Es ist wirklich phantastisch, was man mit so einem Blog alles erleben kann. Einer beschwert sich, dass die Nachricht mit so großer Verspätung aufgelegt wurde. Andere pöbeln nur einfach frisch von der Leber weg, obwohl niemand sie zwingt, die Texte zu lesen. Wieder ein anderer dankt für umfangreiche Hilfe mit Beleidigungen der gröbsten Art und noch ein anderer meint, ich solle aufhören, meinen "Quark" zu veröffentlichen und lieber seine hervorragenden Übersetzungen aus dem Russischen veröffentlichen (an denen man stundenlang sitzen muss, um sie in einigermaßen verständliches Deutsch zu bringen).
Was denken sich die Leute eigentlich? Haben sie meinen Blog für teures Geld abonniert, dass sie ein Anrecht auf zügige Informations-Belieferung hätten? Oder haben sie mich etwa als ihren Sekretär oder Kuli angeheuert, der sich gefälligst an ihre Befehle zu halten hat?
Da hat man eigentlich nur noch Lust, alles hinzuschmeißen. Ach, wenn es nur so einfach wäre. Ich habe mit fünfzehn angefangen zu schreiben und tue es nun mit fast 78 immer noch und werde es bis zum letzten Atemzug tun. Weil ich es mit Heine halte, der sich als Nachruf wünschte: Hier ruht einer, der versuchte, die Brosamen des Wissens mit seinen Zeitgenossen zu teilen. Das sehe auch ich als meine Aufgabe an.
Deswegen habe ich mich auch nie anheuern lassen. Habe ich 25 Jahre lang als FREIER Mitarbeiter des NDR und Radio Bremen für einen Hungerlohn gearbeitet, weil ich MEIN Wissen mitteilen wollte und nicht das der anderen. Und weil ich es als Aufgabe und Pflicht ansehe, mache ich auch trotz meines Alters unentwegt weiter, wobei ich mir so selten wie möglich die Frage nach Sinn und Zweck stelle.
Dabei vergesse ich nicht all die freundlichen Zuschriften und Ermunterungen und vor allem nicht die echten Freundschaften, die sich aus den virtuellen entwickelten. Auf Grund von längeren Texten echte Zuneigung zu Menschen zu entwickeln, ist relativ häufig. Schwieriger wird es, sich ein Bild zu formen auf Basis von Mails und Kurzmeldungen. Aber selbst da bildet sich oft auch ein Gefühl heraus, das Vertrauen oder Misstrauen weckt, wobei ich dazu neige, Misstrauen nicht zuzulassen oder vielmehr es beiseitezuschieben. Ich will mich nicht davon beherrschen lassen.
Denn ich hänge nun einmal dem Traum von der Bruderschaft der Menschen nach, von der die Einprozenter, die herrschende Klasse automatisch immer ausgeschlossen ist. Mit Menschen meine ich alle, die wir hier unten stehen, unter denen statt Misstrauen so viel VERTRAUEN wie möglich herrschen sollte.
SEIT HEINES ZEITEN WÜNSCHEN WIR UNS NICHTS ANDERES ALS
FREIHEIT, GLEICHHEIT, BRÜDERLICHKEIT!
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Lieber Einar,
AntwortenLöschenalle Klugen und Engagierten, die Deinen Blog kennen, wissen Dich und Deine hervorragende Aufklärung, Information und Auswahl sehr wohl zu schätzen. Die oben genannten Idioten finden wir bei so wertvollen Blogs wie dem Deinen genauso sicher wie die Schmeißfliegen an duftendem Fleisch gern ihre Eier ablegen. Die einzige sinnvolle Art und Weise des Umgangs mit Stänkerern und anderem Geschmeiß ist, sie konsequent zu ignorieren.
Das einfache Übersehen, Nichtbeachten und drüber schmunzeln ist sogar Genuss, weil man genau weiß, die warten nur auf empörte Reaktion und Proteste. Damit nämlich höbest Du sie auf ein Podest, für das sie zu klein waren, sind und immer zu klein bleiben werden.
Es ist genau so wie mit nur lauter Kritik. Die ist nutzlos, unerheblich, bedeutungslos! Erst in Verbindung mit einem besseren Gegenvorschlag, dem Aufzeigen eines anderen Lösungsweges oder dem ausdrücklichen Fordern von konkret benannten Konsequenzen machen aus blöder Meckerei Besseres. Konstruktives!
Statt Dich zu ärgern sei besser stolz, dass Du ein paar Ratten in ihrem Bau ausgeräuchert hast. Endlich zeigen sie sich.
Klaus-Peter
kostag@gmx.net
Ach, komm, Einar, Du bist doch schon älter und weise. Sieh darüber hinweg. Die meisten Deiner Leser wissen Deine Mühe sehr zu schätzen und profitieren davon.
