Freitag, 2. Oktober 2015

Russland handelt und die Hunde heulen


Einar Schlereth
2. Oktober 2015


Die Nachrichten von gestern abend haben mir keine Ruhe gelassen. Nach einer schlaflosen Stunde stand ich auf und habe nun ein halbes Dutzend Artikel gelesen. Die vernünftigsten Argumente habe ich beim Moon of Alabama gefunden. Und natürlich bei Putin selbst. Er handelt planmäßig und überlegt. Syrien hat formell um russische Luftunterstützung gebeten, Putin holte die Erlaubnis des russischen Parlamentes ein, russische Truppen in Syrien zum Einsatz zu bringen. Vorbereitend war die Basis in Latakia ausgebaut worden und sodann sind die Russen gleich zur Tat geschritten. Zuerst das Umfeld der Basis sichern und die nächst gelegenen nördlich und östlich gelegenen Basen der Terroristen bei Homs und Hama ausschalten.

Die syrische Armee wird zusammen mit russischen Beratern on the ground die Säuberungsaktionen vornehmen, d. h. die Orte tatsächlich von dem ganzen Gesindel  befreien. Auf diese Weise wird man sich bis zur türkischen Grenze vorarbeiten und sie dicht machen. Als nächstes wird man wohl die Luftwaffenbasis Kaweires zurückerobern sowie die Umzingelung Aleppos aufbrechen und Idlib befreien, um schließlich Anschluss an die von den Kurden befreiten Gebiete zu bekommen. Dann könnte der Islamisten-Schlauch, die Hauptverbindung zur Türkei aufgerollt werden.

Schließlich sind die Russen Meister in der Anlage von Kesseln, wie man das im Weltkrieg und jüngst auch im Donbass beobachten konnte. Und das bietet sich bei den weit ausgedehnten ISIS-„Schläuchen“ direkt an. Einer davon ist derjenige, der die Verbindung zu Irak herstellt. Den an der Mündung zu schließen bietet sich an, da dort sowohl irakische als auch iranische Truppen – die inzwischen in größerer Zahl eingetroffen sind - zusammengezogen werden könnten, die effektive russische Luftunterstützung erhalten würden.
Ich denke auch wie Pepe Escobar und im Gegensatz zu Saker, dass die Russen sehr schnell agieren werden, mit einem Blitzkrieg. Sie werden überall zuschlagen, wo militärische Vorbereitungen getroffen werden, wo größere Einheiten auftreten, so dass der Gegner nicht zur Besinnung kommen wird. Und je zielgerichteter und härter die Schläge sind, werden sich auch Auflösungserscheinungen bemerkbar machen. Wenn weder der „Kalif“ noch Allah helfen, wird es sich mancher überlegen, ob er nicht am besten das Weite sucht. Und je schneller sie das erledigen, umso größer wird ihr Triumph sein und umso schneller wird das Gejaule aufhören.

Na und was sagen die Hunde? Die kläffen und heulen, wie zu erwarten. Sofort nach den russischen Angriffen hatten, wie Moon of Alabama schreibt, die US-bezahlten „White Helmets“ (Weißhelme) schon Fotos bereit von getöteten Kindern. Dummerweise hatten sie dasselbe Foto schon am 25. September gegen Assad aus der Tasche gezogen, bevor die Russen mit dem Bombardement begannen.

Die Amerikaner jammern, dass die Russen ihre „moderaten“ Mörder bombardieren und nicht die ISIS. Diese moderate Opposition unter Waffen ist ein Widerspruch in sich. Wo denn haben friedliche Demonstranten Karabiner und Kalaschnikows zur Hand? Ich war auf vielen Demos – in Paris, Stockholm, Athen, Berlin, Hamburg, Hannover, Bonn – ich habe niemals Waffen gesehen. Das gibt es immer nur bei diesen netten Farben-Revolutionen. Wie Cartalucci schreibt: Es gibt keine Moderaten und es hat nie welche gegeben. Es ist richtig, dass die Russen Stellungen der al Qaida und al Nusrah Front angegriffen haben und Gruppen, die gerade frisch von der CIA ausgebildet worden sind (das hat McCain höchstpersönlich gesagt!). Na so was! Von der CIA! In der School of Americas wohl? In welchem Land der Welt könnten bewaffnete Terroristen herumlaufen? In den USA werden schon die unbewaffneten Terroristen erschossen. Na also.

