von Thierry Meyssan
am 16. August 2011
Die Kriegspropaganda ist in eine neue Phase getreten – sie
umfasst nun auch die koordinierte Aktion von
Satelliten-Fernsehstationen. CNN, France24, BBC und Al-Dschazira sind
zu Instrumenten der Desinformation geworden, um Regierungen zu
dämonisieren und bewaffnete Aggressionen zu rechtfertigen. Nach
internationalem Recht sind derlei Praktiken illegal und die
Straffreiheit der Verüber muss aufgehoben werden.
Die gegenwärtigen Informationen über Libyen und Syrien hatten
einen Wendepunkt in der Geschichte der Kriegspropaganda erreicht,
indem diese neue Wege gefunden hat, die das internationale Publikum
überrumpelt hat.
Vier Mächte – die USA, Frankreich, England und Katar haben ihre
technischen Möglichkeiten vereint, um die „internationale
Gemeinschaft“ zu vergiften. Dies sind hauptsächlich CNN (die,
obwohl privat, mit der Abteilung für psychologische Kriegsführung
im Pentagon zusammenarbeitet), France 24, BBC und Al-Dschazira.
Diese Medien werden benutzt, um fälschlicherweise den Regierungen
von Libyen und Syrien Verbrechen zu unterschieben, die sie nicht
begangen haben und gleichzeitig Verbrechen zu decken, die von den
Geheimdiensten der genannten Regierungen und der NATO begangen
werden.
Wir waren Zeuge einer ähnlichen Situation, in einem kleineren
Maßstab, 2002 , als Globovisión sowohl Life-Bilder von einer
Volksrevolution gegen den gewählten Präsidenten Hugo Chávez
verbreitete als auch Bilder von pro-Chávez-Aktivisten, die
Demonstranten niederschossen. Dieses getürkte Ereignis machte es
möglich, einen von Washington mit Hilfe von Madrid orchestrierten
Militärcoup gegen Chávez zu maskieren. Als jedoch nach einem
wirklichen Volksaufstand der Coup zunichtegemacht und der gewählte
Präsident wiedereingesetzt wurde, haben gerichtliche und
journalistische Untersuchungen enthüllt, dass die von Globovisión
gefilmte Revolution in Wirklichkeit aus optischen Tricks bestand, und
dass die Chavisten gar nicht auf die Menge geschossen hatten, sondern
selbst Opfer von durch die CIA bewaffnete Heckenschützen geworden
waren.
Wir sehen, dass heute dieselben Dinge passieren, aber mit einem
Zusammenschluss von Satellitenkanälen, die Bilder von
nicht-existierenden Ereignissen in Libyen und Syrien übermitteln.
Ihre Absicht ist es, die Leute glauben zu machen, dass die Mehrheit
der Libyer und Syrier ihre politischen Institutionen stürzen wollen
und dass Muammar Gaddafi und Bashar al-Assad ihr eigenes Volk
massakriert haben. Auf der Basis solcher Medien-Vergiftung hat die
NATO Libyen angegriffen und ist dabei, Syrien zu zerstören.
Doch nach dem 2. Weltkrieg hat die Generalversammlung der
Vereinten Nationen Verfügungen erlassen, die derlei Praktiken
verbietet.
Die Resolution 110 vom 3. November 1947 sagt aus, dass „Maßnahmen
ergriffen werden müssen gegen Propaganda und Anstifter eines neuen
Krieges“ und verurteilt „Propaganda, die es entweder darauf
absieht oder gar eine Bedrohung des Friedens, Bruch des Friedens oder
einen Aggressionsakt provoziert oder ermutigt“.
Die Resolution 381 vom 17. November 1950 verstärkt noch diese
Verurteilung, indem sie die Zensur von widersprüchlichen Meldungen
als Teil der Propaganda gegen den Frieden verdammt.
Schließlich wird von der Resolution 819 vom 11. Dezember 1950
„hinsichtlich der Beseitigung von Behinderungen des freien
Austausches von Informationen und Ideen“ die Verantwortlichkeit der
Regierungen anerkannt, solche Barrieren zur Verhinderung des
Meinungsaustausches zu beseitigen.
Indem sie dies tat, hat die Generalversammlung ihre eigene Doktrin
von Gedanken- und Pressefreiheit entwickelt: Sie verurteilt auch die
Lügen, die zu Krieg führen und hielt am freien Fluss von
Informationen und Ideen und kritischer Debatte als Waffen im Dienst
des Friedens fest.
Wörter und besonders Bilder können benutzt werden, um die
schlimmsten Verbrechen vorzubereiten. In diesem Fall stellen die
Vergiftung durch die CNN, France24, BBC und Al Dschazira „Verbrechen
gegen den Frieden“ dar. Sie sollten als viel ernster als
Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit angesehen werden, die von
der NATO in Libyen und von des westlichen Geheimdienstenn in Syrien
begangen werden, da sie ihnen vorausgehen und sie ermöglichen.
Journalisten, die Kriegspropaganda betreiben, sollten vor
internationalen Gerichten verurteilt werden.
Der Originalartikel liegt hier.
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