Vorbemerkung: Ich
habe erstmals das Übersetzer-Programm Deeple benutzt, das
mir gestern von einem Leser empfohlen wurde. Ich testete es gleich
mit kurzen Texten und die waren bis auf kleine Fehler sehr gut
übersetzt. Schickte es auch gleich an Freunde. Vergesst es! Ich habe
diesen Artikel zum Übersetzen reingelegt und es wurde eine
Katastrophe. Ich brauchte länger zum Korrigieren, als wenn ich es
selbst übersetzt hätte. Wenn
dann noch etliche slang-Ausdrücke auftauchen, dann ist der
Ofen völlig aus. Es wird wohl noch sehr, sehr lange dauern, bis eine
brauchbare maschinelle Übersetzung das Licht der Welt erblickt.
KENYAS „Null und
Nichtig“-Wahlen
Thomas C. Mountain
5. September 2017
Aus dem Englischen:
Einar Schlereth
Wieder einmal Lug und Trug. |
Es schien, als ob
die Wahlen in Kenia im vorigen Monat wie immer fair und ehrlich
gestohlen werden würden. Stattdessen hat ein Oberster Gerichtshof,
handverlesen von der Königlichen Familie Kenyatta, sich aufgelehnt
und zum ersten Mal in der afrikanischen Geschichte die Wahl für
„null und nichtig“ erklärt und eine erneute Wahlen
angeordnet.
Kenia wird seit der
Unabhängigkeit vor mehr als einem halben Jahrhundert von derselben
ethnischen Kikuyu-Minderheit regiert, der Familie Kenyatta. Die Briten
haben die Kenyatta gewählt, um den Neokolonialismus in einem Land
einzuführen, das einst vom Aufstand der Mau-Mau geprägt war, und
die Kenyattas haben sich viel länger an die Macht geklammert, als
ihre Kolonialherren es erwartet hätten. „Buy, Rig or Steal“
(kaufen, fälschen oder stehlen) war der Modus operandi, ganz gleich,
wie groß die Empörung nach dem jüngsten Wahlraub auch war, Kenias
neo-koloniale Herrscher haben immer zu den Kenyattas gehalten, und
diese Wahl war keine Ausnahme.
In Anwesenheit des
früheren US-Außenministers John "Botox" Kerry, der als
Wahlbeobachter wohlwollend die Wahlkommission betrachtete, darunter
viele (N)o (G)ood (O)utfits [US-gekaufte NGO‘s. D. Ü.] und
Regierungsgegner aus aller Welt, erklärte der kenianische
Wahlbeauftragte die guten alten Jungs als Sieger.
Was die Einsprüche
der Opposition von massiven Betrügereien mit „gehackten“
Wahlmaschinen angeht, erregte unter
dem imperialen Gefolge von Stiefelleckern und Schleimern nur ein
bisschen Stirnrunzeln, ein Hüsteln und Rülpsen, und am Ende die
lang erwartete Erklärung, "Freie und faire Wahlen" (von
ein paar kleinen Fehlern abgesehen).
Und dann kam die
Revolte des kenianischen Obersten Gerichtshofs. Eine Zange wurde in
das Getriebe geschleudert, und siehe da, Geschichte wurde in Sachen
neo-kolonialer "Demokratie" geschrieben. Präsident Uhuru
Kenyatta, nachdem er zum Sieger erklärt worden war und die
Opposition über "Respektierung der Unabhängigkeit der Justiz"
belehrte, nannte selbst die Richter des Obersten Gerichtshofs
"Gauner" und "Strolche". Donnerwetter!
Die Wurzeln der
Revolte des kenianischen Obersten Gerichtshofs könnten sein, dass
eine Woche vor der Wahl ein sehr hochrangiges Mitglied der
Wahlkommission zu Tode gefoltert wurde. Nicht erstochen oder
erschossen, sondern zu Tode gefoltert. Damit alle Wahlbeauftragte die
Botschaft verstünden, die vielleicht Zweifel bei der Frage hegten,
was ihre Pflicht wäre?
