Darüber, wer Noworossija "fusioniert"
Aus dem Russischen: Thomas
4. Juni 2015
Die Menschen hören nicht auf, mich zu erstaunen. Zum Beispiel sind
viele Russen aufrichtig davon überzeugt, dass auf der Krim, im Donbass,
in Odessa und in Charkow verschiedene Russen leben, weil die Krim in
Russland liegt, der Donbass kämpft und Charkow sowie Odessa erdrückt und
okkupiert sind. Mit der selben Berechtigung könnte man behaupten, dass
die Moskauer anderthalb mal besser sind als die Wolgograder, die Kursker
(Kurjani) zweimal besser sind und die Charkower und die Rostower
(Rostowtschani) dreimal besser sind, da die Deutschen Charkow und Rostow
am Don zwei mal nahmen, Kursk einmal, Stalingrad haben sie nicht
vollständig genommen und in Moskau sind sie überhaupt nicht
reingekommen. Und Petropawlowsk-Kamtschatski ist ganz und gar von
Verrätern besiedelt, die, als das Land kämpfte, im tiefen Hinterland
abwarteten.
Ich übertreibe nicht, gerade so sieht die Vorstellung des nach der
Statistik durchschnittlichen russischen Staatsbürgers von den
Ereignissen oft aus, die heute die Welt und die Länder aufregen. Im
übrigen, nicht nur der Bürger Russlands. In der Ukraine würde Präsident
Putin sicher siegen wenn die Soziologen die Frage stellten: «Wen würden
Sie wählen, wenn bei den Präsidentenwahlen der Ukraine neben
ukrainischen auch ausländische Politiker antreten dürften?» . Wobei,
wenn in Russland das Rating Putins bis zu 80-85 % nach der Rückführung
Krim gestiegen ist, so siegte er in der Ukraine mit dem Ergebnis 75-80 %
in der ersten Tour der hypothetischen Wahlen und zwar mehr als fünf
Jahre nacheinander. Außerdem berichtete vor kurzem ein bekannter
Soziologe, dessen Mitarbeiter jedes Jahr in der Ukraine die Befragungen
durchführen, wenn auch in diesem Jahr die Ergebnisse nicht
veröffentlicht werden dürfen. Er behauptet, dass auch in 2014 Putin bei
den hypothetischen ukrainischen Wahlen gesiegt hätte und das bei fast
unverändertem Rating. Und doch sind ungefähr die Hälfte der Bürger der
Ukraine davon überzeugt, dass das Land einen Krieg gegen Russland führt
und diesen Krieg der «blutige Putin» entfesselt hat.
Und es kämpft nicht einfach die Ukraine. Sie kämpft in der
Vorstellung des europäisch ausgerichteten Teiles der Bevölkerung um die
Demokratie gegen den Totalitarismus und für das ganze Gute gegen das
ganze Schlechte. Dabei ist gerade Putin die Personifikation des
«russischen Totalitarismus» und angeblich ganz schlecht. Und gerade für
ihn sind die ukrainischen "Demokraten" bereit zu stimmen, wie für ihren
Präsidenten.
Die russischen Benutzer der sozialen Netzwerke machen sich oft über
die eurobesorgten ukrainischen Kollegen lustig, in dem sie behaupten,
dass die letzteren Putin wahrhaftig wirklich göttliche Züge gegeben
haben. Ohne seinen Willen passiert in der Ukraine und mit ihnen nichts.
Dabei verwendet niemand Aufmerksamkeit darauf, dass im russischen
Massenbewusstsein ein ähnlicher Prozess abgelaufen ist, wobei dabei auch
eine Spaltung dieses Massenbewusstseins beobachtet wurde.
Einerseits wird Putin wie der Mensch wahrgenommen, der alles kann.
Zum Beispiel, mit einer Bewegung seiner Augenbrauen kann er den USA
ihren Platz zuweisen, die ukrainische Krise einstellen, kann den
Islamischen Staat aus Syrien und dem Irak vertreiben und die Welt in den
Zustand des Blühens und des Wohlstands schon ab morgen bringen. Aber
aus irgendeinem Grunde will er das nicht machen. Und hunderte Blogger
sagen immer wieder, Wladimir Wladimirowitsch es ist höchste Zeit, den
Feind zu erwürgen.
