Montag, 24. Oktober 2011

Die wirkliche WELT und der feige Lynchmord an Gaddafi

Mit der Welt meine ich also die wirkliche Welt der Milliarden Menschen dort draußen und nicht die virtuelle Traumwelt des absolut Bösen, die ein paar hundert Millionen Weiße und ihre Marionetten sich zusammengebastelt haben.
Ich werde eine kleine Auswahl aus Zeitungen aus Afrika, Libyen, Pakistan, Malaysia und Lateinamerika bringen, aber auch zwei Stimmen, eine Frau und einen Mann,  als Vertreter jener Weißen, die scham- und zornesrot dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilen.

Zuerst aus dem Artikel „Schockierende Brutalität“ aus dem Leitartikel der 'Pakistan Daily Times':
„Nichts charakterisiert den post-Gaddafi  Nationalen Übergangsrat (NTC) besser als die schockierend brutale Art, in der Oberst Muammar Gaddafi buchstäblich zu Tode geprügelt wurde nach seiner Gefangennahme am Donnerstag in Sirte. […]
Jedoch, wenn es eine Lektion gibt, die man aus seinem Schicksal lernen kann, dann die, dass Imperien ein sehr langes Gedächtnis haben und absolut skrupellos sind bei der Erreichung ihrer Ziele. Gaddafi fügt sich einer langen Liste von Opfern der räuberischen Habgier und der herrschenden imperialistischen Ambitionen des Westens an, die die Geschichte der modernen Welt übersäen. Ruhe in Frieden, Oberst.“  (Original)

The Zimbabwe Mail unter dem Titel „Der Gaddafi-Mord ist barbarisch“:
Prof. Jonathan Moyo, Professor für Politische Wissenschaften, sagte, dass die Art, in der der frühere Führer Muammar Gaddafi durch die Straßen geschleift, geschlagen und ausgezogen wurde, barbarisch und brutal war. Weiter sagte er: 'Dies ist ein trauriger und schwarzer Tag für Afrika. Es gibt kein Volk, das an Gott glaubt, das diesen Tag feiern kann. Dies ist ein brutaler Mord, der von England, USA und Frankreich dirigiert wurde.

Was beklagenswert ist, das ist, dass wir jetzt einige afrikanische Führer haben, deren Hände von Blut tropfen, dem Blut Gaddafis, insbesondere Südafrika, Gabon und Nigeria, die für die UN-Resolution 1973 stimmten.

Prof. Moyo zweifelte auch die Medienberichte an, nach denen Gaddafi von seinem eigenen Volk ermordet wurde, und sagte, dass der Schuss via Satelliten in Las Vegas ageschossen wurde, und nicht von einem Libyer.'


Der politische Kommentator und Medienguru Dr. Tafataona Mahoso sagte, dass der Tod von Gaddafi ein Trompetensignal für die Welt und insbesondere für die Entwicklungsländer sei, eine neue Weltorganisation zu gründen für Frieden und Sicherheit in der Welt und die Vereinten Nationen aufzulösen. Er sagte, die Vereinten Nationen hätten versagt, als fairer Friedensstifter zu wirken und haben stattdessen ihre Rolle in die eines Beförderers der Interessen der mächtigen Nationen verwandelt.“

In 'The Buenos Aires Herald' steht 'Castro klagt die NATO für Gaddafis Ermordung an':
„Castro klagte die NATO wegen ihrer Rolle beim Sturz von Gaddafi an und sagte: 'Die brutale militärische Allianz ist zu dem perfidesten Instrument der Unterdrückung geworden, das die Geschichte der Menschheit kennt.

'Die gekidnapte Leiche wie eine Kriegstrophäe auszustellen ist ein Benehmen, das die elementarsten Prinzipien moslemischer Gebräuche und anderer religiöser Auffassungen verletzt.“

Die einflussreiche afrikanische Webseite MYWEKU hat eine ganze Seite den „Hommagen und Reaktionen zum Tod Gaddafis“ gewidmet:
ulafrique aka l'Afrique sagt:

„Oberst Muammar Al-Gaddafi war tausend Mal menschlicher als die UNO, die NATO und alle Mitglieder der AU (Afrikanische Union), die gemeinsam sein Todesurteil unterschrieben: Anders als irgendein afrikanischer Führer und trotz ständiger Einmischung der Imperialisten gelang es dem Oberst, seine nationalen Angelegenheiten zu regeln und die Neo-Kolonialisten auf Abstand zu halten.
Der NATO-Tyrann war nicht wegen seines Regierungsstils hinter ihm her, sondern weil er ihnen zu  verstehen gegeben hatte, dass er in Afrika dafür eintrete, den Dollar und den Euro als Handelswährung abzuschaffen.
Wusstet ihr, dass Oberst Muammar Gaddafi überfallen und ermordet wurde, weil er das finanzielle Wohlergehen Afrikas im Sinne hatte?“