Das war vielleicht
der sprichwörtliche Strohhalm, der dem Obersten Gericht das Rückgrat
brach und eine Mehrheit der Richter dazu zwang, gegen ihre einstigen
Herren zu stimmen. Wer weiß, es war ja nicht so, dass die Beweise
irgendwie zwingender als in den vergangenen Wahlen waren, aber
vielleicht, weil es laut Opposition so einfach war, die Wahlmaschinen zu
hacken.
Um Kenia zu
verstehen, muss man das Stammesdenken begreifen und seine tiefe
Verwurzelung in Afrika und insbesondere in Kenia. Kenia ist von Natur
stark in Völker unterteilt, was die britischen Kolonisatoren
förderten als Teil ihrer ‚teile und herrsche‘ -Strategie. Das
Leben wird nach Volkszugehörigkeit gelebt, und obwohl sich in den
Städten sehr viel gemischt hat, halten sich fast alle in Fragen von
sozialer Bedeutung an ihr Volk.
So konnte der
regelmäßige Wahlsieg der Kenyattas, aus dem relativ kleinen
Kikuyu-Volk über ihre langjährigen Gegner, angeführt von Raila
Odinga vom größten Volk der Luo, nur durch Wahlbetrug à la "Buy,
Rig or Steal" erklärt werden.
Einer der
glücklichsten Momente dieser jüngsten Episode in dem laufenden
afrikanischen Wahl-Drama-Schauspiel war das gigantische
"Kröten-Schlucken", das in die Kehlen der kaiserlichen
Vollstrecker der westlichen Demokratie in Afrika gewürgt wurde. Zum
allerersten Mal wird ihnen gesagt, „sich zu verpissen“; indem Lord of Pax Americana John Kerry von den
Einheimischen gesagt wird, er
solle seine "freie und faire Wahl" nehmen und sonst wohin
stecken. Und zwar von dem kenianischen Obersten Gerichtshof!
Nun muss eigentlich
eine zweite Wahl in 60 Tagen abgehalten werden, obwohl noch
offensteht, ob die geprügelte und angeschlagene Wahlkommissionmafia
nicht mitsamt den Wurzeln rausgerissen wird.
Man muss verstehen,
dass die Königsfamilie von Kenyatta wie der Ottomane Erdogan in der
Türkei zu viel mehr als nur eine Wahl zu verlieren hat, denn es geht
um mehr als ein halbes Jahrhundert Beute. Man könnte damit beginnen,
wem das Land unter den Mombasa Hotels gehört, den größten in
Afrika. Oder wo all das Geld geblieben ist in der langen Zeit?
Rückzahlung kann
verflixt schwierig sein und wenn die Luos die nächste Wahl gewinnen,
könnten Jahrzehnte der Frustration gegen die Kikuyu zu einer
bitteren Abrechnung führen, so dass die Kenyatta-Mafia die Beine
unter die Arme nimmt und schleunigst das Land verlässt. Keine Sorge,
sie hat eine Menge der Beute in europäischen Banken und Immobilien
versteckt. Soll die neue Regierung nur versuchen, irgendetwas davon
zurückzubekommen. Zu viele schmutzige Geheimnisse, die die Kenyattas
mit dem MI-6 und der CIA verbinden, dürfen keinesfalls das Licht der
Welt erblicken. Mit ein paar Freilassungen aus dem Gefängnis ist es
nicht getan.
Dennoch war es
großartig, Babylon die Kröte fressen zu sehen, und jede Revolte,
selbst von einer gekauften Justiz ist hier in Afrika eine gute
Nachricht, wo es oft nur von Krieg und Hungersnot die Rede ist und
von Flüchtlingen, die unermessliche Not leiden.
Thomas C. Mountain
ist ein unabhängiger Journalist in Eritrea, der seit 2006 dort lebt
und berichtet. Er kann hier
erreicht werden: thomascmountain at gmail dot com
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