Einar Schlereth
19. Oktober 2015
Robert Fisk hat einen interessanten Artikel über die syrische Armee geschrieben. Ihr erinnert euch sicherlich, wie oft Bashar al-Assad schon ausgezählt wurde; das begann bereits vor vier Jahren, als alle möglichen Leute, auch Obama natürlich, ihm noch 3 Wochen gaben, höchstens, und das wiederholte sich in regelmäßigen Abständen. Und vor ein paar Wochen wurde auch die syrische Armee ausgezählt und Assad gleich mit. „Und während die Welt noch darüber tobt, dass Russland die Unverschämtheit besaß, in Syrien zu intervenieren und nicht die Amerikaner bestimmen lässt, welcher Diktator überleben darf und welcher nicht“, schreibt Robert Fisk, „da macht die syrische Armee … plötzlich eine Offensive.“
Obwohl die Offensive eigentlich schon fast gleichzeitig mit den Bombardements der russischen Luftwaffe begann, indem sie gleich dort vorging, wo die IS große Verluste erlitt und in Angst und Schrecken versetzt wurde. Sie säuberte Städte und Dörfer von den versprengten Resten der Mörder und Folterer und stellte die Ordnung wieder her.
Und nun hat sie überraschend Kräfte zusammengezogen, einschließlich ein paar tausend iranische Truppen, um den nordöstlichen Teil Aleppos zu befreien, den die IS vor ein paar Monaten überrannt hatte. Anfangs erhielten die Russen von der syrische Armee zwischen 2 – 400 Koordinaten für Ziele gegen die IS und jetzt liegt die Zahl bei 800. Die Russen achten allerdings sehr genau darauf, dass sie nicht Wohngebiete bombardieren.
Fisk erzählt auch, dass die Russen den Türken – damit auch den Amerikanern – ihre Flugkoordinaten durchgeben sowie auch an die Israelis. „Unglaublicherweise sind die Israelis – die die Gewohnheit hatten, syrische und iranische Truppen bei den Golanhöhen anzugreifen – plötzlich vom Himmel verschwunden sind.“
Weiter schreibt er, dass die Syrer lieber gleich nach Palmyra marschiert wären, aber die Russen überzeugten sie, dass Aleppo wichtiger sei, weil von dort aus schon Raketen auf die russische Basis abgeschossen worden seien. Und zweitens könnte von dort aus auch die Nachschublinie der IS aus der Türkei abgeschnitten werden.
Aber es gibt noch ein paar Gründe, auf die der MoonofAlabama in 'Die neue Aleppo-Kampagne' eingeht. Er bestätigt ebenfalls, dass die syrische Armee am 17. Oktober, unterstützt von iranischen UND irakischen Soldaten sowie der russischen Luftwaffe einen Überraschungsangriff gegen den Osten Aleppos führte. Sie konnte sehr rasch 50 km vordringen, bis der Widerstand stärker und der Vormarsch entsprechend langsamer wurde.
Hierzu gibt es eine ausgezeichnete Karte (grün = IS und rot = Regierungstruppen) - hier funktioniert leider nicht die 'big version', dazu müsst ihr auf die Originalseite vom MoonofAlabama gehen.
Es gibt drei Stoßrichtungen, wie MoA an Hand der Karte sagt:
Oben links Richtung die belagerten Städte Nubl und Al-Zahra, um sie erstens zu entlasten und zweitens die Nachschublinie der IS zum Norden Aleppos zu kappen. Im Osten stößt die SAA (Syrische Arabische Armee) vor, um den belagerten Flughafen Kuweiris zu entlasten. Sie könnten den Flughafen heute oder morgen erreichen.
Der Hauptstoß des Überraschungsangriffs ging allerdings vom Süden, vom Aleppo-Zentrum aus. Dort stießen sie südwärts 12 km vor und schwenkten westwärts zur Autobahn M5 (dunkelgelb links), um die ostwärts gelegenen Hügel einzunehmen, von denen aus die M5 kontrolliert werden kann.
