Donnerstag, 1. Oktober 2015

Die wahren Amerikaner und das US-Kontinuum der Verbrannten Erde


Finian Cunningham
28. August 2015
Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Die Navajos und die Apachen waren die letzten der großen einheimischen amerikanischen Nationen, die Ende des 19. Jahrhundert besiegt wurden. Unter Benutzung der Politik der Verbrannten Erde wurden die Völker von den Unions-Truppen unter dem Kommando von Washington massakriert. Die Zerstörung der Siedlungen und Weiden war wesentlich, um die Völker besitzlos zu machen, was zu ihrer endlichen Unterwerfung führte.

Oberst Kit Carson war einer der Pioniere des Krieges des „weißen Mannes“ der Vernichtung der verbleibenden rebellischen indigenen Nationen. Die Navajos und die Apachen hatten ungestört Jahrtausende in der Südwest-Region des nordamerikanischen Kontinents gelebt, die später die modernen Staaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah der neuen „United States of America“ wurden.

Heute werden die Navajos und Apachen erneut bedroht. Dieses Mal nicht durch Gewehre und Verbrennen ihrer Ernten, sondern durch Verseuchung des industriellen Bergbaus.

Zuvor in diesem Monat, am 5. August, gab es einen gewaltigen Austritt von giftigen Abwässern einer stillgelegten Goldmine in Colorado, die in mehrere große Flüsse flossen, was international für Schlagzeilen sorgte. Weniger beachtet wurde, dass die verseuchten Flüsse wichtig zur Bewässerung und Trinkwasser im Four Corners Territorium sind, wovon die Navajos für ihren Lebensunterhalt abhängen.

Fast 15 Millionen Liter giftigen Wassers flossen in den Animas, der in den San Juan und den Colorado fließt. Über 150 km Fluss-Wasser wurden in eine hell-orangene Brühe verwandelt. Das Schlimmste sind gefährliche Mengen an toxischen Metallen, wie Arsen, Cadmium und Blei. Diese Metalle wurden früher als Industrie-Laugen-Agenzien benutzt in der früheren Gold King Mine. Die Bauern am Fluss waren gezwungen, die Bewässerung einzustellen, um die Zerstörung der Ernten und ihres Viehs zu vermeiden. Aber ihre Ernten sind nun ohne Wasser in der sengenden Sommerhitze trotzdem zerstört worden.

Es wird auch gefürchtet, dass die Schwermetalle am Ende in das Grundwasser dringen, das als Trinkwasser dient, wodurch unerhörte Gesundheitsrisiken für die Menschen entstünden.

Das betroffene Gebiet umfasst das Four Corners Territorium, das als unregelmäßiges Rechteck von den vier Staaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah umgeben ist [ihr könnt mal mit Google dieses Territorium aufrufen und die paar hundert Bilder durchscrollen und werden vielleicht ein Dutzend Navajos finden. D. Ü.] Die Gemeinden, die dem größten Risiko ausgesetzt sind, sind Navajos, die vom Flusswasser abhängig sind.

Die Behörde für Umweltschutz (EPA) behauptet, dass das Problem der Verschmutzung abgenommen habe und die Konzentrationen der Gifte so gering seien, dass das Wasser sicher sei. Doch gibt es Sorgen in den betroffenen Gemeinden, dass die Gefahr der Gifte erneut autauchen werde, wenn die Sedimente der Flussbetten in künftigen Überschwemmungen aufgewühlt werden. Sie fürchten, dass ihr Land auf Generationen verseucht wird. Schließlich verschwinden nicht 15 Millionen hochgiftigen Wassers spurlos.

Die Frage ist, ob die Bundesbehörde die Verseuchung des Animas Flusses nicht für einen anderen Zweck nutzen wird, und zwar, um die Navojos von ihrem angestammten Land zu vertreiben.

Es gibt mehrere verdächtige Gründe zu glauben, dass eine versteckte Agenda verfolgt wird. Erstens hat die EPA zugegeben, dass eins ihrer Inspektionsteams den Austritt verursachte, als es an der Gold King Mine nahe Silverton arbeitete. Das toxische Reservoir leckte offenbar seit längerer Zeit und die EPA schickte ein Team zur Untersuchung. Als Ergebnis brachen die Dämme und setzten die riesige Menge Giftwasser frei.

Zweitens war die EPA außerordentlich träge, über den Austritt zu berichten und verzögerte den Notfall-Alarm um einen ganzen Tag. Versuchte die EPA die Verantwortung für die Katastrophe zu vertuschen?

Ein drittes Verdachtsmoment ist, dass die Bundesbehörde schnell dabei war, in den flussabwärts gelegenen Gemeinden Rechts-Verzichte auf künftige Kompensationsforderungen zu unterschreiben. Die EPA ist von Tür zu Tür gegangen, um diese Papiere von den Haushalten zu erhalten.

Navajo-Präsident Russell Begaye und andere Älteste haben die Haushalte aufgefordert, die Papiere nicht zu unterschreiben, weil sie sagen, wenn unvorhergesehene Schäden künftig aufträten, hätten sie ihr Recht verwirkt, zusätzliche Kompensationen zu erhalten. Und wenn es dazu kommt, dass Leute verseuchtes Land und Grundwasser besitzen, haben sie keine Möglichkeit, es zu verkaufen.

Sehr wichtig in dieser Story sind die Interessen der großen Bergwerkunternehmen. Diese Firmen sind die wichtigsten Lobby- Gruppen im US-Kongress. Im vergangenen Jahr hat Washington unter der Hand und unbemerkt von der Öffentlichkeit Konzessionen für Bergwerkunternehmen durchgepeitscht, die ihnen erlauben in der Four Corner Region zu graben. Seit 1950 war der Region von der Eisenhower Verwaltung Sicherheit vor den Bergbau-Unternehmen zugestanden worden, weil das Territorium als Reservat für einheimische Amerikaner galt.

