1. Juli 2013
Alternativ-Währung Bangla-Pesa |
Komplementäre Währungen können zur Ausrottung der Armut beitragen
Es mag schwierig sein, dies in äußerst komplexen Gesellschaften zu beweisen wegen der großen Zahl Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen. Aber in einem afrikanischen Slum mit wenig zur Verfügung stehender nationaler Währung hat es einen positiven Effekt, der offenbar, unmittelbar und unbestreitbar ist.
Dies wurde demonstriert, als Will Ruddick, ein US-Physiker, Ökonom
und ehemaliger Peace Corps Volontär eine Komplementär-Währung in
einem kenyanischen Slum, Bangladesch genannt, einführte nahe der
Küstenstadt Mombasa. Wills örtliche Entwicklungs-Organisation
Koru-Kenya arbeitete mit über einhundert kleinen Geschäftsleuten in
Bangladesch zusammen, die einverstanden waren, jeweils 400 Schillinge
(etwa 3.5 € oder 4.60 US $)an gegenseitigem Kredit in Form von
Geschäftsgutscheinen, Bangla-Pesa genannt, zu geben. Die Hälfte
davon würde für die Bezahlung von gegenseitigen Produkten oder
Dienstleistungen zur Verfügung stehen und die andere Hälfte würde
in der Gemeinde für öffentliche Projekte wie Abfalleinsammeln und
Gesundheitsleistungen ausgegeben werden. Die Entscheidung über die
Projekte waren demokratisch und transparent und die neue Währung
wurde ausschließlich von den eigenen Ressourcen der Gemeinde
getragen und sichergestellt durch ein System von
Gruppen-Gewährsleuten, nicht von der kenyanischen Regierung oder von
Entwicklungsbehörden.
Der Handel hat um 22 % zugenommen. |
Das Projekt wurde am 11. Mai 2013 begonnen. Der unmittelbare
Effekt war eine Zunahme der Verkäufe um 22 %. Das bedeutete
zunehmende Einnahmen und Kaufkraft von 22 %. Dieser Austausch geschah
in Gütern und Diensten, die ohne die zusätzliche Währung
weggeworfen oder verloren gegangen wären, nicht weil sie
unverkäuflich waren, sondern weil potentielle Käufer nicht das Geld
hatten, sie zu kaufen. Die Einführung des Bangla-Pesa trug dazu bei,
die Wirtschaft zu voller Kapazität in Gang zu bringen, indem die
Gemeinde mit ihren eigenen Ressourcen verbunden wurde, wo nur jene
Papierfetzen, 'Geld' genannt, gefehlt hatten. Ein anrührendes Video
über das Projekt gibt es hier.
Das erfolgreiche kenyanische Experiment erhielt schnell Zustimmung der Vereinten Nationen, DenHaag und der Internationalen Gegenseitigen Handelsassoziation. In der Tat kann keine andere Armutsminderung oder örtliches Führungsprogramm mit dieser kosteneffektiven Methode konkurrieren, das leicht in anderen armen Gemeinden in ganz Afrika angewandt werden könnte. Der Plan war, es auf andere Dörfer auf demokratische Graswurzelweise auszudehnen, damit es örtliches Medium des Austausches für die Menschen auf dem Kontinent werden könnte. Dies hätte geschafft werden können via Mobiltelefone mit einem System, das von der Community Forge geliefert wird, eine Organisation in Genf, die weltweit die Entwicklung von kommunalen Währungen fördert.
Aber der Plan wurde unerwarteterweise am 29. Mai unterbrochen, als Will und fünf andere Teilnehmer von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis geworfen wurden. Außer Will, der mit einer kenyanischen Entwicklungshelferin verheiratet ist und gerade Vater wurde, sind die anderen Geschäftsleute, die Eltern und Großeltern sind.
Die Polizei beschuldigte sie zuerst, ein Komplott zum terroristischen Sturz der Regierung geplant zu haben, und behauptete, dass Bangla-Pesa mit der MRC verbunden sei, eine terroristische sezessionistische Gruppe. Als diese Verbindung leicht widerlegt werden konnte, wurde die Zentralbank Kenyas eingeschaltet, die dann Anklage wegen Fälschung erhoben hat. Will und seine Kameraden wurden auf Bürgschaft von 5000 € entlassen und erwarten den Prozess am 17. Juli. Wenn verurteilt, dann drohen ihne sieben Jahre Gefängnis.
