Montag, 27. April 2015

NEPAL: Todesrate steigt stündlich (UPDATE)

Aus Indien habe ich gerade den neuesten Update bekommen 'We are hungry not even Drinking War is available: People protest in Nepal' (Wir sind hungrig und nicht einmal Trinkwasser steht zur Verfügung. Das Volk protestiert und die Todesrate steigt weiterhin. Sie hat 5000 überschritten, aber viele kleine Orte sind noch gar nicht erfasst. Die Menschen werfen der Regierung vor, zu langsam zu reagieren und auch mit der Auslieferung nicht richtig voranzukommen. Es hat schon sehr viele Zusammenstöße mit der Polizei gegeben, Wasserwagen sind geplündert worden und auch schon Warenlager.


Hierzulande macht man sich mehr Sorgen um die Trekker oben im Himalaya, die von Lawinen verschüttet wurden, als um die tausende Menschen, die in Städten um ihr Leben kamen. Und Artikel aus Nepal selbst oder aus Indien kann man auch lange suchen. Aber Binu von Countercurrents.org aus Indien hat selbstverständlich einige vernüntige Berichte. Vor allem hat er auch Twitter auf seine Seite gelegt, wo fast im Sekundentakt Nachrichten und Fotos aufgelegt werden. Dort wird die Todesrate eben mit über 3600 angegeben und weit über 6000 Verwundeten.

Unglaubliche Zerstörungen











Inzwischen ist der Notstand ausgerufen worden und 29 Distrikte im Lande werden als Krisenzonen bezeichnet. Die UNO schätzt, dass bis zu 7 Millionen Menschen von dem Erdbeben betroffen sind. Und die materiellen Schäden gehen in die Milliarden. Verhängnisvoll nach dem 7.8 Beben am Sonnabend sind die vielen Nachbeben, die bis zur Stärke 5 auftraten. In Tibet gab es gestern ein Beben mit der Stärke 5.3.
Viele Länder haben Hilfe und Rettungsteams geschickt, doch gibt es große Probleme mit den zerstörten Straßen, Wasserleitungen und Stromnetzen.
Die Ironie des Schicksals will es, dass genau vor einer Woche in Kathmandu fünfzig Erdbeben- und Sozialwissenschaftler eine Konferenz hatten, auf der Fragen der Vorwarnung und der Hilfseinsätze diskutiert wurden. Man wusste genau, dass ein großes Beben bevorsteht - bis auf das Datum, das kannte man nicht. Man wusste auch, dass auf Grund der geologischen Struktur des Landes und der engen Bauweise die Opferzahl sehr hoch sein würde.

Denn, wie der Wissenschaftler James Jackson sagt: "Es sind nicht die Erdbeben, die Menschen töten, sondern die Häuser." Und die sind äußerst unstabil gebaut. Bis vor kurzem gab es noch gar keine Bauvorschriften. Inzwischen gibt es welche, die aber laut Experten völlig unzureichend sind. Das ist natürlich eine soziale Frage. Arme werden scih schwerlich  einen Architekten anheuern können, der ihnen ein Erbeben-sicheres Haus hinstellt. Unter den Überlebenden dieser Katastrophe sitzen schon die Opfer der nächsten.

Geht auf die Binus  Originalseite, dort könnt ihr auf Twitter die weiteren Ereignisse verfolgen. Und hier ist noch ein Artikel, der sich genauer mit den Bauverhältnissen befasst  und sogar mit dem Erbrecht, das auch eine Rolle spielt.

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