Ich habe auf diesem Blog schon irgendwo berichtet, dass ich Ngugi
vor langer Zeit in Hamburg für den NDR interviewt habe. Hier könnt
ihr ihn live sehen, wie ich diesen großen afrikanischen Schriftsteller auch erlebt habe (abgesehen von den
Jahren, die vergangen sind): äußerst freundlich und liebenswürdig,
aber hart in seinen Prinzipien. Und natürlich hat er vollkommen
Recht. Er bringt ja am Ende auch das sehr gute Beispiel, dass man
sich vorstellen müsse, die Chinesen würden Preise für afrikanische
[lasst uns besser noch sagen: für deutsche] Literatur vergeben,
unter der Voraussetzung sie sind auf Chinesisch geschrieben. Nicht
vorzustellen das Geschrei, das in Gang käme über Chauvinismus und
was weiß ich noch alles!
Das BBC Video lässt sich leider nicht kopieren, weshalb ihr diesen Link anklicken müsst.
22. Juli 2013
HARDtalk BBC-Interview
In dem Interview sagt Ngugi Wa Thiong'o zu Gavin Esler, dass Sprache eine wichtige Rolle in den Hierarchien und Systemen der Unterdrückung hat.
Er sagt, dass afrikanische Autoren sich über die Tatsache im klaren sein müssen, dass sie, wenn sie auf Englsich schreiben, sie zur Expansion der Englischen Sprache und Abhängigkeit von ihr beitragen. Er argumentiert, dass die Übersetzung eine wichtige Rolle spielt, damit Kulturen miteinander kommunizieren können, meint aber, dass es „verrückt“ sei, einen Preis für afrikanische Literatur zu vergeben unter der Voraussetzung, dass das Werk auf Englisch geschrieben wurde.
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