Craig Murray, ehemaliger britischer Botschafter in Usbekistan, amüsiert sich über die Medien, die plötzlich entdecken, dass Bomben töten. Er schreibt: "Nachdem England und die USA mit Bomben den Nahen Osten über ein Jahrzehnt lang zerstört haben, zehntausende wahrscheinlich hunderttausende Menschen getötet haben, darunter viele tausend Kinder, merken die Medien plötzlich heute morgen, dass Bomben eine Menge Zivilisten getötet haben. Nur die russischen natürlich. Die britischen Bomben waren fröhlich, glücklich und sie gingen nur in Richtung der bösen Jungs.“

Nun von diesem heuchlerischen, verlogenen Gejaule werden wir in der nächsten Zeit noch reichlich zu hören bekommen. Aber wie die Chinesen sagen: Die Hunde heulen und die Karawane zieht weiter. Und in Syrien wird sie weiterziehen, bis der letzte Söldner und islamistische Verbrecher außer Landes oder unter die Erde gebracht ist.

9 Kommentare:

  1. Da es sich bei den Verbrechern um Terroristen handelt, passt das Adjektiv "islamistisch" so wenig, wie "christlich" oder "demokratisch", gebe ich mal "sprachlich" zu bedenken.

    Mann kann doch die Terroristen aus Washington oder dem Vatikan auch nicht als "demokratische Verbrecher" bezeichnen --- sonst ist man schon weiter als Orwells Neusprech ...

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  2. Lieber Georg, du verwechselst islamistisch mit islamisch. Siehe hier https://de.wiktionary.org/wiki/islamistisch

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    1. Lieber Einar, nö tue ich nicht, denn "islamistisch" ist ein "Euphimismus" für "islamisch" --- also Orwell'sches Neusprech. Der BILD-Dungs Leser versteht unter "islamistisch" DASSELBE wie unter "islamisch", weil er ja schon sprachlich überhaupt nicht richtig gelehrt wurde.

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    2. Georg, man kann nicht das zum Maßstab nehmen, was irgendwelche Idioten meinen oder glauben. Es hat sich jetzt allgemein bis in die Lexika eingebürgert, unter Islamisten die fanatischen Extremisten zu verstehen.

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    3. Einar, ich kann eben das, was sich allgemein bis in WIKIPEDIA eingebürgert hat, nicht zum Maßstab nehmen, denn das bedeutet, dass ich hinnehmen müsste, dass ich unter "Stalinisten" fanatische bolschewistische Extremisten zu verstehen hätte. Das aber entspricht weder irgendeiner Wirklicheit, noch der Wahrheit, sondern ist eine ausgemachte Lüge, die sich der Kapitalismus ersonnen hat, um die Bolschewisierung der Völker in Diskredit zu bringen.

      Dies aber hätte unmittlebar zur Folge, dass ich auch akzeptieren müsste, dass du ein Nationalsozialist wärst, "weil es sich halt so bei Wikipedia eingebürgert hat", unter Menschen - die folgendes äußern - fanatische und rassistische Nazi Extremisten zu verstehen:

      ZITAT: " Kristoffer Hell 25. Dezember 2014 Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

      Es ist an der Zeit für das organisierte Judentum, Deutschland für die größte Verleumdungskampagne der Weltgeschichte um Verzeihung zu bitten. Die Zeit ist gekommen für das politische Judentum, öffentlich Deutschland und das deutsche Volk um Verzeihung zu bitten für das Leiden und die Verfolgung, denen es seit fast einem Jahrhundert ausgesetzt wurde und das mit Judeas Kriegserklärung 1933 begann. Auschwitz war nur ein Arbeitslager und nach der Kriegserklärung der Judenheit, hatte Deutschland laut Völkerrecht jedes Recht der Welt, die Juden zu verhaften und dort einzusperren."