Und hier entsteht die parallele Legende, laut der die «fünfte
Kolonne», die Liberalen in der Regierung, die Oligarchen, die mit Blut
geschriebene Quittungen Putin ausgestellt haben, Rockefeller und Morgan
sowie der allgegenwärtige Rotschild, die Freimaurer und die weltweite
zionistische Verschwörung und überhaupt die Kräfte des Übels, denen der
selbe Putin im vorigen Leben geschworen hat, ihnen nicht mehr zu
gestatten, dem russischen Volk und seinen wahrhaften Verteidigern
endgültig das amerikanische Reich überzustülpen und dazu noch endgültig
zu siegen im "unbesiegbaren Donbass".
Im Allgemeinen, kämpft Putin mit sich gegen sich und die USA. Die
haben Russland, daß sie bis jetzt noch nicht gefressen haben, wie Gogols
Wij (Wij, der König der Erdgeister, er lässt sämtliche Geister auf
Choma los. Am nächsten Morgen findet der Pfarrer die Kirche furchtbar
geschändet. Sie wird seitdem nie wieder betreten und bald von Pflanzen
überwuchert, so dass das Gebäude bis heute unauffindbar ist. D.Ü.), auch
noch nicht die Augen geöffnet.. Aber trotzdem werden sie die Augen
trotzdem gleich öffnen.
Deutlicher als Putin ist nur Surkow (z.Zt. Berater von Putin und
verantwortlich für die Entwicklung von Ossetien und Abchasien). Surkow
ist konsequent. In allen Variationen träumt er davon, den Donbass "zu
fusionieren", und damit Putin und Russland zu zerstören. Deshalb hat er
Putin „gezwungen“, Minsk-1 und Minsk-2 zu organisieren. Deshalb wartet
er seit über einem Jahr auf einen nicht existierenden "Feldmarschall"
und behauptet, ohne ihn würde innerhalb eines Jahres alles zerstört
werden, genauso wie Surkow überall Verleumder gesehen hat, die schon
alles gestohlen haben, die alles Mögliche an Schmiergeld genommen haben
und die den "Donbass" ausplündern. Zu dem Jahr "Fusion" können wir
nichts sagen, aber jede öffentliche Aktion des "Feldmarschalls" geht
damit zu Ende, dass gerade heute oder morgen der tückische Surkow danach
streben wird.
Periodisch stellt es sich nämlich heraus, dass die lokalen von
Surkow ernannten Führer "laut Befehl Surkows verzichten", den Donbass
zusammenzuziehen. Aber Surkow bleibt trotzdem allmächtig.
Dieses Schema braucht das Vorhandensein Putins überhaupt nicht. Er
ist in diesem Schema das überflüssige Glied. Man fragt sich manchmal
womit beschäftigt sich Putin eigentlich wenn Surkow seine Intrigen baut.
Aber wer beachtet das schon? Die Phrase "da hat Surkow Putin betrogen»,
erklärt doch alles. Die Menschen denken warum im Land des FSB, des
Auslandsnachrichtendienstes (СВР), der Hauptabteilung Aufklärung des
Generalstabes (GRU ГШ) die Russische Föderation nicht weiß, wovon der
ukrainische Sicherheitsdienst (СБУ) sogar ständig träumt? Als wären die
Sonderdienste dumm oder überhaupt mit anderem beschäftigt. Warum kann
nur ein Helfer den Präsidenten betrügen, der während öffentlicher
Aktionen eine auffallende Informiertheit darüber zeigt, was im Land, in
der Welt und sogar der nächsten Umgebung des Sonnensystems geschieht?
Läßt man denn die Iwanows, Medwedew, Fratkowa und Bortnikowa mit ihren
Vorträgen nicht zu Putin? Oder hat Surkow die auch alle betrogen?
