Donnerstag, 26. Dezember 2013

SÜDSUDAN: UNO schickt weitere 5500 'Friedenstruppen' + UPDATE


Ich muss hier ein kurzes Update machen. Was hier unten steht, ist bereits Schnee vom vorigen Jahr. Die UNO hat einerseits den Vorwurf des Genozids, den Grund für die Invasion, zurückgenommen, aber die Truppen sind erst einmal im Land. Und andererseits steht in diesem Bericht hier, dass die Zahl der Toten bereits in die Zehntausende geht. Der Journalist Daniel Howden führt auch viele Augenzeugen an, die gezielte Morde an Nuer in der Hauptstadt gesehen haben. Mehr als 10000 von den ca. 20 000 Nuer in der Hauptstadt Juba konnten sich in zwei provisorische Lager der UNO retten.


Einar Schlereth
26. Dezember 2013


Heide Vogt & Joe Lauria berichteten am 24. Dezember 2013 aus dem Südsudan, dass der UN-Sicherheitsrat am Dienstag beschlossen habe, die bereits vorhandenen 8300 Mann mit weiteren 5500 Truppen aufzustocken, weil man Beweise für ethnisch bedingte Tötungen und ein Massengrab gefunden habe.


Gleichzeitig hat der US-Africa Command rund 50 Soldaten mit einer KC-130 Maschine nach Entebbe in Uganda geschickt sowie 150 Mariner nach Djibouti, um näher am Geschehen dran zu sein. Das Pentagon sagte, dadurch könne man schneller Leute ins Land schicken, falls das UN-Personal und Einrichtungen geschützt werden müssten.


Nun, das kennen wir mittlerweile, diese 'humanitären Interventionen' wegen der Genozidgefahr, immer nur ein Vorwand für den Einmarsch, um zu den eigentlichen Aufgaben zu kommen, dem Schutz der Installationen, im Fall des Südsudan die 1973 entdeckten Erdöl-Felder. Das war ja schon ein Grund dafür, dass Israel und die USA jahrzehntelang den Krieg im Südsudan geschürt haben, um es vom Sudan loszureißen, was heute von den USA offen zugegeben wird, während es früher geleugnet wurde.

Und nun gibt es einen internen Machtkampf zwischen den Dinka, zu denen Präsident Salva Kiir gehört und dem ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar, ein Nuer, bei dem es im Grunde um die Erdöl-Einnahmen geht. Hier ist ein umfangreicher und informativer Beitrag über die verzwickten Probleme zwischen Sudan, Süd Sudan und Kenya (wo inzwischen auch Erdöl gefunden wurde) aus der WOZ.
Erdölfelder und Pipelines

Im Moment fordern UN und die USA beide Parteien zu Verhandlungen und Einstellung der Kämpfe auf. US-Außeninister Kerry hat den Gesandten Donald Booth nach Süd Sudan geschickt und meint, dass die Gespräche von der sogenannten Inter-Government Authority überwacht werden sollten, der u. a. Kenya, Uganda, Somalia und Äthiopien, die vier treuesten US-Marionetten in Afrika. Da kann man schon misstrauisch werden.

Wollen diese notorischen Kriegshetzer wirklich den Frieden in Süd Sudan oder werden insgeheim die beiden großen Völker Nuer und Dinka gegeneinander gehetzt, um das Land nochmals zu teilen? Je kleiner die Teile, umso besser zu handhaben. Siehe Jugoslawien. Bislang haben die Kämpfe schon mindestens 500 Tote gefordert und 81000 Flüchtlinge. In dem Massengrab wurden bisher 35 Leichen entdeckt, die zum Dinka-Volk gehören. Man rechnet aber mit 75, weil diese Militäreinheit verschwunden ist.

Die schwersten Kämpfe finden im Nordosten statt, wo die größten Ölfelder liegen. In Bor, der Hauptstadt der Jonglei-Provinz, sind in der vergangenen Woche auch Amerikaner unter Feuer genommen und daraufhin evakuiert worden sind. Die Regierung behauptet, Bor zurückerobert zu haben. Andererseits wurde gemeldet, dass sich die Kämpfe bisher schon über die Hälfte des Landes ausgebreitet haben.

Vorläufig ist die Lage zu unübersichtlich, um bestimmte Schlüsse daraus ziehen zu können.

Quelle - källa - source

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