Dienstag, 11. August 2020

Das Trump-Regime billigt den “Diebstahl” von Syriens Öl

Muss dieser glasklare und echte Diebstahl wirklich in Anführungstriche gesetzt werden? Ob die Kurden noch zählen können, wie oft sie sich und an wen alles sie sich schon verkauft haben? Kaum. Sie haben x Verträge mit Saddam gebrochen, haben sich mal an den Iran oder die USA oder Russland oder Israel angeschmiert und Präsident Assad, der ihnen das großzügigste Autonomie-Abkommen von allen machte, haben sie auch regelmäßig verraten. Dass sie eine rassistische Politik gegen Araber führen, die seit Jahrhunderten im Norden Syriens und des Irak ihre Heimat haben und auch Christen verfolgen, das wird ihnen nachgesehen, wenn sie nur nach der Pfeife der USA - und damit auch Israels - tanzen. Ein widerliches Schauspiel.

Das Trump-Regime billigt den “Diebstahl” von Syriens Öl

TRT World

6. August 2020

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Die US-Regierung handelt einen Deal aus, bei dem eine Terrorgruppe mit syrischem Öl finanziert würde. Zwischen einer US-Ölgesellschaft – Delta Crescent Energy – und den sogenannten ‘Syrischen Demokratischen Streitkräften SDF’ im Nordosten Syriens wurde ein geheimes Abkommen geschlossen, um das Öl der Region zu fördern und zu exportieren.

Monate nachdem US-Präsident Donald Trump Beamten widersprach, die meinten, dass die US-Kräfte dort “nur wegen des Öls” wären und versprach, dass er das Öl sichern würde, macht dieser umstrittene Deal die US-Strategie in der Region klar.

Der Pakt wurde direkt von der US-Regierung gebilligt. Die USA untertützt die SDF-Miliz in Syrien, die von der PYD/ YPG beherrscht wird. Die YPG ist der syrische Ableger der PKK, eine von der Türkei gebilligte Gruppe, aber von den USA und der EU als Terroristen-Organisation gesehen wird.

Wer ist die Delta Crescent Energy?

Die wenig bekannte Firma im Zentrum des Abkommens wird von ehemaligen Regierungsbeamten wie James Reese, ex-Offizier der Elite-Delta-Force, dem ehemaligen US-Botschafter in Dänemark James Cainand und John P. Dorrier Jr., ehemalige Führungskraft der GulfSands Petroleum in England (die früher schon im Nordosen von Syrien tätig war) geführt wird. Reese, einer der Partner von DeltaCrescent Energy, ist ein starker Befürworter der US-Militärpräsenz in Syrien gewesen. 2018 erklärte er in FoX News: “Uns gehört der gesamte östliche Teil von Syrien ... Der ist unser. Wir können ihn nicht aufgeben.“

Dieser Deal legt auch offen wie unter der Trump-Verwaltung die USA die Linien zwischen den privaten und öffentlichen Sektoren verwischt wurden, was Fragen über Ethik und geschäftliche Abkommen aufwirft. Ehemalige politische Insider, die jetzt Delta C E führen, erhielten Hilfe bei dem Abschluss durch das US-Außenministerium, das seinerseits den Deal in die Wege leitete.

Bei einer Komitee-Anhörung in Washington fragte der Republikanische Senator Lindsay Graham Außenminister, ob die Trump-Verwaltung den Deal billige oder nicht.

“Wir billigen ihn,” antwortete Mike Pompeo beim Hearing. “Der Deal brauchte etwas länger ... als wir gehofft hatten, aber jetzt wird er umgesetzt.” Pompeos Kommentare deuten an, dass die Regierung voll im Bilde war und darüber hinaus den Deal seit über einem Jahr gefördert hat.


Wohin wird das Öl gehen?

Das Öl-Abkommen ist von Assad verurteilt worden, die Amerikas Besetzung des Nordostens Syriens nicht anerkennt noch die Legitimität ihrer örtlichen Stellvertreter, der SDF. Syriens Außenministerium nannte den Deal illegal und darauf zielte, das syrische Rohöl zu “stehlen”.

In der Erklärung hieß es weiter, dass die Damaskus-Regierung “schärfstens das Abkommen zwischen der al-Qasd Miliz (SDF) und der amerikanischen Ölgesellschaft zum Diebstahl von Syriens Öl mit Förderung und Beistand der US-Verwaltung verurteile” und schloss, dass “dieses Abkommen null und nichtig ist und keine legale Basis hat”.

Die Trump-Verwaltung wird kaum den Verkauf von Öl an Damaskus billigen. Auch die Türkei hat den Deal verurteilt, der zwischen der Ölfirma und der Regierung geschlossen wurde. “Wir bedauern zutiefst die Unterstützung der US-Regierung dieses Schrittes, der internationales Recht, die Einheit und die Souveränität Syriens verletzt und in den Rahmen der Finanzierung des Terrorismus fällt,” sagte das türkische Außenministerium am Montag in einer Erklärung. “Dieser Akt, der in keiner Weise durch ein legitimes Motiv gerechtfertigt werden kann, ist äußerst unakzeptabel,” fügte der Minister hinzu.

Die Türkei ist daher kaum ein Käufer des syrischen Rohöls, insbesondere, weil es direkt eine Organisation unterstützt, die als Terror-Organisation angesehen wird. Die am ehesten denkbare Lösung für den Abtransport des Öls ist über das nördliche Irak an die kurdische Regional-Regierung. Seit 2014 ist ein trüber, aber lukrativer Handel zustandegekommen, der eine wichtige Rettungsleine für die isolierte SDF-Miliz ist.


Ein US-Treffen mit der PKK-Führung?

Das aktuelle Ölabkommen findet vor dem Hintergrund von Treffen zwischen einer US-Delegation und der PKK-Führung in den Qandil-Bergen im Nordirak statt, einer der Hochburgen der Terrorgruppe. Berichten zufolge forderte die Delegation die PKK-Führung auf, sich aus dem Nordosten Syriens sowie aus der Finanzierung und Unterstützung der SDF zurückzuziehen, und im Gegenzug werden die USA als Hauptsponsor der Miliz auftreten.

Amerika ist bereits bekannt für seine engen Beziehungen mit dem SDF-Führer Mazloum Kobani, der auch Mitglied der PKK ist. Kobani, dessen wahrer Name Ferhat Abdi Sahin ist, ist einer der gesuchtesten Terroristen der Türkei. Die US-Unterstützung der YPG in Syrien ist einer der Stolpersteine in den bilateralen Beziehungen zwischen den beiden NATO-Alliierten. Die türkische Armee ist bereits dreimal in Syrien einmarschiert, um die Daesh und die PKK/YPG zu bekämpfen.

Quelle – källa – source

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen