Hier merkt man, dass Peter König im Jemen gelebt und gearbeitet
hat. Er bietet uns ein genaueres Bild von den Verhältnissen im
Lande. Erstaunlich, dass auch im Jemen eine Frau die Führung einer
linken, anti-kapitalistischen Partei innehat, was mich an die
Partisanen-Führerin der 1960-er Jahre im Oman erinnert, die der
'Weibliche Che' genannt wurde. Und man beachte, wen die USRAELNATO
als ihre Erzfeinde betrachten: progressive, sozialistische oder
kommunistische Parteien oder Regime (Afghanistan, Irak, Libyen,
Syrien und jetzt die Gefahr einer linken Regierung im Jemen, deren Führer regelmäßig als Teufel in Menschengestalt gezeichnet werden).
Peter König
6. April 2015
aus dem Englischen: Einar Schlereth
Der Jemen ist ein Flickenteppich von Stämmen, das Ergebnis der früheren Kolonien, weshalb es anfällig für Konflikte ist - sehr leicht entzündliche Konflikte. Eine von den alten britischen Kolonialherren hinterlassene Situation, die heute Diener des Washingtoner Imperiums sind. Das ist der Name des Spiels im gesamten Nahen Osten - und letztlich in der ganzen Welt. Teilen und herrschen durch die zionistischen Anglo-Saxons organisiert und ein endloses Chaos.
Es ist gewiss wahr, dass wo immer die USA und ihre NATO-Marionetten ihre schweren Stiefel hinsetzen, schaffen sie dauerhaftes Elend und Chaos. Aber diese nie-endenden eingepflanzten internen Konflikte und Bürgerkriege in weit entlegenen Ländern sind bewusst geschaffen wurden, um nicht schnell zu enden. Es sind profitable viel-Zweck-Unternehmungen, die die US-Kriegsmaschine ölen, was die 'Notwendigkeit' schafft für US-Interventionen und Okkupationen, und sie ebnen den Weg für die US/westliche übernationalen Unternehmen, Reichtümer ihrer Opfer ständig und gnadenlos auszubeuten, deren Naturressourcen zu plündern und die Völker zu versklaven. Die globalisierten Krieger, die Stellvertreter-Armeen, die NATO und die NATO/CIA-trainierten Söldner treffen auf wenig Widerstand seitens der Bevölkerung. Die Menschen inmitten von Bürgerkriegen haben keine Zeit noch Energie, ihre Rechte, ihre Ressourcen, ihr Land zu verteidigen. Sie müssen um das blanke Überleben kämpfen.
Die gegenwärtigen Konflikte und Stellvertreter-Kriege im Nahen Osten sind komplex und kompliziert. Vom Bauch her habe ich das Gefühl, dass diese Kriege sich nicht wirklich um sektiererische Konflikte drehen; es geht nicht um Shias, die gegen Sunnis kämpfen. Sie sind Teil eines großen Bildes, das von Washington entworfen wurde, um sein Endziel, die weltweite Hegemonie zu erringen, die Full Spectrum Dominance. Die Klienten des Kaisers, Saudiarabien, Katar und die anderen Golfstaaten, Königreiche der Tyrannei, und, überraschend, die Europäische Union, sie sind alle Henker des Imperiums, die den Marschbefehlen Washingtons folgen.
Der jüngste brutale Angriff auf den Jemen wird von den USA unterstützt und von den Saudi-Wahhabis geführt, dem aggressiven fundamentalistischen Ableger des Sunni-Islam. Einen Stellvertreter-Krieg gegen die Shia-Moslems im Iran und die Houthis im Jemen, ein säkularer Ableger des Shia-Islam, und gegen Syrien mit seiner herrschenden Ba'ath-Partei (eine sozialistische Fraktion der Sunnis) zu kämpfen, ist ein win-win, der dem großen, transatlantischen Herren dient und auch Riads wichtigsten Zielen - Regimewechsel in Syrien und Vernichtung des Iran.