      Denn Auschwitz war eben nicht nur ein Arbeitslager, sondern ein VERNICHTUNGSLAGER, um vor allem Juden auszurotten, wozu es nach KEINEM Recht der Welt und bei KEINEM Volk der Welt eine Rechtfertigung gibt, da es sich immer um MORD handelt.

      Daran ändert auch nichts, wenn irgendwelche Leute in deinem Namen irgendeine "Kriegserklärung" veröffentlichen und dann auch noch behaupten, die Deutschen haben den Krieg erklärt. ---

      Ein derartiges Denken führt zwangsläufig dazu, dass zum Beispiel der Holocaust an 600.000 Menschen in einer Nacht in Dresden damit "gerechtfertigt" wird, dass nach den Angriffskriegen Deutschlands, die Britten und Amerikaner laut Völkerrecht jedes Recht der Welt hatten, Dresden aus der Luft zu bombadieren, obwohl es ja gerade nach dem "Kriegsrecht" VERBOTEN ist, wehrlose Zivilisten anzugreifen und zu töten, weil es sich dabei "rechtlich" immer um MORD handelt und es sich somit um Kriegsverbrechen handelt.

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    4. Lieber Georg Löding, sie aufgeklärter Supermann der immer klar sieht haben sich hier aber die Perspektive ganz schön verdrehen lassen... sowohl zum Thema Bolschwismus/Stalinismus als auch zum Thema Holocaust. Ich kläre das nicht auf, ich weise nur daraufhin dass bei ihnen hier Aufklärungsbedarf besteht.

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    5. @ unbekannter Anonym 4. Oktober 2015 um 17:11

      Offenkundig besteht bei dir mehr Aufklärungsbedarf.

      Dresden: "Historisch bekannt wurden besonders die vier Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945. Durch sie starben nach neuesten historischen Untersuchungen (entgegen oft behaupteten sechsstelligen Opferzahlen) zwischen 22.700 und 25.000 Menschen." Wikipedia [Aha: "Es hat sich jetzt allgemein bis in die Lexika eingebürgert,"]

      Und diese Art der Geschichtsverfälschung kann sich meinetwegen eingebürgert haben, wo sie will, aber nicht bei mir, denn noch kann ich selber rechnen:

      "Im Feuersturm von Dresden wurden 80.000 Wohnungen zerstört." Die Stadt war mit Flüchtlingen überfüllt. Die Flammen loderten 70 bis 100 Meter in den Himmel, Steine und Glas schmolzen wie das Wachs einer Kerze. Für die Menschen, die sich in den 80.000 Wohnungen des Feuersturms aufhielten GAB ES NICHT MAL MEHR SAUERSTOFF ZUM ATMEN. Schon aus der Anzahl der zerstörten Wohnungen, ergäbe sich, wenn nur ein Mensch drinne gewesen wäre, eine Opferzahl von mindestens 80.000 --- alle über 12.000 zerstörten Häuser bis unters Dach mit Flüchtlingen vollgestopft - schon daraus ergeben sich mindestens 600.000 dem Holocaust zum Opfer gefallene Menschen.

