Danny Schechter
8. September 2012
Nach Monaten von geheimem Druck, Lobby-Tätigkeit, Tyrannisierung und verschiedenen Angeboten von „Anreizen“ hat Südafrika jetzt die Importe von iranischem Erdöl aufgegeben. Die US-Kampagne zwang Südafrika, seine Unabhängigkeit auf's Spiel zu setzen.
Südafrika hat ab Juli 2012 alle Importe iranischen Öls gestoppt, obwohl der Iran traditionell sein größter Lieferant war. Die Handelsstatistiken zeigen, dass Südafrika 42% seines Öls im vorigen Jahr vom Iran bezog. Jetzt kommt das Öl aus Saudiarabien, Nigeria und Angola. (Südafrika kündigte auch an, dass die Benzinpreise um 97 cent pro Gallone steigen werden, eine Enticklung die damit zusammenhängen mag oder auch nicht.)
Derartige Änderungen der Handelspraxis passieren nicht einfach so; sie sind von außen sehr gut organisiert.
Dies mag ein weiterer Beweis für die Analyse des südafrikanischen Ökonomen Sampie Terreblanche in seinem neuen Buch Lost in Transformation sein, wo er argumentiert, dass Südafrikas Wirtschaft jetzt „amerikanisiert“ wurde und in die von Amerika geführte neoliberale Ordnung integriert worden sei.
Es hat eine Debatte gegeben, was die richtige Beziehung zu Iran sein sollte. In einem Essay auf der Website von Voice of the Cape hat Iqbal Jassat vom Media Review Network angedeutet, dass es CIA-Druck gegeben habe, dass Südafrika feindlicher gegen den Iran auftreten solle.
Er schreibt, „anstatt alarmiert oder zumindest neugierig zu sein, scheinen die Medien die fragwürdige Rolle von Amerikas Gespenstern in Südafrika zu ignorieren. Die wichtigste Frage, die geprüft werden muss, ist das Timing von Enthüllungen in Bezug auf eine von Israel inspirierte und von Obama geführte Raserei, der Islamischen Republik Iran Sanktionen aufzuerlegen."
Da der Skandal angeblich auf die sogenannte „Sanktions-Ausweitung“ konzentriert ist, ist es völlig unangemessen, eine Darstellung, die von der US-Regierung fabriziert wurde, zu akzeptieren, die Südafrika glauben machen möchte, dass es eines schrecklichen Verbrechens schuldig sei, wenn es Geschäfte mit dem Iran tätige. Ganz verschieden von der Basis dieser neuen Runde von Sensationsberichten, die vernichtend sind, falls sie wahr sind, weil sie die Natur von Abkommen enthüllen, die zustandekommen, wenn man mit politischen Schwergewichten umgeht oder verbunden ist, sind die Sorgen, die ich genannt habe, und die Bezug nehmen auf die Fähigkeit ausländischer Mächte, Südafrikas Ökonomie zu attackieren!
Lassen wir also die Vermutungen von Betrug und Korruption beiseite als eine Sache, die vom Büro des Öffentlichen Ombudsmanns (Public Protector – in diesem Fall eine Frau) geklärt werden muss, so stehen die Medien vor der Herausforderung, die Rolle zu untersuchen, die ausländische Agenturen, die mit US/Israel-Interessen verknüpft sind, bei der Unterminierung von Südafrikas legitimen Handelsverbindungen spielen.
Auch wenn AP berichtet, dass dies der erste Republikanische Konvent seit 1952 gewesen sei, auf dem die Redner nicht offen Kriege propagiert haben, so hat Vizepräsident Joe Biden Sonntag Abend den Republikanischen Präsidentenkandidaten Mitt Romney angeklagt, dass er auf einen Krieg mit Syrien und Iran dränge.
Iran mag kein großes Thema auf dem Tampa Konvent gewesen sein, aber es wurde diskutiert, auch wenn das Ereignis von Reden über Steuerreduzierung, Reduzierung der Regierungsprogramme und Rechtfertigungen der Herrschaft der Reichen dominiert war.