Trotz dieser gefährlichen Umstände ist Will optimistisch. „Das Aufregende ist,“ sagt er, „dass dieses System wirklich ein Mittel zeigt zur Armutsminderung – und meine Hoffnung ist, dass uns nach dem Prozess erlaubt wird, es auf die Slums in Kenya auszudehnen. Die komplementären Währungen gibt es als Lösung der Armut seit Jahren und heute gibt es keine Zweifel mehr daran.“
Das erfolgreiche kenyanische Experiment erhielt schnell Zustimmung der Vereinten Nationen, DenHaag und der Internationalen Gegenseitigen Handelsassoziation. In der Tat kann keine andere Armutsminderung oder örtliches Führungsprogramm mit dieser kosteneffektiven Methode konkurrieren, das leicht in anderen armen Gemeinden in ganz Afrika angewandt werden könnte. Der Plan war, es auf andere Dörfer auf demokratische Graswurzelweise auszudehnen, damit es örtliches Medium des Austausches für die Menschen auf dem Kontinent werden könnte. Dies hätte geschafft werden können via Mobiltelefone mit einem System, das von der Community Forge geliefert wird, eine Organisation in Genf, die weltweit die Entwicklung von kommunalen Währungen fördert.
Aber der Plan wurde unerwarteterweise am 29. Mai unterbrochen, als Will und fünf andere Teilnehmer von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis geworfen wurden. Außer Will, der mit einer kenyanischen Entwicklungshelferin verheiratet ist und gerade Vater wurde, sind die anderen Geschäftsleute, die Eltern und Großeltern sind.
Die Polizei beschuldigte sie zuerst, ein Komplott zum terroristischen Sturz der Regierung geplant zu haben, und behauptete, dass Bangla-Pesa mit der MRC verbunden sei, eine terroristische sezessionistische Gruppe. Als diese Verbindung leicht widerlegt werden konnte, wurde die Zentralbank Kenyas eingeschaltet, die dann Anklage wegen Fälschung erhoben hat. Will und seine Kameraden wurden auf Bürgschaft von 5000 € entlassen und erwarten den Prozess am 17. Juli. Wenn verurteilt, dann drohen ihne sieben Jahre Gefängnis.
Trotz dieser gefährlichen Umstände ist Will optimistisch. „Das Aufregende ist,“ sagt er, „dass dieses System wirklich ein Mittel zeigt zur Armutsminderung – und meine Hoffnung ist, dass uns nach dem Prozess erlaubt wird, es auf die Slums in Kenya auszudehnen. Die komplementären Währungen gibt es als Lösung der Armut seit Jahren und heute gibt es keine Zweifel mehr daran.“
In Brasilien ist man führend in diesem Bereich. Dort gibt es die 'Palmas'-Währung seit 2003, deren System demjenigen in Kenya ähnelt. Auch dort wurden die Urheber erst einmal ins Gefängnis geworfen. Das System hat sich so ausgeweitet, dass es längst von der Regierung anerkannt wurde und unterstützt wird.
In Argentinien wurde nach dem totalen Kollaps 1995 an einem ähnlichen System gearbeitet, das in das Globale Austausch-Netzwerk mündete und seither erfolgreich funktioniert.
Nun müssen die Angeklagten erst einmal ihren Prozess gewinnen. Eine breite Kampagne zum Geldsammeln wurde eingeleitet. Hier gibt es einen Link um Beiträge zu überweisen. Um die Petition zu unterschreiben, die von einer Delegation in Den Haag gestartet wurde, bitte hier klicken.
Ellen Brown ist Staatsanwältin, Präsidenten des Public Banking Institute und Autorin von zwölf Büchern, darunter 'Web of Debt' (Netz der Schulden). Ihre Web sites http://WebofDebt.com, http://PublicBankSolution.com, and http://PublicBankingInstitute.org.
Quelle - källa - source
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