Donnerstag, 1. Oktober 2015

Klimawandel – ein Rauchvorhang im Arktischen Geopolitischen Spiel


RT Interview (Valeriy Melnikov ) mit
Prof. Michel Chossudovsky


2. September 2015
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Die US-Militäragenda betrifft die Gas und Öl reiche arktische Region, sagt Michel Chossudovsky vom Forschungszentrum für Globalisierung. Im Unterschied zu anderen Ländern mit Ansprüchen auf diese Region hat die USA kein Territorium, das in den Arktischen Ozean reicht, fügt er hinzu.



RT: Präsident Obama besuchte am Montag eine von der USA geleitete Konferenz über die Arktik in Anchorage, Alaska. Das Weiße Haus förderte die Reise als Teil von Obamas Drängen auf Handeln in der Klimawandlung. Wie wichtig ist die arktische Region und dieses Treffen besonder für die USA?

Michel Chossudovsky (MC): Erstens müssen wir verstehen dass dies eine US-Initiative ist, die auf das US-Außenministerium zurückgeht, das keine Behörde ist, die mit Umweltfragen zu tun hat – sondern mit Geopolitik.

Die angekündigte Agenda richtet das Augenmerk auf den Klimawandel und die Umwelt. Aber ich habe den Verdacht, dass die versteckte Agenda hinter dieser Konferenz sich letztlich darum dreht, die Arktik im Interesse der anglo-amerikanischen Ölgiganten zu entwickeln. Es gibt dort riesige Öl- und Gasreserven. Das ist zwar nicht die offizielle Agenda, aber das ist das eigentliche Ziel und der Beweis ist, dass sie unter der Schirmherrschaft des Außenministeriums stattfindet, was an der Natur der Konfrontation liegen mag, die zwischen dem Westen einerseits und der Russischen Föderation andererseits besteht.


RT: Wie stark ist die Position der USA im Wettbewerb um die Arktik verglichen mit den sieben anderen Mitgliedern des Arktik-Rates?

MC: Erstens ist die USA unter dem geopolitischen Gesichtspunkt in einer schwierigen Situation, weil sie im Gegensatz zu Kanada, Norwegen und der Russischen Föderation kein Territorium hat, das in das Arktische Meer hineinreicht. Sie hat Territorium über dem Polarkreis, aber das ist keine geographische Grenze, sondern eine Klima-Grenze.

Wie geht Washington nun diesbezüglich vor? Im wesentlichen geht sie vermittels ihrer ökonomischen, militärischen und strategischen Allianzen vor, vor allem mit Kanada, aber auch mit Dänemark und Norwegen. In Beziehung zu Dänemark sprechen wir natürlich von Grönland, das sich direkt in den Arktischen Ozean erstreckt.

Und Washington hat bereits Militärbasen in den nördlichen Territorien Kanadas unter gemeinsamem Kommando von Kanada und den USA und militärische Anlagen in Grönland. Ich habe den Verdacht, dass diese vor allem ihr Tor zur Arktik sind.

Die USA hat natürlich noch einen Nachteil, weil sie nicht ein Mitglied im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen ist. Und im Gegensatz zu anderen Mitgliedern – Kanada oder die Russische Föderation – haben sie Ansprüche gestellt auf Basis der Tatsache, dass ihr Kontinentalschelf direkt in die Arktische See hineinreicht. Da haben wir eine geopolitische Situation. Dort liegen laut Schätzungen Öl- und Gasreserven in der Größenordnung von einem Viertel der Weltreserven.

Und gleichzeitig haben wir Umwelt-Erwägungen, weil jede Art eines Beginns von Öl- und Gasexploration über und im Arktischen Ozean verheerende Umwelt-Konsequenzen haben würde. Wir brauchen nur zu schauen, was im Golf von Mexiko passierte mit der BP-Katastrophe vor ein paar Jahren. Das wird natürlich bedacht. Doch die USA haben kürzlich den Öl-Gesellschaften Explorationsrechte oberhalb des Polarzirkels nahe Alaska zugestanden [Dies wurde nach einer Greenpeace-Meldung von heute abgeschmettert. D.Ü.].


RT: Die Mitglieder des Arktik-Rates haben bei ihrem jüngsten Treffen einhellig Kooperation und gegenseitiges Vertrauen aller Seiten gefordert, wenn es um die Entwicklung der Region geht. Da hat Washington Obamas Alaska-Trip gefördert und das Treffen als Teil von Obamas Drängen um Handeln in der Klimafrage. Was halten sie von den beiden Ereignissen, sind sie Anlass zur Besorgnis?

MC: Erstens ist diese Konferenz nicht vom Arktik-Rat gefördert worden. Obwohl die USA dieses Jahr den Vorsitz im Rat haben. Diese spezielle Initiative stellt die Frage nach dem Klimawandel und der Umwelt ins Zentrum. Gleichzeitig gibt es den Konflikt in der Arktik zwischen den USA und der NATO einerseits und der Russischen Föderation auf der anderen Seite. Das ist immer widersprüchlich. Einerseits betonen sie den Klimawandel und andererseits machen sie Militärübungen in der arktischen Region, was auch Teil des Konfrontations-Prozesses zwischen Russland und der westlichen Militär-Allianz in der Ukraine und dem Nahen Osten ist.

Mit anderen Worten hat die USA eine globale geopolitische Agenda. Und diese Agenda ist nicht auf den Nahen Osten oder Osteuropa beschränkt. Sie betrifft auch die arktische Region. Warum? Weil dort die riesigen Gas- und Öl-Reserven liegen. Aber um darüber die Kontrolle zu gewinnen, bedroht Washington auf die eine oder andere Weise andere Länder, vor allem, weil es selbst keine Territorien im Arktischen Ozean hat.

Der Arktische Ozean hat eine geographische Grenze; der arktische Kreis ist ein irrelevantes Konzept, weil er auf dem Klima basiert, dem Sonnenuntergang usw. Sie benutzen den Arktischen Kreis als eine Definition, aber wenn wir eine Karte anschauen, sehen wir, dass die USA (Alaska) keine Grenzen mit dem Arktischen Ozean hat.

Es gibt einerseits also eine geographisches Spiel. Und dann ist da die globale Erwärmung, der Klimawandel, der hier aber als Rauchvorhang benutzt wird.

Ich sollte erwähnen, dass die Umwelt-Probleme absolut grundlegend sind mit Blick auf den Schutz der Ökologie und des natürlichen Habitat der Arktischen Region. Das wird sehr strenge Regeln erfordern bei Offshore-Drilling nach Gas und Öl und der Entwicklung von anderen Ressourcen in der Region.



Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. So, endlich geschafft. Mein Beitrag zur Temperatur Erwärmung.

    https://seidenmacher.wordpress.com/2015/10/01/klima-wandel-oder-luege/

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