Donnerstag, 14. November 2013

Senkrechtstart für Profite der Multis – Wallstreet in Indien – Klimakonferenz in Warschau – Philippinen – Somalia - Gesundheit


Einar Schlereth
14. November 2013


Nun, das ist mir seit ewigen Zeiten nicht mehr passiert. Ein paar Seiten meines Artikels sind flitzen gegangen. Naja, ich habe den falschen Artikel weggedrückt. Normalerweise findet man ein komplettes Dokument dann ja im Papierkorb, aber nicht, wenn nur der rechte übersetzte Teil weggedrückt wird. Der ist und bleibt weg. Da kommt Freude auf.

Ich muss mich jetzt halt noch kürzer fassen. Hier ein Artikel von Shamus Cooke „Corporate Profits Soar. The Super Wealthy Reinvent American Capitalism“, in dem es heißt, dass die MULTIS rekordhohe Profite einfahren. Obama streicht gleichzeitig still und leise die Essensbons für die Armen drastisch zurück und auch sonst noch alle überflüssigen Sozialausgaben. Den Superreichen hat er in seiner Amtszeit 95 % der neuen Einkünfte der USA in die Tasche geschoben.

Die Milliardäre sind damit aber nicht zufrieden und haben ein neues Unternehmensmodell entwickelt, das „pass through“ (durchschlüpfen) genannt wird. Eine Milliardärs-Gang gründet so ein Unternehmen, in dem alle Gewinne augenblicklich auf die Konten der Aktionäre geschoben werden. Dann zahlen sie NULL Steuern. Ob das das richtige Rezept ist, um das Land wieder auf die Beine zu bringen?




Gujarat und seine Landwirtschaft
Aber die Milliardärs-Mafia schröpft nicht nur die Dummköpfe in den USA, sondern findet die auch anderswo. Colin Todhunter hat in „General Elections in India: The Choice is “Globalization” or “More Globalization” geschrieben: „2014 finden in Indien die allgemeinen Wahlen statt. Und die zwei größten Parteien stellen das Volk vor die Wahl für 'Globalisierung' oder 'mehr Globalisierung' zu stimmen. Es geht um die gegenwärtige regierende Congress-Partei und die proto-faschistische, rechtsradikale hinduistische BJP. Die jetzige Regierung hat das Vertrauen der Wallstreet verloren, weil sie die Tore für deren Kapital nicht weit genug geöffnet hat. Deswegen wählte sie sich einen neuen Kandidaten: Narendra Modi, jetziger Präsident des Teilstaates Gujarat im Westen des Landes mit 60 Mill. Einwohnern. Dass unter seiner Regierung in Gujarat eins der schlimmsten Pogrome gegen Moslems stattfand, stört die Wallstreet überhaupt nicht. Die hat den US-Lobby-Giganten APCO angeheuert, die den Modi zum 'Modi-Markennamen' gemacht hat.

Zwar gibt es Millionen Arme unter den 7-800 Millionen Armen (über denen 500 Mill. 'Mittelklassler' und die 1% stehen), die gegen Modi sind. Doch die Macht der Medien ist auch in Indien ungeheuer und vor allem das Fernsehen reicht auch in den letzten Analphabetenwinkel des Landes, so dass Modi gewiss eine Merkel 'Super-Mehrheit' erringen wird.

Das Tor wird dann für das US-Kapital sperrangelweit aufgerissen und dann kann Indien endgültig den Traum von einer Supermacht vergessen. Es wird weiterhin eine eher untergeordnete Regionalmacht bleiben, deren Kulis dann eventuell in einem geplanten Krieg gegen China gut verheizt werden können.
Das neue Warschau
Unterdessen wurde in Warschau auf der Klima-Konferenz ein interessantes Dokument verlesen: „15 000 Extreme Weather Events Between 1993-2012: 530 000 People Dead and Losses of More Than $2.5 Trillion“. In 20 Jahren also mehr als 15 000 Extreme Wetterereignisse mit 530 000 Toten und mehr als 2.5 Billionen Schäden nennt der CRI, der Global Climate Risk Index. In dem Index werden für jedes Jahr die Länder angegeben, die am stärksten betroffen wurden – 2012 etwa Haiti, die Philippinen und Pakistan – also Länder in der '3. Welt'.

