Donnerstag, 12. November 2015

Washingtons Idee und eigentlicher Anlass zum Sturz Assads


Einar Schlereth
12. November 2015


Wir wissen, dass lange vor der 'Syrien-Krise' die Absicht Washingtons bestand, sieben arabische Länder zu destabilisieren, zu zerstören und zu unterjochen. Hier ist das Video mit General Wesley Clark, in dem er sein Erlebnis im Pentagon schildert. Das war sozusagen die abstrakte Idee. Nun musste man 'nur' noch einen konkreten Anlaß finden. Und das ist für die Amerikaner ja kein Problem, sie finden immer einen Anlaß, um Kriege zu führen, und wenn man dabei 2-3000 eigene Leute über den Deister gegen lässt wie in Pearl Harbor oder New York 9/11.

Die große Dürre 2007 - 2010 in Syrien

Aber nun ist ein Dokument veröffentlicht worden, das nachweist, wie der konkrete Anlass für dieses Verbrechen zum Sturz von Assad entstand. Eric Zuesse ist darauf gestoßen in einem Papier von Jonathan Marshall, das schon 2010 veröffentlicht wurde. Er meint, dass die USA sich nicht nur den „Arabischen Frühling“ zunutze machten – wobei ich der Meinung bin, dass der auch von den USA inszeniert wurde – sondern auch im Fall Syrien eine ökonomische Katastrophe ausnutzten, die in Syrien 5 Jahre vor den anti-Assad-Demonstrationen begann: eine extreme Dürre-Periode. Er zitiert Marshall, der die Lage in Syrien 2 Jahre vor der Krise beschrieb:

„In den vergangenen drei Jahren sind 160 syrische Bauern-Dörfer nahe Aleppo aufgegeben worden, weil Ernteausfälle 200 000 Bauern zwangen, in die Städte zu wandern. Das ist betrüblich genug, aber wenn man es in der langfristigen Perspektive sieht, sind die Implikationen umwerfend: denn viele dieser Dörfer haben seit 8000 Jahren kontinuierlich Landwirtschaft betrieben.“

Diese ökonomische Katastrophe ging jedoch auch nach 2010 weiter, was du den ersten Demonstrationen in Damaskus führte, wie sie in wirtschaftlich schwierigen Situationen weltweit gang und gäbe sind. Aber nichts von bewaffnetem Aufstand oder Bomben von Assad auf die Demonstranten. Obama aber kannte die Ursache und wusste sie auszunutzen.

Zuesse verweist auf ein vertrauliches Dokument der US-Botschaft in Damaskus vom 26. November 2008 an die CIA und andere Geheimdienste, das sich auf die UN-Behörde für Nahrung und Landwirtschaft (FAO) bezog, worin es hieß:

„Der UN-FAO Syrien-Vertreter Abdullah bin Yehia informierte 'econoff' und USDA Ministerberater für Landwirtschaft über einen „perfekten Sturm“, wie er es nannte, ein Zusammenwirken von Dürre mit anderen ökonomischen und sozialen Schwierigkeiten, die die Stabilität in Syrien gefährden könnten. Weil Yehia so wenig Geld zur Verfügung hat, plant er, die FAO um Beistand zu bitten für die kleinen Bauern in der am schwersten betroffenen Provinz Al Hasakah in Nordost-Syrien.“

Aber Obama hat statt Nahrung für die notleidende Bevölkerung Sniper geschickt, die wahllos in die friedliche und von Polizei begleitete Demonstration schossen. Diese Obama-Kugeln wurden dann in Assads 'Bomben auf die eigene Bevölkerung' umgewandelt. Und die Naturkatastrophe wurde in einen 'Bürgerkrieg' verwandelt, was ebenso verlogen ist wie Assads Bomben.

Leider ist die Aussicht, dass die wahren Verantwortlichen für die Verbrechen am syrischen Volk, die allesamt im Westen hocken, jemals vor Gericht gestellt werden, äußerst gering.


6 Kommentare:

  1. Also diese These halte ich für etwas weit hergeholt und oberflächig dargestellt.
    Ich kann den Artikel Baschar al-Assad: Vom freundlichen Augenarzt zum „Schlächter von Damaskus“ in nur zwei Monaten auf diewirklichewirklichkeit.com als weiteren Ansatzpunkt empfehlen.
    Über die Destabilisierung des nahen Ostens, seitens der VSA besteht kein Zweifel.

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    1. Ich habe Syrien von Anfang an verfolgt und habe Freunde, die zu Beginn im Land waren, als noch alles ruhig war, aber unsere Presse die haarsträubendsten Berichte verzapften von Orten, vor sie vor ein paar Stunden friedlich gesessen hatten. Also informiere dich mal ein bisschen tiefgehender und genauer.

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  2. Der Plan, den Mittleren Osten in ethnisch und und religiös geprägte Vasallenstaaten aufzuspalten wurde schon vor 10 Jahren geboren. Syriens günstige Lage und seine militärische Stärke machen es zum strategischen Zentrum des Nahen Ostens. Mit der Neuordnung Syriens könnte ein Präzedenzfall für die ganze Region geschaffen werden und andere Staaten werden folgen.
    http://principiis-obsta.blogspot.se/2014/09/der-isis-und-der-plan-den-mittleren.html
    Geopolitisches Schachbrett: Teile, erobere und beherrsche den »neuen Nahen und Mittleren Osten
    http://nattvandare.blogspot.se/2011/12/geopolitisches-schachbrett-teile.html

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  3. Ja Moment mal, da erinnere ich mich, daß die Auslöser für den Arab.Frühling in Ägypten(?) die plötzlich explodierenden Brotpreise (Getreidepreise) gewesen sein sollen... der Zusammenhang gibt doch was her, oder nicht?

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  4. Das gehört alles zur Neuen Weltordnung. Und wetten, dann kommt Monsanto daher und rettet die Welt in diesem Teil...
    www.DDRZweiPunktNull.de

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  5. @ anonym

    Die Überschrift des von Ihnen verlinkten Artikels sagt ja schon alles. Reisserisch und propagandistisch. Bild Zeitung Niveau. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Assad, wenn er Schlächter seines Volkes wäre, er 2014 mit überwältigender Mehrheit von eben diesem Volk wiedergewählt worden wäre.
    Der von Herrn Schlereth eingestellte Artikel über die Anfänge des Konflikts in Syrien ist durchaus richtig. Nur dass sich die USA gewaltig geirrt haben, was das Aufstandspotential in Syrien betrifft. Es gab längst nicht die unzufriedenen Massen, die nötig sind, um einen Umsturz durchzuführen. Ein Beweis dafür ist auch, dass die staatlichen Institutionen nach dem 4 jährigen Terrorkrieg, der gegen das Land geführt wird, immer noch funktionieren und nicht wie vom Westen erhofft zusammengebrochen sind

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