Einar Schlereth
8. Februar 2016
Hinterindien oder Indochinesische Festplatte oder Indochina genannt; aber speziell die französischen Kolonien Vietnam, Laos und Kambodscha wurden ebenfalls Indochina genannt. |
Auch in Burma haben die Yankis fleißig gewühlt und Aung San Suu Ky zur neuen 'demokratischen' Präsidentin gemacht (die nichts dabei findet, die moslemische Minderheit in Myanmar, das Volk der Rohingya, niederzumetzeln) die fanatisch pro-neokon orientiert ist. Aber die Militärs hatten vorher enge Beziehungen zu China hergestellt, das mit großen Infrastruktur-Maßnahmen begonnen hat. Das ist den USA selbstverständlich ein Dorn im Auge. Ein zusätzlicher Grund ist wie immer, das Burma äußerst reich an Bodenschätzen ist und natürlich seine Lage an der Grenze zu China.
Und dasselbe gilt für Laos. Dazu hat Toni Cartalucci einen interessanten Artikel geschrieben. Dieses Land wurde während des Vietnam-Krieges völlig illegal und insgeheim total zusammengebombt mit zwei Millionen TONNEN Bomben „Es ist das am meisten und schwersten zerbombte Land in der Geschichte“, wie Cartalucci schreibt. 100 Leute werden jedes Jahr immer noch von Bomben zerfetzt.
Laos liegt genau im Zentrum von 'Hinterindien'. Auch Laos hat zu Beijing enge Beziehungen, was zu Dammbauten führte und einer beginnenden Elektrifizierung des Landes. Es hofft, seinen Strom demnächst auch in die Nachbarländer exportieren zu können. Thailand hat ebenfalls größere Projekte in Laos gestartet.
Schon damals war der Vietnam-Krieg für die Amerikaner u. a. ein Mittel, um China in die Zange zu nehmen. Das ist dann ja etwas anders gelaufen. Aber Washington vergisst nie seine Eroberungspläne, sondern verschiebt sie nur. Sie wurden durch Obamas 'pivot to Asia' alle wieder aus der Mottenkiste geholt. Allerdings haben die USA diesmal nicht vor, selbst die Kohlen aus dem Feuer zu holen, sondern wollen es nun durch Stellvertreter versuchen. Es hetzt alle Nachbarn gegen China auf und manche mit großem Erfolg, wie Vietnam, die Philippinen und vor allem Japan.
Pakistan hat sich dieser Aufgabe entzogen, aber Indiens Modi weiß noch nicht, auf welchem Bein er stehen soll. In Laos ist die Strategie Washingtons nicht nach dem Beispiel der Chinesen am Aufbau des Landes zu helfen, sondern im Gegenteil, es gründlich zu spalten und zu zerstören. Zu dem Zweck wurden Dutzende NGOs geschaffen. Dicke Autos voll geklebt mit Logos ihrer NGO-Zugehörigkeit gehören auch zu ihren Büros, aber ansonsten „kann man keinen Beweis irgendeiner positiven Wirkung ihrer Anwesenheit erkennen“, wie Tony süffisant anmerkt.
Er fährt fort:
„Die Rolle dieser NGOs ist neben dem Aufbau von Netzwerken und der Pflege von Kollaborateuren der Einsatz von sozialen und Umwelt-Fassaden, die sich dem Bau von Infrastruktur im Lande widersetzen – besonders Dämme und Transportprojekte. Das Ziel ist, China auszuschalten und die natürlichen und menschlichen Resourcen des Landes für die Entwicklung westlicher Multis zu erhalten, die bis jetzt noch nicht Fuß fassen konnten.“
Also haargenau dasselbe Muster wie in Burma (Myanmar). Und in beiden Ländern soll die Entwicklung des Landes verhindert werden. Eine Entwicklung, die heute zum Beispiel in Laos schon sichtbar ist:
"Das Ergebnis der Arbeit von Thailand und China ist offen sichtbar. Die Straßen unter unseren Füßen sind von chinesischen Firmen gebaut worden, der Strom in den Leitungen kommt von den Dämmen, die von Lao-chinesischen Joint-Ventures errichtet worden sind, und die expandierende Ökonomie ist durch die engere Zusammenarbeit von Laos mit seinen Nachbarn, insbesondere Thailand und China ermöglicht worden. Was die USA und der Westen und die Länder, die von der USA langsam gegen China ausgerichtet werden, für Laos getan haben, ist schwer aufzuzählen – vielleicht, weil es nichts zum Aufzählen gibt.“ so weit Cartalucci.
Cartalucci meint jedoch, dass es den USA nicht glücken wird, das Rad der Entwicklung zurückzudrehen. Allerdings wäre es auch für diese Länder notwendig, diese Gruppen von Hetzern und Destabilisierern aus dem Lande zu werfen. Aber diese US-Agenten geraten selbst in eine schiefe Lage. Das Volk sieht, was geschieht und dass es vorwärts geht, was aber haben diese Stänkerer zu bieten? Missgunst, Neid, Hass und Elend. Deswegen ist es recht unwahrscheinlich, dass es den USA gelingt, die Bande zu China zu zerreißen.