Dort wurden auch einige hundert Iraner unter dem legendären Kommandanten Suleiman eingesetzt. Zusätzlich seien 3000 Kämpfer der Hisbollah eingetroffen. Das würde die Truppenstärke der Regierung auf 10 000 Mann bringen. Das Pentagon spricht auch von 3000 Russen und sogar von Kubanern, was aber von niemandem bestätigt werden konnte. Bald erfindet es noch Mars-Menschen, die an der Seite Assads kämpfen. Den Russen und der Regierung geht es jetzt vor allem darum, die Nachschublinie in die Türkei zu zerschneiden (über die ja auch das geklaute syrische Öl in zahllosen Tanklastwagen rollt), und sich dann bis zur türkischen Grenze vorzuarbeiten, um die ebenfalls zu schließen.
Außerdem gab es auch kleinere Operationen um Rastan, gegen einen kleinen Kessel in der Provinz Latakia und auf der Ghab-Ebene.
MoonofAlabama weist auf noch etwas hin, was wir im Hinterkopf behalten sollten und zwar „dass die ganze Kampagne jetzt vom russischem operativen Denken beeinflusst wird. Scheinmanöver hier und dort und dann ganz woanders zuschlagen.“ Und dasselbe kann auch die Meldungen betreffen, die wir von der Regierung in Damaskus oder Moskau erhalten.
Zum Abschluss hänge ich hier noch einen Artikel aus der deutschen Version von Sputniknews an, in dem Dmitri Winogradow über einen Bericht der 'Washington Post' schreibt, wo man offenbar inzwischen etwas zur Besinnung gekommen zu sein scheint.
© Sputnik/ Mikhail Alaedidin
Politik
10:13 19.10.2015 (aktualisiert 10:19
19.10.2015)
Themen:
Situation in Syrien (2015)
Mit seiner Unterstützung für Syriens
Präsident Baschar al-Assad kann Russland dem Blutvergießen in
diesem Land ein Ende setzen und den Flüchtlingsstrom stoppen, wie
die Zeitung „Washington Times“ in ihrem redaktionellen Artikel
schreibt.
„Während Präsident Obama zusammen mit europäischen Spitzenpolitikern besorgnisvoll zuschaut, kann Putin, indem er die Position von Syriens Präsident Baschar al-Assad festigt, die Situation verändern und dem Konflikt ein Ende setzen, was den verzweifelten Syrern die Möglichkeit bieten würde, in ihrem Land zu bleiben“, heißt es im Beitrag.
Mit dem Beginn der Operation in Syrien hat Moskau seine feste Absicht gezeigt, das politische Vakuum im Nahen Osten aufzufüllen, das wegen der Weigerung Washingtons entstanden war, entschlossen zu handeln.
„Während Präsident Obama zusammen mit europäischen Spitzenpolitikern besorgnisvoll zuschaut, kann Putin, indem er die Position von Syriens Präsident Baschar al-Assad festigt, die Situation verändern und dem Konflikt ein Ende setzen, was den verzweifelten Syrern die Möglichkeit bieten würde, in ihrem Land zu bleiben“, heißt es im Beitrag.
Mit dem Beginn der Operation in Syrien hat Moskau seine feste Absicht gezeigt, das politische Vakuum im Nahen Osten aufzufüllen, das wegen der Weigerung Washingtons entstanden war, entschlossen zu handeln.
Putin und Russland werden im Nahen Osten immer beliebter (© AFP 2015/ Louai Beshara). |
Die Zeitung führt Russlands Handeln
auf die Befürchtung zurück, dass es unter den zahlreichen
Flüchtlingen aus Syrien auch Extremisten geben kann. Die Entfernung
zwischen Syrien und Russland sei halb so groß wie zwischen Syrien
und Deutschland, so die „Washington Times“.
