Diese Analyse von Toni Solo vom 25. September 2011 ist eine absolute Muss-Lektüre: eine der besten seit langem – sie wirft ein korrektes Schlaglicht auf die eklatante Enthüllung der zahlreichen Arten von Wachhunden aus verschiedensten Bereichen: Medien wie The Guardian und The New York Times bis hin zu Organisationen wie Amnesty Interenational und UNO als auch Journalisten, Intellektuelle und Aktivisten ...
Zur Stunde bombardieren die
UN-anerkannte Regierung und ihre NATO-Herren hunderte Zivilisten in
Libyen zu Tode in Sirte, Bani Walid und Sabha. Sie haben Schulen und
Hospitäler bombardiert und ganze Familien ermordet. Diese Infamie
wurde von Anfang an von der UNO saktioniert und ist von vielen der
besten internationalen progressiven Intellektuellen gerechtfertigt
worden. Es ist höchste Zeit, diese Komplizen der Verbrechen gegen
die Menschlichkeit,die in Libyen von den westlichen Eliten und
ihren Marionetten-Regierungen begangen wurden, zu identifizieren und
zu verurteilen.
Der Kolonialkrieg gegen Libyen hat
schärfer denn je die Strukturen des Wissens, der Haltung und des
Verhaltens offengelegt, von denen die progressive und radikale
intellektuelle Produktion in den USA und Europa geprägt wird. Der
Krieg hat diese Produktion in die Krise geführt. Es konnte nicht
deutlicher werden, wie die Klassenfunktion der intellektuellen Macher
wie Gilbert Achcar, Immanuel Wallerstein, Ignacio Ramonet und
ähnlicher Individuen den effektiven Protest gegen den korporativen
Imperialismus und Imperialismus neutralisiert.
Der krypto-faschistische irische
Dichter W. B. Yeats schrieb einmal: „Did that play of mine send out
certain men the English shot?” (Hat mein Stück gewisse Männer ausgeschickt [gegen die Engländer], die von ihnen dann erschossen wurden?) Sie scheinen auch zu denken, dass
die Wirklichkeit vollkommen in Ordnung ist.
Sie bekennen, dass sie radikale
soziale Veränderung wünschen - in der Theorie. Aber wo immer
Prozesse wirkliche soziale Veränderung in der wirklichen Welt
herbeigeführt haben, wie in der libyschen Jamahiriya, dann greifen
sie die an, oder sie versuchen, wie in Venezuela, sie nach ihren
eigenen narzistischen Kriterien zu verändern. Wenn man sich den
Ausdruck von Widerspruch, der im korporativen Konsumkapitalismus
bevorzugt wird, genau anschaut, dann ist das immer eine Abart des
Anarchismus.
Natürlich ist das so. Der
anarchistische Anti- Kommunismus ist ein verhätscheltes Kind,
umschwärmt und genährt von den kapitalistischen Eliten – eine
Plagegeist, aber nützlich und fester Bestandteil der laissez-faire
Familie. Der Kapitalismus kommt gut zurecht und kooptiert alberne
Slogans wie „Eine andere Welt ist möglich“. Wir können die Welt
sehen, die sie im Sinn haben, wenn wir uns Libyen anschauen. Die
Intellektuellen, die die mörderischen rassistischen Renegaten und
NATOs Kontrakt-Putscherhebung unterstützten sind ein gutes Beispiel,
wie der Prozess der Ko-Optierung und Einbindung vor sich geht.
Sie assimilieren sich selbst in die
Rituale und Prozesse des öffentlichen Lebens in den Plutokratien
Nordamerikas und Europas. Sie bewegen sich zwischen dem akademischen
Leben, nicht-Regierungs-Aktivitäten und Teilnahme an den
psy-Kreuzzügen der korporativen Medien und ihren alternativen
Gegenstücken, den Wachhunden der erlaubten abweichenden Meinung. Man
muss nur zurückblicken, was einflussreiche intellektuelle
Meinungsmacher zur Zeit der UN-Resolution vom 19. März
produziert haben.