Und von solchen Beispielen kann ich zehn bringen. Und sagen Sie mir
doch mal eines: Warum können Menschen, die ein Raumschiff entwerfen
können, die eine Brücke aufbauen können, die eine sehr komplizierte
Gleichung lösen können, die Krankheiten heilen können, die gleichzeitig
dreißig Rückenkratzer unterrichten können, während die Mehrheit gerade
mit ein bis zwei mit Mühe zurechtkommt, wie können diese Menschen auf
einmal beginnen, am hellerlichten Tag spazieren zu gehen und die Logik,
das Denken, und die Kenntnisse über die Theorie der Verschwörung völlig
ausschaltend, kaum noch über Politik reden?
Warum ist bei den Ukrainern nicht zu erwarten, dass es wenn sie
fertig sind, Putin zum Präsidenten zu wählen (wenn sie es auch damit
motivierend, was er der wirksamste Manager ist), dass es dann auch
bedeutet, dass sie für die russische Ordnung sind und anerkennen, dass
das Leben in Russland besser ist und darauf hin nicht mehr mit Russland
kämpfen sondern eher mit den eigenen Komplexen?
Warum vermögen die Russen nicht darüber nachzudenken, dass sich die
Krim, die russische Pässe schon im März 2014 bekommen hat, nur von dem
blutvergießenden Donbass dadurch unterscheidet, dass es auf der Krim
eine Flotte gibt oder mal andersherum, wäre jetzt der Donbass in
Russland und die Krimtschani würden um Perekop (Die Landenge von
Perekop verbindet die Halbinsel Krim mit dem ukrainischen Festland) oder
um sonstwas kämpfen dann wären sie genauso niedergedrückt, wie das
Odessa und Charkow jetzt sind.
Warum hat den ewigen Sucher einer Falle, den Anhänger der einfachen
Lösungen, der nicht verstehen kann, warum Putin nicht schon vor einem
Jahr aufgestampft und den Feinden die Armee geschickt hat , die in
einer Woche alles entschieden hätte, sich nicht daran erinnert, dass im
Jahr 2000 Putin Präsident eines Landes wurde, dass nach seinen Ausmaßen
sehr, aber nach seinem politischen Einfluss unverhältnismäßig klein war,
vollkommen vergleichbar mit Kutschma als Präsident von der Ukraine.
Beide waren Befürworter des friedlichen Prozesses in Pridnestrowje, die
Ukraine trat aktiv mit Initiativen zur Regelung der Konflikte in
Abchasien, Südossetiens und Nagornij Karabach auf.
Durch die letzten fünfzehn Jahre wurde die Ukraine zusehends
zerstört, in der Flamme des Bürgerkrieges verbrannt, und auf der anderen
Seite arbeitet jetzt Putin als Präsident einer Supermacht. Übrigens
will ich daran erinnern, dass schon jetzt niemand Russland den Terminus
Supermacht abspricht. Und doch hätte man vor fünf Jahren, als man
Russland eine Supermacht nannte, wie sogar einige russische Diplomaten
meinten, besser auf solche Bezeichnung verzichtet. Und so scheint sich
Putin doch besser in der Politik zurechtzufinden als so mancher weiser
Blogger und all die großen „Heerführer“, die sowie kaum mehr wissen als
die Leser und selbst die Verehrer, von denen keiner Aristoteles oder
Alexander der Große ist.
Man kann zu der einfachen Schlussfolgerung kommen, dass wenn die
Mannschaft 15 Jahre wirksam arbeitet, den Bestand periodisch erneuert
und dabei nicht aufhört, eine Mannschaft zu sein, so kann Surkow weiter
ein Kommandospieler bleiben und wird trotzdem nur über eine sehr
begrenzte Manövrierfähigkeit verfügen. Und er bleibt ausschließlich im
Rahmen seines Kompetenzbereiches. Wenn er sich heute mit der Ukraine
beschäftigt, so bedeutet das nicht, dass sich die übrigen nicht mit der
Ukraine beschäftigen.