„Ein Paradoxon unserer Zeit besteht darin, dass er (Putin. – Red.) dem Blutvergießen in Syrien ein Ende setzen kann, indem er sich auf kaltblutig berechnete nationale Interessen stützt“, wird im Artikel betont. „Dies ist für den amerikanischen ‚Präsidenten der Welt‘ unbegreiflich, der abseits steht und moniert, dass Russland die Rolle übernommen hat, die er im Nahen Osten abgelegt hatte.“
„Ein Paradoxon unserer Zeit besteht darin, dass er (Putin. – Red.) dem Blutvergießen in Syrien ein Ende setzen kann, indem er sich auf kaltblutig berechnete nationale Interessen stützt“, wird im Artikel betont. „Dies ist für den amerikanischen ‚Präsidenten der Welt‘ unbegreiflich, der abseits steht und moniert, dass Russland die Rolle übernommen hat, die er im Nahen Osten abgelegt hatte.“
Kann mir jemand erklären, weshalb Mutti Türkenadolf's Kriegstreiberei der letzten Jahren in Syrien nach 250 000 Toten mit 3 Milliarden belohnt, die Zuwanderung beschränken will, indem nun auch noch alle Türken in die EU kommen und gehen sollen dürfen, wann sie wollen ?! Ich glaube, die völlig überforderte Frau ist nicht Teil der Problemlösung, sondern sie ist das Problem.
AntwortenLöschenDas zionistische kriegsjüdische "Mensch", manche nennen es auch IM Erika, ist keinesfalls überfordert.
LöschenAuch ist die sogenannte Asylpolitik nicht fehlgeleitet.
Alles ist wie es die real Oberen wollen !!!
"„Unglaublicherweise sind die Israelis – die die Gewohnheit hatten, syrische und iranische Truppen bei den Golanhöhen anzugreifen – plötzlich vom Himmel verschwunden"
AntwortenLöschenKann das der Grund sein? Eine neue russische Technologie, die bewirkt; daß die elekronischen Aufklärungsmittel inklusive der Satellitenaufklärung innerhalb eines Radius von 300 Kilometer um die Küstenstadt Latakia vollkommen lahmgelegt sind?
Das Richag-AV-System – installiert auf einem Helicopter Mi-8MTPR1 – soll weltweit kein äquivalentes Gegenstück haben. Sein System elektronischer Abwehrmaßnahmen dient dazu, Radar- und Sonarsignale und andere Aufklärungssysteme zu stören, um Flugzeuge, Helikopter, Drohnen, Bodentruppen und Marineeinheiten gegen Luft-Luft- und Boden-Luft-Abwehrsysteme innerhalb eines Radius von mehreren hundert Kilometern abzuschirmen…..In einer Kriegssituation würde das System ….eingesetzt, um buchstäblich jedes Abwehrsystem zu durchbrechen …einschließlich des US MIM-104 ‘Patriot’-Raketenabwehrsystems.”
http://www.politaia.org/terror/richag-av-system-us-imperialismusnato-am-ende/
Richag-AV-System
AntwortenLöschenoffenkundig werden die Kraefteverhaeltnisse in einer neuen Realitaet praesentiert. Die Neocons sehen in Echtzeit, wie Ihre geglaubte militaerische Uebermacht ewig besteht. Doch das in russischer Hand befindlichen elektronischen Abwehr- Richag-AV-System , die NATO-Fuehrungsmacht und deren Vasallen der Informationsuebertragung enthauptet sind.
Jede Armee, ob zu Lande zu Wasser oder in der Luft, ohne erfolgreiche elektronischer Zielerfassung, bedeutet Wehrlosigkeit.
Damit stellt sich generell die Frage an die Vasallen, ob eine Kooperation mit der USA weiter gepflegt werden kann, und was viel wichtiger ist, die militaerischen Waffengattungen einzumotten, und an Stelle dessen eine Wirtschaftsraum mit Russland aufzunehemen.
Die ersparten Finanzen, sind fuer die Familienpolitik, ausschliesslich fuer deutsche junge Ehepaare, und fuer die Erziehung deren Kinder zu investieren.
Alle Nicht Deutschen sind in Ihren Heimatlaendern zurueck zu fuehren.In Ihren Heimatlaendern ist genuegend Arbeit fuer viele Jahrzehnte.