Massenhaftes Bienensterben |
19. Juli 2013
Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
Die Bienenzüchter bitten wieder um Hilfe. Das Problem ist nur, dass das eine kurzsichtige Lösung ist. Man will vor allem Ersatz für verlorene Einkommen von ca. 225 Mill. SEK (=ca. 19 Mill. Euro) haben. Der jährliche Wert durch die Pollinierung der Bienen wird auf 70 - 80 Mrd. SEK (ca. 6 -7 Mrd. €) in Schweden berechnet.
Es handelt sich also um eine reine Katastrophensituation, falls das Bienensterben nicht aufgehalten wird. Die grundlegende Bedrohung sind vor allem die Gifte in der Landwirtschaft und ohne eine radikale Umstellung der Landwirtschaftspolitik wird das Bienensterben weitergehen.
Der Reichsverband der Schwedischen Bienenzüchter (SBR) fordert in einer Erklärung aus Almedalen "eine Aktualisierung der Verordnung für Krankheiten der Bienen, um leichter Ersatz für tote Völker zu bekommen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Behörden sowie einen Gesamtüberblick und einen gemeinsamen Aktionsplan, um den Bienen zu helfen. Im Winter starben ein Viertel aller Völker im Lande".
Leider umgeht der SBR die Gift- und Chemielandwirtschaft wie die Katze um den heißen Brei. Man war auch träge, wenn es um den Zusammenhang zwischen Bienentod und GMO-Pflanzen mit eingebauten Giften geht, die Insekten, Hummeln, Bienen und Schmetterlinge töten. Das ist ein enormes Problem für die USA, wo GMO- Anbau verbreitet ist.
Der SBR ist unter dem Schirm der LRF (Bauerndachverband) organisiert und vermeidet es, bei dem großen Bruder anzuecken, der Hand in Hand mit dem Staat die gegenwärtige Tierhaltung im großen Maßstab und die Chemielandwirtschaft fördert. Und der einen Jugendverband hat, der sogar den freien Import von GMO- Futter wünscht.
Was selten oder nie genannt wird, das ist, dass die Bienenzüchter auch selbst Teil des Problems sind. Es ist nämlich so, dass die moderne, fortgeschrittene Zuchtarbeit, die viele unserer alten Landrassen verschlechtert hat, auch die Bienen betrifft.
Für eine breite Öffentlichkeit und selbst für die meisten Politiker dürfte es völlig unbekannt sein, dass der SBR eine Zuchtarbeit propagierte und sogar vorneweg marschierte, um die Vielfalt zu vermindern, was die Bienen schwächer machte und weniger widerstandsfähig gegen Krankheiten.
Der SBR hat mit Propagandafilmen die Großbetriebe und eine unhaltbare Zuchtarbeit vorangetrieben, um einseitig den Ertrag zu erhöhen. Genau wie in der allgemeinen Tierhaltung. Die Freiheit der Bienen mit natürlicher Befruchtung und Auswahl ist zum großen Teil weggezüchtet worden. Heute widmet man sich der Züchtung von Königinnen, künstlicher Paarung und sogar der Inseminierung.
Die Gift- und Chemielandwirtschaft ist am Ende des Weges angekommen. Die Milliardensubvention für die Landwirtschaft muss völlig umgelegt werden und ausschließlich in die ökologische Landwirtschaft gesteckt werden. Nur so können wir unsere unersetzbaren Bienen retten.
Weitere Lektürehinweise: Auf diesem Link soll eine Petition an den US-Kongress geschickt werden, in der zwar die Gifte, aber nicht GMO genannt werden. In einem einzigen Wald in Oregon, der mit Gift besprüht wurde, starben 300 Völker oder 50 000 Bienen. Wenn ihr "Bienensterben + Chemikalien" aufruft, kommen eine Reihe von Artikeln hoch, wo ich sehe, dass in Deutschland 11500 Bienenvölker starben. Und die EU auch nur an den Symptomen bastelt (Verbot einiger Gifte!), aber nicht zum Kern vordringt
Quelle - källa - source
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