Ich bin weit von dem Gedanken entfernt, dass in dieser Mannschaft
alle einander mögen. Außerdem bin ich überzeugt, dass einige ihrer
Mitglieder – um es mal vorsichtig zu sagen - nicht untereinander
befreundet sind. Aber von ihnen wird nicht ein glückliches Familienleben
sondern politische Effektivität gefordert. Der, der mir sagen kann,
dass sie nicht effektiv sind, der kann auch als Erster nach mir den
Stein werfen.
Ich erinnere mich voller Zweifel daran, dass in 1989-1991 Jahren
auch jeder Zuschauer des Programms "Blick" und jeder Leser der
Zeitschrift "Flämmchen" wusste, was in unserer Vergangenheit falsch
gelaufen ist und was man anders machen muß, um eine glückliche Zukunft
aufzubauen. Und es wurde dieses Wissen in "keck 90» geradezu
ausgegossen, was viele glücklicherweise nicht erlebt haben, und viele,
die es erleben mußten verstehen es bis heute nicht, warum es nicht
gelang und warum das Land das trotz allem ausgehalten hat.
Deshalb muss man dem nächsten Götzen nicht blind folgen, der alles
im Voraus wissen will. Jelzin war auch ein Götze und wurde von vielen
als unfehlbar dargestellt. Man muss sich einfach nur die entsprechenden
Fragen vorlegen und sie logisch und nicht widersprüchlich beantworten.
Und in der Hauptsache muss man nicht denken, dass wenn die Hälfte
der Kommentatoren Minsk-1 ein tot geborenes Kind genannt hat und 99 %
haben so Minsk-2 charakterisiert, als wäre das damit Dutzenden von
Politik-Liebhabern klar, und nur Putin verstünde nicht was sichtbar ist.
Und wenn Surkow für die ukrainische Richtung spricht und die Sache
in der Ukraine die ist, dass dort schon mehr als Jahr Krieg ist, so
geschieht genau das nicht gegen seinen Willen. Und wenn er um jeden
Preis um den Frieden kämpfen würde (sogar zum Preis der Schande), dann
wäre es eine Welt der Schande und besser wäre noch sein Rücktritt.
Das Leben ist nicht das der Hollywoodkämpfer mit der keck gedrehten
Story, in der das Böse tückisch ist und allgegenwärtig. In der
Wirklichkeit ist es eine große Menge verschiedenen Geschlechtes,
persönlicher Wünsche, unterschiedlicher Interessen und dem Bestreben,
auf die politischen Lösungen einzuwirken – und zwar ziemlich direkt. Der
Sieg steckt in der tiefen Fehlkalkulation der Mehrheit der Varianten
und dem unerwarteten Verlauf – für den Opponenten – nach der
Entscheidung.
Die russische Macht kommt damit ausgezeichnet zurecht. Und da man
mit dem Volk die Pläne -- so ist es aber ganz natürlich -- schlecht
teilen kann und wir uns erinnern, was der Alte Müller, gespielt von
L.S.Bronevoy, im Film «17 Augenblicke des Frühlings» sagte: «Wenn dass
zwei wissen, dann weiß es auch das Schwein». Besser ist es wenn sich das
eigene Volk ein wenig nervt, als wenn die transatlantischen "Freunde
und die Partner" im Voraus wissen, dass wir im Begriff sind, auf alle
ihre Gemeinheiten zu antworten.
Invictus maneo!
Rostislaw Ischtschenko, Kommentator
Die Menschen hören nicht auf, mich zu erstaunen. Zum Beispiel sind
viele Russen aufrichtig davon überzeugt, dass auf der Krim, im Donbass,
in Odessa und in Charkow verschiedene Russen leben, weil die Krim in
Russland liegt, der Donbass kämpft und Charkow sowie Odessa erdrückt und
okkupiert sind. Mit der selben Berechtigung könnte man behaupten, dass
die Moskauer anderthalb mal besser sind als die Wolgograder, die Kursker
(Kurjani) zweimal besser sind und die Charkower und die Rostower
(Rostowtschani) dreimal besser sind, da die Deutschen Charkow und Rostow
am Don zwei mal nahmen, Kursk einmal, Stalingrad haben sie nicht
vollständig genommen und in Moskau sind sie überhaupt nicht
reingekommen. Und Petropawlowsk-Kamtschatski ist ganz und gar von
Verrätern besiedelt, die, als das Land kämpfte, im tiefen Hinterland
abwarteten.
