Brigitte Queck
Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
1. Juni 2012
Die Schweizer Zeitung Zeit-Fragen
stellt in ihrer Ausgabe vom 29.05.2012 „Irak-Photo vom 27. März
2003 soll jetzt in Houla gewesen sein?“ klar, dass das Photo zum
Massaker in Hula (Syrien), das von westlichen Zeitungen ohne jegliche
Untersuchung sofort den syrischen Regierungstruppen gegen ihre
eigenen Zivilisten zugeschrieben wurde, gefälscht ist.
Dieses Photo mit Kinderleichen war am
27.3.2003 von Marco di Lauro nach den NATO-Bombardements und nach dem
Sturz von Saddam Hussein im Irak aufgenommen worden!!
Also vor 9 Jahren. ES HAT KEINERLEI
BEZUG ZU DEN EREIGNISSEN IN SYRIEN !
Marco di Lauro erklärte dazu
Folgendes:
„Was mich wirklich überrascht, ist,
dass ein Nachrichtenunternehmen wie die BBC die Quellen nicht
überprüft und bereit ist, irgendein Bild, das ihm von irgend
jemandem geschickt wurde, zu veröffentlichen ... Jemand nutzt die
Bilder von jemand anderem für gezielte Propaganda!“
Der Sprecher der BBC sagte, dass das
Bild, welches die Geschichte „Das Massaker in Syrien wird
verurteilt, während die Empörung wächst“ am Sonntagabend
illustrierte, sofort entfernt worden sei, nachdem die Quelle
identifiziert worden war.
Für das „Versehen“ hatte man
lediglich die Erklärung bereit, dass man dieses Bild, das weit herum
im Internet zirkulierte, mit einem klaren Disclaimer
(Haftungsausschluss) verwendet hätte und in diesem Zusammenhang
darauf hingewiesen worden wäre, „dass es nicht von unabhängiger
Seite überprüft worden sei!“
Fakt ist jedoch, dass die
Informationen, „die nicht von unabhängiger Seite überprüft
werden können“, zum Markenzeichen der über 14 Monate dauernden
Berichterstattung über Syrien geworden ist. (Quelle : Zeit-Fragen
Nr.23, 29. Mai 2012, S. 4)
Und nicht nur das!
Die Bundesregierung nutzte die
Hula–Ereignisse, nebst dem BBC-Photo dafür, der syrischen
Regierung OHNE BEWEISLAGE VÖLKERRECHTSWIDRIGE AKTIONEN ANZULASTEN
UND DEN SYRISCHEN BOTSCHAFTER IN DEUTSCHLAND AUSZUWEISEN!
Dazu muss noch Folgendes angemerkt
werden:
Völkerrechtswidrige Angriffskriege der
NATO-Staaten sind seit dem NATO-Bombardement auf Jugoslawien im Jahre
1999 zur Regel geworden.
Um einen militärischen Angriff der
Westmächte (NATO) mit gezieltem Sturz antiimperialistischer
Regierungen wie in Jugoslawien, dem Irak und Libyen vor den Augen der
Weltöffentlichkeit zu rechtfertigen, gebrauchten diese immer ein
einschneidendes, erschütterndes Ereignis, das einen militärischen
Rachefeldzug „rechtfertigen“ sollte!
Im Falle Syriens soll nun wohl der
Massenmord in Houla dafür herhalten, die Weltöffentlichkeit auf
einen notwendigen Militäreinsatz von UN- bzw. NATO-Truppen
einzustimmen.
Werner Pirker urteilt in der Jungen
Welt vom 29.5.2012 unter „Cui bono? Parteiische UN-Erklärung zu
Syrien“, dass das Houla - Massaker als Vorwand für ein vom Westen
seit langem gewünschtes militärisches Eingreifen der NATO dienen
könnte. Er meinte, dass die Behauptung der westlichen Regierungen,
syrische Regierungstruppen hätten ihre eigene Zivilbevölkerung
durch Panzer-und Artelleriebeschuss ermordet, unsinnig sei, wisse
doch die syrische Regierung genau, dass der Westen seit langem nach
einem Grund für ein militärisches Eingreifen in Syrien gesucht hat
und ihnen folglich niemals selbst den geeigneten Anlass geliefert
hätte!