Takunya Ndebvu
sagte in Radio Holland (Hilversum):
„Dies ist wirklich ein trauriger Tag besonders für Libyen und Afrika und ALLE AFRIKANER im allgemeinen. Ein trauriger Tag, weil Bruder Führer verschieden ist, aber so, wie er wollte. Er hat gesagt, er werde nicht aus Libyen fliehen und werde bis zum Tode kämpfen und als Märtyrer sterben; und er starb in der Tat als Märtyrer.

Nur die Zeit kann zeigen, welche Auswirkungen all dies haben wird! Aber eine Sache ist sicher, dass AFRIKA und die AFRIKANER viel schwächer und ärmer ohne Gaddafi sein werden – die Säule der Vereinigten Staaten von Afrika (UsoA). Afrika wird bedauern, was es getan hat – den Imperialisten erlauben, Gaddafi zu ermorden.“

Indispensable 1
schreibt:
„Wie die afrikanischen Führer haben sich die afrikanischen Medien selbst in die Sklaven des Westens verwandelt. Es ist sehr enttäuschend festzustellen, dass die afrikanischen Medien die brutalen Morde an Schwarzen in Libyen ignoriert haben und Verständnis für die Kampagne des Westens um ökonomischer Gewinne  willen in Libyen haben.

Auf einer malaysischen Webseite schreibt ein gewisser Ewoon:

„Wenn es wirklich wahr ist, dass Muammar Gaddafi tot ist, dann soll hier gesagt werden, dass er ermordet wurde. Möge das Schwert der Gerechtigkeit die Herzen seiner Mörder herausreißen … und Allah Gaddafis Seele segnen.“

LibertyBaby schreibt:

„Ihr werdet wohl allmählich wissen, dass man den US-Medien, dem US- Außenministerium, der CIA, dem Pentagon und dem Präsidenten der USA nicht glauben kann.

Gaddafi war nicht der Bösewicht, als der er in der westlichen Propaganda dargestellt wurde.
Er war in Wirklichkeit ein Held. Gaddafis Gold-Dinar-Plan und Libyens Zentralbank hätten das Geldsystem verändert und ganz Afrika von dem privaten zentralen Bankensystem befreit. Letzlich hätte es vielleicht sogar die Gastnationen der NATO von diesen Parasiten befreit – den Privaten Zentralbanken-Vampiren.“

Man kann klar erkennen, dass den Afrikanern (nicht den Herrschenden) und sehr vielen Menschen in der 3. Welt die Bedeutung Gaddafis durchaus klar war. Nun noch zwei Stimmen aus Europa und den USA. Zuerst Felicity Arbuthnot, die sich seit vielen Jahren für die Freiheit Iraks und seines Volkes einsetzt und auch von Anfang an gegen die Angriffe auf Libyen gewesen ist. Aus ihrem Artikel 'Libyen: Machen die UNO und die NATO den multi-staatlichen Terrorismus zur Pflicht?' ein paar Zitate:

„Es gibt noch mehr Ähnlichkeiten zwischen Irak und Libyen. Zwei Führer, die Länder übernahmen, die vom Kolonialismus verwüstet waren, und die sie in blühende, im großen und ganzen gut entwickelte Länder verwandelten, mit qualitativ hochstehender Gesundheitsversorgung, Erziehung und Lebensstandard.
Bei gefährlichen Krisen kauern die US-Präsidenten und ihre Verwaltung in Bunkern, die tief unter Bergen versteckt sind; auch die britischen Premierminister und ihre Kabinette sind nicht dafür bekannt, sich mit Operationen an vorderster Front zu befassen. Das Tempo, mit dem die britischen und amerikanischen Botschafter und ihre Stäbe aus Libyen verschwanden beim ersten Anzeichen von Unruhen, war rührend – und national beschämend.
Sowohl Saddam und seine Söhne sagten, dass sie niemals ihr Land verlassen würden und dort sterben würden. Das taten sie. Oberst Gaddafi tat dasselbe. Saddam stand „Shock and Awe“ durch und Gaddafi 26000 NATO-Einsätze und über 9600 Kampfeinsätze in sieben Monaten; 86 Bombenangriffe auf Sirte an dem Tag, an dem er dort in der Nähe getötet wurde. Was immer ihre Fehler waren, ihr Mut war überwältigend.
Saddam verlor seine Söhne und Enkelkinder und sah niemals mehr seine überlebende Familie, bevor er starb. Gaddafi verlor drei Enkelkinder und drei Söhne und ein vierter starb mit ihm. Nachdem sie tot waren, höhnten die westlichen Medien, weil er sich ein paar Tage nicht auf Sendung gewesen war.

