Montag, 24. September 2012

Im Ostchinesischen Meer wird es kritisch

 
Ich habe leider keinen besseren Artikel zu dem Thema gefunden, weshalb wir uns mit Reuters und AP begnügen müssen. Aber ich denke, die meisen Leser werden zwischen den Zeilen lesen können. Es ist wieder mal eine ganz typische amerikanische Frechheit. Die USA und die ganze Welt wissen, dass die Inseln seit urdenklichen Zeiten unter chinesischer Oberhoheit stehen. Dies hat erst kürzlich wieder ein japanischer Historiker festgehalten. (Noch ausführlicher wird das Thema hier behandelt - mit den historischen Landkarten von 1360 aus der Ming-Dynastie.) Aber japanische Nationalisten, angefeuert von den USA, berufen sich auf einen Überfall der Japaner im vorigen Jahrhundert, bei dem sie kurzer Hand die Inseln zu ihrem Eigentum erklärten (bis sie bei Chinas Unabhängigkeit wieder rausgeworfen wurden). Die USA haben selbst mehrfach die von China beanspruchten See- und Land-Grenzen (inklusive Tibet) als legitim anerkannt. Folglich kann der US-Japan- Vertrag von 1960 unmöglich "eindeutig" diese Inseln umfassen. Es handelt sich also nicht um einen Streit, sondern um eine ganz EINDEUTIGE japanische Aggression. Und die taiwanesischen Hühner müssen natürlich auch gleich wieder kräftig mitgackern.


Countercurrents.org
21. September 2012

  Durch die Entsendung von japanischen und chinesischen paramilitärischen Patrouillenbooten wird es im Ostchinesischen Meer kritisch. Gleichzeitig hat Südkoreas Marine Warnschüsse auf nordkoreanische Fiischerboote abgegeben.

Ein Reuters-Bericht aus Hong Kong sagte:  
Der Streit zwischen China und Japan wegen öder Felseninseln, in China als Diaoyu bekannt und als Senkaku in Japan, im Ostchinesischen Meer hat eine vertraute Wendung genommen, als Beijing eine Flotte von paramilitärischen Patrouillenbooten entsandte und japanische Schiffe als Antwort ebenfalls ausgelaufen sind. Für beide Seiten reduziert die Anwesenheit von leicht bewaffneten paramilitärischen Schiffen das Risiko eines Konflikts, sagen Marine-Experten.  
Der US-stellvertretende Außenminister für Ostasien Kurt Campbell sagte am Donnerstag, dass die umstrittenen Insel „eindeutig“ von dem Vertrag von 1960 abgedeckt seien, der die USA verpflichtet, Japan zu Hilfe zu eilen, wenn es angegriffen wird. „Ich glaube eigentlich nicht, dass die beiden Seiten einen Krieg um die Inseln jetzt führen werden“, sagte Sun Yun, ein Experte für chinesische Sicherheitspolitik im Washingtoner Stimson Centre. „Aber ich denke, es ist gefährlicher, weil die gegenwärtige Spannung emotional stärker aufgeladen ist als in früheren Auseinandersetzungen.“  

Die Politik wird in den nächsten Monaten die Sache am Schwelen halten, da Ende des Jahres in Japan Wahlen bevorstehen und China sich auf einen Führungswechsel vorbereitet. Während Chinas Marine-Verstärkung globale Beachtung fand, hat Japan in aller Stille auch eine starke Marine aufgebaut, mit einigen der modernsten militärischen Technologien. Es ist nicht klar, ob Chinas Marine die japanischen Kräfte so leicht überwältigen könnte, wie es militärisch schwächere Rivalen im Südchinesischen Meer überwinden könnte.  

Zahlenmäßig ist China jetzt die zweitstärkste Marine-Macht nach den USA mit einer Flotte von 80 größeren Kriegsschiffen, 53 U-Booten, 50 Landungsschiffen und 86 Raketenpatrouillenbooten. Mit einer Kombination von russischen und eigenen Mitteln hat es kombinierte Schiffsverbände durch die japanische Inselkette in den Pazifik zu Übungen und Training entsandt. Seine Schiffe haben an internationalen anti-Piraten-Operationen im Indischen Ozean teilgenommen. Es hat eine Flotte von modernen konventionellen U-Booten.  

Japans Marine-Selbstverteidigungsflotte ist deutlich kleiner mit 48 größeren Kriegsschiffen und 16 U-Booten, aber sie ist beachtlich verglichen mit anderen traditionellen Seemächten. Es hat zweimal so viele Kriegsschiffe als die britische Royal Navy und zweimal so viele U-Boote wie die französiche Marine.  

Manche seiner Schiffe sind mit dem modernen US-Aegis Kampfsystem ausgerüstet, das Computer, Radar und Informationen von anderen Schiffen, Satelliten oder Flugzeugen kombiniert, um mehrere Ziele ausfindig zu machen und angreifende Raketen zu lenken. Japans konventionelle U-Boote werden auch mit als die modernsten und gut getarntesten angesehen. Marine-Experten sagen, die japanische Seemacht sei eine äußerst gut trainierte professionelle Macht, die jahrzehntelang anti-U-Boot-Krieg und den Schutz der Seewege geübt habe. Sie habe auch regelmäßig mit US-Kräften trainiert. 
 

Wenn es im Gebiet der umstrittenen Inseln zum Zusammenstoß käme, könnten beide Seiten von Land aus Flugzeuge zur Unterstützung ihrer Kräfte einsetzen. „Ich denke nicht, dass die USA zuschauen würde,“ sagte Ross Babbage, ein Sicherheitsanalytiker und ehemaliger australischer Offizier. „Das würde eine riesige internationale Krise geben, was ich nicht erwarte. Und ich glaube auch nicht, dass beide Seiten es wollen.“

Aus Seoul berichtet AP:  

Die südkoreanische Marine feuerte am Freitag auf sechs nordkoreanische Fischerboote Warnschüsse, die eine umstrittene Seegrenze überschritten haten, aber die Schüsse trafen nicht die Boote und sie zogen sich zurück, sagte ein südkoreanischer Beamter. Fischerboote drängeln sich ständig im fischreichen Gelben Meer, das von beiden Seiten beansprucht wird. Am Zwischenfall waren keine nordkoreanischen Kriegsschiffe beteiligt, sagte ein Beamter des vereinigten Generalsstabs von Südkorea anonym.
Der Koreakrieg endete vor 60 Jahren mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag, und das US-geführte UN-Kommando teilte das Gelbe Meer ohne Pyongyangs Zustimmung. Die Grenze begünstigte Südkorea und schnitt Nordkorea von den reichen Fanggründen ab und griff sich auch einige wichige Tiefwasserhäfen. Nordkorea hat seither ständig darüber Klage geführt, weil es meint, die Linie müsste weiter südlich verlaufen.

Quelle - källa - source 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen