Dieser Artikel ist ein "Glanzstück" journalistischer Schreibe. Der Jounralist hat aber kühn ein Fragezeichen hinter "Weg zur Wiederherstellung gesetzt. Das Ganze ließe sich in zwei Sätzen sagen: Wir wissen nicht, was tun. Also lassen wir es weiter vor sich hindampfen. Und man achte auf die vorsichtige Ausdrucksweise der Herren Professoren. In Ermangelung eines besseren Artikels habe ich diesen genommen.
Der Weg zur Wiederherstellung?
Der Präsident Toshio Nishizawa (stehend) der Tokyo Electric Power
Co. stellte sich Dienstag Abend den Medien im Tokyoer Hauptquartier
des Unternehmens, als er den neuen Plan zur Eindämmung der Atomkrise
in Fukushima der Öffentlichkeit vorstellte. KYODO
Der kürzlich überarbeitete und am Dienstag veröffentlichte Plan definiert ein kaltes Herunterfahren mit der Senkung der Temperatur in den Druckkesseln auf unter 100° C. Man plant auch, die Menge der austretenden Radioaktivität zu verringern, um die Strahlung in AKW-Nähe auf jährlich unter 1 Millisievert bis Ende Januar zu drücken, was einem Teil der Evakuierten erlauben würde zurückzukehren.
Wann die 2. Phase zu Ende ist, „wird von den Strahlungsmengen in den verschiedenen Bereichen abhängen, aber wir denken, dass wir bestimmte Werte selbst in dem geräumten Gebiet erreichen (in einem 20 km Umkreis)“, sagte Goshi Hosono, für die Krise verantwortlicher Minister, der betonte, dass die Regierung jede Anstrengung unternehmen werde, um das Gebiet zu entseuchen.
Um die Menge des aus dem Werk entwichenen radioaktiven Materials wesentlich zu reduzieren, muss Tepco auf den Grund des Problems gehen: die Löcher oder Risse in den Sicherheitsbehältern zu stopfen, die es dem verseuchten Wasser ermöglicht, die Gebäude auf dem Gelände und die Umgebung zu überfluten, sagen die Experten.
Der neue Plan jedoch enthält keinen Hinweis auf diese kritische Arbeit in der 2. Phase, obwohl dies in den ersten Plänen stand. Ohne Behebung dieses Problems kann man schwerlich sagen, dass das Entweichen der Radioaktivität unter Kontrolle sei.
„Wenn es um die Eindämmung des radioaktiven Materials geht, ist das Stopfen der Löcher das Wichtigste,“ sagt Tsuyoshi Misawa, Professor für Reaktorphysik am Reaktorforschungsinstitut an der Kyoto Universität und sagt, er sei verblüfft, dass das nicht im Plan steht. Derselben Meinung ist Hisashi Ninokata, Professor für Reaktortechnik am Tokyo Technologieinstitut. „Es scheint unklar, welche Art Pläne sie haben“, sagte er.
„Betreffs der Eindämmung der Radioaktivität wird ein großer Fortschritt von der Senkung der Temperatur im Innern des Reaktors auf unter 100° C durch das gegenwärtige Kühlsystem der Zirkulation erwartet“, sagte Zengo Aizawa, Tepcos Vizepräsident.
Unterdessen will man erwägen, wie man die Behälter versiegele, sagte Aizawa.
Obwohl das Stopfen der Löcher das Wesentliche ist, wie Misawa und Ninokata betonen, wird dies schwierig sein, weil die Radioaktivität für die Arbeit gefährlich hoch sei.
Sechs Arbeiter sind einem Strahlungsniveau ausgesetzt worden, der über dem äußersten Limit von 250 Millisieverts jährlich liegt.
Mit kaltem Herunterfahren meint man, die Temperatur des Kerns auf unter 100° zu bringen, doch hat man dies jetzt so definiert, dass man die Temperatur am Boden der Druckbehälter auf unter 100° drückt und das Entweichen der Radioaktivität reduziert, weil man glaubt, der Kern von Einheit 1, 2 und 3 sind geschmolzen und liegen auf dem Boden der Behälter.
Das Kühlsystem hat auf der 4 km langen Strecke von Schläuchen und Bearbeitungssystem viele Probleme gemacht und wurde mehrmals gestoppt.
„Das Problem ist, dass dieses System ordentlich arbeiten muss“, damit die Zirkulation des Kühlwassers korrekt funktioniert, sagte Ninokata. Er fügte hinzu, es sei riskant, das gegenwärtige System zu benutzen und meinte, dass man künftig eine kompaktere Version einsetzen wolle. Tepco sagte, dass man innerhalb von drei Jahren mit dem Bau eines kompletten Zirkulationskühlsystems beginnen werde.
Misawa hob auch hervor, dass die Regierung und Tepco zwar sage, das System habe eine stabile Kühlung erreicht, aber es sei zu früh, die beschädigten Reaktoren als stabil zu bezeichnen.
Den Originalartikel kann man hier lesen.
Nachbemerkung:
Natürlich hatte ich in meiner Einfalt davon geträumt, dass die Japaner zu Millionen losmarschieren und ein AKW nach dem anderen abstellen würden. Ein paar zaghafte Demos war alles. Ihnen müssen offenbar erst noch ein paar von den Dingern um die Ohren fliegen, bevor sie aufwachen.
Stattdessen setzte weltweit eine Mainstreammediakampagne ein, um zu verniedlichen, zu verschweigen, zu vertuschen. Obama stellte sich hin und erzählte dem amerikanischen Volk, wie sicher die amerikanischen AKWs seien. Er verschwieg, dass der Fukushima-Reaktor ein amerikanisches Produkt war, und dass von derselben Sorte 27 Stück in den USA stehen - uralt und verrottet mit jeder Menge Störfällen. Und die Atomindustrie floriert wie nie zuvor: die Chinesen wollen neue bauen, die Inder und die Polen, als rissen sich alle darum, ihr eigenes Tschernobyl oder Fukushima zu bekommen.
Dabei gibt es inzwischen eine neue Technologie, die es erlaubt, in kürzester Frist ALLE AKWs abzustellen (siehe meinen Artikel dazu hier). Doch selbst wenn es sie nicht gäbe, müsste der gesunde Menschenverstand uns sagen, dass die Atomindustrie eine Sackgasse ist und ein Verbrechen an der Menschheit, der Natur und unserem Planeten.
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