Gewiss gab es auch katastrophale Ereignisse in den USA, Europa und Russland – vor allem Dürre, Hitze, Überschwemmungen – die aber trotz allem nicht das Ausmaß an Opfern forderten. In dem Report werden werden die materiellen Verluste an Wohnungen, Infrastruktur, Nahrungsmitteln, Ernten detailliert aufgelistet.

Und der Index macht immerhin auch auf solche Tatsachen aufmerksam, wie den „Frankensturm“ in den USA, der im Westen rauf- und runterreportiert wurde, wobei man praktisch 'vergaß', dass dieser Sturm viel schlimmere Verheerungen anrichtete und viel mehr Tote in Haiti forderte.


Genau so ein Beispiel haben wir auch jetzt. Während alle Augen und Fensehkameras auf die Philippinen gerichtet sind, hat ein Zyklon Puntland im Norden Somalias am Horn von Afrika heimgesucht, worüber man so gut wie nichts erfahren hat.

Zyklon in Puntland
Da nicht einmal für die Philippinen die von der UNO geforderte Minimalsumme von 301 Mill. US $ an Hilfe zusammenkommt, kann man damit rechnen, dass es im Fall weiterhin nur für Bomben und Drohneneinsätze reichen wird.

Hier noch rasch die 'großzügige' Hilfe der reichsten Länder der Welt. „Die USA erhöhte ihre anfängliche Summe von $100 000 auf $20 Millionen. Japan hat $10 Mill. angeboten, Australien $9.6 Mill. und Deutschland die satte Summe von $670 000.“ Da kommen nicht einmal 57 Mill. $ zusammen. Das ist unfassbar.

Noch unfassbarer ist, dass die USA gleichzeitig ihren atomar getriebenen Flugzeugträger USS George Washington mit 5000 Mariners und 80 Kampfflugzeugen hinschicken. Das haben sie auch beim Tsunami in Indonesien und Sri Lanka gemacht, und der Zweck der Übung ist, dass die USA Katastrophen ausnutzen, um engere Beziehungen zu den jeweiligen Armeen zu knüpfen und Basen an sich zu reißen. Da haben wir die wahren Helfer.

Der Analytiker von der Rand Corporation, Jonah Blank äußerte im Fall des Tsunamis dazu: „Die Vorteile sind unbezahlbar.“ Denn damals – 2004 – wurde z. B. Indonesien schon auf Vordermann gebracht für die schärfere Gangart gegen China. Damals wurde USS Abraham Lincoln eingesetzt und das sei, laut Blank, billig gewesen – nur schlappe $857 Millionen.
Ich enthalte mich jedes weiteren Kommentars und mache Schluss.

Halt, ich habe oben noch die Gesundheit erwähnt. Der französische Arzt Jean-Marc Dupuis schickte mir heute seinen Gesundheitsbrief zu, in dem er schreibt, dass die Europäische Gesundheitsbehörde am 23. Oktober d. J. eine neue Regel geschaffen hat, der zufolge es erlaubt sei, aus 'behaupteten Gesundheitsgründen' in gezuckerten Produkten anzugeben: „Die Saccharide tragen zur Aufrechterhaltung der normalen zerebralen Funktionen bei“.

Das stimmt und stimmt nicht. Dupuis schreibt, die Saccharide sind gewiss wichtig für das Gehirn, aber man nimmt schon mit dem Gemüse ausreichend davon zu sich. Mit dieser neuen Regel wird der Zuckerverbrauch noch mehr gefördert, und das sei wohl das letzte, was die Kinder heute brauchen! Das ist lediglich ein kleiner 'handout' für die Zuckermafia, während es verboten ist, echte Gesundheitsvorteile von Naturprodukten anzugeben. Alle Eltern, aufgepasst!


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