Freitag, 4. Juli 2014

Plastikabfall auf der Oberfläche der Meere gelangt in die Nahrungskette



Countercurrents
1. Juli 2014


Winzige Plastikteilchen wurden von der Malaspina Expedition 2010 eingesammelt. Sie wurde von dem Spanischen Nationalen Forschungsrat geleitet und zeigte, dass es fünf riesige Ansammlungen von Plastikabfall im offenen Ozean gibt, die mit den fünf großen Drehpunkten der ozeanischen Oberflächen-Wasserströmungen deckungsgleich sind. Zusätzlich zu der bekannten Plastik-Ansammlung im Nordpazifik gibt es ähnliche Ansammlungen im zentralen Norddatlantik, dem südlichen Pazifik, dem Südatlantik und im Indischen Ozean.

Doch sind diese zentralen Oberflächen-Wasserflächen nicht der Endpunkt der Plastikabfälle, da, wie die Studie der Malaspina Expedition zeigt, große Mengen von Mikroplastik in die marine Nahrungskette und auf den Grund der Ozeane gelangt. Diese Ergebnisse wurden in dem Journal 'Proceedings of the National Academy of Sciences' (PNAS) veröffentlicht.
Adrés Cózar, Forscher an der Uni von Cadiz, erklärt: "Die Ozean-Strömungen tragen die Plastikobjekte, die sich durch die Sonnenstrahlung in immer kleinere Fragmente zersetzen mit sich. Diese winzigen Teilchen, bekannt als Mikroplastik, können Jahrhunderte überdauern und wurden un 88% der Ozeane während der Expedition entdeckt."

Laut den Autoren der Studie zeigen die Ergebnisse der Expedition, dass die Probleme der Plastik-Abfall-Verschmutzung einen globalen Charakter haben. Die größten gefundenen Reste sind Polyäthylene und Polypropylene, Polymere, die bei der Herstellung von täglichen Produkten wie Plastiktüten, Nahrungs- und Getränkebehälter, Küchengeräte und Spielsachen u. a. benutzt werden.

Cózar fügt hinzu: "Die Mikroplastik-Teilchen haben Einfluss auf das Verhalten von marinen Organismen und ihre Nahrung. Einerseits sammeln diese Plastikfragmente Schadstoffe an, die beim Verzehr während der Verdauung in den Organismus gelangen; und nicht zu vergessen die Magen- und Darmverstopfungen, die ein weiteres allgemeines Problem bei dieser Art Abfall sind. Andererseits erlaubt die riesige Menge von schwimmendem Plastik es vielen kleinen Organismen auf ihnen mitzuschwimmen und dadurch Plätze zu kolonisieren, zu denen sie zuvor keinen Zugang hatten. Aber wahrscheinlich sind die meisten Auswirkungen dieser Plastik-Verseuchung in den Ozeanen noch gar nicht bekannt."

Der Koordinator der Malaspina Expedition Carlos Duarte erklärt: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die hohe Konzentration von Plasti kein einmaliges Ereignis im Nord- Pazifik ist, sondern in allen subtropischen Wirbeln vorkommt.
Nur eine globale Expedition wie unsere konnte diese Ergebnisse erzielen und die große Menge an Plastik-Verseuchung untersuchen. Die gute Nachricht ist, dass die Menge geringer als erwartet ist, aber die ausstehende Frage ist, herauszufinden, wo der Rest des Plastik-Abfalls, der in die Ozeane gelangt, ist."

Die Malaspina Expedition

Die Malaspina Erdumseglungs-Expedition ist ein von der CSIC geleitetes Projekt, an dem mehr als 400 Forscher aus der ganzen Welt beteiligt waren, das am 15. Dezember 2010 begann mit der Abfahrt von Cadiz des 'Hespérides'-Ozeanographische Forschungsschiffes. An Bord des Schiffes der spanischen Flotte und dem 'Sarmiento de Gamboa' Schiffes der CSIC, studierten die Forscher neun Monate lang (sieben an Bord der Hespérides und zwei an Bord der Sarmiento) die Auswirkung der globalen Veränderung des Ozean-Ökosystems und untersuchten seine Biovielfalt.

Die Wissenschaftler entnahmen nahezu 200 000 Proben von Wasser, Plankton und Partikeln und Gasen in der Atmosphäre und dem Atlantischen Ozean in bis zu 6000 m Tiefe. An Bord maßen sie die Temperatur und den Salz-Gehalt, die Oberflächen-Eigenschaften, die Akustik der Meeresströmungen, die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxyd im Ozean und der Atmosphäre und das Ausmaß der Sonnenstrahlung unter anderen Parametern.


Quellen:


Journal:
Andrés Cózar, Fidel Echevarría, Juan I. González-Gordillo, Xabier Irigoien, Bárbara Úbeda, Santiago 
Hernández-León, Álvaro Palma, Sandra Navarro, Juan García-de-Lomas, Andrea Ruiz, María L. 
Fernández-de-Puelles, and Carlos M. Duarte.
Plastic debris in the open ocean. PNAS, 2014; DOI:
10.1073/pnas.1314705111

und Material vom:
Spanish National Research Council (CSIC). "All the world's
oceans have plastic debris on their surface." ScienceDaily.
ScienceDaily, 30 June 2014.
<www.sciencedaily.com/releases/2014/06/140630164253.htm>.

1 Kommentar:

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