Seit Jahrzehnten hat die Bergwerk-Lobby mit Four Corners geliebäugelt, weil es reich an natürlichen Mineralien ist. Lukrative Reserven an Kupfer, Uran und anderen wertvollen Metallen im Untergrund werden aufgezählt.

Ein Gebiet vor allem ist Oak Flat in Arizona, das von mehreren Navajo-Stämmen bewohnt wird. Die Landvergabe des Kongresses betrifft das multinationale Bergwerkunternehmen Rio Tinto, das auch einer der größten Geldgeber für den Arizona-Republikaner John McCain ist, der im mächtigen Senats Komitee für die Armee sitzt. Dieses Komitee arbeitet Hand-in-Hand mit dem militär-industriellen Komplex der Waffenindustrie zusammen. Man meint, dass McCain die Schlüsselfigut war bei der Abstimmung im Kongress, der Rio Tinto die Four Corners Region zuzuschustern.

Die Navajo Gemeinden sind natürlich bei diesen Abbauplänen nicht ruhig geblieben. Ihre Landrechte sind Gegenstand eines heftigen Kampfes gegen die Unternehmen, und die örtlichen Gemeinden nennen McCain „einen Indianer-Killer“ und einen modernen „Scout“ für die Bergbau-Industrie.

In ihrer Kampagne, Oak Flat und andere alte Heimstätten in der Four Corner Region zu erhalten, haben die Navajos die Hilfe von anderen einheimischen Indigenen Nationen erhalten und auch von Umweltgruppen aus der ganzen USA. Ihr Widerstand gegen die Landenteignung ist für die Bergbau-Lobby und politische Verteidiger von John McCain zum Stachel im Fleisch geworden.

Das bringt uns zurück zu dem katastrophalen Giftaustritt in Colorado und dem Animas Fluss. Die volle Auswirkung wird sich erst noch zeigen. Aber die Verseuchung flussabwärts kann ganze Gemeinden zwingen, ihr Land zu verlassen, weil das Gift die Erde und das Trinkwasser verseucht hat.

Manche lokalen Aktivisten und Navajo-Führer haben bereits den Gift-“Unfall“ der EPA eine moderne Politik der Verbrannten Erde genannt. Die dahintersteckenden starken Motive der Bergbau-Industrie und ihre Schmiergelder für Abgeordnete deuten auf einen bewussten Akt hin oder zumindest eine zweckdienliche Reaktion mit der nicht ausgesprochenen Absicht, die Menschen von ihrem Land zu zwingen und die Kampagne der vereinigten Umweltschützer zu beenden. Das die Umweltschutz-Behörde darin verwickelt ist, ist eine bittere Ironie.

Der historische Präzedenzfall ist auch ein starkes Indiz für den schändlichen Zweck. Die Geschichte von Washingtons Behandlung der einheimischen Nationen ist eine des Betrugs, der Schikanen und des Genozids auf dem Altar der kapitalistischen Ausbeutung, die orchestriert wird von den Unternehmens-kontrollierten Politikern in Washington. Immer wieder wurden angebliche Verträge und Reservationen, die Washington machte, über den Haufen geworfen, sobald man entdeckte, dass das Land reich an Ressourcen war.

Es scheint einen unmissverständlichen Widerhall von Oberst Kit Carson und seinen Unions-Truppen zu geben, als die Indigenen mit Feuer von ihrem Land vertrieben wurden, um den Weg frei zu machen für Eisenbahnen, Viehfarmen und Bergwerke.

Heute werden wir Zeuge einer weiteren Welle von Enteignung der ursprünglichen Bewohner Nordamerikas und diesmal ist es das mineralreiche Land im Südwesten. Das legt ein Kontinuum der Verbrannten Erde nahe, die von Washington gegen die indigenen Völker praktiziert wurde. Die tragische Ironie ist, dass gerade in dieser Region es war, wo die einheimischen Völker in den Apachen-Kriegen des 19. Jahrhunderts unterworfen wurden.

Ein erweiterter, globaler Rahmen ist hier auch angebracht. Washingtons imperialistisches Kriegführen in der ganzen Geschichte und in jedem Winkel der Welt war immer auch ein Krieg um Land und Krieg gegen das Volk, um seine inhärenten Interessen der profithungrigen Unternehmen zu befördern.

Die Vergiftung Vietnams in den 60-er und 70-er Jahren mit dem entblätternden Agent Orange deckt sich mit der gegenwärtigen Benutzung von Streubomben in der östlichen Donbass-Region der Ukraine durch das US-Marionetten-Regime in Kiew, wo Washington künftige Fracking-Interessen hat. Es deckt sich auch mit der anhaltenden Zerstörung der Wasserversorgung im Jemen durch die US-gestützte Saudi-Bomben-Koalition, um das Volk in dem arabischen Land zu vertreiben.

Dass die indigenen amerikanischen Gemeinden wieder einmal den Methoden der Verbrannten Erde unterworfen werden, sollte daher niemanden verwundern. Das neueste Beispiel ist nur insofern anders, als es nicht im Kontext eines umfassenden militärischen Kriegs gegen die indigenen Amerikaner stattfindet.

Jedoch stimmt die Absicht und der letztliche Effekt überein mit einer anderen Episode von Washingtons Politik der Verbrannten Erde. 


Quelle - källa - source 

1 Kommentar:

  1. Yeah...
    Looks It's time to remobilize the
    Homeland Security
    fighting terrorism since 1492

    greetz 2be

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