Washington in Malaysia
Eine ähnliche Politik führt Washington auch in Malaysia, das einzige Land in Südostasien, dass kein Alliierter der USA ist. Obama hatte das Land ja im April 2014 besucht auf seiner 'Pivot to Asia' – Rundtour. Dort war der USA ein Regime Wechsel aus den Kulissen heraus gelungen. Und diese neue Regierung konnte Obama - welch ein Zufall - zu einer „umfassenden Partnerschaft“ bewegen, was als entscheidende Wende zur Politik von Mahathir Mohamad angesehen wurde, der offen gegen die von Washington angestrebte unipolare Welt aufgetreten war.
Dazu hat Saif Wahidov den Artikel 'US-China Geopolitical Standoff: Malaysia’s Strategic Role' (US-China geopolitisches Patt: Malaysias strategische Rolle) geschrieben. Mit der neuen 'Partnerschaft' sollte es eine engere Zusammenarbeit in der Wirtschaft, Sicherheit, Erziehung, Wissenschaft, Technologie und anderen Gebieten geben. Aber vor allem engere militärische Zusammenarbeit und anti-Terror-Tätigkeit (auf der Insel Kalimantan im westlichen Teil, der zu Malaysia gehört, gibt es seit Jahren 'Terroristen', die aber eigentlich nur die Malaysier aus dem Land werfen wollen). Jedenfalls hat die malaysische Armee jetzt schon fast ein Dutzend militärische Übungen mit der USA absolviert. Dabei kamen die Amerikaner zu der für sie nützlichen Auffassung, dass Malaysia mehr und bessere Waffen braucht. Ganz klar.
Dies alles geschieht auf dem Hintergrund der wachsenden Rolle der USA und China im Südchinesischen Meer. Da ist es klar wie Kloßbrühe, dass die USA mit einer aggressiven diplomatischen Offensive in ganz Asien befasst ist, um China und alle, die Ansprüche auf die Inseln dort erheben, die seit uralten Zeiten zu China gehören, gegeneinander aufzubringen.
Wahidow meint: „Während die Philippinen und Vietnam die aggressive Haltung Washingtons unterstützen, ist Malaysia traditionell vorsichtiger bei der Balancierung seiner Beziehungen zu Washington und Beijing gewesen. Es arbeitet also militärisch mit den USA zusammen und wirtschaftlich mit China, das inzwischen zum größten Handelspartner Malaysias geworden ist. Es versucht aber auch, seine Verteidigungs-Kooperation mit China auszudehnen. Im September 2015 hatten Kuala Lumpur und Beijing ihre erste gemeinsame Militärübung in der Straße von Malacca durchgeführt, einem der befahrendsten Wasserwege der Welt und von großer strategischer Bedeutung. Daraufhin kam es im November in Kuala Lumpur zu einem Treffen der Verteidigungsminister beider Länder und zu einer bilateralen Verteidigungs-Kooperation … Dies haben die westlichen Medien zum Anlass genommen, die Hetze gegen China zu verstärken, was in den höheren Militärkreisen Malaysias begierig aufgegriffen wurde.“
Der Westen mit dem Leithund USA an der Spitze treibt in Asien gegen China also genau das gleiche Spiel, das man in Europa gegen Russland exerziert. Jedenfalls halte ich den Ausdruck 'Patt-Situation' zwischen USA und China für euphemistisch. Malaysia hat eins der furchtbarsten Beispiele für die US-Manöver direkt vor der Haustür. Erinnert man sich nicht, dass der CIA-Suharto-Putsch sorgfältig von den USA geplant wurde vermöge der starken Unterwanderung der indonesischen Streitkräfte, was am Ende zu dem entsetzlichen Massaker an 2 – 3 Millionen Menschen führte? Demokraten, Nationalisten, Sozialisten und Kommunisten – alles wurde in einen Topf geworfen und massakriert.
Daher ist die Warnung am Ende des Artikels von Saif Wahidow wahrlich angebracht. Er schreibt:
„Es liegt an den malaysichen Politikern, in ihren Entscheidungen weise zu sein, um nicht Opfer inneren und äußeren Druck zu werden in dem Streit (USA-China). Malaysias Sourveränität steht auf dem Spiel, angesichts der Tatsache des Wunsches der USA, an der Ostküste von Sabah eine Basis zu bekommen oder zumindest Truppen dorthin zu verlegen. Das könnte ermöglicht werden durch die ESSZONE (Zusammenarbeit gegen die Terroristen).“
Offensichtlich hat Wahidow auch die Befürchtung, dass sich Malaysia schon zu tief auf das amerikanische Spiel eingelassen hat.
**Laos grenzt zwar nicht an China, liegt aber genau im Zentrum von 'Hinterindien'.**
AntwortenLöschenIst zwar nicht so wichtig, aber Laos grenzt an China (Provinz Yunnan)
Danke für deine Aufmerksamkeit. Das hatte ich irgendwo gelesen und einfach übernommen. Nicht gecheckt! Soll man nicht machen.
Löschen