„Der zweite Punkt, der in der Analyse
von Hugo Chavez fehlt, ist, dass es keine bedeutende militärische
Verwicklung der westlichen Welt in Libyen gibt. Die öffentlichen
Erklärungen sind alle leeres Geschwätz, um die heimische
Öffentlichket zu beeindrucken. Es wird keine
UN-Sicherheitsresolution geben, weil Russland und China nicht
mitmachen. Es wird keine NATO-Resolution geben, weil Deutschland und
ein paar andere nicht mitmachen. Selbst Sakozys militanter
anti-Gaddafi Standpunkt stößt auf Widerstand in Frankreich.“
„Unter solchen Umständen würde
jeder vernünftige Führer begriffen haben, dass die Zeit für
Verhandlung und Aufgabe der Macht gekommen ist. Aber nicht Oberst
Gaddafi. Mit dem Risiko, sein Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen,
erklärt der „Führer“, der seit 42 Jahren an der Macht ist, dass
die Demonstranten „Jugendliche (sind), die Al-Qaida gedopt hat,
indem sie Halluzinogen-Pillen in ihren Nescafé geworfen haben“.
Und er befahl der Armee, die Proteste mit schwerem
Maschinengewehrfeuer und extremer Gewalt zu unterdrücken“. Al
Dschasira hat Militärflugzeuge gezeigt, die zivile Demonstranten im
Tiefflug angriffen.“
und
„Man kann gegen die aktuelle Struktur der Vereinten Nationen sein oder meinen, dass ihre
Operationen viel zu wünschen übrig lassen. Oder dass die Westmächte
die Organisation beherrschen. Das ist annehmbare Kritik. Aber
gegenwärtig stellt die UNO die einzige Quelle internationalen Rechts
dar. In diesem Sinn, und entgegen den Kriegen im Kosovo oder Irak,
die nie von der UNO sanktioniert wurden, ist die gegenwärtige
Intervention in Libyen nach internationalem Recht legal; legitim nach
den Prinzipien der Solidarität unter Demokraten; und wünschenswert
für die internationale Gemeinschaft, die Menschen zusammenbringt,
die für ihre Freiheit kämpfen.“
Meine Auffassung ist die folgende.
Nachdem ich wochenlang beobachtete, wie Gaddafi seine furchtbar
brutale und blutige Unterdrückung des Aufstands betreibt, der Mitte
Februar begann – Schätzungen von Getöteten liegen Anfang März
bei 1000 bis 10 000, letztere Zahl vom Internationalen Gerichtshof,
und libyschen Schätzungen zwischen 6000 bis 8000 – wurden
westliche Regierungen, wie jederman im übrigen, zur Überzeugung
gebracht, dass mit Gaddafis konterrevolutionärer Offensive, die
bereits die Vororte von Libyens zweitgrößter Stadt Bengasi (über
600 000 Einwohner) erreichte, ein Gemetzel in riesigen Ausmaßen
unmittelbar bevorstand.“
Die Handhabung von
kontrafaktischer Wahrnehmung
Man könnte viel mehr Beispiele von
intellektueller Unehrlichkeit, Ignoranz, Dummheit, Arroganz und
Zynismus von diesen angesehenen Schriftstellern und anderen wie zum
Beispiel Santiago Alba Rico, Atilio Boron, Ramzy Baroud und Samir
Amin zitieren. Aber die extra Ladung an Dokumentation würde nichts
dem allgemeinen Bild von narzistischer Kollaboration mit der
dominanten NATO korporativen psy-Kriegsmaschine ändern. Auch lohnt
es nicht, die Zeit mit der Rolle zu vertrödeln, die NATOs
beliebteste Wachhunde von erlaubtem Dissens wie Counterpunch, Znet,
Rebellión und anderen ähnlichen alternativen Informations-Webseiten
spielen.