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2011 werden die nicht-gewählten Aufständischen (Verzeihung, der Nationale Übergangsrat) Libyen als „befreit“ erklären.
Jener Tag ist der 100. Jahrestag eines italienischen Piloten, der von Libyen abhob, um türkische Truppen im türkisch-italienischen Krieg zu beobachten (1911). Und ironischerweise ist es auch der Jahrestag des ersten Zusammentretens der UN-Generalversammlung am 23. Oktober 1946, eine Körperschaft, die weit von ihren schönen erklärten Ansprüchen abgewichen ist.

Und nach der Britin Arbuthnot noch ein paar Worte des Amerikaners Rick Rozoff, den ich wegen seiner scharfsinnigen Analysen sehr hoch schätze, und zwar aus einem Interview mit ihm von der Webseite Stop NATO unter dem Titel: 'Libyen: Eine brutale, unnötige Schlächterei – die Neue Weltordnung in all ihrer durchsichtigen Barbarei', wo er zum Mord an Gaddafi dies sagt:

"Danach wurde er nach Misrata gebracht. Das ist ekelhaft, barbarisch und schlimmer als barbarisch, und das liegt auf einer langen Reihe von ähnlichen Verhöhnungen. Das trifft auf Slobodan Milosovic in Jugoslawien  zu und auf Saddam Hussein in Irak, mit jedem Führer eines Landes, der sich nicht völlig unterwirft. …. Jeder beliebige Führer, dessen Zeit nach Meinung der USA und der NATO  gekommen ist, kann sich auf den Tod gefasst machen. Hussein wurde gehängt, Gaddafi erschossen. Und Gaddafi wurde als Staatschef und sogar als Chef der Armee angesehen – er war es nur nominell, aber er wurde halt so angesehen – und deswegen die Bombardierung seiner privaten Residenz unter dem Vorwand, dass sie ein Kommando- und Kontrollzentrum sei, da die NATO ihn ja als Chef der libyschen Armee ansah, und als er am Donnerstag gefangen genommen wurde, stand er also unter der Genfer Konvention, aber er wurde erschossen und ermordet. Dies ist das neue Regime, das in Libyen installiert wird, und trotz all dem Gerede des Westens von der Herrschaft des Rechts und humanitären Anliegen und so weiter, ist es ein anschauliches Bild von deren wahren Absichten; wie der Tod von Slobodan Milosovic in einem wahren Verlies in Holland, weil ihm angemessene ärztliche Versorgung in Russland verweigert wurde und das groteske Erhängen von Saddam Hussein. Dies ist das Bild der Neuen Weltordnung, eine Weltordnung in all ihrer durchsichtigen Barbarei."

Zum Abschluss dieser deprimierenden Aussichten noch ein kleiner Lichtblick. Auf Mathaba kam heute die Meldung, dass Saif Al Islam Gaddafi am Samstag abend im  syrischen Fernsehen 'Al-Rai' gesagt habe:
„Wir werden unseren Widerstand fortsetzen. Ich bin in Libyen, ich bin am Leben und frei und beabsichtige, bis zum Ende zu gehen, um Rache zu üben.“
Sowohl RIA Novosti, eine russische Nachrichtenagentur, als auch andere Quellen sagen, dass Saif Gaddafi der Oberbefehl über die libyschen Streitkräfte übertragen worden sei, und dass ihm auch das Vertrauen aller Stammesführer ausgesprochen worden sei.

4 Kommentare:

  1. Die angebliche Rede Saif Al-Islam Gaddafis wurde vom berüchtigten syrischen Fernsehsender "Al-Rai" und ist nichts weiter als eine zusammengeschnittene Version einer Rede Saifs aus dem August. Al-Rai hat auch schon ein Video mit Saif aus dem Februar, das in Tripoli aufgenommen wurde, als Video vom September aus Bani Walid ausgegeben. - Der Kampf ist vorüber.