Ich übertreibe nicht, gerade so sieht die Vorstellung des nach der
Statistik durchschnittlichen russischen Staatsbürgers von den
Ereignissen oft aus, die heute die Welt und die Länder aufregen. Im
übrigen, nicht nur der Bürger Russlands. In der Ukraine würde Präsident
Putin sicher siegen wenn die Soziologen die Frage stellten: «Wen würden
Sie wählen, wenn bei den Präsidentenwahlen der Ukraine neben
ukrainischen auch ausländische Politiker antreten dürften?» . Wobei,
wenn in Russland das Rating Putins bis zu 80-85 % nach der Rückführung
Krim gestiegen ist, so siegte er in der Ukraine mit dem Ergebnis 75-80 %
in der ersten Tour der hypothetischen Wahlen und zwar mehr als fünf
Jahre nacheinander. Außerdem berichtete vor kurzem ein bekannter
Soziologe, dessen Mitarbeiter jedes Jahr in der Ukraine die Befragungen
durchführen, wenn auch in diesem Jahr die Ergebnisse nicht
veröffentlicht werden dürfen. Er behauptet, dass auch in 2014 Putin bei
den hypothetischen ukrainischen Wahlen gesiegt hätte und das bei fast
unverändertem Rating. Und doch sind ungefähr die Hälfte der Bürger der
Ukraine davon überzeugt, dass das Land einen Krieg gegen Russland führt
und das diesen Krieg der «blutige Putin» entfesselt hat.
Und es kämpft nicht einfach die Ukraine. Sie kämpft in der
Vorstellung des europäisch ausgerichteten Teiles der Bevölkerung um die
Demokratie gegen den Totalitarismus und für das ganze Gute gegen das
ganze Schlechte. Dabei ist gerade Putin die Personifikation des
«russischen Totalitarismus» und angeblich ganz schlecht. Und gerade für
ihn sind die ukrainischen "Demokraten" bereit zu stimmen, wie für ihren
Präsidenten.
Die russischen Benutzer der sozialen Netzwerke machen sich oft über
die eurobesorgten ukrainischen Kollegen lustig, in dem sie behaupten,
dass die letzteren Putin wahrhaftig wirklich göttliche Züge gegeben
haben. Ohne seinen Willen passiert in der Ukraine und mit ihnen nichts.
Dabei verwendet niemand Aufmerksamkeit darauf, dass im russischen
Massenbewusstsein ein ähnlicher Prozess abgelaufen ist, wobei dabei auch
eine Spaltung dieses Massenbewusstseins beobachtet wurde.
Einerseits wird Putin wie der Mensch wahrgenommen, der alles kann.
Zum Beispiel, mit einer Bewegung seiner Augenbrauen kann er den USA
ihren Platz zuweisen, die ukrainische Krise einstellen, kann den
Islamischen Staat aus Syrien und dem Irak vertreiben und die Welt in den
Zustand des Blühens und des Wohlstands schon ab morgen bringen. Aber
aus irgendeinem Grunde will er das nicht machen. Und hunderte Blogger
sagen immer wieder, Wladimir Wladimirowitsch es ist höchste Zeit, den
Feind zu erwürgen.
Und hier entsteht die parallele Legende, laut der die «fünfte
Kolonne», die Liberalen in der Regierung, die Oligarchen, die mit Blut
geschriebene Quittungen Putin ausgestellt haben, Rockefeller und Morgan
sowie der allgegenwärtige Rotschild, die Freimaurer und die weltweite
zionistische Verschwörung und überhaupt die Kräfte des Übels, denen der
selbe Putin im vorigen Leben geschworen hat, ihnen nicht mehr zu
gestatten, dem russischen Volk und seinen wahrhaften Verteidigern
endgültig das amerikanische Reich überzustülpen und dazu noch endgültig
zu siegen im "unbesiegbaren Donbass".