Iran war bei vielen nicht weit weg, laut Dan Froomkin, der in der Huffington Post schrieb:
„Bob Merry, Herausgeber des National Interest und Autor von 'Where They Stand: The American Presidents in the Eyes of Voters and Historians', sagte: 'Ich glaube, Amerika wird eine relativ kriegerische Außenpolitik führen und das mag nicht unbedingt im besten Interesse Amerikas sein.'“
Merry argumentiert, dass die USA bereits auf dem Kriegspfad mit Iran ist. Romney wird noch weniger als Obama diesen Kurs ändern, meinte er.
Nun, da gibt es auch ein von Republikanern geführtes sehr sichtbares und politisiertes US-Netzwerk, das versucht, öffentlichen Druck auf Iran zu mobilisieren, indem es zum Boykott des südafrikanischen Mobiltelefon-Unternehmens aufruft, weil es mit Iran Handel treibt.
Die Gruppe nennt sich selbst 'United Against Nuclear Iran (UANI)'. Ihr Vorstandsvorsitzende ist Botschafter Mark D. Wallace. Wallace arbeitete für Gouverneur Jeb Bush in Florida, wo er wirksam war in der kontroversiellen Bush-Wahlkampagne im Jahr 2000, der vorgeworfen wurde, die Beteiligung von Schwarzen verhindert zu haben, wenn nicht Stimmen gestohlen zu haben.
Präsident Bush belohnte ihn dann mit einem Posten bei der UNO. Er war gegen die UN-Konferenz gegen Rassismus in Südafrika – das sogenannte Durban 2 -Treffen, das von den USA dann boykottiert wurde. Die Lobby, die Israel unterstützte, hat dann eine globale Kampagne angekurbelt, weil Irans Präsident dort sprechen sollte.
Man kann ziemlich sicher sein, dass, wenn Romney gewinnt, Botschafter Wallace wahrscheinlich in dessen Verwaltung eintreten wird als wichtige Person gegen den Iran.
Er hat auch eine hohe Stellung in der Tigris Financial Group, eine Investment und Beratungs-Management Firma, die im Bergbau tätig ist. Er gründete UANI zusammen mit CIA-Direktor R. James Woolsey und mit Unterstützung von Geheimdienstprofis in anderen Ländern. Er heiratete später Nicole Wallace, die als Kommunikationschefin in der McCain-Kampagne 2008 tätig war.
Laut Wikipedia hat „Wallace seit der Gründung von UANI sie in dutzenden erfolgreichen Geschäfts- und Unternehmens-Kampagnen geführt, die solche Multis wie General Electric, Huntsman, Caterpillar, Ingersoll Rand, Porsche, Hyundai, Fiat, Royal Dutch Shell, Terex und Siemens aufgefordert haben, Geschäfte mit Iran einzustellen.“
Seine Gruppe gab kürzlich eine scharfe rhetorische Erklärung ab, in der behauptet wurde, dass das südafrikanische Mobiltelefon-Unternehmen MTN aktiv konspiriert, um die US-Sanktionen zu umgehen und US-Technologie an den Iran zu liefern.
Es ist klar, dass die Leute, die jetzt MTN boykottieren wollen, still schwiegen, als es um Boykotte gegen das Apartheid-Südafrika ging.
Selektive Empörung über Unternehmen, die mit Iran Geschäfte machen wollen, vermeidet auch die vielen Klagen von Amerikanern über Praktiken des korporativen Sektors in den USA. Es ist leichter, „patriotisch korrekt“ in Sachen „Sanktions-Ausweitungen“, als zuzugeben, dass es zuhause in den USA weit mehr offenkundige Vergehen von Unternehmen gibt.
Ich beziehe mich auf die großen Finanzfirmen, denen erlaubt wird, Regierungsanklagen wegen kriminellen Verhaltens „beizulegen“ in einer kompromittierten und unethischen Geschäftskultur, die im Dunklen operiert und außerhalb der Gesetze, und die mehr und mehr Reichtum an die Superreichen überführt.
Diese Sorgen waren verdächtigerweise völlig abwesend bei dem Republikanischen Konvent genau wie bei den Beziehungen des Obama Justizministeriums, das gesetzliche Klagen gegen die „Sanktions-Ausweitungen“ in Bezug auf Iran leitet, das aber die Plünderung dessen, was gewöhnliche Amerikaner noch an Reichtum bei Wallstreetfirmen haben, ignoriert.
Quelle - källa - source
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen