Erinnern wir uns an diesem 'Tag der Erde', dass wir die destruktivste Art auf Erden sind

Eigenartig dieser Artikel wie so viele andere seiner Art. Zu Anfang schildern sie genau und realistisch den Zustand unserer Welt, aber am Ende meinen sie, den Menschen ein bisschen Trost spenden zu müssen und geben einen Schmarrn von sich, mit dem alles negiert wird, was sie zuvor dargelegt haben. Und wie wir sehen, gibt es solche Leute nicht nur bei uns, sondern auch in Indien und im Rest der Welt.

Erinnern wir uns an diesem 'Tag der Erde', dass wir die destruktivste Art auf Erden sind

Pratap Antony

22.April 2016

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Arme Erde

Wir Menschen existieren weniger als 1% der Zeit, in der es Leben auf Erden gibt. In dieser kurzen Zeit unserer Existenz haben wir alles beeinflusst; jedes Teil unseres kleinen blaue Planeten. Unser Heim!

Uns gibt es erst seit ungefähr 200 000 Jahren; Archäologen haben berechnet, dass Menschen vor etwa 200 000 Jahren in Südafrika in der Mittleren Paläolithischen Zeit entstanden.

Dann verließ ein Teil vor etwa 70 000 Jahren Afrika und begann, den gesamten Planeten zu kolonisieren. Wir verbreiteten uns vor etwa 40 000 Jahren nach Eurasien (es gibt keine geologische Grenze zwischen Europa und Asien – beide zusammen sind Eurasien.) und Ozeanien (Australien und bis zu den Fiji-Inseln) und erreichten von 14500 Jahren die beiden Amerika.

Menschen sind ein Mitglied einer Art von zweibeinigen Primaten. Wir gehen aufrecht. Wir haben auch entgegengesetzte Daumen, damit wir 'Dinge' greifen können. Wir haben etwas, was wir für ein hoch entwickeltes Gehirn halten. Und daher nennen wir uns selbst 'homo sapiens'. Auf Latein heißt 'homo' Mensch und 'Sapiens' weise. Weise Menschen.

Dinosaurier existierten vor 135 Millionen Jahren. Man schätzt, dass sie damals die dominierenden irdischen Wirbeltiere waren – zwischen 231.4 Millionen Jahren bis etwa vor 65 Millionen Jahren.

Dinosaurier lebten also weitaus länger auf dem Planeten als der Mensch. Wissenschaftler erklären die Auslöschung der Dinosaurier mit einer oder zwei Hypothesen – durch eine extraterrestrische Einwirkung wie einen Asteroiden oder Komente oder eine massive Periode von Vulkanismus.

Wir Menschen also sind erst seit einer relativ kurzen Zeit hier und dennoch bringen wir uns zur Auslöschung durch unsere eigenen Aktivitäten. In unserer kurzen Existenz haben wir jeden Winkel der Welt mit Smog, mit saurem Regen beeinflusst; Habitats zerstört und viele Arten zum Verschwinden gebracht.

Wir haben den Weg der Abholzung eingeschlagen, um mehr Platz für uns zu schaffen. Und durch schiere Grausamkeit und wahlloses Töten haben wir die ökologische Balance der Natur gestört. Vögel und Tiere sterben und werden langsam ausgelöscht. Die Jahreszeiten und der Boden ist verändert worden zu unserem Schaden. Wir führen einen Ökozid durch, um mehr Macht für uns zu gewinnen. Wir sind grausam ohne Gewissensbisse und wir verachten die Natur, die Umweltfragen, Wahrheit und Gerechtigkeit. Wir werden uns bald selbst auslöschen durch die vom Menschen verursachte Klimaveränderung und die Zerstörung der Nahrungs- und Wasserversorgung. Und wir führen auch Krieg gegeneinander. Wir töten uns selbst.

Unsere Entschuldigung – Säuberung, Entwicklung und Fortschritt – unsere destruktiven Tendenzen rechtfertigen wir als Intervention und Manipulation. Und das tun wir, weil wir an einer Wahnvorstellung leiden, durch die wir uns als etwas Separates ansehen; wir denken, dass wir auf einer höheren Ebene leben als alles andere. Aber Bäume, Vögel, Tiere und Menschen sind alle untrennbare Teile der Natur.

„Jeder intelligente Idiot kann Dinge größer, komplexer und gewalttätiger machen. Es gehört ein Hauch Genius dazu – und eine Menge Mut, um in die entgegengesetzte Richtung zu gehen.“               ~ E. F. Schumacher

Wir Menschen sind Teil desselben Ökosystems. Jede Kreatur auf diesem Planeten hat einen Grund für seine Existenz und ist genauso wichtig für das Leben auf der Erde wie wir (Menschen) glauben, dass wir sind.

Wir sind abhängig von der Natur. Natur ist nicht abhängig von uns. Wenn wir unser Ökosystem zerstören, zerstören wir das Leben, das von dem Ökosystem abhängig ist. Menschen und Natur sind stark miteinander verbunden und entfalten sich miteinander. Alle lebenden Dinge in einem Ökosystem hängen voneinander ab – lebende und nicht-lebende – d. h. Organismen interagieren mit ihrer anorganischen Umgebung für ein ständiges Überleben, um ein selbst-regulierendes, komplexes System zu bilden, das dazu beiträgt, die Bedingungen für das Leben auf dem Planeten zu schaffen. Alle Aktionen und Reaktionen, die stattfinden und ein Teil des Ökosystems beeinflussen, beeinflussen das ganze Ökosystem in die eine oder andere Weise.

Wir sind nur ein kleiner Teil des Lebensnetzes, doch haben wir in der kurzen Zeit unserer Existenz unseren Planeten so schäbig behandelt und mit so einer herzlosen Verachtung, dass wir unseren Planeten irreversibel geschädigt haben und unsere eigene Existenz auf dem Planeten verkürzt haben.

Wenn die Natur nicht sich selbst verteidigen kann, wird es einen Backlash geben. Die Natur kann sich nicht gegen unsere Listen und Schliche wehren und wird am Ende unseren destruktiven Tendenzen unterliegen. Wenn die Wälder wegen Mineralien und anderen Ressourcen abgehauen werden und alle ihre Biodiversität verloren geht, dann wird die Desertifikation einsetzen. Seen, Flüsse und Wasser- Ressourcen werden austrocknen.

Da gibt es keine Weisheit im Menschen, wenn er tötet, was uns erhält … und damit die Menschheit!

Der Backlash (Rückschlag) wird nicht sein, dass die Natur zurückschlägt! Sondern die Natur, wie wir sie kennen, wird absterben!

Homo sapiens … weise Menschen. Keineswegs! Unsere Weisheit ist sehr zweifelhaft. Die Dinosaurier wurden als unintelligent angesehen, wegen der geringen Größe ihrer Gehirne im Vergleich zu ihrer Körpergröße. Doch sie existierten für 135 Millionen Jahre. Sie töteten sich nicht selbst. Aber der Mensch zerstört die Menschheit.

Unser Planet ist nicht in Gefahr. Die Menschen sind in Gefahr. Durch uns selbst. Die Menschheit ist auf dem Weg, sich selbst zu zerstören. Eher früher als später. Die Zukunft sieht für uns alle düster aus. Der Planet wird weiterbestehen wie er es in den 99% der Zeit vor uns getan hat. Er wird sich korrigieren und weiterbestehen. Vielleicht mit anderen Lebensformen, anderer Vegetation, anderen Landschaften.

Je schneller wir lernen, unsere innere Neigung, brutal zu sein, zu verschmutzen und zu vernichten zu reduzieren, umso schneller werden wir lernen, durch Mitgefühl und in friedlicher Koexistenz miteinander und mit der Natur zu leben. Umso besser für uns und unsere weitere Existenz.

„Wenn wir die Umwelt respektieren, dann wird die Natur gut zu uns sein. Wenn unsere Herzen gut sind, dann wird der Himmel gut zu uns ein. Die Bäume sind wie unsere Mutter und unser Vater. Sie nähren uns, sie hegen uns und liefern uns alles – Früchte, Blätter, Zweige und den Stamm. Sie geben uns Nahrung und befriedigen viele unserer Bedürfnisse. Wir verbreiten das Dharma (Wahrheit), wenn wir uns schützen und die Umwelt schützen, was das Dharm des Buddha ist. Wenn wir akzeptieren, dass wir Teil einer großen menschlichen Familie sind – dass jedes Wesen die Natur des Buddha hat – dann werden wir uns hinsetzen, reden und Frieden schließen. Ich bete, dass sich dies verwirklicht in unserer ganzen unruhigen Welt und der Menschheit und der Erde die vollste Blüte bringt. Ich bete, dass alle von uns in unserem Leben Frieden bekommen und alle Menschen vor Leiden gerettet werden.“ (Maha Ghosananda (1929 – 2007) – ein verehrter kambodschanischer buddhistischer Mönch – bekannt als der Gandhi von Kambodscha.

Pratap Antony, passiver Aktivist/aktiver Pazifist, schreibt über Ökologie und Umwelt, Mitleid und Menschlichkeit, Hunde, soziale Gerechtigkeit, Musik und Tanz. 

Quelle - källa - source