Montag, 8. Juli 2013
Die Reise des neuen Präsidenten Maduro von Venezuela vom Vatikan nach Moskau
Nil Nikandrow
7. Juli 2013
Venezuelas neuer Präsident Nicolás Maduro hat einen energischen internationalen Reiseplan. Die Stellung des Landes in der internationalen Arena darf auch nicht zeitweilig Venezuelas traditionellen Partnern gegenüber schwächer werden. Es muss gezeigt werden, dass die Politik von Hugo Chávez gestärkt wird, trotz der Versuche der radikalen Opposition „pro-amerikanische Verbesserungen“ einzuführen.
Die Neutralisierung der feindlichen Aktivität in lateinamerikanischen und europäischen Ländern des unterlegenen Oppositionskandidaten Henrique Carpriles ist auch wichtig. Seine „Enthüllungen“ (in Bezug auf Betrug bei Venezuelas Wahlen) werden von US-Geheimdiensten finanziert und durch Informations- und Propaganda-Strukturen der Obama-Verwaltung vermittelt.
Man kann nur die Zielstrebigkeit bewundern, mit der Präsident Madura kämpft, um seine Autorität und sein Image als verlässlicher Nachfolger von Chávez zu festigen.
In vieler Hinsicht folgt Maduro dem Rat und den Empfehlungen von Chávez bei ihren letzen Unterhaltungen in den Kliniken von Havana und Caracas.
Hinsichtlich der Schritte, die Maduro innerhalb des Landes unternommen hat, steht der Wunsch, einen Dialog mit dem moderaten Sektor der „Mittelklasse“ zu führen, um die Konfrontation mit diesem Teil der Gesellschaft auf ein Minimum zu reduzieren.
Maduro hat scharfe Maßnahmen im Kampf gegen das Verbrechen sowie die Transporte und Hortung von Nahrungsmitteln unternommen.
Es sollte angemerkt werden, dass die „fünfte Kolonne“ aggressiv derlei „Spezialoperationen“ unternommen hat und noch unternimmt, um das Regime zu kompromittieren. Ihr Netzwerk von Agenten wird von den Sicherheitsbehörden aufgedeckt und strafrechtlich wegen Sabotage verfolgt.
Der Kampf gegen die Korruption steht ebenfalls auf der Tagesordnung. Die kürzlichen Verhaftungen von „Dieben und Betrügern“ in Regierungsbehörden hat gezeigt, dass es für korrupte Beamte keine Gnade gibt.
Maduros erste internationale Reise galt Kuba, mit dem die Bolivarianische Republik von Venezuela durch gemeinsame strategische, ideologische, Energie-, Handels-, ökonomische und militärische Bande verknüpft ist.
Darauf folgten offizielle Besuche in den Mercosur Ländern Uruguay, Argentinien und Brasilien. Madura fand auch Zeit, Haiti zu besuchen, Nicaragua, Ecuador und Bolivien.
Die westlicihen Medien taten alles nur Denkbare, seine Reisen zu gleichgesinnten Geistern wie Daniel Ortega, Evo Morales und Rafael Correa zu vertuschen.
Sie haben Maduros Erklärungen zensiert und verdreht, in denen er die Fortführung der Politik von Chávez für die Entwicklung einer umfassenden Integrationsstrategie in der Region und durch Einführung einer gemeinsamen Ölpolitik in jeder nur denkbaren Weise bekanntgab.
Die Aufmerksamkeit der Medien wurde auf weniger bedeutende Fragen gelenkt. Warum etwa Maduro jetzt die russischen IL-93-300 der Cubana de Aviación für seine Auslandsreisen vorzieht.
Unterschiedliche Erklärungen wurden vorgebracht, aber die am häufigsten gehörte ist, dass die von Edward Snowden gelieferten Informationen aufdeckten, dass die US-NSA-Leute die „Aerobusse“, die an „unfreundliche Regime“ verkauft wurden, mit hochgeheimer Überwachungsausrüstung ausgestattet haben.
Maduro hat auch Besuch in Spanien, Frankreich und Italien absolviert. Sein Besuch im Vatikan hat beträchtliche Resonanz hervorgerufen. Maduros Gespräch mit dem Papst dauert nur etwas über 20 Minuten, aber in dieser kurzen Zeit wurde wichtige Fragen behandelt, wie der Kampf gegen die Armut, der Kampf gegen den Drogenhandel und die Aufrechterhaltung einer Atmosphäre von religiöser Toleranz in Venezuela.