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  2. .
    @Anonym - 25. Oktober 2011 23:06

    Wenn Sie den nur von bestimmten Leuten aus Eigeninteressen als "berüchtigt" bezeichneten Sender einmal im Internet eingeschaltet hätten, dann hätten Sie festgestellt, dass dieser Sender mit seinen abendlichen Call-In-Shows die einzige Möglichkeit für Libyer bietet sich das vom Westen und ihren Bodenterroristen über sie gebrachte Leid von der Seele zu sprechen.
    Terroristen stimmt nicht? Eine von den USA als Oberterrorist geführte Person im NT hat gerade faktisch die Macht übernommen. Daraufhin gelten ab sofort Scharia-Diktatur und Mehrfachehe.

    Die bisher völlig gleichgestellten Frauen sind nun all ihrer Rechte beraubt worden.
    Doch das wird wohl Folgen haben, denn in Libyen sind, wie in Israel, auch die Frauen an der Waffe ausgebildet und werden sich für diese "neue Demokratie" entsprechend zu bedanken wissen.

    Mehr als 25 0000 Einsätze davon über 9 000 Bombenangriffe hat die NATO verübt, auf eine kleine Bevölkerung von gerade einmal 6,4 Millionen. Das sind bei geschätzten 5 Toten pro Einsatz bereits rund 50 000 Tote.

    Da jedoch allein bei einer einzigen Bombardierung eines Wohnblocks in Site 345 Menschen ermordet wurden, dürfte die Zahl wesentlich höher liegen. Die N. behauptet in kaum noch zu steigerndem Zynismus nicht einen einzigen Zivilisten getötet zu haben. Warum fällt einem da spontan Nürnberg ein?

    Wie weit sind Gefühllosigkeit, Entmenschlichung und Verkommenheit des Rechtsempfindens eigentlich schon fortgeschritten?
    Oder ist es schon so weit, dass nur noch lernen durch Erfahrung hilft? Bei den ganzen lügenbefeurten „humanitären“ Angriffskriegen gegen Bevölkerungen anderer Länder kommt da nämlich irgendwann auch mal was zurück. Dann ist das Geschrei groß und alle rufen nach sofortiger Vergeltung.

    Die Kriegsverbrechen in L. jedenfalls sind so groß, dass kanadische Bomberpiloten von ihren Vorgesetzten angehalten wurden ihre todbringende Fracht wieder zurückzubringen, da der Auftrag lautet Zivilisten zu schützen, nicht umzubringen, und sie in diesem Fall später ernsten Verfahren entgegen sehen könnten, denn illegale Befehle müssen verweigert werden.

    Für all diese Behauptungen gibt es ganze Berge von Beweisen, anderes als bei den Begründungen für den Angriffskrieg. Aus Erzählungen meines Großvaters weiß ich, in welchen Zustand die Welt so in etwa sein muss, damit diese Beweise nicht mehr gezeigt werden, da alle Massenmedien wie gleichgeschaltet funktionieren.

    In Zeiten in denen Menschenrechtsorganisationen benutzt werden, um Angriffskriege zu führen, würden wohl selbst diese Propagandaleute von damals vor Neid erblassen.

    Hier ist eine der wenigen Menschenrechtsorganisationen die mit echten Beweisen arbeiten statt Meldungen von gefälschten Twitterkonten, gefälschten Videos/Fotos und Aussagen von Personen mit Eigeninteressen:

    http://humanrightsinvestigations.org

    Fragt sich niemand, wie diese an die Macht gebombten, lügenden, vergewaltigenden, plündernden und mordenten Banden irgendeinen Rückhalt in der Bevölkerung haben können? Haben sie auch nicht.
    Stimmt nicht? Na dann warten wir mal ab was passiert, wenn sich die N. nach den 31.10.2011 wie versprochen zurückgezogen hat. Das heißt, falls man sich wenigstens diesbezüglich ausnahmsweise einmal an die Wahrheit hält.

    Grüße aus der einstigen Perle am Mittelmeer, Sirte:
    https://picasaweb.google.com/104633838532010321333/SIRTEDESPUESDELAAGRESION

    Die angeblichen Begründungen:

    Die Kriegslügen über Libyen sind schlimmer als die über den Irak

    http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5406

    Der Stand der Ermittlungen -
    Der Urheber der ganzen Sache gibt zu: „Es gibt keine Beweise“
    Lies behind the “Humanitarian War” in Libya: There is no evidence!
    http://alethonews.wordpress.com/2011/10/15/lies-behind-the-humanitarian-war-in-libya-there-is-no-evidence/

    Bericht einer Augenzeugin:
    http://www.youtube.com/watch?v=2Vyrwhz2ugU

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  3. Klar, man zitiert immer nur die Sachen, die einem in den Kram passen.

