Mittwoch, 29. Januar 2014

USA gegen Destabilisierung ihres Marionetten-Regimes in Thailand (Video) & Update


Ich habe gerade den Essay von René Vltchek 'Down and Out in Thailand' gelesen und
er schreibt praktisch das Gegenteil von dem, was Tony Cartalucci geschrieben hat. Er sagt unter anderem, dass Thaksin zwar ein brutaler business-tycoon ist, aber dass er versuchte, die feudalen Strukturen Thailands zu überwinden und ein modernes Land aufzubauen. Dass er außerdem alle Wahlen gewonnen habe, inklusive der letzten, von der Tony Cartalucci eindeutig bewies, dass die Schwester Thaksins nur 48 % der Wähler hinter sich hatte, bei Einrechnung der 26 % Nichtwähler sogar nur 35 %.
Und im von Cartalucci zitierten Report der 'Asia Foundation' steht deutlich, dass bei der Befragung überhaupt nur 25 % angegeben haben, sich von Farben lenken zu lassen. Davon jedoch nur 12 %, die stark zu einer Farbe hielten (5.1 % gelb und 7 % rot) sowie 13 % eher lose (davon 5.2 % gelb und 6.6 % rot). Bei solchen Zahlen kann von einer Spaltung der Gesellschaft nicht die Rede sein. Und verdächtig ist ja auch, dass die US-Regierung eindeutig für Thaksin Stellung bezogen hat. Schließlich hat Obama mit Hilary Clinton Thailand Ende 2012 einen Besuch abgestattet, um der durch Wahlbetrug an die Macht gekommenen Schwester Yingluck Shinawatra den Rücken zu stärken. René erwähnt merkwürdigerweise nicht die Ermordung eines führenden Oppositionellen.
Nun, ich muss euch bitten, Renés Artikel zu lesen (viel zu lang, um ihn zu übersetzen) und euch dann ein Urteil zu bilden. Aber es wird euch wohl ebenso schwer wie mir auch fallen.

Einar Schlereth
29. Januar 2014

Im Windschatten von der Ukraine spielt sich Ähnliches auch in Thailand ab, nur umgekehrt. Dort sitzt ein Regime an der Macht, das durch eine „Farbenrevolution“ und Betrug an die Macht gekommen ist, gegen das sich das Volk jetzt vor den Wahlen aufgelehnt hat. Hier mischen sich die USA ebenfalls ein, aber auf Seiten ihres Marionettenregimes. Zweitens gibt es nicht im entferntesten so viele Faschisten im Land und die Thailänder haben nicht ein reaktionäres Polen und die reaktionären NATO-Länder als Nachbarn. Zwar sind die Herausforderer ebenfalls nicht gerade ideal, aber sie haben zumindest nicht die Agenda der Imperialisten auf dem Tisch liegen.

Tony Cartalucci hat dazu am 25. und heute (29.01.) Artikel geschrieben, die etwas Licht in das Durcheinander der Auseinandersetzungen bringen.

Er schrieb am 25. 01. 2014:
The Economist hat vor kurzem eine Story gebracht, dass das Thai-Regime in den Norden fliehen könnte und die Region von Thailand „separieren“ könnte. Weit entfernt davon, eine legitime Regierung zu sein, die versucht, „die Demokratie zu erhalten“ ist es eine vom Westen gestützte Marionette, die versucht die wahre, moderne imperiale Agenda des Teilens und Herrschens durchzusetzen.“
Er weist auch darauf hin, dass der Economist nur ein Sprachrohr der Lobbyisten für die Wallstreet/London Finanz -Interessen ist und der imperialen Politik des 'Teile und herrsche'. Einer der eifrigen Lobbyisten ist Robert Amsterdam, der gegenwärtig den abgesetzten Diktator, angeklagten Massenmörder und verurteilten kriminellen Thaksin Shinawatra im Exil und seine „Rothemden“-Vollstrecker in Bangkok vertritt.

Cartalucci zitiert abermals den
Economist:
Selbst viele Rothemden sagen, dass Bangkok bereits verloren sei. Suthep [Taugsuban = einer der Führer der anti-Regierungsdemonstrationen. D. Ü.] hat beinahe freie Hand und schließt die meisten Regierungsgebäude. Die Polizei hat ihn des Aufruhrs und der Aneignung von Staatseigentum angeklagt, aber es ist kein Versuch gemacht worden, ihn zu verhaften. Die Ausrufung des Ausnahmezustands für 60 Tage wird keinen großen Unterschied machen.“

Dann legt Cartalucci eine Umfrage der Asia Foundation vom Jahr 2010 als Beweis vor, dass die Spaltung des thailändischen Volkes eine reine Erfindung ist. Dort heißt es in der Zusammenfassung:


Seit die Thailand Farbenpolitik begann, bei der die „Gelbhemden“ der Volksallianz für Demokratie (PAD) mit der Nationalen Vereinigten Demokratie Front gegen die Diktatur (UDD) und ihren „Rothemden“ zusammenstieß, haben politische Beobachter darauf bestanden, dass das Thai-Volk tief gespalten ist in seiner Loyalität gegenüber den rivalisierenden Fraktionen.“

Die Befragung von über 1500 Personen enthüllte jedoch, dass magere 7 % der Bevölkerung von Thailand sich mit den „roten“ Thaksin-Anhängern identifizieren und weitere 7 % mit ihnen nur sympathisieren. Schlimmer noch für die Thaksin Shinawatra und seine Anhänger ist, dass die Umfrage auch enthüllte, dass viel mehr Thailänder (62 %) glaubte, dass die Thai-Armee, die Thaksin Shinawatra 2006 in einem unblutigen Staatscoup stürzte und zwei versuchte pro-Thaksin-Aufstände 2009 und 2010 verhinderte, eine wichtige unabhängige Institution sei, die dazu beigetragen hat, das Land zu bewahren und zu stabilisieren.“

Außerdem rechnet Cartalucci vor, dass Thaksin bei den gestohlenen Wahlen 2011 praktisch nur 34 % des Volkes hinter sich hatte. Zwar habe er nach wie vor einen gewissen Rückhalt in der Polizei sowie in der Bevölkerung im Norden, aber das wäre keine ausreichende Unterlage, um einen Bürgerkrieg starten, zumal auch die Bauern ihn allein lassen, da sie mit Subventionen gelockt wurden, die aber großenteils ausgeblieben seien.

Der Reis-Subventionsbetrug zum Stimmenfang. Die Reisbauern hatten bereits ihren Reis geliefert, 
warten aber schon seit einem halben Jahr auf ihr Geld (Foto: Chinnawat Singha).


Die einzige Möglichkeit wären laut Cartalucci Söldner in das Land zu schicken wie in Syrien. Da
gäbe es nur die Möglichkeit, dass Kambodscha Exilanten-Gruppen
trainiert und bewaffnet – natürlich mit US-Unterstützung – was
aber für das kleine Land gegen den Riesen Thailand ein sehr gewagtes
Unternehmen wäre. Kurz und gut sieht Cartalucci nirgends die Gefahr
eines Bürgerkrieges.

In seinem Artikel von heute schreibt Cartalucci:

Das US-Außenministerium ergreift offen Partei für Thaksin Shinawatra und sein Marionettenregime [an deren Spitze Thaksins Schwester steht. D. Ü.] und stellte sich hinter die illegalen Scheinwahlen, die in einem Klima politischer Einschüchterung, Terrorismus, Mord und 'Ausnahmezustand' stattfinden.“

Gleichzeitig erklärte das US-Außenministerium, dass man sich natürlich nicht einmische und für Meinungsfreiheit und das Recht auf friedliche Proteste eintrete. Gleichzeitig ist ein Video aufgetaucht von der Ermordung des führenden Oppositionspolitikers Suthin Taratin.




Nicht verurteilt wurde von den USA weder dieser Mord, noch der Versuch des flüchtigen kriminellen Thaksin Shinawatra über seine Schwester eine Diktatur in Thailand einzuführen. Selbst die New York Times und Forbes haben ihn zitiert, dass er sein Land aus der Ferne führe. Das ist aber nach internationalem und auch thailändischem Recht verboten.  




Cartalucci schreibt: „Da Thaksin nicht gewählt wurde ist er in jeder Hinsicht ein Diktator und seine „Regierung“ ein Regime, wie schlau er es auch zu verbergen sucht. Wahlen zu blockieren, durch die dieses kriminelle Regime ein neues Mandat erhält, erscheint nicht nur vernünftig, sondern auch absolut notwendig, um Thaksin Shinawatras Griff um die Macht zu brechen. Die Demonstranten sind jetzt schon in der 3. Woche auf der Straße mit ihrer „Occupy Bangkok“ Kampagne.

Auch die bewaffnete Gewalt und Einschüchterung der „Rothemden“ gegen die Demonstranten und nun auch gegen die Bauern, die von dem Regime um ihren Lohn für den Reis gebracht wurden, sind nicht von den USA verurteilt worden.

Eins von Dutzenden Opfern zweier Granatenanschläge am Victory Monument, ein Hauptversammlungspunkt der Demonstranten.

1 Kommentar:

  1. In dem Konflikt in Thailand geht es wohl auch um ethnische Dinge: Im Isan-Gebiet, wo eine dunkelhäutige Volksgruppe lebt, die sich eher den Laoten zugehörig sieht, und von Thais auch nicht als "echte" Thais angesehen werden, war Thaksin sehr beliebt.
    Bei den (eher hellhäutigen) Thais dagegen nicht.

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