AntwortenLöschenDanke an dieser Stelle
Severa Snape
Ja, ihr habt ganz Recht. Ich habe es auch schon zu den Akten gelegt. Es hat sich nur gerade so gehäuft. Wie die Chinesen sagen: Die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter. Das ist ein sehr schönes Bild.
AntwortenLöschenSo gefällst Du mir schon wieder viel besser *biggrins*
LöschenSevera Snape
Aber Einar, ich weiß doch, dass Du weisst, dass Du auch viele schweigende Leser hast, die Deine Arbeit zu schätzen wissen. Daher braucht man Dir auch nicht das Händchen zu halten. Gerade in Deinem Alter mag man das ja auch doppelt nicht ...
AntwortenLöschenAuch ich will auf Ignoranz hinweisen. Masaru Emoto machte mit gekeimten Reis Experimente. Dem einen Glas vermittelte er liebevolle Worte, dem nächsten hasserfüllte, doch das dritte Glas ignorierte er. Am Ende kam heraus, dass der ignorierte Reis faulte und verkümmerte. Selbst der mit hasserfüllten Gedanken beeinflusste Reis bekam noch Energie für sein Wachstum. Konzentriere Dich auf Das was Dir wichtig ist und benutze die Energie Deiner Kritiker für dein Wachstum.
Dref
Jo mal echt Einar,DURCHALTEN,ich lese hier täglich ,Poste nur keine Kommentare .
AntwortenLöschenUnd mal ganz nebenbei finde ich es zum Brechen das Du nicht mehr auf dem Saker schreibst.
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AntwortenLöschenKann mich den Worten von Kostag nur anschliessen!
AntwortenLöschenIch lese deine Artikel mit großem Interesse,schon beim Saker:-)
AntwortenLöschenAuch wenn ich nicht all deine Ansichten teile,so ist es mir eine Grosse Freude sie zu lesen!
Liebe Grüsse aus Hamburg
Andreas Sauer
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenLieber Einar,
AntwortenLöschenauch ich als alter 68er, der versucht hat, sich seine Überzeugungen zu bewahren und nicht im "langen Marsch durch die Institutionen" als Marionette zu enden, möchte Dich ermutigen, Deine Tätigkeit fortzusetzen! Auch ich habe schon lange Deinen Blog gelesen und bedaure es, dass du nicht mehr beim "Saker" bist, denn dort fehlt ein wenig so eine Position, wie Du sie vertrittst.
Jannis
Das freut mich, noch eine 'halbe Mumie' aus den 68-ern hier zu finden. Ich habe ja immer weiter - trotz Wind und Wetter - politisch gearbeitet, doch die Gleichaltrigen verschwanden nach und nach (Marsch in die Institutionen, wie du sagst, nur vergaßen sie
AntwortenLöschendann, was ihr Vorwand gewesen war). Das Gute daran war, dass meine Mitarbeiter immer jünger wurden und das hat auch auf mich abgefärbt. Und in diesem Sommer bekomme ich viel Besuch von jungen, gleichgesinnten Leuten. Darauf freue ich mich. Ciao und dir
auch alles Gute.
Lieber Herr Schlereth,
AntwortenLöschenbitte lassen Sie sich durch die üblen Beiträge nicht beirren. Sie drücken eben den Bildungsstand der jeweiligen Verfasser aus.
Ihre Seite ist ausgezeichnet: ausgewogen, objektiv, informativ und mutig. Nur wenige Internetseiten können da mithalten. Ich möchte auf Ihre Beiträge nicht verzichten. Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen herzlich.
Ja, wo kämen wir denn da hin, wenn Sie jetzt schon das Handtuch werfen?
AntwortenLöschenSystemlinge wie Schmidt und Scholl-Latour mach(t)en ja auch bis zum Schluß weiter.
Und Hallo! Ich kenne Frauen, die sind älter als Sie und waren sogar im Konzentrationslager.
Was sind dagegen die Anwürfe derart lächerlicher Typen --- in Wirklichkeit vom System krank gemachte Menschen --- viele davon, die früher oft dachten, dass System wäre ihnen wohlgesonnen und jetzt irgendwo ihren Frust versuchen abzubauen, nachdem sie vom System wie heiße Kartoffeln, ach was sag ich? wie Abfall entsorgt wurden und nicht begreifen können, dass die BRD nie das war für das sie gehalten werden sollte. Die meisten wohl zwischen 1950 und 1970 geboren ... mit den besonders doof und arm gehaltenen, die zwischen 1955 und 1965 geboren wurden ... Kategorie Besser-Wessi-Wisser, links-esoterisch angehaucht empfindend, faschistisch im Verhalten bis auf die Knochen ...