Diese Seiten erfüllten ihre Aufgabe,
effektive Diskussionen und Argumente zum Schweigen zu bringen und zu
zensieren in den entscheidenden Momenten vor der Abstimmung am 19.
März im UN-Sicherheitsrat und dem entscheidenden Ereignis von NATOs
Bodeninvasion in Tripolis im August. Ganz wenig Journalisten, unter
ihnen John Pilger und Tariq Ali, sprachen gegen den Krieg. Aber
selbst sie schluckten voll und ganz die NATO-psy-Kriegspropaganda von
Muammar al-Gaddafi als einem Diktator-Clown mit Blut an seinen
Händen.
Während die einzelnen Irrtümer
von Achcar, Wallerstein und Ramonet unterschiedlich sind, beginnen
sie alle mit der zentralen Prämisse der Psy-Kriegs-Offensive der
NATO, nämlich, dass Libyen eine Diktatur sei, die von einer
Revolution des Volkes gestürzt wurde. Als Teil ihrer verdächtig
kohärenten Auffassung der Ereignisse in Libyen, lassen alle diese
NATO-Kollaborateure die folgenden Fakten außer Acht:
* vor dem 19. März hat die libysche
Jamahiriya Verhandlungen gefordert und eine Fakten-Ermittlungsmission
der UNO – was beides von den Renegaten und den beherrschenden
Mächten in der UNO zurückgewiesen wurde;
* die einzig zuverlässig bestätigte
Information über die Ereignisse in Libyen zwischen dem 17. Februar
und dem 19. März kam von der libyschen Regierung, die von sowohl dem
US-Verteidigungsminister Robert Gates und dem Generalstabschef
Admiral Michael Mullen und auch von dem russischen militärischen
Geheimdienst vor der Resolution 1973 vom März bestätigt wurde.
*auf der anderen Seite gab es von
Anfang der Ereignisse in Bengasi an glaubwürdige Berichte von
rassistischen Pogromen und Lynchmorden durch die libyschen Renegaten;
* das ständige Bestehen der
Afrikanischen Union von Anfang an auf einem Verhandlungsfrieden wurde
von der libyschen Jamahiriya begrüßt;
* die verheerende Rolle der
internationalen Sanktionen, die auf Basis der flagranten Fälschung
von einere libyschen Verwicklung in die Lockerbie Terroristen-Affäre
erlassen wurden, hat die libysche Entwicklung zwischen 1992 und 2003 schwer getroffen;
* 2011 genoss die libysche Bevölkerung
einen unvergleichlichen Lebensstandard im Verhältnis zum Rest
Afrikas;
* die libyschen Jamahiriya förderte
zahllose bedeutende und strategische Entwicklungs-Initiativen in
anderen afrikanischen Ländern;
* vor der NATO-unterstützten
Putsch-Erhebung förderten die gegenwärtigen Renegaten-Führer eine
für westliche Multis freundliche neoliberale Politik, die von
Gaddafi scharf abgelehnt wurde;
* als man sich bewusst wurde, dass
Muammar Gaddafi der Vertiefung liberaler Reformen Widerstand
entgegensetzte, plante die NATO die Militärübung Southern Mistral
und führte sie durch, die nichts anderes war als ein Probelauf für
einen Angriff auf Libyen.
Analyse auf Tonfüßen
Man könnte fortfahren, ins Detail zu
gehen, um alle falschen Behauptungen und heuchlerischen
Versicherungen zu widerlegen, die von den
psy-Kriegsführungs-Mitläufern der NATO wie Ramonet, Achcar und
Wallerstein gemacht wurden. Aber es reicht, die obigen Auszüge
anzuschauen, um zu verstehen, wie schief, arglistig, arrogant,
zynisch und regelrecht grundlos ihre Argumente sind. Dies sind die
klassischen Charakteristika der Handhabung von Auffassungen der
NATO-Länder gegen ausgewählte Ziele von der kubanischen Revolution
bis zu den UN-unterstützten Staatsstreichen in Haiti und
Elfenbeinküste.