Im Allgemeinen, kämpft Putin mit sich gegen sich und die USA. Die
haben Russland, daß sie bis jetzt noch nicht gefressen haben, wie Gogols
Wij (Wij, der König der Erdgeister, er lässt sämtliche Geister auf
Choma los. Am nächsten Morgen findet der Pfarrer die Kirche furchtbar
geschändet. Sie wird seitdem nie wieder betreten und bald von Pflanzen
überwuchert, so dass das Gebäude bis heute unauffindbar ist. D.Ü.), auch
noch nicht die Augen geöffnet.. Aber trotzdem werden sie die Augen
trotzdem gleich öffnen.
Deutlicher als Putin ist nur Surkow (z.Zt. Berater von Putin und
verantwortlich für die Entwicklung von Ossetien und Abchasien). Surkow
ist konsequent. In allen Variationen träumt er davon, den Donbass "zu
fusionieren", und damit Putin und Russland zu zerstören. Deshalb hat er
Putin „gezwungen“, Minsk-1 und Minsk-2 zu organisieren. Deshalb wartet
er seit über einem Jahr auf einen nicht existierenden "Feldmarschall"
und behauptet, ohne ihn würde innerhalb eines Jahres alles zerstört
werden, genauso wie Surkow überall Verleumder gesehen hat, die schon
alles gestohlen haben, die alles Mögliche an Schmiergeld genommen haben
und die den "Donbass" ausplündern. Zu dem Jahr "Fusion" können wir
nichts sagen, aber jede öffentliche Aktion des "Feldmarschalls" geht
damit zu Ende, dass gerade heute oder morgen der tückische Surkow danach
streben wird.
Periodisch stellt es sich nämlich heraus, dass die lokalen von
Surkow ernannten Führer "laut Befehl Surkows verzichten", den Donbass
zusammenzuziehen. Aber Surkow bleibt trotzdem allmächtig.
Dieses Schema braucht das Vorhandensein Putins überhaupt nicht. Er
ist in diesem Schema das überflüssige Glied. Man fragt sich manchmal
womit beschäftigt sich Putin eigentlich wenn Surkow seine Intrigen baut.
Aber wer beachtet das schon? Die Phrase "da hat Surkow Putin betrogen»,
erklärt doch alles. Die Menschen denken warum im Land des FSB, des
Auslandsnachrichtendienstes (СВР), der Hauptabteilung Aufklärung des
Generalstabes (GRU ГШ) die Russische Föderation nicht weiß, wovon der
ukrainische Sicherheitsdienst (СБУ) sogar ständig träumt? Als wären die
Sonderdienste dumm oder überhaupt mit anderem beschäftigt. Warum kann
nur ein Helfer den Präsidenten betrügen, der während öffentlicher
Aktionen eine auffallende Informiertheit darüber zeigt, was im Land, in
der Welt und sogar der nächsten Umgebung des Sonnensystems geschieht?
Läßt man denn die Iwanows, Medwedew, Fratkowa und Bortnikowa mit ihren
Vorträgen nicht zu Putin? Oder hat Surkow die auch alle betrogen?
Und von solchen Beispielen kann ich zehn bringen. Und sagen Sie mir
doch mal eines: Warum können Menschen, die ein Raumschiff entwerfen
können, die eine Brücke aufbauen können, die eine sehr komplizierte
Gleichung lösen können, die Krankheiten heilen können, die gleichzeitig
dreißig Rückenkratzer unterrichten können, während die Mehrheit gerade
mit ein bis zwei mit Mühe zurechtkommt, wie können diese Menschen auf
einmal beginnen, am hellerlichten Tag spazieren zu gehen und die Logik,
das Denken, und die Kenntnisse über die Theorie der Verschwörung völlig
ausschaltend, kaum noch über Politik reden?
