Donnerstag, 17. Dezember 2015

Demokratie verweigert: USA verwandeln Haiti in einen Vasallen-Staat



Cynthia McKinney
14. Dezember 2015
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Foto: Ehemaliger Präsident Bill Clinton schüttelt Haitis Präsident Michel Martelly die Hand (Andres Martinez Casares/Reuters)
Robert Baer machte gerade ein unglaublich wichtiges Eingeständnis, das für mich leider viel zu spät kommt. Aber es ist dennoch gut zu wissen. Der ehemalige CIA-Offizier gibt zu, dass ihm Millionen Dollar gegeben wurden, die er erfolgreich benutzte, um Politiker in Jugoslawien zu bestechen, die Interessen ihres Landes zu verraten. Robert Baer beschreibt, wie die USA Demokratie nach Jugoslawien brachten, indem sie es zerstörten.

Natürlich hat diese Politik, die von meinen Steuergeldern finanziert wurde, weder mir noch meinen Nachbarn nebenan genutzt; aber gewisse Individuen in sowohl der USA als auch in Jugoslawien haben kräftig an dem Spiel profitiert. Aber hoppla, zu dumm für die hunderttausenden Menschenleben; zu dumm das mit Srebenica. So und nun versucht Robert Baer, es wiedergutmachen, indem er die ganze Affäre offenlegt.


Damit im Hinterkopf möchte ich erforschen, wie die US-Politik massenhaft Menschen schaden kann, und dennoch eine kleine Clique davon profitiert, was dann als „erfolgreich“ angesehen wird. Die US-Politik in Jugoslawien hat das Land buchstäblich von der Karte gewischt. Wenn man keine Person des Friedens und der Gerechtigkeit ist, kann man sagen, dass die US-Politik der Zerstörung jenes Landes effektiv und erfolgreich war, trotz dem daraus resultierenden enormen Verlust an Menschenleben. Und jetzt versucht die USA „Demokratie“ nach Haiti zu bringen.

Haiti befindet sich gerade inmitten einer Wahlkampfkrise, weil die USA diktieren wollen, wer der nächste Präsident des Landes sein soll. 2010 intervenierte Hillary Clinton in Haitis Wahlergebnissen und versagte dem Volk sein Recht auf Selbstbestimmung. Laut dem vorigen (und jetzigen) Chef von Haitis Präsidenten-Wahl-Kommission (EC), Pierre Louis Opont, hatte die EC die Wahlergebnisse für die Veröffentlichung vorbereitet; die Ergebnisse wurden an Cheryl Mills, die Stabschefin der damaligen Außenministerin Clinton weitergereicht. Aber, anstatt die beiden Gewinner bekanntzugeben, die dann zur Stichwahl antreten hätten müssen, verkündete Mills ein völlig anderes Ergebnis. Opont und die übrigen Kommissions-Mitglieder waren schockiert, aber sagten und taten damals nichts und ließen das betrügerische Ergebnis stehen.

Im Juli 2015 trat Opont an die Öffentlichkeit mit der Geschichte, als Haiti gerade dabei war, mit seiner neuen Präsidentenkampagne zu beginnen.

Es erübrigt sich zu sagen, dass der US-gestützte Michel Martelly, ein Entertainer mit dem Künstlernamen „Sweet Mickey“, die Wahlen „gewonnen“ hat und Jude Celestin besiegte, der die Unterstützung des abgehenden Präsidenten René Preval hatte, ein Alliierter von Jean-Bertrand Aristide. Demokratie verweigert!

Ehemaliger Präsident Clinton schüttelt Martelly die Hand.
Bei den Wahlen von 2010 hatte das US-Außenministerium Kommentare gemacht, wie etwa, dass Celestin „dem [venezolanischen Präsidenten] Chávez zu nahe stünde“. Die US-Regierung griff direkt ein, um den Haitianern die Demokratie zu verweigern, weil sie für einen Chávez-Alliierten gestimmt hatten. Nun, Hugo Chávez gibt es nicht mehr und auch nicht die Bolivarianische Republik von Venezuela, die gerade dem Protégé Präsident Nicolas Maduro einen verheerenden Schlag bei den Wahlen vom 10. Dezember 2015 versetzt hat.

Unterdessen zeigte sich später, dass die Clinton durch die USAID an eine Organisation, die Clintons Wahl Martelly unterstützte, eine Summe von 100 000 $ überwiesen hatte.

Nach seiner Amtseinführung war einer der beliebtesten Sprüche von Martelly „Haiti ist offen für Geschäfte“. Für die damalite Außenministerin erwies sich das als Untertreibung. Zuerst gab es die Enthüllung, dass Tony Rodham, ihr Bruder, mit einem Vertrag für eine Goldmine belohnt wurde. Tony Rodhan hat keine Kenntnisse über Gopldgewinnung, außer dass er Hillary Clintons Bruder ist.