Immanuel Wallerstein haut bei der
Vorhersage des Verlaufs der Ereignisse auf erbärmlichste und
lächerlichste Weise daneben. Der UN-Sicherheitsrat hat eine
Resolution verfasst. Die NATO hat beschlossen, in den Krieg zu
ziehen. Präsident Sarkozy hat ohne weiteres die Billigung seines Landes
bekommen, die französische Armee in einem Kolonialkrieg einzusetzen.
Wallerstein demonstrierte völlige
Idiotie bei seiner Einschätzung der Ereignisse im März 2011. Wir
können seine berühmte Leiche auf das herrenlos treibende Schiff der
Narren verfrachten, bis zum Rand gefüllt mit NATO-Tölpeln, die
alles über Libyen in den falschen Hals bekommen haben. Im Gegensatz
waren die Einschätzungen von Fidel Castro und Präsident Hugo Chavez
vollständig richtig.
Die Lügen von Ignacio Ramonet
Ignacio Ramonet hat die Natur der
Ereignisse im Februar in Bengasi völlig falsch dargestellt. Es gibt
keine verlässlichen Beweise, dass friedliche
Demonstranten beschossen worden sind. Zu jener Zeit wurde die
Darstellung der libyschen Regierung von US-Verteidigungsminister
Robert Gates und US-Generalstabschef Michael Mullen bestätigt und
auch von dem russischen militärischen Geheimdienst vor der
UN-Resolution 1973 am 19. März 2011. Jetzt liegen die höchsten
Schätzungen für Tote zwischen dem 17. Februar und dem 19. März bei
ca. 250.
Ramonet
verstand alles falsch, weil er als seine Quelle auf die notorische
NATO-Propaganda-Vertriebsstelle, den englischen Guardian, zurückgriff. Die
Auslandsnachrichten des Guardian sind mindestens ebenso zynisch und
schief wie die von El País oder Le Monde. Ramonet verließ sich auch
auf die von Katar beherrschte Al Dschasira, deren Stab heute
überwiegend von den Mainstreammedien aus den NATO-Ländern kommt.
Es ist nicht so
merkwürdig, wie es scheint, dass ein angeblich Radikaler wie Ignacio
Ramenet die ganze Geschichte der imperialistischen Interventionen der
vergangenen 200 Jahre ignorieren sollte. Ramonet war einmal sehr
stolz auf seine Arbeit, das Weltsozialforum gefördert zu haben.
Jetzt ist dieses Gremium gründlich kompromittiert durch seine
Verbindungen mit den korporativen Geldgebern.
Über Libyen suggeriert
Ramonet lügnerisch als Tatsache, was er mit Sicherheit nicht wissen
kann, dass Muammar al-Gaddafi die Anwendung extremer Gewalt gegen
friedliche Demonstranten befahl. Diese Behauptung ist reine Propaganda wie
auch das Muammar Gaddafi zugeschriebene Zitat … Und zu schreiben,
wie es Ignacio Ramonet dann tat, dass die UN-Resolution 1973 legal,
legitim und wünschenswert wäre, heisst den eigennützigen Zynismus
in sein Extrem zu verwandeln
Der ehemalige
US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte bereits korrekt betont,
dass die Durchsetzung einer no-fly-Zone notwendig militärische
Aggression bedeute. Aber die UN-Charta verbietet explizit
Militäraktionen außer zur Selbstverteidigung. Deswegen Präsident
Obamas kontrafaktische Erklärung, dass die USA sich nicht im Krieg
mit Libyen befände. So viel zur Legalität der Vereinten Nationen.
Jedenfalls fordert die
Resolution 1973 eine friedliche Lösung. Diese von der libyschen
Regierung und der Afrikanischen Union und vom ALBA-Block in
Lateinamerika vorgeschlagene Lösung war von den libyschen Renegaten
bereits abgewiesen worden. Sie lehnten Verhandlungen auf Grund der
Stärke der Unterstützung durch eben jene Regierungen, die
zynischerweise die Resolution verabschiedet hatten, wohl wissend,
dass weder sie selbst noch die Renegaten die geringste Absicht
hatten, eine friedliche Beilegung zu suchen.