Unbewußt haben die ZDF-Nachrichten am
29.5.2012, 19.00 Uhr, dazu ein wesentliches Detail dieses Massakers
in Hula verraten, indem sie berichteten: „DIE MEISTEN OPFER IN HULA
SIND NICHT DURCH ARTELLERIE-UND PANZERBESCHUSSS (die die
Westpresse den syrischen Regierungstruppen vorwarf!) SONDERN DURCH
EINSATZKOMMANDOS ZIELGERICHTET GEKILLT WORDEN!“
Dass NATO-Soldaten aus verschiedenen
Ländern schon seit Monaten in Syrien operieren und militärische
Aktionen mit Panzer brechenden Waffen und Mörsergranaten auf Seiten
der syrischen Opposition ausführen, bewiesen u. a. auch die
Ereignisse in Homs, bei der von syrischen Regierungstruppen
ausländische bis an die Zähne bewaffnete Soldaten festgenommen und
die modernste US-Ausrüstung mit Waffen und Munition sichergestellt
worden ist.
Die gesamte konzertierte Aktion in
Syrien wurde, wie in Libyen u. a. Ländern auch, genau vorbereitet
und zwar mit Geldern der US- und internationalen Finanzoligarchie
über spezielle international agierende NGOs (sogenannte Nichtregierungsorganisationen wie OTPOR im damaligen Jugoslawien) und durch im Dienste der
NATO stehende militärisch agierende Söldnertruppen, die überallhin
in die Welt geschickt werden, wo man sie „braucht“. (Quellen: GEO TV, Focus News Agency,
13.5.2012 „Russland warnt Kosovo vor der Ausbildung syrischer
Rebellen“ )
Dass sich in die ideologische
Vorbereitung von NATO-Angriffskriegen auch sogen. Kommunisten, die
vor Jahren vor ihren Regierungen ins Ausland geflüchtet sind,
einbinden lassen, ist leider Tatsache!
So hatte damals im Jahre 2003 vor dem
Irak-Krieg ein Vertreter der Kommunistischen Partei des Irak, R.
Ghewielib, im ND-Interview vom 04.08.2007 erklärt: „Nur wenn es
... den zivilgesellschaftlichen Organisationen ... gelingt, durch
gewaltfreies politisches Agieren einen neuen demokratischen föderalen
Irak aufzubauen, kann das Land insgesamt zu Stabilität und
Sicherheit gelangen“. Damit suggerierte
er, als
hätten die USA den Irak einzig und allein zu dem Zweck überfallen,
um Saddam Hussein zu stürzen und Demokratie ins Land zu bringen!
Nunmehr vertritt auch ein Teil der Kommunistischen Partei
Syriens, die ebenso vom Ausland gelenkt wird, die Meinung, dass die
Auseinandersetzungen in Syrien zu ihren Gunsten ausgehen werden!
So argumentiert der syrische Publizist
Michel Kilo, der sich als Kommunist ausgibt, dass das Ziel seiner Demokratischen
Plattform sei, „einen politischen Plan für die Volksbewegung zu
entwickeln und Syrien zu einem ausgeglichenen, demokratischen System
zu führen“. Er erklärt ferner: „Wir haben einen Hauptfeind, das
Regime. Und wenn das Regime weg ist, dann können wir unsere
Streitigkeiten regeln!“
Diese Äußerungen – als hätte es in
Syrien nicht kürzlich Wahlen gegeben - zeigen, dass auch die sogen.
Demokratische Plattform gemeinsames Spiel mit den Westmächten macht.
(siehe: ND, 29.5.2012, S. 2 „Die UNO-Mission ist unsere große
Chance“)
Übrigens, ist in Syrien, im Gegensatz
zu manchen - sich jetzt als Demokratie aufspielende - westlichen
Staaten, einschließlich USA, Großbritannien oder der BRD, die
KOMMUNISTISCHE PARTEI IN DER SYRISCHEN REGIERUNG VERTRETEN UND STEHT
HINTER DEM PRÄSIDENTEN ASSAD!
Also das Zwischen 2003 und 2012 11 Jahre liegen ist mir auch neu.
AntwortenLöschenAb und zu mal was richtig Neues! haha. Die Schuld trifft auch mich, denn ich habe die beiden Artikel lektoriert.
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