Dienstag, 30. August 2011

Yvonne Di Vito, eine unbequeme Zeugin zurück aus Libyen (Video)

Ich finde wichtig, was diese Frau aus Libyen am 27. August zu berichten weiss. Sie übergeht die dümmlichen Fragen der Interviewerin und hält sich an die Fakten, die sie erlebt und gesehen hat. Das Interview wurde auf Englisch geführt, aber ich halte für wichtig, was sie zu sagen hat. Ich werde unter dem Video eine grobe Zusammenfassung auf deutsch geben.



Di Vito reiste am 20 Juli und am 7. August kam sie zurück. Und wir fanden eine vollkommen andere Situation vor, weil die NATO Zivilisten bombardierte. Es wurden nicht nur militärische Ziele, sondern auch Krankenhäuser, Schulen, Fernsehstationen bombardiert, und das war ja völlig entgegen den humanitären Gründen, aus denen sie angeblich dort waren. Sie wollten Panik in der Stadt verursachen. Deswegen bombardierten sie Plätze, die von den Menschen täglich aufgesucht wurden, wie Einkaufszentren, Märkte, Hospitäler. 
Wir waren in Tripolis, wo wir riesige Demonstrationen für Gaddafi und gegen die NATO sahen, die nicht in Italien gezeigt wurden. Wir trafen viele Frauen, die schrien und uns fragten, warum ihr Italiener uns bombardiert. Was haben wir euch getan, warum tötet ihr unsere Kinder. Am selben Tag wurde dort ein Haus bombardiert, wobei zwei Kinder getötet wurden. Das haben wir gesehen. Und wir bekamen von den Behörden jede Menge Material und Dokumente über die Bombardierungen. 
Nach allem was wir gesehen haben. haben wir eine Frage: Ist das wirklich ein humnanitärer Krieg? Hilft das den Zivilisten? Das Schlimme ist, dass all dies aus ökonomischen Gründen passiert. Und wir haben auch erfahren, wie es den Menschen vorher ging. Sehr gut und normal. Libyen war die Schweiz Afrikas. Es war reich. Schulen und Krankenhäuser waren kostenlos für die Leute. Den Frauen ging es sehr viel besser als in anderen arabischen Ländern.
Hier wurden nur Bilder gezeigt von Leuten, die gegen Gaddafi demonstrierten. Warum zeigten sie nicht all die Menschen, die für Gaddafi demonstrierten? Sie manipulierten die Situation. In Libyen sahen wir die Rebellen - schlecht organisierte Gruppen.
Wir glauben nicht, dass sie, falls sie an die Macht kommen, eine gute Arbeit machen werden. Wir interviewten Leute, die Angst davor hatten, weil sie glauben, die seien dazu nicht in der Lage wären. Einer der Rebellenchefs war vorher Minister bei Gaddafi und jetzt sagt er genau das Gegenteil. Sie hängen ihr Fähnchen in den Wind, wie man in Italien sagt. Ich denke, dass das korrupte Politiker sind. Das zeigte sich auch, als sie einen ihrer Chefs umbrachten (Younis). 
Wir haben auch gesehen, wie sie kriminelle Akte begehen. Dass sie Gaddafi- Soldaten die Köpfe abhauen, ihnen das Herz herausreissen und es den Leuten zeigen. Wie kann man sich mit Leuten zusammenschließen, die kriminelle Handlungen begehen? Können solche Leute wirklich ein Land regieren?
Zu Anfang hat die NATO sich entschuldigt, dass Zivilisten getroffen wurden, aber danach haben sie immer weiter gemacht und Zivilisten bombardiert. Und wenn Gaddafi fragte, warum man Zivilisten bombardiere, leugnete man es blank und behauptete, es sei Gaddafi-Propaganda. Das stimmt nicht. Wir haben es gesehen. Wir sehen, wie die Medien die Situation manipulieren. Sie sagen , Gaddafi ist verhaftet, die Söhne sind verhaftet, das ganz Tripolis von den Rebellen eingenommen sei.
Aber dann sah man den Grünen Platz, der völlig leer war. Da gab es Bilder mit dem Grünen Platz voller Rebellen. Aber die waren nicht aus Tripolis sondern aus Doha (Katar). All dies ist eine Taktik, um Panik zu erzeugen.
Es war schon vorher schwer, Libyen zu regieren wegen der vielen verschiedenen Stämme, aber wenn die Rebellen drankommen, wird es noch schwieriger werden. Ich und viele andere, die den Krieg in Libyen beobachtet haben, haben Angst, dass aus Libyen ein zweites Afghanistan wird, ein Land, das von einem jahrelangen Krieg zerstört wurde.
Das Volk in Libyen will keine Demokratie. Was passiert mit all den Menschen, die die  Wahlen verlieren? Das ist keine Demokratie. Bei uns sind alle sozialen Gruppen in der Regierung vertreten.
Libyen hatte zu Beginn verlangt, dass eine Untersuchung über die Vorgänge in Bengasi angestellt würden. NATO weigerte sich und hat einfach angegriffen. Die Regierung hat auch gesagt, dass sie für Gespräche offen sei, aber auch das wollte die NATO nicht.

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