Warum ist bei den Ukrainern nicht zu erwarten, dass es wenn sie
fertig sind, Putin zum Präsidenten zu wählen (wenn sie es auch damit
motivierend, was er der wirksamste Manager ist), dass es dann auch
bedeutet, dass sie für die russische Ordnung sind und anerkennen, dass
das Leben in Russland besser ist und darauf hin nicht mehr mit Russland
kämpfen sondern eher mit den eigenen Komplexen?
Warum vermögen die Russen nicht darüber nachzudenken, dass sich die
Krim, die russische Pässe schon im März 2014 bekommen hat, nur von dem
blutvergießenden Donbass dadurch unterscheidet, dass es auf der Krim
eine Flotte gibt oder mal andersherum, wäre jetzt der Donbass in
Russland und die Krimtschani würden um Perekop (Die Landenge von
Perekop verbindet die Halbinsel Krim mit dem ukrainischen Festland) oder
um sonstwas kämpfen dann wären sie genauso niedergedrückt, wie das
Odessa und Charkow jetzt sind.
Warum hat den ewigen Sucher einer Falle, den Anhänger der einfachen
Lösungen, der nicht verstehen kann, warum Putin nicht schon vor einem
Jahr aufgestampft und den Feinden die Armee geschickt hat , die in
einer Woche alles entschieden hätte, sich nicht daran erinnert, dass im
Jahr 2000 Putin Präsident eines Landes wurde, dass nach seinen Ausmaßen
sehr, aber nach seinem politischen Einfluss unverhältnismäßig klein war,
vollkommen vergleichbar mit Kutschma als Präsident von der Ukraine.
Beide waren Befürworter des friedlichen Prozesses in Pridnestrowje, die
Ukraine trat aktiv mit Initiativen zur Regelung der Konflikte in
Abchasien, Südossetiens und Nagornij Karabach auf.
Durch die letzten fünfzehn Jahre wurde die Ukraine zusehends
zerstört, in der Flamme des Bürgerkrieges verbrannt, und auf der anderen
Seite arbeitet jetzt Putin als Präsident einer Supermacht. Übrigens
will ich daran erinnern, dass schon jetzt niemand Russland den Terminus
Supermacht abspricht. Und doch hätte man vor fünf Jahren, als man
Russland eine Supermacht nannte, wie sogar einige russische Diplomaten
meinten, besser auf solche Bezeichnung verzichtet. Und so scheint sich
Putin doch besser in der Politik zurechtzufinden als so mancher weiser
Blogger und all die großen „Heerführer“, die sowie kaum mehr wissen als
die Leser und selbst die Verehrer, von denen keiner Aristoteles oder
Alexander der Große ist.
Man kann zu der einfachen Schlussfolgerung kommen, dass wenn die
Mannschaft 15 Jahre wirksam arbeitet, den Bestand periodisch erneuert
und dabei nicht aufhört, eine Mannschaft zu sein, so kann Surkow weiter
ein Kommandospieler bleiben und wird trotzdem nur über eine sehr
begrenzte Manövrierfähigkeit verfügen. Und er bleibt ausschließlich im
Rahmen seines Kompetenzbereiches. Wenn er sich heute mit der Ukraine
beschäftigt, so bedeutet das nicht, dass sich die übrigen nicht mit der
Ukraine beschäftigen.
Ich bin weit von dem Gedanken entfernt, dass in dieser Mannschaft
alle einander mögen. Außerdem bin ich überzeugt, dass einige ihrer
Mitglieder – um es mal vorsichtig zu sagen - nicht untereinander
befreundet sind. Aber von ihnen wird nicht ein glückliches Familienleben
sondern politische Effektivität gefordert. Der, der mir sagen kann,
dass sie nicht effektiv sind, der kann auch als Erster nach mir den
Stein werfen.