Ramonet argumentiert, dass
der UN-Blankoscheck für die Intervention nach dem Begriff
demokratischer Solidarität legitim war. Hier kommen wir zu einem
grundlegenden Widerspruch der internationalen neokolonialen Linken.
Ignacio Ramonet, ein berühmter Kritiker des korporativen
Kapitalismus, akzeptiert letztlich stillschweigend, dass Nordamerika
und Europa aus Demokratien bestehen, und er beschreibt explizit
Libyen als eine Diktatur.
Aber es ist die libysche
Jamahiriya, die sorgfältig hunderte Milliarden Dollar sparte und
investierte, die sie dann eindeutig zum Wohle des libyschen Volkes
und anderer afrikanischen Völker benutzte. Und auf der anderen Seite
sind es die verrotteten und korrupten Plutokratien Europas und
Nordamerikas, die ihre Völker ausgelutscht haben, um eine winzige
korporative Elite aus betrügerischen Bankern und Spekulatoren zu
bereichern und ein kriminelles Finanzsystem zu schützen. Die
demokratische Solidarität, von der Ramonet spricht, ist nichts als
ein narzistisches Konstrukt, herbeigezaubert, um sein ideologisches
Vorurteil gegen die Jamahiriya zu rechtfertigen.
Zu schließen, wie Ignacio
Ramonet es dann tut, dass die UN-Resolution 1973 wünschenswert war,
ist einfach ein unredlicher Irrsinn. Die Resolution 1973 bot jede
Möglichkeit, hineinzuinterpretieren, was immer die
nordamerikanischen und europäischen Regierungen wünschten. Kein
ernsthafter Beobachter erwartete etwas anderes, als die
rücksichtslose Anwendung von Gewalt, um die rassistische
Putsch-Erhebung zu unterstützen, die in Bengasi um ihr Überleben
kämpfte.
Dieser Putsch-Insurrektion
mangelte es völlig an der Unterstützung des Volkes im übrigen
Libyen. Wie Achcar und Wallerstein ignorierte Ramonet jede Menge
Fakten, die seit dem 19. März wieder und wieder bestätigt worden
sind. Ramonets Reputation ist eine weitere berühmte Leiche für das
Narrenschiff, das durch die Flammen von NATOs Genozid in Zliten,
Tripolis, Sirte und Bani Walid illuminiert wird.
Gilbert Achcar –
Agent für psychologische Kriegführung
Gilbert Achcar ist
vielleicht der unerhörteste unehrliche Mann in seiner offenen
Kollaboration mit NATOs psy-Kriegsführung gegen das libysche Volk.
In Bezug auf Libyen erwies sich Wallerstein als ein Schwachkopf und
Ignacio Ramonet mehr als alles andere als narzistischer verlogener
Clown. Aber Gilbert Achcars Position ist die eines sorgfältig
politisch Abwägenden von absoluter Böswilligkeit.
Achcar ist Professor für
Entwicklungsstudien und Internationale Beziehungen an der School of
Oriental and African Studies, die dem Auslands- und Kolonialbüro
Englands angegliedert ist. Er hat jetzt bereits über 30 Jahre in
Frankreich und England gelehrt. Nur der Allernaivste könnte glauben,
dass Achcar nicht vollkommen von seiner Umgebung kooptiert worden
ist. Seine Bemerkungen zu Libyen zeigen seine moralische und
intellektuelle Kapitulation als kolonialistischer Apologet bis zum
Gehtnichtmehr.
„Die Idee, dass
westliche Mächte in Libyen intervenieren, weil sie ein ihren
Interessen feindlich gesinntes Regime stürzen wollen, ist einfach
absurd.“ Es ist selten, dass sich ein NATO psy-Kriegs-Agent
selbst derart outed. Selbstverständlich ist es Gilbert Achcars
Ansicht, die wahrhaft absurd ist, wenn er suggeriert, dass die
Westmächte in Libyen intervenieren aus irgendwelchen anderen
Gründen, als die Pläne der libyschen Jamahiriya an mehreren Fronten
zu blockieren.