Außerdem weigerten sich Haitianer, mehr Gold zu fördern, weil sie standhaft die Rückgabe ihres Goldschatzes fordern, der von den USA 1915 geklaut wurde, „um es zu schützen“. Die USA besetzten Haiti militärisch bis 1934, aber behielten auch danach die ökonomische Kontrolle über das Land. Diese ökonomische Kontrolle über die haitianischen Resourcen stehen im Zentrum des haitianischen Kampfes für Selbstbestimmung. Jetzt bewirbt sich Hillary Clinton um die Präsidentschaft, aber sie muss noch die Frage beantworten, wie ihr Bruder einen Gold-Minen-Kontrakt in Haiti während ihrer Amtszeit erhalten hat. Ihre offizielle Antwort ist, dass sie es nicht weiß.


Foto: Lucy Nicholson/Reuters
Neuerlich wurde enthüllt, dass die Clinton-Stiftung in Haiti ein profitables Erdnuss-Geschäft gemacht hat. Acceso Peanut Enterprise Corporation, bekannt als Acceso Haiti, ist ein Projekt der Clinton-Stiftung und dem kanadischen Bergwerkmagnaten Frank Giustra. Kandidatin Clinton muss noch gefragt werden über ihre Investitionen in Haiti, die auf ihre gefälschten Wahlergebnisse von 2010 zurückgehen.

Außer dass sie Gold in Erdnüssen fanden und während Sweet Mickey den haitianischen Präsidentenpalast verlässt (die haitianische Verfassung verbietet es Präsidenten, sich selbst nachzufolgen), wurde nun ein weiterer Spender für die Clinton-Stiftung mit einem Kontrakt in Haiti belohnt. Im Oktober 2015 belohnte Präsident Martelly ein israelisches Unternehmen, HLSI, mit dem Recht, Haitis Land- und Seegrenzen zu sichern.

Jetzt, mit der Aussicht, eine neue Wahl gestohlen zu haben, ist das haitianische Volk explodiert, um sein Recht auf Selbstbestimmung einzufordern und darüberhinaus seine Resourcen vor noch mehr Clinton-Plünderung zu schützen. Dieser Kampf Haitis für Unabhängigkeit und Würde, ist für dieses kleine karibische Eiland ebenso bedeutsam wie es ein ähnlicher Kampf war, der zur Haitianischen Revolution 1804 führte.

Als die US-Botschaft merkte, dass die Situation leicht ihrer Kontrolle entgleiten könnte, bestellte sie den Präsidenten-Kandidaten Jude Celestin zu „Beratungen“ ein. Das Ergebnis war, dass Celestin aufstand und das Treffen verließ. Er erklärte danach „Ich bin kein Dealer, ich bin ein Leader (Führer)“. Celestin hat jedoch nicht die Einzelheiten des „Deals“ enthüllt und was diskutiert wurde.

Nun, es liegt genug auf dem Tisch. Vor allem sollte die USA nicht in die Lage versetzt werden, ihre betrügerischen Gewinne von US-Präsidentenkandidaten zu schützen gegen den Willen des Volkes im betroffenen Land.

Jude Celestin wurde bereits schon mal eine Wahl von den Clintons gestohlen, aber diesmal, hat er mit den anderen Kandidaten eine Einheit hergestellt. Sie nennen sich selbst „die G8“. Bis jetzt hat die G8 standgehalten und nannte die Erste Runde der Präsidentenwahl betrügerisch. Sie will kein Wahlergebnis anerkennen, das von der bereits befleckten Präsidentenwahlkommission kommt ohne eine unabhängige Untersuchung der Betrugsvorwürfe.

Der US-Botschaft ist es nicht gelungen, einzelne Kandidaten aus der G8 abzuspalten. Von einer kürzlichen Reise nach Haiti musste Botschafter Kenneth Merten mit leeren Händen heimkehren.

Jetzt ist eine Sonderdelegation von der UNO ins Land gekommen, um zu versuchen, den Saustall auszumisten, weil weder die USA noch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in der Lage waren, die G8 aus ihrer geschlossenen Haltung herauszureißen.

Heute ist die G8 vereint in ihrer Forderung nach einer Untersuchung des Wahlbetrugs, der die erste Runde der Präsidentenwahl getrübt hat.

Die USA brachten Demokratie nach Jugoslawien und jetzt gibt es das nicht mehr. Die USA haben 5 Mrd. $ laut US-Außenministerium ausgegeben, um Demokratie in die Ukraine zu bringen und heute ist die Ukraine im Chaos. Am Ende hat weder das Volk Jugoslawiens noch das Volk der Ukraine von der US-Demokratie profitiert. Und so wird es auch dem Volk von Haiti ergehen. Aber die Liste der nicht-Haitianer, die von der US-“Demokratie“ profitieren ist lang, in der Tat. Und die Clinton-Stiftung-Familie und ihre Spender stehen an der Spitze der Liste.


Cynthia McKinney gewann nach einer Amts-Periode im Parlament von Georgia, gewann sie 1992 als erste afro-amerikanische Frau einen Sitz im Senat. McKinnez war eine scharfe Kritikerin der Regierungsreaktion auf den Hurrikan Katrina und war das erste Mitglied des Senats, eine Amtsenthebung von George W. Bush zu fordern. 2008 gewann Cynthia McKinney die Nominierung der Grünen Partei für die US-Präsidentschaft.

Quelle - källa - source 

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