Jemens Houthis, eine Zaidi-Sekte von Shia-Moslems, bildeten sich selbst Anfang der 1990-er Jahre als eine säkulare, progressive Gruppe von "Jungen Gläubigen". Als Kreuzzügler für den Frieden halfen sie den Armen in den Gemeinden und organisierten Jugendlager im Norden der Saada-Provinz. Da Präsident Ali Abdullah Salehs Regierung immer repressiver gegen jede Bewegung mit einem sozialistischen Anstrich vorging, wuchsen die Houthis schnell zu einer Armee junger Männer heran, die bald die beherrschende Kraft im Norden wurde. Sie wollten Demokratie und bekämpften offen den US-Saudi-Diktator, der seit 1978 von Washington an der Macht gehalten wurde. Die Houthis organisierten 2004 einen ersten Aufstand gegen die Saleh-Regierung, wurden aber von Salehs brutaler Armee mit starker Hilfe der Saudi-Tyrannen besiegt.
Unter dem Druck des Volkes (und Houthis) und mit Washingtons Einwilligung trat Saleh am Ende zurück im Februar 2012 und übergab die Macht seinem Vize Abd Ragguh Mansur Hadi. Die Houthis, die inzwischen die größte Gruppe bei den linken Shiiten waren, wollten eine mehr gleichberechtigte Vertretung im Parlament. Sie zogen kleine Parteien und gleichgesinnte Moslem-Splittergruppen an sich und bildeten eine Koalition. Zu ihr gehörte die Partei "Arabischer Frühling", die von einer Frau geführt wird und anti-kapitalistisch ist. Diese Koalition entstand aus der Massenbewegung gegen Präsident Saleh 2011. Den Houthis gelang es am Ende, die Kontrolle durch Sturm der Regierungsgebäude und des Parlamentes im Januar 2015 zu erringen. Hadi trat zurück und floh in seine Heimatstadt Aden und erhielt am Ende sicheres Geleit in die saudische Monarchie.
Die Houthis bildeten eilig eine Fünf-Mann-Übergangs-Regierung und beabsichtigten, eine neue Verfassung mit demokratischen Prinzipien zu schreiben. Doch nach den Washington-gestützten saudischen Luftangriffen am 25. März befindet sich die Führung in Jemen in einem Zustand der Ungewissheit. Das letzte, was Washington an der strategischen Südspitze der arabischen Halbinsel will, ist eine sozialistische Regierung.
Sowohl ISIS als auch Al-Qaida sind am Jemen-Konflikt beteiligt. Sie sind die Ausgeburt der vom Westen geschaffenen Terror-Armeen. Sie werden nach wie vor von Washington und den westlichen Lakaien unterstützt und auch bekämpft. Sie werden von der NATO und ihren Nahost-Alliierten bombardiert laut westlicher Propaganda. In Wirklichkeit erhalten sie Waffen- und Nahrungs-Lieferungen von der NATO und anderen westlichen Mächten und führen Stellvertreterkriege für Washington im Irak und Syrien und, jawohl, auch im Jemen. Die ISIS hilft, die US/NATO-Killing-Maschine in Gang zu halten.
Mit ein paar noblen Ausnahmen ist der sogenannte Arabische Frühling eine CIA/Mossad geführte Kraft der Destabilisierung im Nahen Osten und Nordafrika gewesen mit der objektiven Installierung neo-kolonialer Herrscher, wie in den vom Westen angezettelten US/NATO geführten 'Farben-Revolutionen' in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Ein paar Ausnahmen sind die Westsahara, Bahrein und sogar Ägypten, wo zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich sozialistische Bewegungen die US/Mossad gesponserten Rebellionen infiltrierten. Die neue jemenitische Partei "Arabischer Frühling" scheint auch zu den Ausnahmen zu gehören.