Achcar fährt fort, sich
als NATO-Apologet zu outen, indem er schamlos als kategorische
Tatsache die extremsten und lächerlichsten Zahlen an zivilen Toten
durch die Armee der libyschen Jamahiriya zitiert, die absolut keine
Basis in irgendeinem Report oder Untersuchung haben. „Schätzungen
von Getöteten reichten Anfang März von 1000 bis 10 000, letztere
Zahl vom Internationalen Strafgrichtshof, wobei sich die Schätzungen
der libyschen Opposition auf 6000 bid 8000 belaufen.“
Nur ein NATO-Strohmann
kann erwarten, ernst genommen zu werden, wenn er den Internationalen
Gerichtshof als verlässliche Quelle zitiert. Es stellte sich heraus,
dass der ICC in dieser Angelegenheit vollständig diskreditiert
wurde, genau wie bei seinen anderen lächerlichen Lüge von
Massenvergewaltigungen der libyschen Armee vermittels Viagra. Die
angesehene Leiche von ICCs Luis Moreno Campos Ruf oder ihre
vertrockneten Überreste können die von Wallerstein, Ramonet und
Achcar und ihren Komplizen beim Begräbnis des Narrenschiffs mit den
anderen NATO-Kumpanen Gesellschaft leisten, ween es im Sand Libyens
in Flammen aufgeht.
Die jetzt festgestellten
und von allen, außer den NATO-Kollaborateuren wie Gilbert Achcar,
akzeptierten Tatsachen sind, dass die libysche Armee nicht auf
unbewaffnete Demonstranten geschossen hat. Respektierte
Menschenrechtsorganisationen haben die Zahl für die Zeit zwischen
dem 17. Februar bis zum 19. März auf ca. 250 festgelegt. Es ist also
extrem unwahrscheinlich, dass Achcars Hysterie über
„Massen-Schlächterei“ irgendwie wahrscheinlich war,
insbesondere, da die libyschen Behörden Verhandlungen anboten. Was
jedoch absolut klar ist, ist die Tatsache, dass Achcar ein voll
ergebener psy-Krieger im NATO-Krieg gegen Libyen und jeden, der
Solidarität mit der libyeschen Jamahiriya zum Ausdruck bringt, ist.
Intellektuelle und
Gegenspionage
In den 50-er und 60-er
Jahren haben die CIA und ihre Geheimdienstpartner eine Menge Geld und
Ressourcen investiert, um Intellektuelle in Europa und Nordamerika
„umzudrehen“. Die Geschichte vom 'Encounter Magazine' und die
Karriere des Dichters Stephen Spender in England ist bezeichnend. Es
gibt massenweise Beispiele. Es wäre äußerst dumm zu glauben, dass
diese Praktiken nicht fortgingen und mit der Zeit ausgefeilter
wurden.
Ein Beispiel, wie das Netz
der Gegenspionage von direkten NATO-Kollaborateuren und Mitläufern
funktioniert, ist in Bezug auf Libyen ans Licht gekommen. Einer der
Wachhunde für erlaubten Dissens ist die spanische Webseite Rebelión,
die einen Artikel von Santiago Alba Rico brachte. Wie Achcar ist
Santiago Alba Rico ein prominenter Akademiker, ein Spezialist für
die arabische Welt in der besten Tradition des Orientalismus. Alba
Rica beweist, dass Edward Saids kritisches Konzept des Orientalismus
mühelos auf sich selbst zurückfällt für die Zwecke neokolonialer
Propaganda.
