Dieser Artikel ruft uns einige Beispiele für gute und schlechte
Terroristen in Erinnerung. Gleichzeitig
kommt die Nachricht, dass Brahimi offenbar „umgefallen“ ist –
wahrscheinlich ist er daran erinnert worden, wem er den Posten zu
verdanken hat – und fordert jetzt „real change“, d. h.
„wirkliche Veränderung“, was ja genau die urssprüngliche
Forderung der USA gewesen ist. Darunter versteht er, dass Assad schon
vor der Bildung einer Übergangsregierung zurücktreten soll, die bis
zu den Wahlen im Amt bleiben soll. Außerdem tut Brahimi so, als sei
das eine Forderung des syrischen Volkes, was jedoch eine glatte Lüge
ist. Außerdem wurde uns ja nun mehrfach vorexerzierrt – etwa in
Tunesien und Ägypten - was die Aufgabe einer Übergangsregierung
ist: nämlich hinter den Kulissen die Karten neu zu mischen und so zu
mischen, dass die Kandidaten des Westens auf jeden Fall ans Ruder
kommen. Das Datum für Wahlen wird bewusst offen gehalten, so dass
man irgendwann entscheiden kann, ob Wahlen überhaupt sinnvoll sind
oder man das Ganze lieber vergisst.
Brahimi will nun von Damaskus nach Moskau fliegen, wo bereits der
syrische Außenminister Faisal Muqdad mit seinem russischen Kollegen
Überlegungen hält.
Aber Russland hat bereits seine Antwort auf Brahimis Plan gegeben
und gesagt, dass Syrien „in ein blutiges Chaos stürzen würde“,
wenn sein Vorschlag einer Übergangs-Regierung, die durch Gespräche
erreicht wird, scheitern würde. Man hat also geschickt auf seinen
alten Standpunkt zurückgegriffen. Russland kann unmöglich auf eine
westliche Position einschwenken, ohne das Vertrauen des größten
Teils der Welt, der seine Hoffnunen auf Russland und China setzt, zu
verlieren.
Die guten und die schlechten Terroristen in Syrien (leicht gekürzt)
Ismail Salami
26. Dezember 2012
Terrorismus ist Terrorismus und kann nicht anders definiert werden, es sei denn, die Interessen einer Partei verändern die Skala zu Ungunsten einer anderen und teilen die Terroristen in Syrien in gute und schlechte ein, womit der Wille des Westens zur Demokratie zweifelhaft wird.
In einem düsteren politischen Ton verurteilte der russische Außenminister Lawrow „als absolut unakzeptabel“ die Unterstützung des Westens für die Terroristen in Syrien in einem exklusiven Interview mit Russia Today.
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„Wenn wir dieser Logik folgen, würde es uns in eine sehr gefährliche Situation führen nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in anderen Teilen der Welt, wenn unsere Partner im Westen anfangen, Terroristen in gute und schlechte einzuteilen“, sagte Lawrow.
Die Spaltung eines so großen Problems durch den Westen ist allerdings nichts Neues. Die Löschung der MKO von der Terroristenliste, auf der sie lange geführt wurde, durch Washington liegt auf derselben Linie jenes Prozesses, gut eingeführte Konzepte und Begriffe neu zu definieren.
Paradoxerweise ist die MKO von Washington selbst dann unterstützt worden, als sie noch auf der Liste stand. Sie erhielten von der Bush-Verwaltung sogar Training.
In einem aufschlussreichen Artikel hat Seymour Hersh gezeigt, dass der US-Joint Special Operations Command (JSOC) Mitglieder der iranischen Mujahedin-e-Khalq an einem geheimen Ort in der Wüste von Nevada ausbildeten, seit 2005 bis mindestens 2007. Laut Hersh wurden die MKO-Mitglieder „in Kommunikationswesen, Verschlüsselung, Waffenkunde und Taktiken für kleine Einheiten unterrichtet, bis Obama sein Amt antrat“.
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In einem anderen Interview hat ein pensionierter 4-Sterne-General gesagt, dass er 2005 privat über das Training der MKO-Mitglieder unterrichtet wurde.
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Er erfuhr auch, dass sie von der JSOC traniert wurden, die 2005 ein wichtiges Instrument von Bush in seinem Krieg gegen den Terror war.
Zur Enttäuschung vieler wurde die MKO 2005 von dem US- Außenministerium von der Liste genommen.
Der angegebene Grund war, dass die die MKO seit 10 Jahren keine Terrorakte mehr begangen hätte, womit die Tatsache, dass sie an der Ermordung von iranischen Atomwissenschaftlern beteiligt war, unter den Teppich gekehrt wurde.
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Zu den Leuten, die am meisten für die Löschung der MKO von der Liste eintraten, gehörten der ehemalige Gouverneur von Pennsylvania Ed Rendell, Rudy Giuliani, Alan Dershowitz und der ehemalige FBI-Direktor Louis Freeh.
Dabei ist die MKO seit langem an Sabotage- und Terrorisen-Aktivitäten zusammen mit dem Mossad gegen den Iran beteiligt gewesen.
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Der MKO hat Berichten zufolge über 12 000 iranische Bürger und sieben Amerikaner getötet sowie zehntausende irakische Bürger.
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Auf jeden Fall ist die Einteilung von Terroristen in gute und schlechte noch viel scheußlicher als jede Form von Apartheid.
Eine in etwa ähnliche Geschichte wird in Syrien wiederholt. Washington hat die von Katar finanzierte Al-Nusra-Front als terroristisch eingestuft. Aber warum? Weil sie mit anderen Terroristen zusammen gegen Bashar al-Assad kämpfen, die hauptsächlich aus ausländischen Söldnern bestehen.Sie werden als Terroristen qualifiziert, weil sie der Politik Washingtons im Wege stehen. Es ist also Washington oder der US-geführte Westen, der enscheidet, wer ein Terrorist ist oder nicht.
Lasst uns auch nicht vergessen, dass die notorische al-Qaida, die die Saat blinden Extremismus und religiösem Sektierertums sät, in den 70-er Jahren gegründet und finanziert wurde von Washington und der CIA, um die Sowjets zu bekämpfen. Robin Cook beklagt die Bildung der al-Qaida und sagt: „Bin Laden war also ein Produkt einer monumentalen Fehleinschätzung der westlichen Sicherheitsdienste. Die ganzen 80-er Jahre hindurch wurde sie von der CIA bewaffnet und von den Saudis bezahlt, um den Jihad gegen die russische Besatzung in Afghanistan zu bekämpfen. Al-Qaida, buchstäblich „Datenbasis“, war ursprünglich das Komputer-Dokument mit tausenden Namen von Mudschahedins, die mit Hilfe der CIA rekrutiert und trainiert wurden. Unerklärlicherweise – und mit verheerenden Folgen – kam Washington nie die Idee, dass, wenn Russland besiegt ist, Bin Ladens Organisation ihre Aufmerksamkeit dem Westen zuwenden würde.“
Das von der CIA geschaffene Frankenstein-Monster hat sich nicht geändert und ist monströs weitergewachsen. Wahrlich wird Terrorismus, einer der am meisten fehlinterpretierten und missbrauchten Begriffe, vom Westen definiert und zurechtgebogen je nach dem Kontext, in dem er sich als schlecht oder nützlich für jene erweist, die ihn definieren.
Quelle - källa - source
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