Diese neu aufgeflammten Konflikte im Nahen Osten und jetzt die systematische Zerstörung und Spaltung des Jemen sind Teil eines großen Bildes: ein strategischer Schritt zur Unterwerfung des Nahen Ostens durch organisiertes Chaos. Die Beherrschung des Jemen ist ein bedeutender Schritt für den Weg des zionistischen angelsächsischen Imperiums zur Welthegemonie. Jemen an der Südspitze der Arabischen Halbinsel und Somalia am Horn von Afrika, das bereits im Dienst des Imperiums steht, gehören zu den strategisch wichtigsten Punkten für die Kontrolle des gesamten Nahen Ostens und der Golfstaaten. Sie stellen die direkte Verbindung zu den französischen und US-Basen in Dschibuti und Diego Garcia, der britischen Insel im Indischen Ozean dar, die in den 1960-er Jahren von den USA geleast wurde und heute die größte US-Marine-Basis außerhalb der USA ist. Durch dieses geographische Dreieck können Washington und die NATO den gesamten Indischen Ozean kontrollieren.
Jemen ist wie die Ukraine nur ein weiteres Feld auf dem geopolitischen Schachbrett, das die unersetzliche Nation zu beherrschen beabsichtigt. Doch die Revolutionen und sozialen Erhebungen an allen Ecken der Welt greifen auf die Hegemonie des Imperiums über. Außerdem wird die sich anbahnende ökonomische Machtverschiebung nach dem Osten der Todesstoß auf dem Weg zum Untergang Washingtons sein.
Quelle - källa - source
säkuläre "junge GLÄUBIGE"? glauben sie das echt?
AntwortenLöschenes kann uns wahrscheinlich egal sein, wer da gewinnt. die könnten soviel öl haben wie sie wollen, wenn sie den iran nur an den markt ließen oder sobald der sozialismus in venezuela seine volle wirkung zeigt.
Also es gibt auch keine säkularen Katholiken oder Protestanten etc. Aber es kann uns ja ALLES egal sein.
AntwortenLöschenman kann bei folgerichtiger anwendung der religiösen lehren nicht säkular bleiben, aber nicht alle gehen so weit und es existieren graduelle unterschiede, die nicht zu vernachlässigen sind. es ist eine sache, zwischen einer gruppe von protestanten etwas gegen die religion zu sagen und eine andere, es zwischen einer gruppe is-anhänger zu tun. wenn die gruppe sich schon so nennt, bedeutet das, dass sie sich hauptsächlich über die religion definiert.
Löschendie welt wird also nicht besser, egal wen wir unterstützen.
Wer so viel Prügel als 8-jähriger Junge in einem bayrischen fundamentalistischen katholischen Nest erhalten hat wie ich, nur weil er als Heide nicht in die Kirche geht, ist da anderer Meinung. Auch die Geschichte beweist das. Während ich auch in 100% moslemischen Ländern nie ein Hehl daraus machte, dass ich Heide bin, und daraufhin gute Diskussionen mit den Leuten führen konnte. Aber ich machte nicht den Anfang. Ich will nicht missionieren und das taten die Moslems NIEMALS bei uns, während christliche Sektenheinis es permanent versuchten. Also informieren Sie sich besser!
Löschenmissionieren=werbung machen. natürlich machen auch musilme werbung, gerade habe ich eine auf einer besuchten seite gesehen. und was ist mit diesen koranverteilungsaktionen? dem ganzen geld, das die türkei und saudi-arabien in die "missionierung" investieren? also bitte, jede glaubensgemeinschaft versucht anhänger zu gewinnen. es ist auch nichts schlimmes, andere von irgendwas überzeugen zu wollen, das einzig wichtige ist die vorgehensweise und der inhalt.
Löschenin saudi-arabien wird man für den abfall vom glauben nicht nur verprügelt, sondern auch hingerichtet. nur weil sie das noch nicht selbst erlebt haben, bedeutet es nicht, dass sie es nicht real ist. es ist wohl unwahrscheinlich dass erwachsene sofort auf sie wegen einer behauptung losgehen, wenn sie nicht für eine institution arbeiten, anders ist es bei kindern, denen man schnell feindbilder einbauen kann, weil sie noch nicht entwickelt sind. letztens kam ein fall, wo ein paar muslimische grundschüler einem kind ein kreuz in den rücken eingeritzt haben.
die agressionen wegen der mohammedkarikaturen - ich rede jetzt nicht von dem anschlag selbst, sondern von den reaktionen, wo auch menschen gestorben sind, sollten ihnen aber klarmachen, welche anhänger JETZT IM JAHR 2015 gefährlicher und gewaltbereiter sind, denn karikaturen vom christentum, die keine konsequenzen hatten, gab es bis jetzt genug. mit so einer karikatur könnte man durch die banlieus in paris oder auch gewisse viertel in berlin nur mit security-begleitung lebend rauskommen.
