Sonntag, 30. August 2015

Kareze, Quanate, foggaras - historische Bewässerungssysteme

Einar Schlereth

30. August 2015

Heute morgen hatten mein Freund Augusto und ich eine Diskussion über historische Bewässerungensysteme, die sich von China (mit größter Washrscheinlichkeit) nach Afrika und quer durch die Sahara bis zum Atlantik ausbreiteten. In China Karez und Iran, Qanat in arabischen Ländern, Falaj in Oman, Foggara in Nordafrika außer in Maroccol, wo sie Khettara heißen. Auf dem langen Weg über Persien, Irak, Syrien und Ägypten, Libyen, Algerien bis nach Marokko nahm diese Methode verschiedene Varianten an, von denen einige sehr schlicht waren, andere - wie etwa im Iran - sich zu phantastischen unterirdischen Bauwerken entwickelten.

Karez im Iran

Auf der folgenden Seite könnt ihr euch einige der unzähligen verschiedenen Arten auf Fotos und Diagrammen ansehen.

Wir beide waren fasziniert erstens von der grandiosen technischen Leistung, die vor ein paar tausend Jahren entwickelt wurde und zweitens von dem geringen Energie- Aufwand, der in heutiger Zeit für den Bau solcher Anlagen notwendig wäre. Denn notwendige Grab- und Bohrungsarbeiten könnten heute mit Maschinen gemacht werden, aber bis auf minimale Unterhaltskosten wären keine Investitionen weiter erforderlich. Dies kann allerdings nicht im Interesse der Ölgiganten liegen, die auf die Maximierung des Energieaufwands bedacht sind.


Dieses System spart aber nicht nur Energie, sondern auch Wasser, da Verdunstung praktisch nicht anfällt. Und auch keine Verschmutzung oder Erwärmung des Wassers stattfindet, weshalb es auch zur Kühlung von Wohnungen genutzt werden kann (siehe auch hier).
Das Prinzip der Windtürme
Wie eine Frau Dr. Wessels in einer Doktorarbeit festgestellt hat, gibt es Ansätze zur Rehabilitation von Karezen. Ich kenne ihre Arbeit nicht und weiß nicht, ob sie auch den Einsatz von Mao Tsetung nennt, der dieses uralte Handwerk neu belebte und die verbliebenen alten Handwerker als Lehrer für eine neue Generation einsetzte.  Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass man dieses Projekt unter Deng Xiaoping einstellte. So etwas wurde als unmodern und rückständig angesehen.

Dies ist nur eine von vielen Möglichkeiten, enorme Mengen an fossiler Energie zu sparen. Eine andere ist, dass ein Drittel der Menschheit in Erdwohnungen (Höhlen) wohnen könnte, in denen ständig gleichbleibende Temperaturen herrschen, wie ein Institut in Kalifornien berechnet hat. Ein weiteres ist, dass in Indien mühelos ein Drittel seines Energieverbrauchs durch Solarzellen gedeckt werden könnte, was einige indische Wissenschaftler kürzlich bekanntgaben.  Eine dritte Möglichkeit ist die von Marshall Technics entwickelte Methode, die unerhöhten Energiemengen der bis zu 400° C heißen Geysire in den Weltmeeren giftfrei und gefahrlos zu nutzen (dazu habe ich bereits Artikel auf meinem blog aufgelegt).

Aber alle diese Methoden können durch harten Kampf gegen die das kapitalistische 
System durchgesetzt werden, allerdings nur teilweise, weil ständig neue Hindernisse errichtet werden. Augusto erzählte, dass in Spanien die Erzeugung eigener Energie durch Solarzellen durch Steuern bestraft werden soll (siehe Entwurf der Regierung vom 5. Juni 2015). So etwas bringt nur ein durch und durch korruptes und extrem unmenschliches System zustande.



1 Kommentar:

  1. Wir müssen heut nicht mehr in Höhlen wohnen, können dies aber durchaus wählen, wenn wir mögen -
    doch wir könnten - unter anderen Möglichkeiten - z.B. relativ günstig Earthships bauen,
    die dann jeden Bewohner vollkommen autark machen können, so dass JEDER versorgt ist.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Earthship

    Mehr Infos dazu im www unter Michael Reynolds,
    dem Erbauer dieser Wunderschönen und praktischen Wohnform.

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