Dienstag, 5. Januar 2016

Fortschritt kann töten: Survival Report enthüllt höchste Selbstmordrate


Survival International
4. Januar 2016
Fortschritt kann töten!
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Ein neuer von Survival International veröffentlichter Report enthüllt, dass die erschreckende Selbstmordrate im indigenen Guarani Kaiowá Volk im südlichen Brasilien die höchste der Welt ist.

Die Rate von selbst zugefügtem Tod in dem Volk ist 34 mal höher als im nationalen brasilianischen Durchschnitt und statistisch die höchste unter irgendeiner Gesellschaft auf der Erde. Selbstmordraten unter vielen anderen indigenen Völkern wie den Aborigins in Australien und den indigenen Amerikanern in Alaska sind auch nach wie vor ungewöhnlich hoch. Das kann als das unausweichliche Ergebnis des historischen und anhaltenden Raubes ihres Landes und der „Entwicklung“ angesehen werden, die ihnen aufgezwungen wird.

Der Report „Fortschritt kann töten“ enthüllt die verheerenden Folgen des Verlusts an Land und Autonomie für die Indigenen Völker. Ebenso wie die schockierend hohen Selbstmordraten unter ihnen enthüllt er auch hohe Raten an Alkoholismus, Fettleibigkeit, Depression und sonstige Gesundheitsprobleme.

Besonders ins Auge fallende Statistiken umfassen auch die steil ansteigenden AIDS-Fälle in Westpapua, die von quasi Null im Jahr 2000 auf über 10000 im Jahr 2015 gestiegen sind, und die Rate der Kindersterblichkeit unter den Aborigins – zweimal so hoch wie in Australien im allgemeinen. In großen Teilen der Welt gibt es immer noch schlechte Ernährung, was weitere Probleme hervorruft, wie etwa Unterernährung bei den Guarani-Kindern, die gezwungen werden, am Straßenrand zu leben, sowie Fettleibigkeit vieler indigener Amerikaner, für die Junkfood die einzig machbare Alternative ist.

Roy Sesana von den Botswana Bushmen, 2002 zwangsweise evakuiert von ihrem Land, sagte: „Was für eine Art Entwicklung ist dies, wenn die Menschen kürzer leben als vorher? Sie bekommen AIDS. Unsere Kinder werden in der Schule geschlagen und möchten nicht hingehen. Manche prostituieren sich. Wir dürfen nicht jagen. Dann fangen sie an, sich umzubringen. Das haben wir früher nie erlebt. Ist dies Entwicklung?“

Olimpio vom Volk der Guajajara im brasilianischen Amazonas, sagte: „Wir sind gegen jede Art von Entwicklung, die von der Regierung vorgeschlagen wird. Ich denke, dass die Ideen einiger nicht-Indianer über „Fortschritt“ verrückt sind! Sie kommen mit aggressiven Ideen von Fortschritt und zwingen sie uns menschlichen Wesen auf, besonders den indigenen Völkern im Namen von „Fortschritt“ und „Entwicklung“. In vielen Fällen werden indigene Völker gezwungen, von ihren üppigen und nachhaltigen Nahrungs-Quellen und sicherer Quelle der Identität fortzugehen im Tausch gegen Armut und Marginalisierung am Rande der Mainstream-Gesellschaft. Tragische Folgen solch erzwungener Lebensveränderung können über Generationen anhalten.

In der ganzen Welt fahren Indigene fort, für die Anerkennung ihrer Rechte zu kämpfen, in Frieden auf ihrem Land leben zu können. Wo dieses Recht respektiert oder wiederhergestellt wird, blühen die indigenen Gesellschaften. Z. B. nach der Schaffung eines indigenen Reservats 1992 im Norden des Amazonas, arbeiteten ärztliche Teams mit den indigenen Schamanen und gemeinsam konnten sie die Sterberate unter den Yanomani halbieren. Auch die Jarawa in Indien leben auf ihrem eigenen Land und genießen, wie es genannt wurde, ein „Leben im Überfluss“. Die Nährstoff- Rate ihrer Diät ist „optimal“.

Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, ruft die Vereinten Nationen auf, die Landrechte der indigenen Völker besser zu schützen und die Regierungen anzuhalten, ihre Verpflichtung gegenüber den indigenen Völkern einzuhalten.

Survival International ist die globale Bewegung für die Rechte der Indigenen. Wir helfen ihnen, ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre eigene Zukunft zu bestimmen. Sie wurde 1969 gegründet.

Auf Anforderung kann mehr Information über den Report und Bildmaterial geliefert werden. Kontaktiert unser Pressebüro:

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Quelle - källa - source 

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