Im Lauf seines Artikels
schreibt Alba Rico über die Komplexität der Situation, um sie dann
drastisch zu vereinfachen zugunsten seines Gesichtspunktes. „Selbst
die NATO ist sich der Komplexität bewusst, was sich an der Tatsache
zeigt – wie Gilbert Achcar hervorgehoben hat – dass Libyen nur
sehr wenig bombardiert wurde mit dem Ziel, den Krieg zu verlängern
und zu versuchen, die Niederlage des Regimes zu erreichen, ohne mit
ihm wirklich zu brechen.“ Man stelle sich Achcar und Alba Rico an
Orten wie Zliten oder Sirte vor, wenn sie den trauernden Verwandten
der toten NATO-Opfer sagen, mit Heulen aufzuhören. „Schließlich
seid ihr nur ein bißchen bombardiert worden ….“
Nur ein schamloser
Apologet der NATO kann behaupten, dass Libyen „sehr wenig“
bombardiert wurde. Auf das Stichwort von Achcars grotesker zynischer
Lüge wird es von Alba Rico benutzt, um seine eigene Apologie der
kolonialistischen Attacke gegen die libysche Jamahiriya
aufzupolstern. An diesem Punkt können wir weitergehen von den Lügen
und Heucheleien dieser NATO-Kollaborateure und Mitläufer und uns
ihre Behauptungen anschauen über ihre eigenen intellektuellen und
ethischen Maßstäbe.
Eine nützliche
Informationsquelle über das, was wirklich in Libyen vorgeht jenseits
der NATO psy-Kriegsdesinformation, ist Leonor Massanet gewesen.
Jemand, der bis vor kurzem bei Rebelión arbeitete, bestätigte, dass
Santiago Alba Rico bewusst hinter den Kulissen Charaktermord an
Leonor Massanet betrieb. Alba Ricos Ziel, das er in gewissem Maße
erreichte, war, Leonor zu diskreditieren, weil ihre vernünftigen und
glaubwürdigen Berichte von Ereignissen in Libyen seiner gründlich
falschen Analyse widersprachen.
Wenn man auf Fälle stößt,
wo Leute in Nicht-Personen verwandelt werden oder auf diese Weise
verleumdet werden, dann steht man an der Grenze legitimen
intellektuellen Widerspruchs. Jenseits dieser Grenze missbraucht
jemand die Macht für Ziele der Gegenspionage, um effektiven Dissens
zu neutralisieren. Im Augenblick ist die ganze Welt ein einziger
Misthaufen von schwach intensiven Konflikten bis zu regelrechten
Kriegen. Die westlichen Eliten sind entschlossen, die Völker der
Welt und ihre Ressourcen zu beherrschen. Die Aktivitäten der
NATO-Mitläufer wie Gilbert Achcar und Santiago Alba Rico sind weit
davon entfernt, unschuldig oder zufällig zu sein.
Hier stehen wir der
Wirklichkeit von gründlicher Heuchelei der kooptierten alternativen
Nachrichten und Informationsmedien gegenüber. Sie alle, ob es
Rope-a-dope, Zzzz oder Sumisión ist, beabsichtigen, verlässliche Fakteninformation von unterschiedlichen Gesichtspunkten
zu liefern. Sie alle sind durchsetzt mit heuchlerischen,
selbstverliebten Fälschern, die bereitwillig Ansichten unterdrücken,
die ihnen missfallen. Sie alle betreiben, was Gilbert Achcar als
„stalinistische“ Zensur und die Erzeugung von Nicht-Personen
bezeichnen würde. Leonor Massanet ist bei weitem nicht das einzige
Opfer dieser böswilligen, hinterlistigen von der Gegenspionage
gemanagten und manipulierten Kultur.
Die nächste Offensive des
psy-Krieges: ALBA
Psychologische
Kriegsführung ist eine wesentliche Komponente des totalen Krieges.
Die ganzen 80er und 90-er Jahre hindurch wurde der nordamerikanische
und europäische NGO-Sektor systematisch von den Regierungen der
NATO-Länder kooptiert, um den Zielen der NATO-Propaganda zu dienen.