Maduro machte klar, dass mehr Aufmerksamkeit der Beziehung des Landes mit der katholischen Kirche geschenkt werde, auch finanziell.
Papst Francis und Maduro kamen überein, den Dialog zwischen Kirche und Regierung aufrechtzuerhalten und Maduro schenkte dem Papst ein Portrait von Simón Bolívar, ein Bild von Unserer Jungfrau von Coromoto, die Schutzherrin Venezuelas und eine Statue von José Gregorio Hernandez, ein Arzt und frommer Katholik, von dem viele glauben, dass er heilig gesprochen werde.
Nicolás Maduros erster Besuch in Moskau war umfassend. Am Montag, dem 1. Juli, waren die Diskussionen beim Forum der Gasexportierenden Länder vorherrschend. Am Dienstag wurde der Präsident von der Duma empfangen und dann im Kreml.
Präsident Wladimir Putin hieß den venezolanischen Gast im Grünen Zeichensaal willkommen: „Ich bin froh festzustellen, dass Sie den Stab von ihrem Vorgänger aufgenommen haben, einer der prominentesten Führer Lateinamerikas, Hugo Chávez. Unser Handel und ökonomischen Verbindungen haben ein neues Niveau erreicht … alle unsere Pläne entwickeln sich erfolgreich.“
Laut Putin arbeiten beide Seiten nach und nach daran, ihre Verindungen zu diversifizieren. Der russische Präsident nannte Investitionen und Energie-Kooperation, sowie militär-technische Verbindungen als Leistungen der russisch- venezolanischen Kooperation.
Die Effektivität der Partnerschaft zeigt sich täglich auf den Ölfeldern Venezuelas, wo Gazprom, Rosneft und Lukoil das schwarze Gold aus den Feldern Junin-6 und Carabobo-2 pumpen.
Der venezolanische Führer dankte Putin „für die Solidarität und persönliche Freundschaft, die Sie unserem Präsidenten Chávez entgegenbrachten“, der „immer großen Respekt und Liebe zu Russland hatte“. „Wir haben diese Liebe von ihm geerbt. Wir sind hierhergekommen, um unser Streben zu bekräftigen, unsere strategische Allianz mit Russland zu stärken.“
Laut Maduro haben Venezuela und Russland "gute Erfolge im Energiesektor und der Industrie zur Herstellung von Öl-, Gas-Ausrüstung gehabt. Unsere Kooperation im militärischen Sektor geht auch mit gutem Tempo voran. Die Beziehungen in den Sektoren Landwirtschaft, Kultur und Erziehung entwickeln sich ebenfalls. Wir haben 14 Bereiche, die wir entwickeln wollen und 63 Themen, an denen wir arbeiten," fasste Maduro zusammen.
Im Verlauf des Treffens wiederholte Maduro mehrmals, dass er mit seiner Reise nach Moskau sehr zufrieden sei und mit der Gelegenheit, „auf dem Weg von Präsident Chávez voranzukommen. Russland kann sich auf Venezuela verlassen“, erklärte Maduro und dankte dem russischen Führer, dass er eine von Moskaus Straßen nach Hugo Chávez benannt habe. „Das ist für uns ein sehr wichtiger Augenblick.“
Am Ende der Gespräche unterzeichneten beide Seiten mehrere Dokumente, wie ein Kooperationsabkommen zur Durchführung eines Offshore-Projekts zwischen Rosneft und PDVSA, Venezuelas Staatsölgesellschaft, sowie ein Abkommens zum Bau eines Thermal-Kraftwerks in Venezuela in Partnerschaft mit Inter Rao UES.
Wladimir Putin fasste das Treffen zusammen: „Wir haben konstruktive Gespräche gehabt und haben Schlüsselbereiche unserer strategischen Kooperation diskutiert. Es war Hugo Chávez, ein starker und mutiger Mann und ein wahrer großer Freund von Russland, der am Beginn dieser engen Zusammenarbeit stand. Wir diskutierten unseren gemeinsamen Wunsch, die strategische Kooperation zwischen unseren beiden Ländern in allen Bereichen fortzusetzen und kamen überein, die Zusammenarbeit weiterzuführen, um den globalen Gasmarkt zu entwickeln, bei dem Venezuela ein Schlüsselpartner für Russland in Lateinamerika ist.“
Und nur wenige Stunden danach begann Maduro seinen offiziellen Besuch in Belarus.
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