Was ? Moslems missionieren NIE bei uns ? Wann waren Sie das letzte Mal in einer deutschen Fugängerzone, wo man an den Verschleierten und Langbärtigen nicht mehr vorbeikommt.
LöschenMit christlichen Sektenheinis, die heute missionieren, können Sie nur die Zeugen Jehovas gemeint haben. Die Katholiken und Protestanten hier in der Gegend missionieren jedenfalls höchstens, wenn sie danach gefragt werden.
Zur Info:
AntwortenLöschenIn Aden sind es nicht die Houthis, die gegen die völkerrechtswidrig agierende Koalition unter Führung saudi-Arabiens mit freundlicher Unterstützung der US-Mafia kämpfen.
Es sind die Nationalgarde und lokale jemenitische Armeegruppierungen, die Aden von bezahlten Lakaien der Saudis befreien, Freiwilligenverbände der Bevölkerung helfen zudem.
Der Witz ist, das sind überwiegend Sunniten, die da mit den Houthis zusammen ihr Land verteidigen. Es ist also ziemlicher Blödsinn, wenn man von Krieg Sunniten gegen Schiiten oder Zaiditen spricht.
Beeindruckend ist die Reaktion imOsten S. Arabiens. Dort leben die Schiiten, und da knallt es ganz ordentlich. Es gibt einige Fachleute, die für S. Arabien ein schlimmes Ende und die Beendigung des Saud Regimes voraussagen, drücken wir die Daumen, daß der menschenverachtende Saud Klan bald in London und New York im Exil seinen Neigungen, saufen, koksen, rumhuren, nachgeht, dem s. arabischen Volk wäre es zu gönnen.
Grüße aus dem Hunsrück, Peter
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AntwortenLöschenJa, das sehen wir an der Geschichte Amerikas wo die Urbevölkerung durch den fremden Einfluß zugrunde ging, ebenso in Australien/Neuseeland, an der Versklavung der Afrikaner, an der Kolonialisierung ganzer Teile Asiens und des Nahen Ostens.
LöschenAch Moment, das waren ja gar nicht die Moslems, das waren ja die Christen.
Der Artikel stimmt mit den Artikeln auf Ein Parteibuch überein.
AntwortenLöschenhttps://nocheinparteibuch.wordpress.com/2015/04/07/ein-paar-anmerkungen-zu-jemen-und-aden/
Wie üblich, desinformieren die westlichen Lügenmedien über den Jemen.
Der normale Medienkonsument, der auch bei der nächsten Wahl wieder CDU, CSU, SPD oder die Grünen wählen wird, würde über den Jemen etwa folgendes sagen:
Da sind Huthi-Rebellen, welche Terror im Land verbreiten und die Demokratie zerstören. Wie gut, dass die Saudis diese Terroristen bombardieren und die arme Zivilbevölkerung vor ihnen retten.
Mehr ist aufgrund der Lügenpresse nicht drin und auf alternativen Medien wie dem Saker informieren sich die mehr als 70% der Wähler der Systemparteien nicht.
Sie leben in ihrer Welt der Täuschung und der Lügen und weisen ihre Mitschuld am Genozid in der Ostukraine genauso empört zurück wie ihre Mitschuld an der Kriegshetze gegen Russland und den weltweiten Verbrechen der Anglo-Zionisten.
Deshalb sind Blogs wie der Saker so dringend nötig, genauso wie ein Compact-Magazin eines Jürgen Elsässer.
Huch, ist das eine Maschinen-Übersetzung?
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