In der Tat sind sie der sanfte äußere Arm ihrer Außenministerien
und projektieren routinemäßig deren Politik. Diese Realität ist
sehr gut dokumentiert. Sie gilt auch für die Strukturen, die
progressiven intellektuellen Arbeitern zur Verfügung stehen wie für
die NGOs, die progressive Helfer und Entwicklungshelfer anstellen.
Die Berichterstattung der
alternativen Medien über den Kontrakt-Putsch der NATO gegen die
libysche Jamahiriya hat dies mit erschreckender Klarheit aufgezeigt.
Neben der libyschen Jamahiriya sind andere ewige Opfer ihrer
Täuschung und Heuchelei die Sandinistenfront für Nationale
Befreiung in Nicaragua, die Revolutionären Bewaffneten Streitkräfte
von Kolumbien und nationale Kommunistische Parteieen im allgemeinen
gewesen. Es ist anzunehmen, dass andere Leute, die sich anderen
Fragen widmen, identische Erfahrungen gemacht haben.
Es ist eine Tatsache, dass
neokoloniale intellektuelle und kulturelle Netzwerke dazu neigen, die
internationale anti-imperialistische intellektuelle Produktion zu
beherrschen. Ihre Mitglieder haben eigennützige Interessen für die
Aufrechterhaltung der Klassenstrukturen im Sinn, die dieser Produktion
inhärent sind und die effektiv Argumente zensiert und strikt
kontrollierte Rahmenbedingungen aufrechterhält. Die koloniale
Invasion Libyens hat mit deutlicher Klarheit gezeigt, dass effektiver
Anti-Imperialismus – zum Beispiel durch die FSLN in Nicaragua oder
der PSUV in Venezuela – bedroht wird sowohl von der Rechten als
auch der neokolonialen Linken.
Nach Libyen wird ein
wahrscheinliches künftiges Ziel Nicaragua sein. Aber die NATO-Eliten
sehen in Nicaragua einfach nur ein hors d'oeuvre für das
Hauptgericht, Venezuela. Die Schlacht um Venezuela begann 2002 und
wird immer heftiger werden, wenn Präsident Hugo Chavez die Wahl für
weitere 10 Jahre 2012 gewinnt. Die internationale neokoloniale Linke
ist hart am Arbeiten, den Boden unter dem revolutionären Prozess in
Nicaragua durchzusägen. Und es ist auch nicht kontroversiell zu
sagen, dass sie eifrig dabei sind, die Bolivarianische Revolution in
Venezuela zu kooptieren. Libyen hat gezeigt, dass sie zu jeder
Infamie fähig sind.
Die englische Version liegt hier.
Die englische Version liegt hier.
mein/e liebe/r eet,
AntwortenLöschenhast sicherlich recht. ich sag das mal einfach so, obwohl ich deinen eintrag nicht ganz gelesen habe. habe ihn nicht ganz gelesen, weil ich 60 % davon googeln mußte...so lang ist mein abend nu mal nicht. ich weiß ja nicht, ob du die "massen" erreichen willst, oder lediglich deine idee, die mir zumindest sympathisch erscheint mitteilen möchtest. letzteres scheint der fall zu sein, und das ist auch gelungen (zumindest bei mir).
um die welt zu verändern solltestdu n paar fremdwörter weglassen.
Lieber Husch-Husch, du hast sicher Recht im Prinzip. Aber hier handelt sich es um eine Übersetzung und da muss man als Übersetzer möglichst dicht am Original bleiben. Da passiert es dann, dass manche Fremdwörter nicht zu umgehen sind. Z. B. Infamie lässt sich nicht exakt übersetzen, auch laissez faire nicht. Und ich habe diese lange Übersetzung auf mich genommen, weil er die sogenannte Linke die er hier angreift, ungeheuer viel Schaden angerichtet hat. In meinen eigenen Texten habe ich es mir seit langem zur Richtschnur gemacht, möglichst keine Fremdwörter zu benutzen. Mit herzlichen Grüßen Einar
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