    Also, z. B. Länderbericht von Amensty International zu Libyen: http://www.amnesty.de/jahresbericht/2011/libyen
    Wir halten kurz fest:
    - Keinerlei Meinungsfreiheit
    - Folter
    - Verschwindenlassen
    - Haftzentren für schwarzarfikanische Flüchtlinge, in die das UNHCR nicht mehr durfte (passt nicht so ganz in das Bild des "Befreiers von Afrika")
    - Polygamie erlaubt. Hoppla! War da nicht die Behauptung, dass würden nur die bösen Islamisten erlauben, nicht der achso "säkulare" Gaddafi.

    Diese "Augenzeugin" kann man getrost vergessen, schreibt für Mathaba.net. Da kann man gleich Gaddafi zitieren.

    Wo wir da berade bei sind. Schon mal eine der Reden Gaddafis nach dem Aufstand gehört? Tenor: Wir werden diese Ratten (gemeint waren die Aufständischen) jagen und alle töten. Und das hat er dann versucht. Und die "Hoffnung" Saif Al-Islam: "Wir werden Libyen in einen See aus Blut verwandeln." Danke, reicht. Man musste diesen Leute einfach nur zuhören, um zu wissen, welch Geistes Kind die sind.

    Diese Viagra-Geschichte habe ich nicht einen Moment geglaubt (die übrigens erst nach dem UN-Beschluss auftauchte). Eher schon den Aussagen von den beiden nach Malta geflüchteten libyschen Piloten, die angaben, sie sollten Benghazi bombadieren.

    Wie dem auch sei. Mal gefragt, warum die Kämpfe in Tripoli, das ja von allen als "Gaddafi-Hochburg" bezeichnet wurde, schon nach einer Woche rum waren? Wo doch "das Volk" hinter dem "König der Könige" (Gaddafi über Gaddafi) stand? Jedenfalls nicht, weil die NATO Tripoli in Grund und Boden gebombt hat. Da steht noch ziemlich viel.

    Tja, und einen Sender, der nachweislich schon ein uralt-Video als aktuell verkauft hat, kann man schon mal als "berüchtigt" bezeichnen. Insbesonders wenn der dann auch noch Sprachrohr eines Gaddafis wird, der den Aufständischen bescheinigt, schon ihre Großväter seien "Verräter" gewesen und Verrat sei in ihren Genen verankert. Na, so ein "Revolutionsführer" kann mir gestohlen bleiben.

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  4. humanrightsinvestigations.org kannte ich nicht und habe deshalb mal recherchiert:

    Die Domain gibt es seit dem 21. April 2011. Registirert über einen Proxy-Service, also anonym. Auch sonst findet sich keine Adresse. Außer dieser Website, die bei wordpress.com, einem Blog-Provider, gehostet wird, findet sich nichts. Eine Menschenrechts"organisation", die gerade mal seit einm halben Jahr nur aus einem Blog besteht, hat nicht gerade mein Vertrauen.

    Inhaltlich kennt humanrightsinvestigations.org auch nur (fast) ein Thema: Die NATO und die Aufständischen sind Verbrecher. Und dazu ein Beispiel: Da werden Youtube-Videos angeführt, ohne weitere Recherche, zu denen behauptet wird, man sehe Folgen der Luftangriffe der NATO in Sirte. Meist ist aber deutlich zu sehen, dass es hier Schäden sind, die eindeutig von seitlichem Beschuss, also vom Boden aus, verursacht wurden.

    Und wer als angebliche Menschenrechtsorganisation Moussa Ibrahim, den Sprecher des Gaddafi-Regimes, als glaubwürdige Quelle angibt, weiß nicht, was er tut. Der Mann hat in diesem Konflikt soviel gelogen, das geht auf keine Kuhhaut.

    Ich will nicht den NATO-Einstaz rechtfertigen. Dass dieser Einstaz nicht aus reiner Menschenliebe beschlossen wurde, wissen selbst die Aufständischen. Ich will auch nicht alle Handlungen der Aufständischen rechtfertigen und gutheißen. Auf deren Seite sind auch Verbrechen verübt worden, das steht für mich fest.

    Was mich nur nervt, ist dass einige Leute das Gaddafi-Regime in eine Art anti-imperialistische Volksherrschaft umdeuten, nur weil die NATO dieses Regime angegriffen hat.

    Die (Nicht-)Reaktion der arabischen Völker spricht in meinen Augen Bände. Sie wissen gut, welchen Charakter das Gaddafi-Regime hatte.

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