Russland überhaupt nichts produziert". Barack Obama hat eindeutig nicht die russische Ökonomie analysiert, was bedeutet, dass diejenigen, deren Job es ist, das zu tun, den Präsidenten falsch informieren.

Wir glauben unbedingt, dass jeder davon profitiert, den wahren Zustand der russischen Ökonomie zu kennen, ihre wahren Errungenschaften im vergangenen Jahrzehnt und ihr wahres Potential. Kenntnis vom wahren Zustand der Dinge zu haben ist gleichermaßen nützlich für die Freunde und die Feinde Russlands, für Investoren, für die russische Bevölkerung - und natürlich auch für seine Regierung, die betreffs des wahren Fortschritts nicht sehr gesprächig war. Ich denke, es gibt ein großes Bedürfnis für genaue Daten über Russland, besonders für seine Führung und seine geopolitischen Feinde. Korrekte Daten werden Investoren helfen, einen Profit zu machen. Und  korrekte Daten werden den politischen Führern helfen, den Frieden aufrechtzuerhalten. Zu wissen, dass Russland nicht ein ökonomischer Schrotthaufen ist, wie man es darstellt, könnte die Feinde bewegen, von dem Kollisionskurs Abstand zu nehmen, auf den sie sich begeben haben.


Siehe auch Hellevigs Artikel über den wahren Zustand der westlichen Ökonomien
hier.

Jon Hellevig
info@awaragroup.com
+7-495-2253038


Wittgensteinscher Blick auf die russische Ökonomie

Von einer Mitarbeiterin unseres russischen Teams bekam ich die PDf-Datei
zugeschickt. Da man hier kein PDF reinlegen kann (so weit ich weiß), verlinke ich hier auf die meine VineyardtheSaker/Deutsche Version, wo die Datei am Ende des Artikels liegt.

4 Kommentare:

  1. Google cache:

    http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:QOjQdS1YlwIJ:www.awaragroup.com/upload/Awara-Study-Russia-Economy-09.012.2014.pdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

    AntwortenLöschen
  2. Kernsatz: "Der Anteil der Naturressourcen-Einnahmen am BNP (...) hat sich zwischen 2000 - 2012 mehr als halbiert."

    + "Russlands BNP hat sich seit 1999 bis 2012 mehr als verzehnfacht."

    Daran erkennt man, dass Russlands Administration erfolgreich weiß, wo's lang geht.

    AntwortenLöschen