      So viel zu "meiner" Perspektive, die ich mir habe verdrehen lassen ... KNLLTT

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    6. Herr Löding, damit haben sie recht, das habe ich auch nicht in Abrede gestellt. Aber war Auschwitz denn wirklich ein Vernichtungslager? Zumindest kann es als solches nicht konzipiert gewesen sein, dafür ist die Anlage einfach nicht ausgelegt. Nachdem die Lager geöffnet wurden wurden deutsche Kriegsgefangene dort interniert um sie verhungern zu lassen, daher die Bilder mit den Bergen von Toten. Die Geschichte ist spätestens aufgeflogen als man angebliche KZ Klamotten bei einem ehem. Wehrmachtssoldaten gefunden hat, der nach Kriegsende in den USA interniert wurde.
      Der Stalinismus mit Stalin als Galeonsfigur wurde ebenso wie zuvor schon der Leninismus dem Bolschevismus vorrangestellt um ihn zu lenken. So konnte man durch das Gespann Bek/Kagam die Führung über die Rote Revolution gewinnen nachdem man sie zuvor losgetreten und mit sehr viel Gold befeuert hatte. Natürlich begleitet von den üblichen Säuberungen.
      Was Dresden angeht waren die Alliierten sogar brutal genug mit einer zweiten Welle den Einsatz der Hilfskräfte abzuwarten um diese anschliessend ebenfalls einzuäschern. Ich kenne die Geschichte. Es ist an Grausamkeit nicht zu überbieten was da geschah aber es wird ans Licht kommen und deren Nachfahren werden sich bis zum Ende aller Tage für diese Taten schämen. D.h. wenn nicht der Schmerz der Opfer sie noch aus den Gräbern dahinrafft. Es gibt Karma. Und irgendwann wird es ausgelöst, da beisst die Maus keinen Faden ab.

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    7. @ Anonym 5. Oktober 2015 um 20:32

      Sie schreiben es doch selber: "... wurden deutsche Kriegsgefangene dort interniert, um sie verhungern zu lassen," --- damit steht fest, dass Auschwitz ein Vernichtungslager war.

      Nach der empirischen Fülle der Zeugen und der Dokumente und Urkunden zu urteilen, war Ausschwitz als Vernichtungslager konzipiert. --- Mir sind keine Zeugen, Dokumente und Urkunden VON kapitalistischer Seite bekannt, die irgendwie den Schluß zu lassen, dass es ein "Arbeitslager" war. Welche Arbeiten haben die Gefangenen dort für wen erbracht? In "typischen" Arbeitslagern wurden die Gefangenen gewöhnlich gegen Zahlungen "verliehen", worüber von kapitalistischer Seite pingelig Buch geführt wurde, sei es nun von den Betreibern der Lager selber, sei es von den Kapitalisten, die die Zahlungen an die Betreiber vorgenommen haben. --- Nach meinem Kenntnisstand findet sich gleiches nicht für Ausschwitz. Allerdings wie viele Menschen nach Auschwitz verschafft wurden und wie viele Auschwitz unter der Kontrolle der kapitalistischen Betreiber verlassen haben. Für Ausschwitz ergeben sich demnach etwa 1.300.000 Zugänge, die die Kapitalisten in das Vernichtungslager Auschwitz verbracht haben. Von den 1.300.000 Menschen haben das Vernichtungslager nur etwa 7.600 Menschen überlebt.

      Wie viele deutsche Kriegsgefangene nach der "Auflösung" des Vernichtungslager dort interniert wurden, ist mir nicht bekannt; wenn Sie darüber empirsches Material haben, also Zeugen, Dokumente oder Urkunde, wäre ich Ihnen dankbar.

      Der Kapitalismus und seine Diener hatten damals getan, was er musste: weltweit in kurzer Zeit - mit den zwölf Millionen Hungertoten in Deutschland (vom 8. Mai 1945 bis 31.12.1953) etwa 100 Millionen Menschen ermordet --- das tut er bis heute --- allerdings zur Zeit nur mit 10% seiner Möglichkeiten, so dass seit 9/11 mehr als 40 Millionen ermordet wurden. --- Sie sehen vielleicht an meiner Formulierung, dass ich es nicht irgendwelchen "Völker" oder "Staaten" anlaste, sondern dem System, welches diese kapitalistischen Gesellschaften unterworfen hat, das nun einmal vom Mord und Krieg, der Ausbeutung und Unterdrückung und dem Raub an den Gütern der Erde, die uns allen gemeinsam gehören "lebt".

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