Ich erinnere mich voller Zweifel daran, dass in 1989-1991 Jahren
auch jeder Zuschauer des Programms "Blick" und jeder Leser der
Zeitschrift "Flämmchen" wusste, was in unserer Vergangenheit falsch
gelaufen ist und was man anders machen muß, um eine glückliche Zukunft
aufzubauen. Und es wurde dieses Wissen in "keck 90» geradezu
ausgegossen, was viele glücklicherweise nicht erlebt haben, und viele,
die es erleben mußten verstehen es bis heute nicht, warum es nicht
gelang und warum das Land das trotz allem ausgehalten hat.
Deshalb muss man dem nächsten Götzen nicht blind folgen, der alles
im Voraus wissen will. Jelzin war auch ein Götze und wurde von vielen
als unfehlbar dargestellt. Man muss sich einfach nur die entsprechenden
Fragen vorlegen und sie logisch und nicht widersprüchlich beantworten.
Und in der Hauptsache muss man nicht denken, dass wenn die Hälfte
der Kommentatoren Minsk-1 ein tot geborenes Kind genannt hat und 99 %
haben so Minsk-2 charakterisiert, als wäre das damit Dutzenden von
Politik-Liebhabern klar, und nur Putin verstünde nicht was sichtbar ist.
Und wenn Surkow für die ukrainische Richtung spricht und die Sache
in der Ukraine die ist, dass dort schon mehr als Jahr Krieg ist, so
geschieht genau das nicht gegen seinen Willen. Und wenn er um jeden
Preis um den Frieden kämpfen würde (sogar zum Preis der Schande), dann
wäre es eine Welt der Schande und besser wäre noch sein Rücktritt.
Das Leben ist nicht das der Hollywoodkämpfer mit der keck gedrehten
Story, in der das Böse tückisch ist und allgegenwärtig. In der
Wirklichkeit ist es eine große Menge verschiedenen Geschlechtes,
persönlicher Wünsche, unterschiedlicher Interessen und dem Bestreben,
auf die politischen Lösungen einzuwirken – und zwar ziemlich direkt. Der
Sieg steckt in der tiefen Fehlkalkulation der Mehrheit der Varianten
und dem unerwarteten Verlauf – für den Opponenten – nach der
Entscheidung.
Die russische Macht kommt damit ausgezeichnet zurecht. Und da man
mit dem Volk die Pläne -- so ist es aber ganz natürlich -- schlecht
teilen kann und wir uns erinnern, was der Alte Müller, gespielt von
L.S.Bronevoy, im Film «17 Augenblicke des Frühlings» sagte: «Wenn dass
zwei wissen, dann weiß es auch das Schwein». Besser ist es wenn sich das
eigene Volk ein wenig nervt, als wenn die transatlantischen "Freunde
und die Partner" im Voraus wissen, dass wir im Begriff sind, auf alle
ihre Gemeinheiten zu antworten.
Invictus maneo!
Rostislaw Ischtschenko, Kommentator
Kleiner Hinweis zur Krim: der Autor läßt außer Acht, daß die Abstimmung in der Krim zum Ergebnis führte: Heim nach Russland und die Abstimmung im Donbass führte zu: Unabhängigkeit von Kiew, in dem Sinne sollte auf dem Donbass eine neue Abstimmung erfolgen: Unabhängigkeit oder Anschluß an Russland!
AntwortenLöschenHallo, ich komme aus den Vereinigten Staaten und möchte dieses großartige Zeugnis davon, wie Dr. Trust mir geholfen hat, ihren ehemaligen Liebhaber wiederherzustellen. Während meiner Suche nach einer Lösung kam ich mit Dr. Trust in Kontakt und durch seine Hilfe kam mein Liebhaber innerhalb von 48 Stunden zurück. Daher bin ich so mutig, jedem zu raten, der nach einem Weg sucht, einen Liebhaber zu finden, um mit Dr. Trust auf WhatsApp Kontakt aufzunehmen: {+1 443 281 3404} oder per E-Mail unter {placeofsolution@yahoo.com}. Ich bin so glücklich bei Zumindest kommen ich und mein Geliebter wieder zusammen und gehen zusammen ein neues Jahr zusammen. Vielen Dank noch einmal, Dr. Trust ....
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